Ich hab heut mal meine Klavierlehrerin gefragt, wann sie das im Eingangspost genannte Stück von Mozart lehren würde. Sie meinte, so mit 5-6 Jahren Klavierspiel. Natürlich gibt es auch SchülerInnen, bei denen sie das früher machen würde (zb auch nach 2 Jahren schon) und man findet ja auch im Internet zuhauf regelrechte Genies, aber sie meinte im Durchschnitt nach 5-6 Jahren. Ob sie mit ihrer Einschätzung richtig liegt, kann mir hier bestimmt jemand sagen :D
Dieses "wann lehrt man NUR wann und wann nicht" ist doch auch nur *fehlendes Wort*.
Und dieses "regelrechte Genie" - Gefasel ist auch Käse. (Was nützt mir irgend so ein wunddressierter Fötus?)
Was soll dieser sterilisierte Mist?
Ich bewundere"" jeden dessen Lehrtätigkeit wie eine Wurstschneidemaschine, ganz lehrbuchhafte, immer perfekte Scheibchen zum lehrbuchhaften Zeitpunkt liefert.
Und wenn ich den Eingangspost lese, dann (hab ich mir schon drei mal das Schreiben verkniffen) fehlen mir die Worte. (Im Sinne von Worten fehlen (trauriger Ohnmacht) nicht im Sinne von wütender Entrüstung.)
Es wirkt so eindimensional. (Und auch aufs Klavier- hauen muss mal / darf mal sein.) (Zumindest tausend mal besser als die totdekorierte (russische) Klavierdozentin die mich mit dem Kopf aufs Klavier stößt um ein kräftiges Forte zu fordern.)
Als würde die ""musikalische Entwicklung"" so planbar, linear in nur wenigen Dimensionen immer fröhlich vor sich hin laufen, Wurstscheiben sammelnd.
Ich kenne kaum was zerklüfteteres, mehrdimensionaleres als eben jene (musikalische (Wesens-)entwicklung *blah* (für alle die das hier reininterpretieren wollen ;).
Ich persönlich finde es gut dass es so zerklüftet ist. Diese Klüfte zwischen uns können prima als Andockfläche genutzt werden. Oft ist der Rezeptor auch veränderlich, hat Phasen- , Launen-, Schwankungen-, Hochs-, Tiefs-, neben allen grundsätzlichen Gegebenheit. Und ich darf dann, jedes mal aufs neue, auf jeden Moment neu einstellen.
Dieses irisierende Verhältnis finde ich extrem (heraus-)fordernd und spannend. Jeder Moment ist Ergebnis von verdammt vielen Momenten und Momentums (schwer zu eklären)
... Da ist´s gut wenn man eine solides Rüstzeug und Futteral an Know-How + Erfahrung hat, aber auch ein guter Schuss Menschenkenntnis, Gespür, Begeisterungs-, Einfühlungsvermögen, schauspielerisches Talent, Idealismus, Flexibilität, Toleranz + adaptive Schwelle, [...] ja ... egal Ikebana (aus!) ... Satzende
Und es gibt so viele Dinge die man wahrnehmen und erfahren kann. Grade wenn man ins Detail geht. (Und es gibt viele Details, die (NICHT IMMER) nur Feinheiten sind, sondern genau das Gegenteil.)
Übrigens finde ich es genial, wenn sich ein Schüler freut über das was ihm gelingt und total glücklich ist. Wenn er gefallen an und in ihm vorher nicht bekannter Musik findet und sich und Aspekte erkennt, Begriffe entwickelt und einen Zugang zu kriegt und seinen Interessenshorizont atmend streckt. Wenn er einfach von selbst Bock hat Musik zu machen.
Wenn ich will dass sie sich scheiße fühlen sollen sage ich sie sollen mal im Klavierforum gucken, oder Wunderkinder youtuben. Also da wo die Wiege des Scheiß - Karma quietscht und plärrt.
P.s.: Mir macht es Freude an den Schülern mich / mit zulernen.