Online Klavier lernen - wo am Besten?

Es ist grundsätzlich Schwachsinn, eine spezielle und in vielerlei Hinsicht sehr begrenzte "Notation" wie Synthesia bis zur Virtuosität zu lernen, anstatt sinnvollerweise die gleiche Zeit zu investieren, um die allgemein verbreitete Notation zu lernen, so dass man nicht nur Zugriff auf die gesamte veröffentlichte Literatur hat, sondern auch an der ganzen üblichen Kommunikation zwischen Musikern teilnehmen kann, was einem mit diesen merkwürdigen anderen Methoden komplett versperrt bleibt - man weiß ja nicht mal über so was wie Viertelnoten, forte, Fermate etc. Bescheid!

Wie an anderer Stelle schon gesagt: Der grundsätzliche Irrglaube besteht darin, zu denken, es gehe um "Stücke spielen können".
Nein, es geht um musikalische Bildung und Fertigkeitenausbildung, um dadurch befähigt zu werden, Stücke zu spielen. Das ist etwas völlig anderes.
 
Wie an anderer Stelle schon gesagt: Der grundsätzliche Irrglaube besteht darin, zu denken, es gehe um "Stücke spielen können".
Nein, es geht um musikalische Bildung und Fertigkeitenausbildung, um dadurch befähigt zu werden, Stücke zu spielen. Das ist etwas völlig anderes.

Was!? Als nächstes erzählst Du uns wohl, dass es beim Erlernen eines Musikinstruments um Musik geht! :-)

Ich erinnere mich noch aus alten Magazinen meiner Großeltern, muss also so in den 70ern gewesen sein, an Werbung für
https://de.wikipedia.org/wiki/Klavarskribo

View: https://www.youtube.com/watch?v=MIoIvxunihA

und ich dachte damals schon: Wattn Scheiß!

Grüße
Roland
 
Es hätte bei mir genauso scheitern können mit dem Klavierspielen, wenn ich mich zuerst mit den Noten so intensiv beschäftigen müsste, bevor ich irgendeine bedeutsame Melodie durch meine Finger bringen konnte.
Die westliche Musiknotation ist über Jahrhunderte schrittweise entwickelt worden. Daher kann man auch ohne detaillierte Kenntnisse sämtlicher Feinheiten bereits am Anfang relative Tonhöhen aus dem Fünfliniensystem herauslesen, selbst wenn man nicht einmal die Bedeutung von Taktstrichen und Notenwerten kennt.

Alles weitere kann man sich nach und nach aufbauend erarbeiten.
 
An die, die sich von Notenschrift Angst und Bange machen lassen:

Die Einführung in die Notenschrift habe ich in der Grundschule gelernt. Vor welchem anderen Grundschulstoff habt ihr noch so Angst? Zweistellige Zahlen addieren? Mit Kastanien basteln? Bild für Oma malen?

Häretische Grüße

PS:
Viel lustiger finde ich den zusätzlichen Sprachkurs 'Italienisch für Schallerzeugerbediener': Tempo di giusto ma non troppo, grave con brio, Precipitosissimo
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Noten im Violinschlüssel habe ich mir selbst mit 9 Jahren mit der heissgeliebten Blockflöte erarbeitet!

Den Bassschlüssel allerdings erst mit 58 als ich mit Klavier anfing !

Verstehe auch nicht was da so schwer sein soll !
 
:denken: Ja, zumal "Notenlesen" der mit Abstand simpelste Teil im Projekt "Klavierspiel-Lernen" sein dürfte...
Nein, wirklich, ich finde Noten immer noch immens schwierig. Die sind für mich so schlecht zu verinnerlichen wir rechts und links - das kann ich nämlich ebenfalls überhaupt nicht.
Ich wäre vermutlich der perfekte Synthesia-Mensch, aber ich werde das gar nicht anfangen, weil ich nämlich stur bin und mir vorgenommen habe, Notenlesen zu üben. Ich halte das für das zukunftsfähigere Modell.
Im Ernst. Es ist ganz sicher nicht das einfachste an allem, die Notenschrift zu lernen.
Und ich kann durchaus Süterlin lesen (ohne aus dieser Generation zu stammen) und konnte mir als Kind auch gut "Geheimschriften" merken.
Noten dagegen sind für mich nichts natürliches und ich finde die Klaviatur in den Notenlinien nicht wieder. Ich habe die ersten Noten auch bereits im Kindergarten gelernt, derweil sie mich mit der Blockflöte traktiert haben. Es erschließt sich mir nicht!
.... aber es hilft ja nichts.
 
An die, die sich von Notenschrift Angst und Bange machen lassen:

Die Einführung in die Notenschrift habe ich in der Grundschule gelernt. Vor welchem anderen Grundschulstoff habt ihr noch so Angst? Zweistellige Zahlen addieren? Mit Kastanien basteln? Bild für Oma malen?

Häretische Grüße

PS:
Viel lustiger finde ich den zusätzlichen Sprachkurs 'Italienisch für Schallerzeugerbediener': Tempo di giusto ma non troppo, grave con brio, Precipitosissimo
Vielen Dank auch!!
 
Das Sprichwort sagt: "Unter den Blinden ist der Einäugige König."
Ich möchte dies in diesem Zusammenhang dergestalt interpretieren, dass es Menschen gibt, die sehr leicht Neues erlernen können. Andere müssen sich Neues mühsam eintrichtern. Das ist mit dem Ein-mal-eins genauso wie mit Notenlesen. Wer sich hier leicht tut, versteht denjenigen nicht, der Schwierigkeiten damit hat.
Meine Frau verirrt sich z.B. in einer Telefonzelle. Und mich kann man stundenlang im Wald herum jagen, ich finde immer unser geparktes Auto. Soll ich meine Frau deshalb geringer schätzen oder sie tadeln? Dafür kann ich nicht mal ein Ei aufschlagen und sie verwöhnt mich mit dem besten Essen aller Zeiten.
Jeder Jeck ist anders. Gottseidank!
 
Da sagst Du was wahres. Dafür habe ich kaum Rhythmikprobleme und kann wunderbar nachspielen was mir vorgespielt wurde. (natürlich im Rahmen meiner Möglichkeiten) Auch auswändig geht leicht. Nur eben diese Noten!!
Irgendwann hab ich auch die einfach drauf. Aber das wird noch ein bisschen dauern. (War sogar extra beim Augenarzt, weil ich mir mit den Linien so schwer tu, aber an den Augen liegts angeblich nicht)
 

Meine Frau verirrt sich z.B. in einer Telefonzelle.

Sie könnte meine Schwester sein. Ich bin nach zwei Ecken schon hilflos verloren. Okay, in der Stadt nicht unbedingt (da kann man sich ja an den Läden orientieren, aber im Wald ... ohje).
Ich muss Wege regelrecht erlernen, wie andere Leute Wörter.

Was man schneller oder langsamer erlernt, ist individuell sehr verschieden.

Nur eben diese Noten!!
Irgendwann hab ich auch die einfach drauf. Aber das wird noch ein bisschen dauern. (War sogar extra beim Augenarzt, weil ich mir mit den Linien so schwer tu, aber an den Augen liegts angeblich nicht)

Ich habe wenig Probleme mit den Noten, weil ich seit der Kindheit damit vertraut bin. Das Problem mit den Linien habe ich allerdings auch, ich verrutsche einfach sehr leicht (habe auch miserable Augen mit diversen Problemen). Unterschiedlicher Abstand zu den Noten und verschiedene Brillen leisten ihren Beitrag zum Problem.

Und Du hast völlig recht, @jauchzerle , irgendwann hast Du das mit den Noten drauf. Bei manchen Dingen braucht man schlicht Geduld.
 
Zuletzt bearbeitet:
@jauchzerle wie lange arbeitest du denn im Schnitt an einem Stück bevor du ein Neues anfängst?
Wenn man mehrere Wochen lang an den selben ein oder zwei Stücken hängt ist das Noten lesen lernen sehr zäh, denn auch wenn man das Stück nicht auswendig spielt weiß man so halbwegs was kommt und ließt nur mit gedrosselter Aufmerksamkeit.
Und für schnelle Auswendiglerner ist es noch gravierender.

Was du machen könntest: um den Bassschlüssel zu üben lade dir von Bach die Cello-Suiten von imslp runter und dann jeden Tag 10 Minuten versuchen diese vom Blatt zu spielen. Nimm dir jedes mal neue Takte vor.
Den Violinschlüssel kann man entsprechend mit Bachs Violin-Sonaten üben.

Als Nebeneffekt lernt man noch wunderbare Musik kennen und hat ein kleineszusätzliches Training für die meist schwächere linke Hand (bei den Cello-Suiten).
 
Liebes Schimmelchen, das ist eine sehr gute Anregung.
Momentan übe ich Bachs Air und da springt man im Bassschlüssel auch wild rum - nicht nur in Oktaven! Von daher finde ich den Tipp super, Bach hat seine Noten für mich ja komplett unberechenbar gesetzt und man kann sie schlichtweg nicht erahnen.
Und es stimmt, ich arbeite natürlich mehrere Wochen an einem Stück. Meine Übezeit ist stark limitiert.

Heute abend werde ich mich darum kümmern.
 
Das ist der simple Knackpunkt.

Bei Dir und bei ganz vielen anderen.

Statt einzuräumen, dass man nun mal der Materie nicht genug Zeit widmet, wird rumgeredet "ich bin halt so und kann das und das weniger gut als andere Menschen".

Ich bin immer wieder erstaunt, was manche Leute erwarten, was bei ihrer sporadischen Mini-Überei (die dann gerne auch noch unzweckmäßig und verkrampft stattfindet) alles Großartiges rauskommen soll.

LG,
Hasenbein
 
Nach 10.000 Stunden wird das mit dem Notenlesen schon einigermaßen klappen. ;-)
 
Als ich mit Klavierspielen begann, hatte ich a) sofort unheimlich Bock, rauszufinden, wie alle möglichen Noten, die ich in die Finger bekam, sich denn anhören (insbesondere interessierten mich Akkorde, und wenn dann auch noch alle möglichen Kreuze und Bs in den Noten zu sehen waren, vermutete ich etwas besonders spannend Klingendes), und b) wollte ich sofort Komponist werden und begann daher, Noten selber zu schreiben.

Es war absolut unvermeidlich, dass ich in kürzester Zeit Noten sehr gut konnte.

Wenn man jedoch Noten nur zähneknirschend als notwendiges Übel sieht, um ein "Stück spielen zu können" (siehe oben), dann sieht das natürlich erheblich anders aus.

"Verspielter Wissensdurst" (so würde ich das mal nennen) ist etwas, das den Meisten leider fehlt.
 
"Verspielter Wissensdurst" (so würde ich das mal nennen) ist etwas, das den Meisten leider fehlt.

Der wird den Meisten - mich eingeschlossen - ja leider auch durch die gesellschaftlichen Institutionen wegsozialisiert. Früher waren Universitäten Orte anspruchsvollen geistigen Austauschs, heute ein technokratisches Trauerspiel, das Eigenständigkeit eher bestraft als honoriert. In den Schulen sieht es nicht anders aus.
 
"Verspielter Wissensdurst" (so würde ich das mal nennen) ist etwas, das den Meisten leider fehlt.

Verspielter Wissensdurst .... genau. Leider kann ich dafür nur ein 'Gefällt mir' klicken.

So mussten meine Eltern viel leiden unter meinen 'Klangexperimenten'. Und so habe ich mir übers Hören und Ausprobieren II-V-I, Quintfallsequenz, Tritonussubstitution usw. beigebracht.

Grüße
Häretiker
 

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