Online Klavier lernen - wo am Besten?

Wobei ich aber auch keine großen Ansprüche habe. Ich will vor allem Spaß am Instrument und der Musik haben und habe mir als Ziel gesetzt, dass ich irgendwann 5/6 Stücke aus dem klassischen und modernen Bereich einigermaßen ordentlich spielen kann.

Einerseits verstehe ich die KL ja. Wer sich vor 10, 20 Jahren entschieden hat KL zu werden, wollte sicher nicht seine Zeit vor einem PC verbringen, aber sie machen einen ähnlichen Fehler, wie anfangs der herkömmliche Einzelhandel. Sie ignorieren und wollen sich gegen etwas wehren, was aber längst schon da ist! Wer sich nicht anpasst und neue Geschäftsmodelle für sich erfindet, könnte es in einigen Jahren schwer haben.

Ich bin keine KLin. Trotzdem glaube ich nicht, dass sich die persönliche Anwesenheit eines Lehrers online ersetzen lässt (genausowenig wie man ein gutes akustisches Instrument durch ein E-Piano ersetzen kann).

Welche 5-6 Stücke sollen das sein? Die üblichen Verdächtigen (Elise, TEY, Mondschein 1. Satz etc.) oder die einfachen Stücke aus Anna Magdalenas Notenbüchlein? Und was ist "einigermaßen ordentlich"?

Ich dachte auch, dass ich keinen Lehrer mehr benötige, da ich als Kind 8 Jahre Unterricht hatte und ansonsten recht gut autodidaktisch unterwegs bin. Wie ich bereits in der ersten Unterrichtsstunde mit meiner KLin herausfand, war das ein großer Irrtum.

Wahrscheinlich muss jede/r diese Erfahrung selbst machen, viel Glück jedenfalls, Klavierspielen ist eine wunderbare Sache. :-)
 
Ist letztlich alles eine Frage der Prioritäten. Ich finde auch, soll es doch jeder machen wie er Lust hat.

Man muss ja nicht jedes mal eine Grundsatzdiskussion draus machen, wenn jemand mit einem vermeintlich völlig falschen Ansatz Klavier lernen möchte. Solange er Spaß dran hat und das nur zum persönlichen Vergügen macht, ist doch alles in Ordnung. Besser als irgendwelchen Schrott im TV zu glotzen ist es allemal.

Ich bin zufrieden mit meinem Unvermögen, was ich mir autodidaktisch aus Youtube etc. zusammengeschustert habe. Ich spiel niemandem vor, tue keinem damit weh und sitze auch nach Jahren trotzdem jeden Tag eine Stunde dran, scheinbar reicht der Motivationsfaktor trotzdem aus und ich hab ein gutes Gefühl dabei.

Ich vermute, viele Leute stehen auf verdammt dünnem Eis, wenn sie immer gleich Maximalvorderungen stellen, dass man das alles viel ernster nehmen sollte, nicht rumstümpern soll etc.
Ich bin sicher, wir finden auch bei diesen Leuten genug Themen, wo wiederum andere entsetzt schauen, wie man derart ahnungslos durchs Leben schreiten kann, z.B. Mathe oder Physik - auch in fortgeschrittener Form erarbeitbar, wenn man sich jeden Tag 1 Stunde intensiv damit beschäftigt. Jeder muss sich seine Hobbies nach seinen Bedürfnissen ausrichten, es soll ja ein Ausgleich sein und kein 2. Job.
 
@Andre73 Die Empfehlungen in diesem Faden richten sich eher danach, wo es sich lohnt Geld reinzustecken und wo eher nicht. Und viele gehen halt mit dem Anspruch in den Klavierunterricht nach drei Monaten (mittel)schweres Stück Opus X vortragen zu können. Und sind dann enttäuscht, wenn sie erfahren, daß man für relative leichte Literatur immer noch Jahre üben muß.
 
@Andre73 Die Empfehlungen in diesem Faden richten sich eher danach, wo es sich lohnt Geld reinzustecken und wo eher nicht. Und viele gehen halt mit dem Anspruch in den Klavierunterricht nach drei Monaten (mittel)schweres Stück Opus X vortragen zu können. Und sind dann enttäuscht, wenn sie erfahren, daß man für relative leichte Literatur immer noch Jahre üben muß.

Ein Problem bei den KL ist aber, dass ein hoher Prozentsatz davon absolut unfähig ist. Als (Anfänger)Schüler merkt man das aber erst Jahre später. KL ist oft/leicht rausgeschmissenes Geld, leider.
 
Ein Problem bei den KL ist aber, dass ein hoher Prozentsatz davon absolut unfähig ist. Als (Anfänger)Schüler merkt man das aber erst Jahre später. KL ist oft/leicht rausgeschmissenes Geld, leider.
Das ist jetzt aber schon etwas sehr einfach und plakativ, oder?
Online Angebote können genau gleich nicht zu dem gewünschten Ergebnis führen (rausgeschmissenes Geld sein) wie ein unpassender KL. Schlecht ist ausserdem (modulo schwarze Schafe, die es immer gibt) ein gefährlicher Begriff. Nur weil ich glaube, dass es mir wenig gebracht hat, muss es nicht schlecht gewesen sein.
(Ich bin bis jetzt auf wenig "schlechte" "Arbeitnehmer" getroffen. Meist sind eine gute Ausbildung und angemessene Bezahlung ein guter Start.)

Ich denke, bei online Angeboten muss man unterscheiden zwischen "allgemeinen" Lehrgängen und individuellem Unterricht. Ich könnte mir vorstellen, dass eine halbe Stunde Skype / Woche mit einem KL anders zu bewerten ist als "allgemeine' online Lehrgänge. Mein KL fasst mich aber im Schnitt einmal/Stunde an. Das geht online nicht:)
 
@Andre73 Die Empfehlungen in diesem Faden richten sich eher danach, wo es sich lohnt Geld reinzustecken und wo eher nicht. Und viele gehen halt mit dem Anspruch in den Klavierunterricht nach drei Monaten (mittel)schweres Stück Opus X vortragen zu können. Und sind dann enttäuscht, wenn sie erfahren, daß man für relative leichte Literatur immer noch Jahre üben muß.

Na ja, es ist dann schnell eine Grundsatzdiskussion Pro/Kontra KL entstanden, wie immer.

Ich finde es legitim, keinen KL zu nutzen, wenn man es halt nicht will. Das hat nicht immer was mit sparen zu tun, ich habe 2 Kinder seit x Jahren bei KL - ich hab schon x-Tausend Euro dafür ausgegeben. Das juckt mich nicht die Bohne. Ich hab einfach nur Nachts Zeit, und das auch nur wenn halt grad Zeit ist und nicht, wenn es im Terminkalander steht.

Geld ist also nicht immer der Hauptmotivator und viele Leute hätten, wie man hier liesst, wohl auch kein Problem damit, Geld in ein Online-Angebot zu investieren.

So wie ein Digi nicht nur ein Negativ-Kompromiss im Vergleich zum Flügel ist und auch echte Positiv-Effekte mitbringt (Kopfhörer, Wartungsfrei, Klangkonfiguration etc.) ist auch ein Online-Kurs nicht nur ein Kompromiss im Vergleich zu einem KL und bringt auch echte Positiv-Effekte jenseits von "billiger" mit (Flexibilität, Eigengestaltung des Fortschritts etc.).

Ich persönlich nutze keine kommerziellen Online-Angebote. Es gibt einfach mal tonnenweise freies Material, mehr als man sich überhaupt anschauen kann.

Auf Youtube: Lypur, Josh Wright, Pianist Magazine, Piano-ologist, UIPianoPed, Edna Golandsky etc. etc.
Da findet man zu jedem Thema mehrere sehr gute Erläuterungen.
Dazu ja noch x Blogs etc., die sich mit Theorie etc. auseinandersetzen.

Und dazu nimmt man halt irgendein Spielheft + Youtube-Beispieleinspielungen - und los gehts.
Der Rest ist einfach mal machen und üben und weniger im Forum herumdiskutieren ;)
 
@Klavirus
Eine gewisse Provokation im Ausdruck war in diesem Fall gewollt:)

PS Ich denke nicht, dass mein KL irgendein anderes als ein "Klavierspieltechnik verbessern" Ziel hat, wenn er mich anfasst. Ich habe auch ausser der Klavierspieltechnik kein Interesse von ihm angefasst zu werden, betrachte es aber als sinnvolles Hilfsmittel um mein Klavierspiel zu verbessern.
Es ging mir lediglich darum eine Grenze der möglichen online Interaktion aufzuzeigen. Ob das reicht um online Klavierunterricht (mit Skype oä + KL) als gleichwertig zum herkömmlichen Klavierunterricht zu sehen weiss ich nicht.
 

Andre73
Na ja, es ist dann schnell eine Grundsatzdiskussion Pro/Kontra KL entstanden, wie immer.

Das ist und war das Thema hier:
Online Klavier lernen - wo am Besten?

Andre73 : Da kann ich nur zustimmen
oder bin ich im falschen Film?????

späteinsteiger
 
Ich bin mir nicht sicher, ob folgender Link von jedem geöffnet werden kann, da er sich auf der kostenpflichtigen Seite der Süddeutschen Online Ausgabe vom 09.03.2017 befindet, also hochaktuell zu dem Thema hier.
https://zeitung.sueddeutsche.de/web.../page_2.220927/article_1.3410083/article.html
Ist es nicht bezeichnend, dass diese Meldung im Wirtschaftsteil steht? Hier macht sich jemand auf, die im Thread erwähnten diversen Online KL durch ein Stück Software zu ersetzen (virtueller KL). Geht's noch?
Ich finde das krank. Dann könnte man auch gleich die Kritiker, die im Feuilleton vom letzten Konzert oder einer neuen CD berichten, durch eine Erweiterung der Shazam-Software ersetzen, mit einer softwaregesteuerten Spektralanalyse der Musik.:-D:teufel:
 
Danke Manuela. Für Elise wäre schön, den Rest kenne ich nicht. Mit "Einigermaßen ordentlich" meine ich, dass ich sicher kein super Pianist mehr werden werde, aber eben halt so für mich, dass es mir gut gefällt und ich mich ggf. trauen würde, es auch vorzutragen. Ähm, was mir (für Piano) gut gefällt, wäre z. B. "Another Love" von Tom Odell. Aber auch "Somebody That I Used To Know" von Gotye, "Forrest Gump Piano Theme" und "Freude schöner Götterfunken". Wobei ich zum jetzigen Zeitpunkt deren Schwierigkeitsgrade überhaupt noch nicht einschätzen kann. - Ich kann mich aber auch gut mit einem "Bruder Jakob" als Lernmaterial anfreunden.

Ansonsten, ähnlich wie Andre73 sagt, alles hat seine Berechtigung. Soll jemand verzichten müssen, nur weil er aus beruflichen, gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht ständig präsent sein kann?

Ich weiß, es ist nicht leicht, sich in andere Menschen oder Generationen hineinzuversetzen, aber die meisten werden, wie ich auch, ihre guten Gründe haben, weshalb sie einen Weg einschlagen und davon abgesehen, habe ich nichts ausgeschlossen. - Das wäre auch dumm. Wichtig ist doch, dass es für einen passt.

Letztendlich tragen wir alle einen einfachen Maßstab und Regler in uns, was am besten für einen ist: Die eigene innere Zufriedenheit. Wenn man mit etwas zufrieden ist, wird man dabei bleiben und so weitermachen und falls nicht, sucht man eine Alternative.

In diesem Sinne: Einfach nicht verrückt machen lassen. Versuch macht klug und Hauptsache, man bleibt für anderes offen und hat seine Freude an dem was man tut und ist ehrlich zu sich selbst.

cege
 
Stimmt Späteinsteiger. Hast Recht. Danke für die Erinnerung, deshalb bin ich eigentlich auch hier gelandet ... .
 
Was haltet Ihr z. B. von "Synthesia"? - https://www.synthesiagame.com/

Hat damit schon jemand Erfahrungen und wenn ja welche?

Schau dir auch mal das hier an. Ein schönes aber leichtes Anfängerstück.
Kann man schön das beidhändig Spielen üben.

Noten hier ab Seite 11.


View: https://www.youtube.com/watch?v=iAnRxCyYoE4


Oder hier gibt es auch das Midi für Synthesia & Co:


View: https://www.youtube.com/watch?v=ubWZQty0C-Y


Ich habe damals nur ca. 3 Tage gebraucht bis ich es auswendig spielen konnte. Man braucht zum Anfang Erfolgserlebnisse... :super:

Ich nutze Synthesia. Aber nicht zum live mitspielen sondern ich lerne es nur abschnittsweise auswendig und übe dann offline.
Noten lernen geht aber auch damit. Diese lassen sich zusätzlich einblenden. Dieses nutze ich um blind Notenspielen zu lernen. Es sind sehr viele einfache Stücke schon drin...

Zum beidhändigen Spielen üben hat mir das hier sehr geholfen: (ab ca. 1:35)


View: https://www.youtube.com/watch?v=XGmFYqaAqCM
 
Danke Manuela. Für Elise wäre schön, den Rest kenne ich nicht. Mit "Einigermaßen ordentlich" meine ich, dass ich sicher kein super Pianist mehr werden werde, aber eben halt so für mich, dass es mir gut gefällt und ich mich ggf. trauen würde, es auch vorzutragen. "Freude schöner Götterfunken". Wobei ich zum jetzigen Zeitpunkt deren Schwierigkeitsgrade überhaupt noch nicht einschätzen kann. - Ich kann mich aber auch gut mit einem "Bruder Jakob" als Lernmaterial anfreunden.

"Für Elise" ist m.E. kein Stück, das man nach wenigen Monaten passabel spielen kann, nicht mal den bekannten Teil wird man aus dem Stand so hinkriegen, dass es den Zuhörern nicht die Ohren einrollt. ;-)

"Freude schöner Götterfunken" gibt es nur in mehr oder minder geglückten/einfachen Bearbeitungen, das Original ist für Orchester geschrieben. Belehrt mich eines Besseren, falls ich mich irre.

Wichtig ist, dass du Freude beim Klavierspiel hast. Ich kann mich kaum von meinem Instrument trennen, leider muss ich ab und zu was essen etc. ;-)

Ach ja, und was ich von Synthesia halte? Die Zeit investiert du besser darin, "richtig" Klavierspielen zu lernen, Noten lesen z.B.

IMSPL ist dein Freund, um Noten zu erforschen. Wenn man was findet, was gefällt, wird man wahrscheinlich eine käufliche Ausgabe erwerben, weil die Qualität oft zu wünschen lässt und selber ausdrucken auf lange Sicht auch nicht billiger kommt.
 
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