Genau fehlerfrei vom Blatt.. Oje..
.. und mit Ausdruck ist natürlich der Gesichtsausdruck gemeint. Lol
Ja, vom Blatt. Mit zunehmender Erfahrung liest man Noten ganzheitlich, ähnlich wie man Wörter in der Muttersprache nicht mehr Buchstabe für Buchstabe liest, sondern in ganzen Wörtern.
Im zweiten Takt vom Screenshot aus dem Ursprungspost ist der Informationsgehalt in der rechten Hand gering: Cis-Moll-Tonleiter angefangen beim a' hört beim dis'''' auf und geht wieder zurück zum a'. Ähnliches haben Profis etliche Male schon gesehen und gespielt und können das dann quasi im Schlaf.
Solche Worte wie "Pech gehabt" sind natürlich etwas schodderig, aber die Wahrheit ist: Wenn man nicht sicher im Umgang mit Tonleitern ist, dann ist dieses Nocturne (noch) zu schwer.
Zum Ausdruck: Ich kann immer wenig mit der Beschreibung "es fehlt der Ausdruck" anfangen. Mir ist das zu einfach zu unkonkret. Wenn Deine Klavierlehrerin sagt, dass Du mit Ausdruck spielen sollst: Weisst Du, was Du dann musikalisch konkret anders machen sollst?
Vielleicht noch eine Anekdote: Ich habe als Jugendlicher mal Reflets dans l'eau gespielt, wo ähnliche Aufteilungen in der linken und rechten Hand vorkommen. Viele Jahre später hörte ich bei einem Meisterkurs zu, wo gerade das gleiche Stück unterrichtet wurde. Bei einer Stelle waren sie sich über ein Detail nicht sicher und da der Professor sah, dass ich ebenfalls die Noten dabei hatte, fragte er mich, ob er die Stelle mit meiner Ausgabe abgleichen könne und ich gab ihm die mit Eintragungen übersäten Noten. Nach der Stunde gab er mir die Noten zurück, bedankte sich bei mir und meinte sinngemäß: Wenn ich eine Anmerkung machen darf: Bei einigen Stellen haben Sie die genaue Aufteilung zwischen linker und rechter Hand notiert. Ich würde von so einer Vorgehensweise dringend abraten (und zwar aus den von Walsroderpianist genannten Gründen).