Moderne Knallerstücke, die jeder kennt

95% des vermittelten Schulwissens brauche ich nicht

Schule soll auch Allgemeinbildung vermitteln, nicht nur, was man unbedingt braucht. Ein bisschen Bildung ziert den ganzen Menschen und ganz ehrlich, 95% von dem, was man so in der Schule bis zum Abi lernt ist doch primitivstes Grundwissen ohne intellektuellen Anspruch.
Auch ich als Ingenieur sollte wissen, dass Beethoven kein Bernhadiner, Wagner keine Pizza und Michelangelo kein Ninjaturtle ist.
Ein Unternehmensberater sollte ein paar Dinge über Karl den Großen erzählen können, ein Arzt sollte wissen, um was es ungefähr in Goethes Faust geht, ein Jurist sollte wissen, ob ein Krokodil ein Reptil oder Amphibium ist und einem Geisteswissenschaftler sollte die Newtonsche Mechanik zumindest ein Begriff sein.
 
Ähm, ich kenne leider mehr als genug verschwörungstheoretelnde Naturwissenschaftler.

Autsch. Ich kenne persönlich keinen.

Aber bei Wissenschaftlern ist es halt so: Sie sind auch Menschen und mitunter ist der Mensch stärker als die Wissenschaft.

Man schaue sich mal die ganzen "Freie Energie"-Scams an. Auch Ingenieure sind nicht davor gefeit darauf reinzufallen, obwohl sie es eigentlich besser wissen sollten/müssten.

Grüße
Häretiker
 
Aber bei Wissenschaftlern ist es halt so: Sie sind auch Menschen und mitunter ist der Mensch stärker als die Wissenschaft.
Das sind vermutlich zumeist Menschen, denen Allgemeinbildung in anderen Bereichen abgeht. Und da das meinem ganz subjektiven Eindruck nach besonders unter Doktores und Professores vorkommt, würde ich vermuten, dass diese in anderen als ihren eigenen Fachgebieten eben einfach Bildung durch Einbildung ersetzen.

Allgemeinbildung ist Bildung, die man im Allgemeinen nicht braucht. :teufel:
 
Ähm, ich kenne leider mehr als genug verschwörungstheoretelnde Naturwissenschaftler.

Ich muss mich korrigieren, ich kannte mal tatsächlich einen: promovierter Philosoph und Ablehner der Relativitätstheorie.

OK, war kein Naturwissenschaftler, aber ein Wissenschaftler und des Denkens mächtig. Keine Ausnahme ohne Regel! ;-)

Grüße
Häretiker
 
Von welcher Schule sprichst du?
Ich meine die Schule bis zum 18. Lebensjahr. Mittelschule. Alles bis vor der Uni.

Mathe in der Schule war mehr Rechnen als alles anderes. Da schließe ich Differential- und Integralrechnung mit ein. Auch die vier Semester "Höhere Mathematik" (für Physiker und Elektrotechniker) war mehr auf Rechnen denn auf Beweisen fokussiert.

Bei den Mathematikern gab es eher die Frage: Wir machen jetzt seit 3 Monaten Differentialgleichungen. Wofür braucht man die überhaupt?

Oder eines miner Lieblingsbeispiele:
Ein Ingenieur fragte mich: "Es gibt ja diese transzendenten Zahlen wie e oder pi. Gibt es da noch mehr?"
Meine Antwort: "Fast alle Zahlen sind transzendent. Algebraische Zahlen sind abzählbar, transzendente nicht."

Ich hatte das Vergnügen, Lineare Algebra I + II bei den Mthematikern zu hören. Da ging es schon deutlich abstakter zu!

Grüße
Häretiker
 
Ich muss mich korrigieren, ich kannte mal tatsächlich einen: promovierter Philosoph und Ablehner der Relativitätstheorie.

OK, war kein Naturwissenschaftler, aber ein Wissenschaftler und des Denkens mächtig. Keine Ausnahme ohne Regel! ;-)

Grüße
Häretiker

Philosophen und Wissenschaftler? Das war vielleicht vor 250 Jahren mal vergleichbar. Deshalb denken immer noch Leute, so ein Schwachsinn wie Goethes Farbenlehre wäre Wissenschaft.

Der Philosoph kann sich qua Amt so qualifiziert zum Thema äußern wie @hasenbein zu Pandemien.
 
Braucht man „höhere“ Mathematik? NEIN! Genauso wenig, wie man die „Schönen Künste“ braucht. Man braucht keinen Beethoven, keinen Tizian. Der „Nathan“ und der „Faust“ können uns gestohlen bleiben. Und dann noch die „toten“ Sprachen! FORT MIT DEM PLUNDER! Die ganze europäische Literatur zusammendampfen auf zwei, drei Kernbegriffe: „Ein Jüngling liebt ein Mädchen, das hat einen and‘ren erwählt“.

Nein, ich brauche in meinem Alltagsleben weder Infinitesimalmathematik noch Einsteins Relativitätstheorie, und auch die Kepler‘schen Gleichungen zur Bestimmung der Planetenbahnen kann ich nirgends anwenden.

Aber ich bin meinen Eltern und Lehrern dankbar, daß sie mich mit all diesen Dingen bekannt gemacht (und bisweilen auch konfrontiert) haben.
 

Kritikwürdig finde ich eher solche Aussagen, die sinngemäß darauf hinauslaufen "ich bin qua Geburt Teil einer Gesellschaftsschicht, die Bildung so definiert und den Bildungsbegriff so durchgesetzt hat, dass auch diejenigen Mitglieder unseres Standes, die einfach kein Mathe können, sich dies nicht als partielles Bildungsdefizit vorhalten lassen müssen. Ich kann mir sogar den Spass leisten, damit auch noch zu kokettieren."
Schon wieder verschwörungstheoretischer Unsinn.
Na ja, man kann den Begriff "Verschwörungstheorie" auch ganz schön inflationär gebrauchen. Aber mir soll es ja recht sein, wenn die zahlreichen in Umlauf befindlichen Verschwörungstheorien zu einer gewissen Sensibilisierung, erhöhten Wachsamkeit gegenüber solchen Konstrukten geführt haben.
 
Na ja, man kann den Begriff "Verschwörungstheorie" auch ganz schön inflationär gebrauchen. Aber mir soll es ja recht sein, wenn die zahlreichen in Umlauf befindlichen Verschwörungstheorien zu einer gewissen Sensibilisierung, erhöhten Wachsamkeit gegenüber solchen Konstrukten geführt haben.

Haben die nicht. Die sind eher ein Konstrukt des zwanghaften Individualismus. Man glaubt, man wäre besonders klug, weil man einer Ansicht folgt, die nicht dem Mainstream entspricht und gaubt, zu den Erleuchteten zu gehören. In Wahrheit folgt man auch nur blind irgendwelchen Ideen und ist nicht fähig, Quellen und Informationen richtig zu bewerten, auch wenn eine von 1000 Verschwörungstheorien einen wahren Kern haben mag.
Im Prinzip war die Rechtfertigung für den Irakkrieg (Stichwort Massenvernichtungswaffen) ja soetwas wie eine "wahre Verschwörungstheorie".
 
Was aus diesem Thread alles geworden ist :D

Natürlich "braucht" man keine höhere Mathematik. Wirklich brauchen tut man nur Kartoffeln und Wärme. Alles was das Leben aber ansonsten lebenswert macht, beruht irgendwie auf (höherer) Mathematik.
Differentialgleichungen braucht man überall. Übrigens kann man damit ganz wunderbar auch akustische Phänomene beschreiben. Alles Physik/Mathematik.

Und ja, die Theorie, dass Menschen extra dumm gehalten werden klingt nach Verschwörungstheorie.
 
Was braucht man aus dem Mathematikunterricht überhaupt?

Also ich brauche:

- die Grundrechenarten Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division

- Bruchrechnung

- Prozentrechnung

- Dreisatz

- Stochastik
Was braucht man aus dem Medizin-Studium überhaupt?

Also ich brauche:
  • Fieber messen
  • Kamillentee kochen
  • Wadenwickel machen
  • Organtransplantationen
;-)
 
Ein Ingenieur fragte mich: "Es gibt ja diese transzendenten Zahlen wie e oder pi. Gibt es da noch mehr?"
Meine Antwort: "Fast alle Zahlen sind transzendent. Algebraische Zahlen sind abzählbar, transzendente nicht."
Hat er es wenigstens verstanden? Ich hatte mal versucht, jemandem den Unterschied zwischen Abzählbarkeit und Überabzählbarkeit klar zu machen. Dass es unendliche Mengen unterschiedlicher Mächtigkeit gibt, wollte er partout nicht akzeptieren. Ich habe ihn dann bei seiner Meinung belassen, ich wollte ja nicht, dass ihm das Gehirn wegplatzt.
 

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