Neues Stück üben

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lexel

Guest
Hallo,

nehmen wir an ihr fängt ein neues Klavierstück an und dies ist euch durch Radio/CD/Internet musikalisch bekannt. Dies erscheint mir ein realistisches Szenario.

Mich würde nun eure persönliche Übe-Methode interessieren, wie ihr an ein neues Stück herangeht und es zur Perfektion bringt??
Habt ihr da sowas wie eine Standard Prozedure bzw. was ist effizient für euch?

Schöne Grüße
Alex
 
Eigentlich nicht. Ich lerne ganz normal die Noten. Und dann versuche ich mich am Nachspielen. Ich sage "versuchen", weil man damit auch die Interpretation übernimmt. Manchmal sagt die mir nicht zu, manchmal komme ich technisch nicht dahinter, meist ist sie zu schwer.
Ich in Laie und kein besonders guter und messe mich beim Nachspielen an einem Profi. Da ist der Frust unvermeidlich. Dass der Profi das bessere Klavier hat, kommt mir auch nicht gerade entgegen.

Also suche ich meinen eigenen Weg. Die Einspielung ist Vorbild und Inspiration, aber bei mir es niemals genauso klingen.
 
Hallo,

nehmen wir an ihr fängt ein neues Klavierstück an und dies ist euch durch Radio/CD/Internet musikalisch bekannt. Dies erscheint mir ein realistisches Szenario.

Mich würde nun eure persönliche Übe-Methode interessieren, wie ihr an ein neues Stück herangeht und es zur Perfektion bringt??
Habt ihr da sowas wie eine Standard Prozedure bzw. was ist effizient für euch?

Schöne Grüße
Alex
Geht´s vielleicht noch´n bisschen allgemeiner?
Ob man das Stück schon gehört hat, ist doch egal und heutzutage eher die Regel.
Man geht einfach ran wie immer.... :rauchen:
 
Ich verschaffe mir die Noten und ziehe mir das Stück 'rein.

Oder auch nicht. Dann verschwinden die Noten im digitalen Orkus.

CW
 
Normalerweise höre ich es mir einfach so oft wie möglich an, dann ist es im Kopf und übe gleichzeitig etwas mit den Noten. Dort halt je nachdem manchmal größere Abschnitte oder das komplette Stück oder halt einzelne schwierigere Passagen.
 
Meine zum Beispiel spielt ihr das Stück gleich mal durch, übt ihr Taktweise oder zwei Taktweise oder Zeilenweise . Übetempo zum Bsp. so langsam dass Hauptsache Noten richtig sind oder sofort beidhändig etc.
Mich interessiert eure Methodik dazu ...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
ich spiele es perfekt vom Blatt, kassiere die Gage und gehe dann zum nächsten Piece über.
 
Meine zum Beispiel spielt ihr das Stück gleich mal durch, übt ihr Taktweise oder zwei Taktweise oder Zeilenweise . Übetempo zum Bsp. so langsam dass Hauptsache Noten richtig sind oder sofort beidhändig etc.
Mich interessiert eure Methodik dazu ..
Mal auf kurz und schnell:

Gut ist es, wenn du das Stück einige Zeit vor dem eigentlichen Lernbeginn sooft gehört hast, dass du es singen kannst und harmonisch innerlich hörst.

Ganz zuerst im sehr langsamen Tempo zusammen beidhändig vom Blatt spielen, sollte hier kein wenigstens stolprig aber zusammenhängendes Spiel möglich sein, wird das Stück in aller Regel noch zu schwer sein, dann verschieben.
Nun
Stücktext musikalisch lesen, und zwar jede Kleinigkeit verständlich machen, alles was dir nicht auf Anhieb klar ist, markieren und verständlich klären. Wenn möglich die Stimmen vom Blatt singen.
Harmonien verstehend innerlich hören am Text. Problematische Rhythmen ausschreiben und klatschen mit gleichzeitigem Pulsschlag durch Fuß, evtl. metronomkontrolliert.

Stück mit Text nachhörend im Kopf weiter durcharbeiten, bis es in dir wirklich klingt....
(Wenns hilft auch mal schwierig aussehende Akkorde mit Notennamen versehen)

Stück langsam durchspielen(wo nötig einhändig) beste Fingersätze minutiös eintragen und wenn alles passt rigoros dabei bleiben, ständig wechselnde Fingersätze machen irre....
Welcher Meister auch immer die Fingersätze eingedruckt hat, es nützt nichts, wenn sie für deine individuelle Hand nicht geeignet sind....

Die ähnlichen oder fast gleichen /wiederholten Bereiche sowie die offensichtlich einfachen Stellen markieren, so als psycho Anreiz, wie "wenig" zum Schluß wirklich problematisches Theater übrigbleibt...

Jetzt spätestens weiß man, welche Takte am schwierigsten sind, diese zuerst üben, und die leichtesten später....

Weiters natürlich die Phrasen klar mit Beginn Höhepunkt und Ende verstehen ggf Zielpunkte kennzeichnen , Auf und Abschläge , schwere und leichte Schläge, verstehen/ kenntlich machen

Dynamik nicht vergessen, Feinheiten später ausfeilen, aber charakteristische Dynamikstellen erleichtern die Arbeit von Anfang an

So dann üben üben üben und jedenfalls versuchen von Anfang an auswendig Phrase für Phrase. Nur was auswendig läuft ist wirklich beherrscht..., ob man zum Schluss wirklich alles komplett auswendig spielt .ist dann nebensächlich....

Es muss eine Geschwindigkeit geben bei der es zu keinen nennenswerten Fehlern kommt mit der üben und ein zwei Zahlen schneller üben usw. bis man Fehler macht, dann wieder entsprechende Zahl zurück usw. ,

Später per Zufall an irgendeiner Stelle beginnen und ein paar Takte weiterspielen und wieder an einer anderen Stelle beginnen (an jeder Stelle muss begonnen werden könne!!! sonst sitzt es nicht)

Wenns läuft auch mal rhythisch und tempomäßig verändert üben bsp. triolisiert, punktiert usw.
Ach man kann ja noch vieles probieren ich trinke jetzt Kaffee:drink:
 
Wenn ich mich entschlossen habe, mich einem neuen Stück zuzuwenden (ich habe es zuvor im Radio, auf CD oder auf YouTube gehört und es reizt mich nun) besorge ich dafür die Noten. Ab da kann es Wochen oder gar Monate dauern, bis ich es mir wieder von einem anderen Interpreten anhöre.
Denn ich erarbeite es ausschließlich nach dem Notentext und finde meinen eigenen Weg.
Ob ich es nahe am Tempo durchspiele (dabei schwierigere Stellen durchzaubere, während ich weniger wichtige Töne weglasse) oder mich gleich in einzelne Stellen mit allen Mitteln festbeiße, hängt natürlich vom Schwierigkeitsgrad ab - wie weit ich damit an meine technischen Grenzen gehe.
Einfachere Sachen spiele ich auch sehr gerne.

Grüße
Manfred
 

Vielleicht eher für Neulinge am Klavier interessant, aber hier noch ein Video zum richtigen Üben von Franz, der im Forum lange aktiv war und damals viele sehr gute und hilfreiche Tipps gegeben hat. Auf der Seite finden sich auch weitere interessante Informationen.


View: https://www.youtube.com/watch?v=Snbd3rrqewo
 
Ich mag eigentlich die YT-Beiträge von Franz.
Aber wenn ich mir das ab 1:50 anhöre verliere ich in den Spass an der Musik.
Erst das Stück wissenschaftlich analysieren?:dizzy:
Mag ja sein das man so effektiver lernt - aber man muss schon voll der Theoretiker sein um an sowas noch Spass zu haben. Ich jedenfalls nicht.
 
@chiarina

Klasse Zusammenstellung.
respekt.gif
 
Gut ist es, wenn du das Stück einige Zeit vor dem eigentlichen Lernbeginn sooft gehört hast, dass du es singen kannst und harmonisch innerlich hörst.
Wie langweilig, ich vermeide es, Stücke vorher zu hören und finde es spannender mir die Musik anhand von Notentext und Instrument zu erschließen, erst wenn ich das habe, höre ich mir auch mal eine Aufnahme an.
 
Es reicht ja, wenn man vom eignen Üben den Ohrwurm hat. Der ist immer noch erträglicher als ein angehörter, der dann auch zur Übersättigung beiträgt.
 
Ich mag eigentlich die YT-Beiträge von Franz.
Aber wenn ich mir das ab 1:50 anhöre verliere ich in den Spass an der Musik.
Erst das Stück wissenschaftlich analysieren?:dizzy:
Mag ja sein das man so effektiver lernt - aber man muss schon voll der Theoretiker sein um an sowas noch Spass zu haben. Ich jedenfalls nicht.

Ist das Ironie oder meinst Du das ernst? :-D

Aber wie sagte Franz schon bei der Frage: "Muss ich das wissen? Nein, "müssen" muss man gar nichts. Das Wissen kann aber Zeit beim Üben sparen. Was man verstanden hat, merkt man sich leichter und vergißt es nicht so schnell".

Kennste bestimmt auch aus der Schule. Nicht, dass ich Stücke, die ich übe, immer analysiere. ;-)



Wie langweilig, ich vermeide es, Stücke vorher zu hören und finde es spannender mir die Musik anhand von Notentext und Instrument zu erschließen, erst wenn ich das habe, höre ich mir auch mal eine Aufnahme an.

Na, wenn das nicht der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ist. :lol::lol::lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber wenn ich mir das ab 1:50 anhöre verliere ich in den Spass an der Musik.
Erst das Stück wissenschaftlich analysieren?:dizzy:
Mag ja sein das man so effektiver lernt - aber man muss schon voll der Theoretiker sein
Man muß nicht "voll der Theoretiker sein".
Er bietet ja drei Methoden an:
- Für die, die wissen, was ein G-Dur-Septakkord ist
- Für die, die nicht wissen, was ein G-Dur-Septakkord ist, aber die Intervalle kennen
- Für die, die keine Ahnung haben

Für die, die am liebsten sofort die Flinte ins Korn werfen, gibt es allerdings keine Methode.


Erst mal viel anhören bei YT oder so. Dann ist die Melodie schon mal im Kopf.
"Viel anhören" kostet halt auch viel Zeit. In der Zeit hätte man das Stück schon mal üben können oder wenigstens einen Teil davon...
 
Zuletzt bearbeitet:
Er bietet ja drei Methoden an:
- Für die, die wissen, was ein G-Dur-Septakkord ist
- Für die, die nicht wissen, was ein G-Dur-Septakkord ist, aber die Intervalle kennen
- Für die, die keine Ahnung haben

Für die, die am liebsten sofort die Flinte ins Korn werfen, gibt es allerdings keine Methode.

Oh, ich hatte bei "Septakkord" weggeschalten.:geheim: Ich dachte es geht so weiter. Ich nehme Methode 3.:-D

Das Wissen kann aber Zeit beim Üben sparen. Was man verstanden hat, merkt man sich leichter und vergißt es nicht so schnell".

Ich hasse es Theorie zu büffeln. Wenn man das nicht mit etwas Freude macht bleibt auch nichts hängen.
 

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