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Musicus
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Aber: Trotzddem alle Tonleiter zu üben bringt den Sinn, dass der Schüler mit den einzelnen Tonarten vertraut wird. Deshalbt finde ich das schon sehr wichtig, alle Tonleiter zu üben.
Ein zweiter Punkt, was die Technik von Tonleitern angeht:
Wenn jemand z. B. einen schlechten Daumenuntersatz hat, kann er jeden Tag 8 Stunden Tonleiter rauf und runterspielen, er wird es nur bis zu einem gewißen Tempo schaffen.
Es muß also überwiegend auch am Daumenuntersatz geübt werden.
Hallo Mario,
meinst du wirklich man bekommt ein Gefühl für die Tonart wenn man sich einzig das Rohmaterial, also ausschließlich die Tonleiter vornimmt?
Ich meine, ich bekomme ja auch kein Gefühl für eine Sprache, wenn ich mir das Alphabet ansehe und rauf und runter übe...?? :confused:
Was den Daumenuntersatz anbetrifft, so leuchtet mir das ein. Auch mein KL meint, er übe es anhand von Tonleitern wenn er merkt, dass dieser derzeit nicht so gut funktioniert.
Brauchst Du immer ein ganz konkretes aktuelles Stück dazu, damit Du motiviert bist, Technikübungen zu machen?
Bei Kindern ist es natürlich wichtig, nur solche Fingerübungen zu geben, die auch im Stück vorkommen, weil diese den Nutzen noch nicht verstehen.
Bei älternen und fortgeschrittenen Schülern sollte es anders ausehen. Mit "nur Spaß" wirst Du nicht Klavierspielen lernen.
Noch bevor ich meine Frage gepostet habe, hatte ich derartige Mißverständnisse erwartet und daher von Anfang versucht klarzumachen:
Mir mangelt es in keinster Weise an Energie, Willen, Disziplin, Leidens- und Begeisterungsfähigkeit um Technikübungen aller Art zu machen. Ich mache auch durchweg alles was mein KL mir vorgibt und ich zweifle auch nicht seine Kompetenz an, dass das seine Richtigkeit hat.
Ich sehe mich jetzt auch nicht als Rebellen oder einen Jünger der Technikübungen-sind-für-den-Eimer-Sekte.
Auslöser war bei mir vielleicht vor ein paar Wochen eine Situation in der ein volles Programm mit Stücken von Bach, Schumann und Kabalewski hatte und ich merkte, dass der Anteil an Technikübungen darunter leiden und ich mich zeitweise dazu zwingen musste, diese nicht komplett zu vernachlässigen.
Vielleicht kommt dem einen oder anderen so eine Situation ja bekannt vor...:)
Wichtig ist es z. B. auch Stützfingerübungen zu machen.
Ziel: Um zum Beispiel ohne Mühe und Probleme einen Finger gedrückt zu halten, während andere weiterspielen. Diese kommen oft in leicht zu spielender Form in Stücken vor: Doch ist das ein Theater, wenn der Schüler dann bloß den dritten Finger gedrückt halten und den 4. und 5. Finger weiterspielen muß.
Schüler, die Stützfingerübungen in verschiedenen Varianten geübt haben, werden damit keine Probleme haben, schon bei einer solchen leichten Stelle sich äußert schwer zu tun.
Ist auch im Programm ;)
Ich habe auch in Stücken bisher keinerlei Probleme wenn es um Abwechseln oder Liegenlassen der Finger angeht.
ist die Reihenfolge:
Technik,
Etüden,
Stücke
Das ist auch meine Reihenfolge. Meine persönlichen Erfahrung ist, dass Technikübungen am Ende eher ausfallen, als wenn sie zu Beginn abgefrühstückt werden...Wie heißt ein amerikanischen Sprichwort: eat the frog...;)
In diesem Sinne
Grüße
Musicus