... und das hab ich getan. Tja, was soll ich sagen. Wenn man sich entschließt, eine Tannhäuser-Parodie zu machen, kann das nur gelingen, wenn man auch konsequent ist und sie durchführt. Hier aber hat die Gauklertruppe nur im ersten Aufzug wirklich dramatische Funktion, und das ist auch streckenweise lustig, danach steht sie aber nur mehr rum. So verpufft im zweiten Akt auch ihr Eindringen in die Wartburg / ins Festspielhaus vollkommen, und statt es für den Aktschluss zu verwerten (und vielleicht auf Video die ganze Truppe im Citroen-Transporter zum Papst nach Rom düsen zu lassen) kommt als eine Art negativer deus ex machina der einfallslose Polizeieinsatz. Der zweite Akt ist als Parodie auf Wolfgang Wagners Regiestil unverkennbar und hätte als solche nicht lauthals vorab beworben werden müssen. Man hätte sich da gewünscht, dass der Regisseur es mit der Parodie nicht so arg übertrieben hätte, denn das war weniger lustig als langweilig. Im dritten Aufzug war die Gauklergang dann weitgehend nur noch Requisite; der Rest war einfach nur von abgestandener Fadheit und verließ sich auf die üblichen Regietheater-Requisten Dreck, Müll und Sex. Die Ausnahme, der gelungene Einfall der umgekehrten Pietà am Schluss, vermochte das Angeödetsein leider auch nicht mehr zu kompensieren, zumal zwischen ihr und der auf Video dargestellten gemeinsamen Flucht des Paares, in der "Zeit" als "großartiges Bild" bezeichnet, keinerlei dramatischer Zusammenhang besteht, anders als bei der Parodie des ersten Akts.
Die teilweise heftige Kritik an V. Gergievs Leitung in der Presse kann ich nicht vollständig verstehen. Ja, es war streckenweise ein bisserl lahmer als es hätte sein müssen, aber es war keine Katastrophe. Und gesungen wurde rundum gut.