Ich habe gestern abend eine vollkommen unverrückte, nicht-trashige und dennoch nicht museale Inszenierung des Nabucco gesehen, eine Arbeit des deutsch-türkischen Regisseurs Immo Karaman.
Schade, dass Verdi nicht einen anderen Librettisten hatte; das grobschlächtige Destillat aus den Nebukadnezar- Passagen einer makkabäischen Propagandaschrift aus dem AT, gemixt mit Zickenkrieg und erratischem Hin- und Herspringen zwischen zwei Handlungsorten ist doch eher von der grobschlächtigen Sorte und geht einem langsam aber sicher ein bisserl auf die Nerven. Die Schlagermusik eigentlich auch, aber weil sie sehr gut dargeboten war, war sie doch recht vergnüglich.
Das Haus war bumsvoll und vor der Tür standen Dutzende Leute, die Karten suchten. Offenbar stehe ich mit meinem Faschingseskapismus gar nicht so alleine da.