Neues hochwertiges Digitalpiano á la Yamaha CLP-885 für fortgeschrittenen Spieler für Zuhause gesucht

Nimm Dir Kopfhörer mit oder lass Dir welche geben, dann kannst Du schon mal zumindest eine Zeit lang befreiter spielen.

und will mich einfach auch noch entwickeln können

Ich habe ein NUX1 und einen Flügel. Mein Spiel klingt deutlich sauberer auf dem Hybrid. Aber wie schon einige geschrieben haben, ist genau das das Problem. Du merkst gar nicht, an welchen Stellen Du noch keine wirkliche Kontrolle über den Klang hast und verbesserst das dann eben auch nicht.

umso mehr merke ich, dass ich vielleicht einfach klanglich hohe Ansprüche habe
Die Hybriden sind klanglich im Grunde nichts anderes als die guten CLP. Ich merke immer wieder wie groß der Unterschied zum Flügel ist. Der Nachhall, wie sich der Klang über die Zeit entwickelt, die feinen Unterschiede im Anschlag...


mittlerweile aber dieses Forum hier gefunden und gemerkt, dass es hier teilweise konkretere Antworten gibt
Das spricht für mich auch dafür, dass Du eigentlich ein akustisches suchst ;-) Im MB bekommst Du jede Menge Infos zu den Digis, der Schwerpunkt liegt dort aber weniger auf akustischen Klavieren.

Ich würde Dir raten mal in Klavierhäusern, die einiges an gebrauchten akustischen da haben ein bisschen Zeit zu verbringen.
Hattest Du schon geschrieben, wo Du her kommst? Vielleicht hat jemand einen Tip für Dich.
 
Nimm Dir Kopfhörer mit oder lass Dir welche geben, dann kannst Du schon mal zumindest eine Zeit lang befreiter spielen.

Der Kopfhörer macht beim Epiano immens viel aus. Gerade wenn man ohnehin für nachts üben das Epiano anschafft, ist das wichtig. Die mitgelieferten sind je nach Hersteller mal gut, mal weniger. Ich schwöre da auf einen Beyerdynamic DT 770, da klingt eigentlich jedes Epiano toll.
 
Ich habe ein NUX1 und einen Flügel. Mein Spiel klingt deutlich sauberer auf dem Hybrid. Aber wie schon einige geschrieben haben, ist genau das das Problem. Du merkst gar nicht, an welchen Stellen Du noch keine wirkliche Kontrolle über den Klang hast und verbesserst das dann eben auch nicht.

Die Hybriden sind klanglich im Grunde nichts anderes als die guten CLP. Ich merke immer wieder wie groß der Unterschied zum Flügel ist. Der Nachhall, wie sich der Klang über die Zeit entwickelt, die feinen Unterschiede im Anschlag...
Das spricht für mich auch dafür, dass Du eigentlich ein akustisches suchst ;-) Im MB bekommst Du jede Menge Infos zu den Digis, der Schwerpunkt liegt dort aber weniger auf akustischen Klavieren.

Hattest Du schon geschrieben, wo Du her kommst? Vielleicht hat jemand einen Tip für Dich.

Danke für die Erfahrung! Das Ding ist - ich weiß gar nicht, ob ich mich soooo sehr entwickeln will in einem nächsten Schritt. Klingt vielleicht doof wenn nicht, weil warum denn nicht? Ich will mich entwickeln können. Aber das kann ich doch mit einem Hybrid gegenüber meinem 20 Jahre alten E-Piano doch sicherlich auch ein gutes Stück, oder? Ihr merkt schon, ich wehre mich etwas gegen ein akustisches. Ich weiß aber selbst nicht genau warum.

Klanglich finde ich die guten CLP voll in Ordnung. Also es gibt Sounds die klingen künstlich, weil sie es vermutlich auch sind? Aber der CFX-Flügel und der Bösendorfer sind ordentlich. Von Videos her klingt Kawai nicht ganz so gut wie Yamaha, aber das muss ich in echt erleben.

Die Forums-Wahl hatte eher mit Anzahl an aktiven Leuten in den jeweiligen Foren zu tun als das ich wusste, dass hier mehr Akustik Expertise ist. Finde ich aber gut!

Ich komme ursprünglich aus Oberfranken (Thomann lässt grüßen :002:), wohne aber jetzt am Niederrhein nördlich von Duisburg. Ruhrgebiet ist je nach Stadt nur 20-40min weg, Köln 1 Stunde, etc. Da gibt es sicherlich ganz viel.

Ich habe derzeit die Beyerdynamik DT 770 Pro in 80 Ohm.
 
Klanglich ist ein akustisches Instrument bestimmt besser. Aber ist es auch zeitgemäß sich so etwas, wenn man so jung ist wie du und noch oft den Wohnort wechselt, sich anzuschaffen ?. Das kann dann auch schnell ein Klotz am Bein sein. Und ob dann die neue Wohnung so gut geeignet ist für ein akustisches Klavier und Nachbarn auch so tolerant sind oder neue Lebenspartner.???
In deinem Alter kann sich noch viel ändern.
 
Solange Lukas kein akustisches Instrument angespielt hat das ihn im Herzen überzeugt und richtig "mitnimmt" wird er wohl eher den Weg einer elektronischen Lösung gehen. Das ist ja nicht verkehrt, wie Robinson beschreibt.

Wichtig ist es nur rechtzeitig zu erkennen, ob es dieses Fernziel überhaupt gibt oder nicht — um nicht jetzt unnötig große Beträge zu verpulvern, die dann vielleicht fehlen.


Wir hätten auch gerne einen CX3 oder den kleinen Steingraeber A-Flügel. Gibt leider die Wohnsituation nicht her, der Kontostand auch nicht und meine Frau meint auch, das Instrument ist ihr Werkzeug und soll keinen Leistungsstress bei ihr auslösen. Daher wurde es ein gutes akustisches Kompromissinstrument. Und wegen der elektronischen Wünsche blieb dann nimmer viel Auswahl übrig …

Und wenn der Klangcharakter beim Klavier einfach nicht passt dann greift die Herzensdame halt zum RD-2000 EX und biegt sich das mit den sehr vielfältigen Möglichkeiten so zurecht, dass es einigermaßen passt. Aber nur das elektronische Tasteninstrument würden wir nicht haben wollen.

Wir sind mit der Wahl recht zufrieden und neben dem Instrument gehen sich nun auch noch die neue Küche, der neue Wohnzimmer-Grundofen, der neue Parkettboden im Wohnzimmer, die neuen Fenster und die Eingangstür sowie irgendwann auch mal ein neu(er)es Auto aus. Also hoffentlich*. :015:

So hat sicher jeder seine persönliche Bedürfnisleiter.



_________
* Wir sind 55 und 57, also so lang hamma nimmer zum Sparen und Kredit wollen wir keinen mehr — als Selbstständiger in sich abzeichnend schwierigen Zeiten auch keine gute Idee, sich Kunden und Bank auszuliefern.
 
Meine Wahl auf Digital ist 2015 auch aus Altersgründen 59 erfolgt und soll es auch bleiben. Notfalls kann man sich dann den Traumklang zurechtbasteln (Pianothek usw. ) und vor allen Dingen wenn man nicht regelmässig spielen kann aus gesundheitlichen Gründen z,B. bleibt das Instrument wie es ist. Zudem finde ich eben das leise spielen oder mit Kopfhörer für die restlichen Familienmitglieder auch sehr praktisch.
 
Ja, jede Situation mit Wohnen, Partner etc. ist in sich ja auch verständlich.

Ich bin 29, derzeit nur 1 Einkommen vorhanden (wird sich in nächster Zeit natürlich ändern), wir sind zu zweit in einer 70qm Wohnung, August läuft das Auto-Leasing aus und es soll nun gerne auch mal ein "etwas" besseres werden und irgendwann in den nächsten Jahren steht bestimmt auch Hochzeit und Haus an. Von Kindern mal abgesehen.

Da muss Flügel / hochwertigeres Klavier sicherlich erst mal hinten anstehen. Daher bin ich eher bei jetzt ein Instrument für 10-15 Jahre als jetzt 2.500€ für ein E-Piano für vielleicht 5 Jahre, damit der Flügel näher rückt, weil so oder so rückt der wahrscheinlich erst in 15-20 Jahren näher. Und dann ist es mir bis dahin auch egal ob ich in 2025 irgendwann mal 2.500€ oder 7.500€ ausgegeben hatte, wenn seitdem Kinder evtl. groß gezogen wurden und ein Haus-Kredit für mehrere Hunderttausend läuft. Die Frage ist daher glaube ich eher Hybrid oder Silent und nicht mehr rein digital (dafür ist digital zu nah an hybrid) - ABER ich stelle diese Frage bis mindestens Montag hinten an und ich neige dazu noch mindestens drei mal meine Meinung zu ändern.
 
Als ich in deinem fröhlichen Alter war hatte ich auch große Pläne und keine Ahnung wie sich das alles ausgehen soll. Nun, es war auch nicht immer einfach und der Liebe Gott hatt mich bei allem Temperament doch auch mit einem passablen Maß Verstand versehen, sodass sich das schlussendlich sogar besser ausging als ich dachte.

So wie ich dich erlebe, braucht man sich um dich keine Sorgen zu machen, du machst das genau richtig.:026:
 

Klanglich ist ein akustisches Instrument bestimmt besser. Aber ist es auch zeitgemäß sich so etwas, wenn man so jung ist wie du und noch oft den Wohnort wechselt, sich anzuschaffen ?. Das kann dann auch schnell ein Klotz am Bein sein. Und ob dann die neue Wohnung so gut geeignet ist für ein akustisches Klavier und Nachbarn auch so tolerant sind oder neue Lebenspartner.???
In deinem Alter kann sich noch viel ändern.

In seinem Alter wird sich noch vieles ändern, und so ändern wir uns tagtäglich. Diese Einstellung finde ich etwas altbacken. Solche Überlegungen würde ich als junger Mensch nie anstellen. Grund: Das Leben ist viel zu kurz für nur ein Digitalpiano ! Die vielen Stunden, die unser Fragesteller mit einem echten Klavier verbringen kann, ist das Gold was er akustisch erntet, um es mal blumig auszudrücken. Das Mietrecht garantiert das Üben mit Klavier bis zu 2h am Tag. Nur in seltenen Fällen gibt es solche Extremkonflikte. Aber da gibts auch Rechtsbeistand. Mietrecht bleibt Mietrecht. Wenn der Lebenspartner etwas gegen das Klavierspiel hat, so hat dieser Lebenspartner ne Meise, und Investitionen in einen Scheidungsanwalt die bessere Alternative. Aus Freude an der Musik selbst Musik machen mit einem hochwertigen und echten Instrument. Und das sogar im Hier und Jetzt ! Das wäre ja mal ein Motto....
 
Ich bin jedenfalls gespannt, was Du von Deinem nächsten Ausflug am Montag berichtest!

Als ich vor knapp 4 Jahren auf der Suche war, wollte ich so 2500 Euro ausgeben und hatte mich durch Internet Recherchen auf das CLP 745 eingeschossen. Ich hatte einen 20 Jahre alten CLP Vorgänger und dachte, das müsste ja ein Quantensprung sein.
War es aber irgendwie nicht. Ja, es war schon besser aber eben nicht 2500 Euro besser. Erst, als der Verkäufer mir das NU1X gezeigt hat, habe ich einen wirklichen Unterschied bemerkt. Tja, da war das Budget Geschichte. Das NV-5 hab ich dann sicherheitshalber erst gar nicht mehr angefasst, das war noch mal ein 1000er mehr.

Fairerweise muss ich aber sagen, dass ich damals noch nicht viel spielen konnte.
Ein paar akustische Instrumente habe ich auch probiert aber ich fand es ganz schrecklich, dass alle für meine Ohren zumindest leicht verstimmt waren. Und es klang - natürlich - darauf viel schlechter, was ich gespielt habe (s. Digi verzeiht mehr).
Angefixt durch das Forum bin ich dann ein Jahr später auf Flügelsuche gegangen und habe es nicht bereut ;-)
 
Angefixt durch das Forum bin ich dann ein Jahr später auf Flügelsuche gegangen und habe es nicht bereut ;-)

Ja, das ist richtig, hier in diesem Forum tummeln sich Leute, die andere vom Musizieren auf Klavieren und Flügeln abhängig machen wollen ! Einfach skrupellos ! :005:

Verstimmte Instrumente sind immer anstrengend, mag ich auch nicht sehr, beim Vortrag schon gar nicht. Manchmal steckt aber ein absolutes Schnäppchen dahinter. Ich kannst geistig rausrechnen für die Beurteilung eines Instruments. Was für ein Flügel ist es denn bei Dir geworden ?
 
Ein Steinway A von 1910
Die Schellack Politur hab ich selbst restauriert, was mich dem Instrument irgendwie noch viel verbundener gemacht hat (die Story gibt es hier im Forum)
 
Ich bin jedenfalls gespannt, was Du von Deinem nächsten Ausflug am Montag berichtest!

Als ich vor knapp 4 Jahren auf der Suche war, wollte ich so 2500 Euro ausgeben und hatte mich durch Internet Recherchen auf das CLP 745 eingeschossen. Ich hatte einen 20 Jahre alten CLP Vorgänger und dachte, das müsste ja ein Quantensprung sein.
War es aber irgendwie nicht. Ja, es war schon besser aber eben nicht 2500 Euro besser. Erst, als der Verkäufer mir das NU1X gezeigt hat, habe ich einen wirklichen Unterschied bemerkt. Tja, da war das Budget Geschichte. Das NV-5 hab ich dann sicherheitshalber erst gar nicht mehr angefasst, das war noch mal ein 1000er mehr.

Fairerweise muss ich aber sagen, dass ich damals noch nicht viel spielen konnte.
Ein paar akustische Instrumente habe ich auch probiert aber ich fand es ganz schrecklich, dass alle für meine Ohren zumindest leicht verstimmt waren. Und es klang - natürlich - darauf viel schlechter, was ich gespielt habe (s. Digi verzeiht mehr).
Angefixt durch das Forum bin ich dann ein Jahr später auf Flügelsuche gegangen und habe es nicht bereut ;-)

Ja, ich bin auch gespannt. Freue mich schon auf Montag.

Na das klingt ja relativ ähnlich zu mir gerade. Mit dem Unterschied das ich schon 20 Jahre spiele; ich höre heraus, dass das bei dir damals nicht der Fall war, wenn du sagst, dass du noch nicht so viel spielen konntest?

Das heißt du hast erst ein NU1X gekauft und dann den Flügel. Was jetzt für meine Situation ja interessant ist: Mit deiner jetzigen Erfahrung rückblickend, würdest du sagen du hättest direkt den Flügel kaufen sollen?

In seinem Alter wird sich noch vieles ändern, und so ändern wir uns tagtäglich. Diese Einstellung finde ich etwas altbacken. Solche Überlegungen würde ich als junger Mensch nie anstellen. Grund: Das Leben ist viel zu kurz für nur ein Digitalpiano ! Die vielen Stunden, die unser Fragesteller mit einem echten Klavier verbringen kann, ist das Gold was er akustisch erntet, um es mal blumig auszudrücken. Das Mietrecht garantiert das Üben mit Klavier bis zu 2h am Tag. Nur in seltenen Fällen gibt es solche Extremkonflikte. Aber da gibts auch Rechtsbeistand. Mietrecht bleibt Mietrecht. Wenn der Lebenspartner etwas gegen das Klavierspiel hat, so hat dieser Lebenspartner ne Meise, und Investitionen in einen Scheidungsanwalt die bessere Alternative. Aus Freude an der Musik selbst Musik machen mit einem hochwertigen und echten Instrument. Und das sogar im Hier und Jetzt ! Das wäre ja mal ein Motto....

Ich habe gar nicht mal so Angst vorm Mietrecht (der Vermieter gerade ist auch mein Schwiegervater in spe; unabhängig davon hat das aber ja nichts mit den Nachbarn zu tun, die ich ja trotzdem nicht nerven will ;)). Ich würde aber auch jetzt gerade kurz vor 21 Uhr nicht mehr voll in die Tasten hauend auf einem echten spielen denke ich, wenn auch rechtlich (vor 22 Uhr) und alles theoretisch voll in Ordnung. Silent auch mit Lautsprecher oder Digital auch mit Lautsprecher überträgt den Schall da sanfter irgendwie. Zur Schande des Volumens und der Lebendigkeit, aber zum angenehmen für die Uhrzeit.

Aber deine Einstellung zur Freude an der Musik mit einem echten Instrument finde ich sehr gut! Ich finde es auch immer wieder erstaunlich wie zeitlos diese Instrumente sind. Ein Flügel von 1910 (siehe Sunshine Yellow) sieht im Prinzip nicht viel anders aus als Flügel jetzt. Abzüglich Gebrauchsspuren.

Verstimmte Instrumente sind immer anstrengend, mag ich auch nicht sehr, beim Vortrag schon gar nicht. Manchmal steckt aber ein absolutes Schnäppchen dahinter. Ich kannst geistig rausrechnen für die Beurteilung eines Instruments.

War heute tatsächlich ganz in Ordnung. Einmal habe ich etwas in Bb gespielt (habe einmal Bohemien Rhapsody von Queen angespielt) und am Ende das ganz tiefe Bb drunter gelegt als Abschluss - autsch :D das war da unten nicht ganz korrekt. Aber das ist ja nicht schlimm, wenn es generell passt.

Ein Steinway A von 1910
Die Schellack Politur hab ich selbst restauriert, was mich dem Instrument irgendwie noch viel verbundener gemacht hat (die Story gibt es hier im Forum)

Sehr schön! Das glaube ich. Viel Freude weiter damit! Wann ist das jetzt alles gewesen mit der Story mit dem NU1X und dem Flügel ein Jahr später? EDIT: Du hast ja geschrieben vor 4 Jahren, sorry...
 
Ich hab so Mitte 20 beschlossen, mir selbst das Klavier spielen beizubringen und hatte mir das CLP gekauft. Hat natürlich nicht funktioniert. Ausser ein paar Akkorde drücken und mir mit sehr viel Mühe Bohemian Rhapsody (kein Scherz, ich liebe Queen) aus den Noten zu entziffern, ist nicht viel passiert.
Dann kam Corona und ich habe mir eine online Lehrerin gesucht. Da habe ich aber auch schnell gemerkt, dass das auf Dauer nichts wird. Also bin ich nach einem halben Jahr in die Musikschule gewechselt und zu der Zeit habe ich auch das NU1X gekauft. Nach der ersten Begenung mit den Inventionen von Bach stand mein Entschluss fest, dass ich eine ordentliche klassische Ausbildung will. Und einen neuen Lehrer brauche.
Flügel und neuer Lehrer kamen dann etwa zur selben Zeit vor etwa 2,5 Jahren. Beides ein absoluter Glücksgriff.
Ich spiele ab und zu noch auf dem NU1X, z.B. wenn es zu spät ist aber es ist wirklich nur ein Ersatz.
 
Danke für das Feedback!

Ja, das ist vielleicht eine "Digital-Krankheit". Ich kann schon nuanciert spielen, auf einem echten Klavier ist das aber natürlich ohne Gewöhnung schwieriger. Und auch da: Umso teurer, umso leichter kann man die eigenen Wünsche umsetzen. Derzeit habe ich das Gefühl, diese auf einem guten digitalen besser umsetzen zu können.

Und etwas wovon ich mich trennen muss, was ihr aber sicherlich kennt: Ich traue mich in einem Klaviergeschäft nicht so richtig offen und frei zu spielen, wie ich es für mich machen würde. Irgendwie habe ich ein Gefühl von "das könnte andere stören". Völliger quatsch, ich weiß, und bevor ich Tausende Euros ausgebe mache ich das natürlich auch (ist ja auch ein Unterschied ob man in einer Beratung ist oder frei einfach jedes Klavier anfasst ohne Erlaubnis etc.). Ich habe mich heute aber teilweise auch etwas zurückgehalten, wenn ich alleine zwischen den Klavieren hin und her gewechselt bin.
Sehr interessante Diskussion. Ich befinde mich derzeit ja auch auf der Klaviersuche und kann Deine Überlegungen sehr gut nachvollziehen, auch wenn meine „Bedürfnisleiter“ (Danke für den Begriff, @Austro-Diesel) eine andere ist; bei mir kann es am Ende alles werden zwischen 5k-Klavier bis zum 50k€-Flügel, Hauptsache das Instrument zieht mich in seinen Bann. Tausende-€-teure Kompromiße möchte ich vermeiden. Glücklicherweise kann ich alles bis zum Halbkonzerter stellen. Aber später schreibe ich in einem anderen Thread mal mehr dazu, wenn ich soweit bin.

Nur jetzt soviel - Message 1: von Deinen Hemmungen im Geschäft frei aufzuspielen musst Du Dich komplett freimachen. Bei mir ist das ja noch sehr viel tragischer: ich hatte lange Jahre bis zum Abitur Klavier gespielt, und danach nicht mehr. Nicht eine einzige Taste berührt, bis ich letztens in einem Klaviergeschäft nach 30 Jahren wieder Tasten unter den Fingern hatte. Ich konnte rein gar nichts mehr aus dem Stehgreif bringen, mein ganzes auswendiges Repertoire von damals war weg. Das einzige, was übrig blieb, waren Akkorde und diverse Laufübungen. Aber ich habe den Verkäufern gleich nach der Begrüßung klargemacht, das ich zu den Wiedereinsteigern gehöre und aktuell mehr alsKklimpern nicht drin ist. Reaktion sinngemäß: „kein Problem, spielen Sie, was Sie können. Wenn Sie genug Vorbildung haben, werden Sie trotzdem ein Gefühl für die Instrumente bekommen.“ Und genauso ist es dann auch gewesen:

Nach viel theoretischer Leserei stand ich nun mit dem daraus gewonnen Eindruck über den großen Sprung der Digitalklaviere nun vor den Instrumenten. Das Klavierhaus hatte zwei Haupteingänge: Eingang 1 alles Digital von 1000€ Digitaleinstiefspiano bis zum 10k€ Hybridflügel. Eingang 2 alles akustisch: 2000€ Gebraucht-Euterpe bis zum fast neuen D282-Bechstein. Ich begann im Digitalbereich und „klimperte“ alle Preisklassen herauf bis zum Hybrid an: jeder Preissprung war fühlbar, vor allem bei der Klaviatur, weniger bei der Akustik. Beeindruckt war ich da von gar nichts, auch nicht von der 3-4k€-Klasse (Kawai CA-901, Yamaha CLP-885). Erst ab den Hybrid kam das Spielgefühl für mich so langsam dem akzeptableren Bereich näher. Aber von der Lautsprecher-Akustik war ich durchgehend enttäuscht. Obwohl ich dann etwas unter Zeitdruck stand, habe ich dann nach Betreten von Eingang 2 etwa 15 Minuten für ein paar akustische Einstiegs-Klaviere spendiert, aber nichts Höherwertiges, keine Konzertklaviere, keine Flügel. Aber das genügte, um eine Entscheidung sofort zu treffen: kein Digitalpiano, nur ein akustisches. Das liegt natürlich auch daran, das ich vorgeprägt bin durch mein jahrelanges Spielen auf dem Steinway-Flügel meines damaligen Klavierlehrers. Wenn man einmal ein solches Instrument verinnerlicht hat, hat dies bleibende Folgen für den eigenen Maßstab an das Instrument hinsichtlich Spielgefühl und akustischer Wiedergabe. Deswegen fiel bei mir der Digitalpiano-Eindruck so mau aus, und das trotz „Klimperns“.

Zur Message 2: wenn Du Dich weiterentwickeln möchtest, und zwar Weiterentwicklung in nennenswertem Umfang und keine Optimierung des „digitalen“ Spiels, dann geht das m.E. nur an einem guten akustischen Klavier. Auch wenn Digitalpianos deutliche Fortschritte gemacht haben, bleibt zur Feinfühligkeit und damit Ausdrucksmöglichkeit als auch zur akustischen Dynamik guter akustischer Klaviere (Flügeln sowieso) immer noch ein beachtlicher Abstand - mein Takeaway aus dem Besuch. Oder anders: (für mich) ist jeder Natur-Klaviersound eines guten Mittelklasseklaviers einem noch so guten CFX-Sample aus dem Einbau-Lautsprecher des Digipianos überlegen. Und für 5k€ sind gute anständige Klaviere verfügbar, vor allem auch im Gebrauchtbereich, denn da kommst Du mit damit schon in die 10k€-Klasse und darüber.

Aber hey, wenn Du an Digis mehr Spaß hast, ist eine Entscheidung pro Digi auch völlig nachvollziehbar. Nur 2 Dinge solltest Du beachten: 1. Dein Klavierspiel wird sich dann ziemlich sicher nur in kleinen Schritten verbessern und in jungen Jahren macht man besser die größeren als die kleineren Schritte. Zu sagen im Alter von 29 hättest Du noch „viel“ Zeit…nein, die ist viel schneller weg als Du Dich umdrehen kannst, vor allem wenn das Job-Familie-Kinder-Haus-Karussell mal so richtig auf Drehzahlen kommt. Das Klavierspielen muss man immer im Hier und Heute Priorität geben, niemals irgendwann in der Zukunft. Ich teile teile hier @Rolleums Sicht aus Post #112 ausdrücklich. 2. Der Wert eines Digitalpianos, vor allem eines teureren, verhält sich ähnlich dem eines neuen Fernsehers oder Mobiltelefons: die regelmäßigen Nachfolgemodelle drücken den Wert des eigenen Altmodells sehr schnell und drastisch. Da akustische Klaviermodelle ausentwickelt sind, ist die Wertverlustentwicklung hier sehr viel langsamer und deutlich stärker am Zustand des Instruments gekoppelt. Von den 5k€ wirst Du bei einem Kauf eines guten akustischen Klaviers später mehr wiedersehen als beim Digi/Hybrid.

Es gibt ja auch noch eine weitere Möglichkeit, die Du allerdings sehr wohl auf etwas später verschieben kannst, was viele hier ja auch machen: akustisch und digital, also das Beste aus beiden Welten zusammen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber das genügte, um eine Entscheidung sofort zu treffen: kein Digitalpiano, nur ein akustisches.
Vielen Dank für diesen ausführlichen Beitrag!! Ich will mit meinen Kommentaren die folgen auch nicht widersprechen, nur meine Gedanken dazu wiedergeben. Ich stimme dir voll und ganz zu!

Zu Message 1: Interessanter Weise hätte der Eindruck "kein Digitalpiano, nur akustisches" bei mir ja dann heute schon kommen können; ist er so aber (noch) nicht. Kann Montag oder irgendwann später immer noch der Fall sein.

Zur Message 2: wenn Du Dich weiterentwickeln möchtest, und zwar Weiterentwicklung in nennenswertem Umfang und keine Optimierung des „digitalen“ Spiels, dann geht das m.E. nur an einem guten akustischen Klavier.
Und für 5k€ sind gute anständige Klaviere verfügbar, vor allem auch im Gebrauchtbereich, denn da kommst Du mit damit schon in die 10k€-Klasse und darüber.

Ja, das glaube ich dir gerne. Wobei ich ja auch einfach Spaß am Spielen habe. Gerade auch mehr Pop als Klassik. Soooo viel Technik brauche ich dafür nicht. Trotzdem macht das Weiterentwickeln ja Spaß und soll auch nicht ausbleiben. Ich bin aber nicht ausschließlich auf diese Weiterentwicklung ausgerichtet.

2. Der Wert eines Digitalpianos, vor allem eines teureren, verhält sich ähnlich dem eines neuen Fernsehers oder Mobiltelefons: die regelmäßigen Nachfolgemodelle drücken den Wert des eigenen Altmodells sehr schnell und drastisch. Da akustische Klaviermodelle ausentwickelt sind, ist die Wertverlustentwicklung hier sehr viel langsamer und deutlich stärker am Zustand des Instruments gekoppelt. Von den 5k€ wirst Du bei einem Kauf eines guten akustischen Klaviers später mehr wiedersehen als beim Digi/Hybrid.
Das ist mir durchaus bewusst. Trotzdem danke, ist auch wichtig zu wissen.

Es gibt ja auch noch eine weitere Möglichkeit, die Du allerdings sehr wohl auf etwas später verschieben kannst, was viele hier ja auch machen: akustisch und digital, also das Beste aus beiden Welten zusammen!

Ja, wahrscheinlich läuft es darauf hinaus. Was ich mich gerade auch frage: Wenn es jetzt kein digitales oder hybrid wird, sondern akustisch (+ Silent), dann will ich in 10-20 Jahren ja wahrscheinlich genauso ein neues akustisches, was noch besser zu mir passt, oder hochwertiger ist, reiner klingt, was auch immer. Ja, ihr habt recht, dann kriege ich für das alte akustische immer noch mehr als für das digitale / hybrid. Gedanklich war ich nur immer bei "jetzt noch mal digital / hybrid und später dann akustisch" oder "gleich akustisch (+ Silent)". Aber "gleich akustisch" bleibt ja in der Regel nicht bei dem 1. akustischen Klavier :D. Vielleicht schon, höchstwahrscheinlich nicht, weil das dann jetzt schon weit weit außerhalb des Preisbereichs läge wahrscheinlich. Egal, ich fantasiere gerade nur etwas....;)
 
Ja, das Problem ist ja immer: das Bessere ist der Tod des Guten. Und das quält mich ja gerade auch bei meiner eigenen Auswahl. Einmal am Steinway D gesessen, und man musste mich schon fast davon wegkomplimentieren, auch wenn ich aktuell Lichtjahre davon weg bin, so ein Teil auch nur annähernd auszureizen. Aber bei der Wahl geht nicht darum, was man aus einem Instrument herausholen kann, sondern was ein (gutes) Instrument einem ermöglicht, eröffnet.
Und gerade Deine Beschreibung, dass Dir das Spielen auf dem Digi einfacher fällt auf dem akustischen Klavier würde ich so interpretieren, dass Du die Digitalpianos bereits ausreizen kannst, die akustischen aber noch nicht…

Aber in einem hast Du Recht und das steht über allem anderen: es muss Spaß machen.
 

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