Notationsproblem

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Sehen die etwa so aus?

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Dann ist es ein Staccatissimo - also ein verstärktes Staccato.
 
Wir hatten das Thema schon mal: Punkt, Strich, Keil (Stilblüte hatte die Frage damals aufgeworfen). Welche interpretatorischen Unterschiede zu machen sind, ist aber offensichtlich auch damals nicht geklärt worden. In der aufführungspraktischen Literatur findet man nur vage Andeutungen. Meine Erklärung ist die, daß der Strich/Keil besser als Zeichen zu identifizeren war als ein bloßer Punkt. Das Papier besaß nämlich noch nicht die Reinheit, wie wir sie heute gewohnt sind. Die Deutung des Striches als "staccatissimo" halte ich jedenfalls für sehr fragwürdig.

@ Jörg Gedan:
Du weißt doch in solchen Dingen immer so gut Bescheid!
 
Wir hatten das Thema schon mal: Punkt, Strich, Keil (Stilblüte hatte die Frage damals aufgeworfen). Welche interpretatorischen Unterschiede zu machen sind, ist aber offensichtlich auch damals nicht geklärt worden. In der aufführungspraktischen Literatur findet man nur vage Andeutungen. Meine Erklärung ist die, daß der Strich/Keil besser als Zeichen zu identifizeren war als ein bloßer Punkt. Das Papier besaß nämlich noch nicht die Reinheit, wie wir sie heute gewohnt sind. Die Deutung des Striches als "staccatissimo" halte ich jedenfalls für sehr fragwürdig.

@ Jörg Gedan:
Du weißt doch in solchen Dingen immer so gut Bescheid!

Wieso ist denn die Bedeutung des Keils als Stacctissimo überhaupt anzuzweifeln? Habe davon weder in Musik-Lexika, noch Online-Bibliotheken alla Wikipedia etwas gefunden. Dort wird der Keil immer aus Staccatissimo angeschrieben - von Fragwürdigkeit und Zweifel steh da nirgendwo etwas.

Ich lasse mich aber gerne belehren. :p
 
Ich habe nochmals in allen mir zur Verfügung stehenden Quellen des 18. und 19. Jahrhunderts nachgeschaut, ob es irgendwo eine Unterscheidung zwischen staccato-Punkt und staccato-Strich getroffen wird. :confused: Leider Fehlanzeige. :D Auch von einem "staccatissimo" ist nirgends die Rede. (Die Musiker damals wußten schon, warum.) Johann Nepomuk Hummel schreibt in seiner "Ausführlichen theoretisch-praktischen Anweisung zum Pianoforte-Spiel" (Wien 1828) zwar von staccato-Punkten, setzt aber in seinen Notenbeispielen durchweg staccato-Striche.

Das Notenbeispiel in der Wikipedia stammt übrigens von Anton Bruckner (1824-1896). Die Sinfonie d-moll hat er 1869 geschrieben. Ob man orchestrale Notationsgepflogenheiten aus der Mitte des 19. Jahrhunderts so ohne weiteres auf die Klaviermusik des ausgehenden 18. Jahrhunderts übertragen darf, wage ich zu bezweifeln.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das ist wohl eine Frage der Epoche. Bei Mozart und anderen ist der Keil immer nur als einfaches Staccato zu deuten, den Keil als "staccato marcato" kennt erst die Romantik, dort sieht er typografisch meist auch anders aus. Bisweilen sind in den Eigenschriften der Frühklassiker Keil und Punkt kaum zu unterscheiden, bei Mozart wette ich darauf, daß das Eine nur eine handschriftliche Variante des Anderen ist und die Unterscheidung keinerlei Bedeutung hat. Wer sich klug machen möchte, lese hierzu die Revisionsberichte Henles zu einigen Mozart-Ausgaben, die auf Henles Website zur Verfügung stehen. Bspw. finde ich in der Ausgabe der 4händigen Klaviermusik folgendes:
"Da die Anwendung von Punkt und Keil ... jede Konsequenz vermissen läßt, wurde in dieser Ausgabe einheitlich der Punkt gesetzt." (Ausgabe von 1957/1985)
 
Huch, ich habe den Thread gar nicht in der "Neue Beiträge"-Liste gesehen und lese eure Antworten erst jetzt. Danke für eure Posts.

Die Striche sehen nicht exakt so aus wie in dem Bild von Mathiéu Alou, sondern sind noch etwas schmaler und länger, aber die Bedeutung als Staccato darf ich dann wohl als sicher annehmen. :)
Das Stück ist übrigens von 1800 bzw. da erschienen.
 

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