Noch ein Thema zum Thema "App und Klavierlernen"

Wenn du dich nicht schon beim Üben ausdrückst, woher soll dann der Ausdruck kommen?
Weil ich mich beim Suchen der richtigen Tasten für die Akkorde wohl kaum musikalisch ausdrücken kann/möchte. Das funktioniert doch erst wenn Takt für Takt sitzt, und nicht wenn zwischen Akkord A und Akkord B 10 Sekunden Gedankenpause herrscht. Das ist jetzt aber auch nicht wirklich was neues.
 
Weil ich mich beim Suchen der richtigen Tasten für die Akkorde wohl kaum musikalisch ausdrücken kann/möchte. Das funktioniert doch erst wenn Takt für Takt sitzt, und nicht wenn zwischen Akkord A und Akkord B 10 Sekunden Gedankenpause herrscht. Das ist jetzt aber auch nicht wirklich was neues.

Nein. Das ist eine typische falsche Vorstellung von Anfängern.
 
Skoove: "Das Programm ist in der Lage zu erkennen, ob du richtig oder falsch gespielt hast."

Flowkey: "Und auch Flowkey überprüft, ob die Ausführungen des Schülers richtig oder falsch sind."
Ich kenne beides nur vom Hörensagen, kann also nichts dazu beitragen, wie gut sie funktionieren, aber sie scheinen wohl deine Anforderungen zu erfüllen.
 
Also lernst du gar nicht alleine zu Hause, sondern nur im Unterricht a 45 min pro Woche?
Im wöchentlichen Unterricht korrigiert meine KL alles, was ich während der Woche falsch oder noch nicht geübt und verstanden habe. Dabei geht es nie um die Noten (die verstehe ich ohne KL), sondern immer um musikalische oder technische Aspekte und wie ich sie üben soll.

Wenn z.B. eine unschöne ungewollte Pause auftritt, dann kann sie mir überraschenderweise meistens genau sagen, woran das liegt und wie ich es abstellen kann. Z.B üben wir dann, wie sich die Hand/Finger an bestimmten Stellen vorbereiten müssen, mit welcher anderen Arm-/Handhaltung ich das verbessern kann oder wie ich einen Sprung üben muss, damit er reibungslos klappt.

Und ich lerne, was ich musikalischer Trampel alles an musikalischen Gestaltungsaspekten überhaupt nicht geahnt habe, während ich Zuhause geübt habe.

Aus deinen Posts gewinne ich den Eindruck, dass du einfach so einen richtigen Klavierunterricht noch nicht erlebt hast. Das kann gut sein, meinen allerersten KL, mit dem ich vor 20 Jahren mal erste Spielversuche unternommen habe, hätte man vermutlich auch durch eine App ersetzen können... :blöd:

Vielleicht solltest du andere KL ausprobieren, bis du einen findest, bei dem dir sofort klar wird, dass das eine App niemals vermitteln kann. Das ist dann richtiger Klavierunterricht.
 
Nein. Das ist eine typische falsche Vorstellung von Anfängern.
Wärst du mein Lehrer würde ich an diesem Punkt wieder gehen. Im übertragenen Sinne jemanden, der die Tasten sucht zu sagen, jetzt drück dich musikalisch doch mal aus, halte ich für daneben. Das wäre so als jemandem zu sagen der gerade Fahrradfahren lernt, jetzt mach doch mal elegant. Das eine kommt aus meiner Sicht erst mit dem anderen.

Sorry, aber Du bist doch der, der es kompliziert macht. Einfach wäre: einfach üben.
Nicht die Spur. Ich hab eine klare Idee und fragte ob jemand eine App kennt die genau das umsetzt was ich mir vorstelle. Das die Diskussion ausartet ist mir egal, dass halte ich locker aus, aber das kann man mir ja nicht zum Vorwurf machen. Die Eingangsfrage war klar umrissen.

Danke. Ich kenne beide Apps. Zwar nicht bis ins kleinste Detail aber zumindest hab ich mich längere Zeit damit beschäftigt. Von Flowkey war ich maßlos enttäuscht. Das ist es nicht, und da würde ich jedem recht geben der sagt damit geht es nicht. Ich wollte damals ein relativ einfaches Stück lernen. Da sehe ich ehrlicherweise überhaupt keinen Vorteil zum Blattspiel, außer das man sieht wie er die Finger bewegt. An Skoove kann ich mich nicht so richtig erinnern. Die Tatsache das ich die App nicht mehr habe zeigt mir nur, dass es mich auch nicht überzeugt haben kann. Wie gesagt, ich brauche nur sowas simples, es muss nicht 3D und Hochglanz mit 1.000 Features blabla sein. Davon lasse ich mich nicht blenden.
 

Dann gibt's noch "halbestunde" (ja, die App heißt wirklich so), vielleicht wäre das ja das Richtige für Dich?
 
Kenn ich nicht, schau ich mir aber an. Danke :001:
 
Und ich lerne, was ich musikalischer Trampel alles an musikalischen Gestaltungsaspekten überhaupt nicht geahnt habe, während ich Zuhause geübt habe.
Als da wäre?

Vielleicht solltest du andere KL ausprobieren, bis du einen findest, bei dem dir sofort klar wird, dass das eine App niemals vermitteln kann.
Da sind wir wieder bei der Syphilisaufgabe, die eigentlich Sisyphus heißt. Ungefähr vergleichbar mit der Aufgabe einen vernünftigen Handwerker oder Arzt zu finden. An die Mär, dass ihr alle die weltbesten KL habt, und nur ich mit KKL daneben gegriffen habe, fällt mir schwer zu glauben. Ich freue mich wenn ihr alle tatsächlich Glück gehabt habt, bei mir sieht die Realität dann eben etwas anders aus.
 
Wärst du mein Lehrer würde ich an diesem Punkt wieder gehen. Im übertragenen Sinne jemanden, der die Tasten sucht zu sagen, jetzt drück dich musikalisch doch mal aus, halte ich für daneben. Das wäre so als jemandem zu sagen der gerade Fahrradfahren lernt, jetzt mach doch mal elegant. Das eine kommt aus meiner Sicht erst mit dem anderen.

Weil du keine Ahnung hast.

Die vermittelt dir aber ein guter Lehrer.

Ist nunmal so. Da kannst du dich noch so sehr sträuben.
Dieses: "Erstmal Tasten drücken lernen, später kommt dann die Musik" ist nunmal Bullshit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wärst du mein Lehrer würde ich an diesem Punkt wieder gehen. Im übertragenen Sinne jemanden, der die Tasten sucht zu sagen, jetzt drück dich musikalisch doch mal aus, halte ich für daneben.
Immer wieder amüsant zu lesen, wenn Leute, die keine Ahnung haben, glauben zu wissen, was didaktisch sinnvoll und was „daneben“ ist. Der eine maßt sich ein Urteil über Klavierunterricht an, der andere „erfindet“ das Notensystem neu. Wäre ich Klavierlehrer, mir würde vor solchen Schülern gruseln. Gut daß es irgendwelche Apps und online-Kurse gibt, mit denen sich solche Zeitgenossen wohl fühlen.
 
Da sind wir wieder bei der Syphilisaufgabe, die eigentlich Sisyphus heißt.
An dieser Stelle ein wichtiger Hinweis, der helfe viel Leid zu ersparen: Der Kinofilm "The Piano" stellt nicht dar, wie Klavierunterricht idealerweise ablaufen sollte. Das kann ich als Ahnungsloser sagen.
Ist nunmal so. Da kannst du dich noch so sehr sträuben.
Sein Argument ist ein anderes. "Gute" Klavierlehrer, wenn man als ahnungsloser Schüler seine Güte eh beurteilen kann, gibt es nicht gerade wie Sand am Meer. Eher gefühlt so oft wie Sand in Kumuluswolken, und noch seltener in der Nähe (Online-Unterricht ist kein Ersatz!) und zu bezahlbaren Preisen zzgl. Kosten für die Anfahrt. Nachdem man an eine KKL geraten war, oder von einer nach eigener Einschätzung "guten" KL rausgeekelt wurde -- dank Austrittsklausel im Vertrag einträglich --, hält sich zeitweise die Lust auf weitere Suche in Grenzen. Die Zeit ohne KL mit App zu überbrücken, auf die Gefahr hin, zu einer menschlichen Pianola ohne Musikalität zu mutieren, ist ein durchaus naheliegender Gedanke.

@StefanL89 Eine App mit Antwortprüfung per MIDI ohne Möglichkeit, vorab selbst einzuschätzen, ob man die richtigen Töne getroffen hat, vernachlässigt die Gehörbildung. Allerdings fehlt da noch eine Kontrollinstanz, ohne MIDI-Prüfung ist daher auch doof, ja.
 
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Ok, hier eine kleine Sammlung meiner häufigsten musikalischen Verfehlungen: :007:

- Ich löse die Tasten nicht sauber und rechtzeitig ab und sorge für einen Tonbrei
- das Pedaltiming stimmt nicht = Tonbrei
- ich vergesse, mit der linken/rechten Hand weiter legato/staccato zu spielen, wenn die andere Hand einen Sprung macht oder von legato zu staccato wechselt oder umgekehrt (und höre es selbst nicht einmal :014:)
- wo soll man überhaupt wann legato und staccato spielen?
- ich arbeite die mittlere, untere Stimme nicht ausreichend heraus (merke manchmal nicht mal, dass es da eine Stimme gäbe, die man herausarbeiten könnte)
- welche Noten/Übergänge sollten betont werden und welche nicht
- Die linke Hand ist zu leise (Bach), Die linke Hand ist zu laut (die meisten anderen Stücke)
- Rhythmus ist unsauber
- Stück klingt nicht so gut wie in der Aufnahme, die mir gefällt. Meine KL weiß warum und kann mir zeigen, wie ich bestimmte Klangeindrücke erzeuge
- musikalische Themaverfehlung (warum eine Polonaise anders klingen muss als ein Menuett, was bei Bach anders klingen soll als bei Chopin)
- ....

Ich könnte stundenlang weiter aufzählen...
Alles, was Musik und ein neues Stück musikalisch hörenswert und interessant macht, lerne ich im Unterricht.
Wenn wir uns da nur mit Noten und Akkordwechseln beschäftigen würden, wäre das sehr langweilig. Hauptsächlich lerne ich, besser zu hören. Und besser zu verstehen, worum es bei der Musik geht.

Im übrigen, was man WEISS und was man tatsächlich SPIELT ist ein himmelweiter Unterschied, den man selbst oft nicht bemerkt. Und wenn man es bemerkt, hat man keine Ahnung, wie man es ändern kann. Der/die KL schon!

Aber ich weiss, was du meinst, ich hatte genau so einen KL. Seitdem hatte ich noch zwei weitere. Mit der ersten war ich zwar nicht ganz so zufrieden, wie mit meiner jetzigen, aber auch bei ihr gab es musikalisch sehr viel zu lernen. Auch meine Kinder hatten Probestunden bei anderen Lehrern, auch da ging es um Musik.

Es ist also auch nicht sooo schwierig, einen KL zu finden, der einem musikalisch Bereicherndes vermittelt. Die aussergewöhnlich tollen Lehrer, die hier teilweise schreiben oder beschrieben werden, sind natürlich nicht ganz so leicht zu finden. Aber was Besseres als eine App findest du auf jeden Fall.

Ich glaube, du musst dich einfach ernsthaft aufraffen und auch etwas ändern wollen. Tu es, es lohnt sich. Es macht großen Spass und es eröffnen sich einem ganz neue Welten.
 

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