MP-10 gar nicht so prall?

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Barbie

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tach,

ich war vor einigen Tagen im Laden testen und zwar unter Anderem das Kawai CA 15. Das soll die gleiche Tastatur haben, wie das MP-10. Nun fand ich die nicht so berauschend, wie ich mir eine "schwere" Tastatur vorstelle. Es wird nämlich in Foren immer behauptet, das MP-10 hätte eine schwere Tastatur.

War mal wieder nix. Wie sind Eure Erfahrungen mit dem MP-10 und hat jemand einen Vergleich zum MP-8, das ja auch immer in höchsten Tönen und als schwer gelobt wird. Ist das da anders?

Ich hätte gern mal ein Digi mit wirklich schwerer Tastatur, wie sich das halt gehört.
 
Ich hätte gern mal ein Digi mit wirklich schwerer Tastatur, wie sich das halt gehört.

Da treibt mich die Frage um, wieso Du das möchtest. Wenn ich die Tastatur meines MP9500 (Vorvorvorgänger v. MP10) mit der meines Flügels vergleiche, schneidet der Flügel mit einer deutlich leichtgängigeren und schnelleren Tastatur ab (wen wunderts??). Das Digi hingegen ist vergleichsweise zäh. Warum also den Anschlag verschlimmbessern?

Verwunderte Grüße,

Wolf
 
Warum also den Anschlag verschlimmbessern?
Schwer ist ja nicht gleich zäh. In dem Link von joeach wird das schön erklärt: der Zusammenhang von Niedergewicht und Aufgewicht. Ich übe immer auf einem schweren Flügel, der sich ausgesprochen gut spielt (weil er eben auch gut zurückfedert) und finde, daß man da mehr Kontrolle hat. Das MP9500 soll ja ähnlich wie das MP8 sein, oder?
 
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Ich kann auch einen Grund finden nach einem Digi zu suchen, welches schwerer geht als ein Klavier/Flügel ohne getretenes rechtes Pedal (aufliegende Dämpfer). Da die meisten Digis das Spielgefühl am Klavier/Flügel bei rechtem Pedal nicht simulieren können, wird das Digi sowieso häufig schwerer empfunden werden. Gewichtungsangaben ala 50 g Niedergewicht sind gemessen mit rechtem Pedal und deshalb kaum vergleichbar mit einem Digi.

Gruß
Manfred
 
Ich kann auch einen Grund finden nach einem Digi zu suchen, welches schwerer geht als ein Klavier/Flügel ohne getretenes rechtes Pedal (aufliegende Dämpfer).
schwerer nicht, aber doch mal wenigstens so schwer. Denn das Gewicht bei getretenem Pedal kann ja wohl nicht das Maß sein. Wer mit Bleifuß spielt, legt eh keinen Wert auf differenzierten Anschlag.

Was habt Ihr alle für Klaviere? Die Guten hier in der MuSchu sind allesamt schwerer als jedes Digi, das ich getestet habe.
 
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Was habt Ihr alle für Klaviere? Die Guten hier in der MuSchu sind allesamt schwerer als jedes Digi, das ich getestet habe.
Mein Klavier ist uralt (03/1911) und ist auch viel schwerer als ein übliches Digi. Nur frage ich mich, was es für einen Sinn hätte, ein Digi mit 200 kg zu bauen. Damit es so schwer ist wie ein Klavier?
 
Wenn ich die Tastatur meines MP9500 (Vorvorvorgänger v. MP10) mit der meines Flügels vergleiche, schneidet der Flügel mit einer deutlich leichtgängigeren und schnelleren Tastatur ab (wen wunderts??). Das Digi hingegen ist vergleichsweise zäh. Warum also den Anschlag verschlimmbessern?

Das kann ich nur voll und ganz bestätigen. Ich hatte auch ein MP9500 gehabt, und - obwohl dessen Tastaturanschlag von vielen Leuten hochgelobt wird - empfand ich das im Vergleich zu meinem Flügel als viel schwergängiger und deutlich zäher. Das Niederdruckgewicht war auch sehr unterschiedlich von Taste zu Taste, ging von ca.60 bis unglaubliche 80 gr. hoch. Wenn ich das mit meinem Flügel vergleiche - da liegen Welten dazwischen. Wohingegen ich die Klangeigenschaften vom MP9500 ganz brauchbar fand. Aber der Anschlag - kann gar nicht verstehen, warum den viele Leute so mögen. Mittlerweile habe ich ein viel billigeres E-Piano als Übeteil, was außerdem auch nur 10kg wiegt (statt ca.35kg beim MP9500!) und dadurch in den Urlaub mitgenommen werden kann Die Klänge wirken zugegebenermaßen billiger, aber vom Anschlag und Haptik ziehe ich es merkwürdigerweise dem um Welten teureren MP9500 vor( Casio Privia PX 150).
Hinzu kommt, dass selbst wenn man mit Kopfhörer übt, das Gehämmere beim MP9500 noch durch geschlossene Türen dringt (aber nicht bei dem billigeren E-Piano).

Ich kann mir nicht vorstellen, dass durch Ausbleien, egal ob vor- oder hinter den Waagestiften, die Leichtgängigkeit einer Tastatur verbessert werden kann (weil Masse das Dynamikverhalten verschlechtert). Vielleicht kann man das Niederdruckgewicht verringern, aber man kann nicht gleichzeitig das Gewicht erhöhen, bei dem die Taste wieder hochkommt. Bei sehr guten Tastaturen ist der Unterschied zwischen Niederdruckgewicht und Gewicht, bei dem die Taste wieder hochkommt, sehr gering (vielleicht 20gr?) und bewirkt dadurch das Entgegengesetzte von Zähigkeit.
 
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Kawai CA 15. Das soll die gleiche Tastatur haben, wie das MP-10.


Ne, ist nicht die gleiche Tastatur. Das CA-15 hat die neuere Version der RM3 drin. Also besser nochmal testen.

Schwere Tastaturen liebe ich auch. Ich saß mal beim Thomann an einem Blüthner 2 - da weiß man was es heißt, wenn sich ein Klavier wehrt :-) Aber für die Spieltechnik ist sowas einfach klasse.

Warum die DPs das nicht haben, ist für mich eine einfache Vermutung: Die überwiegend Anfänger und Nicht-Klavierspieler würden "echte" schwere Tastaturen nervig finden und das leichtere Konkurrenzmodell kaufen. Ich sehe jedenfalls keinen plausiblen anderen Grund. Es kostet nicht mehr Geld, die Tastatur schwer zu machen.
 

Ich hätte gern mal ein Digi mit wirklich schwerer Tastatur, wie sich das halt gehört.

Gibt's nicht !!!

Einzige Ausnahme sind "Digis", die eine tatsächliche Klavier-/Flügel-Mechanik eingebaut haben, also: Yamaha Avant-Grand, Nu-Piano und Silent-Pianos (Yamaha, Kawai, Bechstein-Vario etc.)

Eine Digi-Taste ist ein hochdifferenzierter "Knopf", dessen von außen sichtbarer Teil wie eine Klaviertaste aussieht. Was hinten dran hängt hat mit einer Klavier-/Flügel-Mechanik nichts zu tun und kann sich demzufolge auch nicht so anfühlen, auch wenn das erklärte Ziel der Hersteller ist, den Klavier-/Flügel-Anschlag authentisch zu simulieren. Bei letzterem liegen zwischen Anspruch und Wirklichkeit bei Licht betrachtet immer noch Welten.
 
Ne, ist nicht die gleiche Tastatur. Das CA-15 hat die neuere Version der RM3 drin.
ja, es gibt da RM3 und RM3 II, aber ich habe deswegen Kawai direkt angeschrieben und hier ist die wörtliche Antwort:

"vielen Dank für Ihr Schreiben.
Sowohl das Modell CA15 als auch das MP10 sind mit der gleichen Tastatur (RM3 Grand) ausgestattet. Das CA15 verfügt jedoch über 3 Sensoren (2 Sensoren beim MP10). Die Mechanik und somit auch die Gewichtung sind aber identisch."


Aber für die Spieltechnik ist sowas einfach klasse.
endlich mal jemand, der mich versteht...;)


Die überwiegend Anfänger und Nicht-Klavierspieler würden "echte" schwere Tastaturen nervig finden und das leichtere Konkurrenzmodell kaufen.
so wird es wohl sein. Dafür werden ja auch die tausende Rotz-Sounds implementiert, obwohl ein vernünftiger Klavierklang reicht. Beim Klavier kann man ja auch nicht umschalten. Ich erlebe immer hier im Musikalienladen, wie die Verkäufer der Mami sämtliche Klänge vorführen und die Kids sich schon auf ihr Weihnachtsgeschenk freuen...
 
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Einzige Ausnahme sind "Digis", die eine tatsächliche Klavier-/Flügel-Mechanik eingebaut haben, also: Yamaha Avant-Grand, Nu-Piano und Silent-Pianos (Yamaha, Kawai, Bechstein-Vario etc.)
So ein Nu-Piano habe ich auch getestet. Geht schon besser, fühlt sich allerdings etwas holprig an. Aber der Preis... für viereinhalb Tausend würde ich mir doch allemal ein gebrauchtes Klavier kaufen. Evtl. sogar mit Silent. Kann mir nicht vorstellen, daß eine vernünftige Tastatur bei einem Digi so teuer sein muß. Da wird irgendwie am falschen Ende gespart.
 
Genau so sehe ich das auch, der Aufwand, sich dem akustischen instrument anzunähern wird dann so teuer, dass es keinen Grund gibt, nicht ein echtes zu kaufen.
Ich habe ein Kawai MP9000 gekauft, als es rauskam und bin damit nach 14 Jahren immer noch zufrieden, bzw. kann für mich keine wesentlichen Neuerungen finden. Beim Antesten des MP10 fand ich, dass die Tasten unangenehm zurückfederten - möglicherweise ändert sich das beim Bespielen. Es gibt mE nach kein Digitales (die mit tatsächlicher Flügelmechanik mal ausgenommen), welches sich differenziert wie ein akustisches spielen lässt. Entweder sind die Dinger in der Dynamik eingeschränkt, oder nur schwer zu zähmen.
Die aktuelle Generation Casio finde ich aber auch überraschend gut (Preis/Leistung/Gewicht)
 
Ich war lange auf der Suche nach einer brauchbaren Lösung für (a) Reisen und kleine Vorführungen, wo es kein Klavier gibt, und (b) nächtliches Üben. Nach längerem Hin und Her bin ich bei einer Kombination von Kawais VPC1 (mit RM3-II Tastatur) und einem kleinen Nord Electro gelandet. Ich finde die RM3-II in Verbindung mit den anpassbaren Anschlagskurven - für etwa 1300 Euro - das beste, was es derzeit zu einem günstigen Preis zu kaufen gibt für halbwegs pianistisches Üben. Spielt sich vorne auf den Tasten sehr angenehm, hinten auf den Tasten ist es wegen der kürzeren Tastenlänge (d.h. wegen dem kürzeren verborgenen Teil der Tasten, der sichtbare Teil hat die übliche Länge) etwas anstrengender als auf dem Klavier/Flügel. Nachteil ist halt, dass das Instrument keine Klänge hat. Eine Computerlösung habe ich ausprobiert, hat mich aber nicht befriedigt (zuviel Gefrickel, Latenzprobleme, Klänge letztlich auch nicht wirklich so viel überzeugender als bei den besseren Digitalpianos). Dagegen das kleine Nord - erstaunlich gute Klänge, der Hersteller Clavia bietet ja eine ganze Palette gesampleter Klaviere zum kostenlosen Download für seine Instrumente an, dazu ein sehr nützlicher Equalizer, und noch dazu mit 11kg wunderbar portabel, falls man es mal braucht. Z.Z gibt es auch das etwa gleich teure (ca. 2100 Euro) Nord Piano 2 HP mit zusätzlicher Saitenresonanz und etwas mehr Speicher für noch detailliertere Klänge. In Verbindung mit den anpassbaren Anschlagskurven kriegt man eine recht schöne Kombination hin, und hat zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen - ordentliches Üben nachts PLUS eine kleine hochqualitative portable Lösung.

Das CA15 hat zwar dieselbe Tastatur wie das VPC1, aber nicht die variablen Anschlagskurven, die tatsächlich für pianistisches Spielen einen großen Unterschied machen, da man damit das Dynamikproblem (zu wenig, zu viel) lösen kann, wenn man sich etwas Zeit nimmt, um eine passende Kurve zu wählen bzw. selbst zu erstellen. Und die anderen, teureren Kawai mit der sog. GF-Tastatur (MP11, CA65 usw.) lassen sich zwar auch gut spielen, aber das geht schon sehr in Richtung der wirklich leichten Flügeltastaturen, was nicht jedermanns (und auch nicht meine) Sache ist.

Natürlich bleibt auch diese Kombination immer noch weit von meinem Flügel oder ordentlichen Klavieren weg!! Aber ich bin damit zufriedener als mit jedem anderen Digitalpiano, das ich bisher ausprobiert habe.
 
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Das CA15 hat zwar dieselbe Tastatur wie das VPC1, aber nicht die variablen Anschlagskurven, die tatsächlich für pianistisches Spielen einen großen Unterschied machen, da man damit das Dynamikproblem (zu wenig, zu viel) lösen kann, wenn man sich etwas Zeit nimmt, um eine passende Kurve zu wählen

Ich frag' mal provokativ:

Wie stellst Du eigentlich an einem akustischen Klavier die Dynamikkurve ein?

Ist es nicht eher so, daß sich der Pianist dem Klavier anpassen (können) muss - und nicht umgekehrt?
 
Nun, am Flügel oder Klavier macht das der Hersteller und dein Techniker, man nennt es Mechanik und Regulation. Den Rest machst du.
Und die Unterschiede zwischen den Instrumenten sind in der Tat groß, manche sind besser und manche schlechter.

Bis zu einem gewissen Grad machen das natürlich auch die Hersteller von Digitalpianos. Aber viel Mühe machen sie sich in der Regel nicht, und wenn, dann nur bei den teuren Geräten. Das VPC gibt dir die Möglichkeit, die Anpassung der Tastatur an den Klang selbst in die Hand zu nehmen. Und glaub mir, es macht einen Unterschied.
 

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