Ich produziere auch seit 20 Jahren Noten und angefangen habe ich mit einem 5:4 17 Zoll Monitor (etwas anderes gab es damals nicht), seit ca. 10 Jahren habe ich einen 26 Zoll NEC 16:10 Monitor mit FullHD, mir reicht die Auflösung vollkommen und die Größe eigentlich auch...
... wenn nicht mein "jüngerer" Bruder (jünger ist relativ, er ist 57 und ich bin 59) sich einen LG 38 Zoll Monitor mit 21:9 gekauft hätte. Also wenn ich ehrlich bin: wenn man mal 2 Stunden dran gearbeitet hat und dann an den "normalen" Monitor zurückkehrt, dann hat man das Gefühl, in der Steinzeit zu leben. Also so ein Riesendisplay und die Qualität der Darstellung (obwohl er trotz der 4k kaum höher auflöst, der Größe geschuldet) ist schlicht überwältigend. Egal ob man "nur" Notensatz macht oder Folien für eine Präsentation oder Fotos bearbeitet. Diese neuen Riesenmonitore sind der Hammer, aber auch teuer.
Im Prinzip reicht sonst ein 26-Zoll Monitor aus, manche beherrschen übrigens den sog. "Pivot-Modus", d.h. man kann sie senkrecht stellen, um ein einzelnes Blatt im Fullscreen anzuschauen. Wegen mir muss es nicht 4k sein, das sieht zugebenermaßen schärfer aus, aber es ist keine Welt, das Notenbild sieht auch auf meinem Monitor gut aus, allemal wenn man reinzoomt (wie schon gesagt wurde) um Feinarbeiten zu machen (Bögen, Balken usw.). Inwiefern man eine Tastatur mit NumPad braucht oder einen Bildschirm mit Platz für Seitenleisten, hängt übrigens maßgeblich vom Programm selbst ab. Ich habe viele Jahre mit Capella gearbeitet, da braucht man kein NumPad, das ist eher die Arbeitsweise von Sibelius. Capella arbeitet sehr viel mit Tastaturkürzeln und der normalen Tastatur (also dem QUERTZ Bereich).
Im übrigen ist es ansonsten weniger wichtig, WELCHES Programm man benutzt (auch wenn da immer wieder die gleichen Diskussionen stattfinden), sondern dass man sein Programm beherrscht. Die Übung im Umgang ist wichtiger als das Programm selbst. Man kann mit jedem Programm gute und schlechte Noten produzieren. Seit ein paar Jahren gibt es ein tolles Buch zum Notensatz, quasi die Bibel des Notensatzes, ist von Elaine Gould und heißt im Original "Behind Bars", inzwischen gibt es wohl auch eine deutsche Übersetzung. Das Buch ist nicht ganz billig, aber es ist toll - hat nur einen Nachteil: man sieht auch seine eigenen Werke mit anderen Augen und man sieht Dinge, die man vorher überhaupt nicht bedacht hat. Guter Notenstich ist anspruchsvoller als man glaubt!