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Advokat
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- 15. Jan. 2012
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(inspired by Bachopins "Hurra, mein erster Flügel!") ;)
Hallo Zusammen,
nachdem ich nun meine eigene kleine Odyssee auf der Suche nach DEM (und vor allem MEINEM!) Instrument erfolgreich absolviert habe; habe ich mich entschlossen, meine Erfahrungen beim Flügelkauf mit Euch zu teilen und etwas von dem zurückzugeben, was mir die Threads - besondes oben zitierter - selbst gegeben haben.
Die Mission war klar, neuer Job, neue Stadt, neue Wohnung, großes Wohnzimmer, endlich Raum und Budget für ein richtiges Instrument! Nachdem ich über viele Jahre in klein(st)en Studentenbuden hausen musste, wo ich vielleicht noch ein D-Piano untergebracht hätte und wofür ich mich aber nie wirklich begeistern konnte, musste er nun her. Ein Flügel! Ebenso klar war, dass ich eine Stummschaltung benötige, da ich künftig vor allem zu Uhrzeiten werde musizieren müssen, zu denen meine Mitmenschen kaum mehr Verständnis für meine künstlerischen...*räusper*...Aktivitäten aufbringen werden.
Zugegeben, meine Kenntnisse betreffend den hiesigen Flügelmarkt waren...nun ja...begrenzt. Namen waren geläufig, Modelle schon nicht mehr...worauf muss ich achten? Was ist wichtig? Kein Plan! Zunächst...nach einigen ersten Recherchen...rückte auf meiner Liste Yamaha und deren Silent-System ganz nach oben. Da ich mir vorgenommen hatte nicht mehr als TEUR 20 anzulegen, war die erste Idee es Bachopin gleichzutun und einen GC2 zu "beschaffen". Diese Idee habe ich solange verfolgt, bis ich bei ebay diesen gebrauchten C3-Silent erspähte...zu einem nur GERINGFÜGIG HÖHEREN Preis...hmmmm...Warum nicht ein paar Jahre von der "hundertjährigen" Lebensdauer eines Markenflügels "opfern", wenn sich somit ganz neue Flügeldimensionen auftun.
Vorher aber noch schnell ab zum nächsten C3-Dealer am Platze, um noch kurz anzutesten, ob man sowas wirklich dringend haben muss...ratet mal! Man muss, dachte ich zu diesem Zeitpunkt! Also...Kaufentscheidung gefallen...zurück zu ebay, wo...ohje...bereits ein anderer den "Sofortkaufen-Button" gedrückt hatte! Ver****...ok...wieder zurück auf Null...Optionen prüfen...Leider habe ich dann schnell feststellen müssen, dass gebrauchte Flügel mit moderner Silenttechnik genauso schwer zu finden sind, wie weiße Trüffel! Ein Händler nannte sie "Scheidungsflügel", da nur in solchen Ausnahmesituationen derart neue Instrumente wieder auf den Markt kämen...und apropos...wo ich schon mal da wäre...so ein neuer C3...der käme gar nicht viel teurer, als dieses Gebrauchtangebot...das sei nur ein GERINGFÜGIG HÖHERER Preis...soso...achso? Und schon hing ich am Haken...Preis rechnen lassen (oh Mann...da geht schon was...auf diese Listenpreise!)...
So weit...so gut...Bei so einer Investition sollte sich jeder vernünftige Pianist aber natürlich zumindest ein zweites Angebot einholen...
Ich also los zum nächsten Händler.
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt natürlich schon einiges gelesen, von brillanten, schrillen oder gar "scheppernden" Yamaha-Flügeln...und Instrumenten von Kawai, die einen weicheren und wärmeren Klang haben sollen...Gut, ich fand den C3 klanglich schon gut...aber mal Fragen...das sollte ich dann vielleicht schon noch einmal. Also, beim nächsten Händler, auf dem Weg zu seinem C3, mal eben erkundigt, ob er denn nicht etwas vergleichbar großes und teures hätte, was einen etwas wärmeren Klang erzeugen könnte...Nunja...der Titel meines Beitrags verrät natürlich, was die Antwort auf diese beiläufige Frage gewesen ist..."Natürlich" hat er gesagt...der Preis sei nur...was glaub Ihr? GERINGFÜGIG HÖHER! :rolleyes:
Und da stand er nun...der Bechstein Academy A.175! Wow, was ein Unterschied!!! Jetzt weiß ich, was es bedeutet, wenn hier von "singenden" Flügeln und "glockigen" Bässen geschrieben wird! Was ein Gesang! Was ne Glocke! Das Projekt Yamaha war in weniger als einer Minute für mich erledigt. Um kurz einen wesentlichen Unterschied der Instrumente zu beschreiben. Der Händler hat auf einem C6 kurz eine Taste angeschlagen und gedückt gehalten. Das Ergebnis war ein sattes *Biinnnggg*. Das Gleiche auf dem Academy resultierte in einem *Biiiiiiiiinnnnnnggggggg*. Ich kann mir vorstellen, dass Fingerakrobaten (also echte Profis) gerade deshalb den Yamaha vorziehen...wer will schon die erste Saite noch schwingen hören, wenn man gerade die zwanzigste anspielt. Wer aber plant, seine Holde mit romantischen, engelsgleichen Klängen einzulullen, der tue es mir besser gleich...;)
Also: Angebot machen lassen...und dann wieder zurück zum ersten "Dealer"...wie gesagt...nie ohne zweites Angebot!
Sichtlich irritiert versuchte mich dieser Händler dann doch wieder in Richtung Yamaha, hilfsweise Schimmel? (für mich weder Fisch noch Fleisch und sofort aus dem Rennen...war mir im Vergleich zum Bechstein zu "hell"...sorry für meine laienhafte Umschreibung...und sah gegen den Yamaha bei den Bässen kein Land), zu schieben. Und dann hat er doch noch eine Schwäche bei mir ausgemacht! Neben meiner Vorliebe für engelsgleiche singende Musik...gibt es da auch noch diese finstere Seite in mir! Die gerne im fff auf die Bässe einhämmert!! Und so zog er mich zum neuen C3-XA!! Dem technisch aufgerüsteten brandaktuellen Modell von Yamaha...Und ich kann Euch sagen...wer seine Nachbarn gerne mit Terrorbässen aus seinem Flügel quält und nicht mehr als 1,90 Länge unterbringen kann, fährt mit diesem Modell sicher gut. Fairerweise stehen die zwar etwas glockiger klingenden Bässe des A 175 (die ich bis dahin und ohne Vergleich auch als völlig ausreichend bewertet hatte) hier deutlich nach! Da Yamaha dieses Modell bislang aber noch nicht mit dem Silentsystem ausstattet, fiel mir da Wahl nicht schwer...und überhaupt...seinen Flügel mit einer Stummschaltung auszurüsten, um dann die Kaufentscheidung am Donnerbass festzumachen...hmmm....makes little sense to me!
Leider fand ich relativ wenig Infos zu meinem neuen Flügel, der mir Mitte Februar geliefert werden soll! *jubel* Das liegt wohl auch daran, dass der A.175 erst seit gut einem Jahr auf dem Markt ist. Tipp: Ich fand, der A.175 war sympathischer zu spielen, als der etwas größere A.190...nach Auskunft beider Klavierhändler finden das wohl einige Kunden (weshalb mich der Händler vermutlich auch zielgerichtet zu diesem Instrument geschoben hatte). Der Mehrpreis des A.190 (nach Liste genau TEUR 2) wäre sonst sicher auch kein Hindernis gewesen, nachdem der A.175 Vario schon mit TEUR 33,7 Listenpreis zu Buche (TEUR 28,8+4,9) schlägt.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! :cool:
Hallo Zusammen,
nachdem ich nun meine eigene kleine Odyssee auf der Suche nach DEM (und vor allem MEINEM!) Instrument erfolgreich absolviert habe; habe ich mich entschlossen, meine Erfahrungen beim Flügelkauf mit Euch zu teilen und etwas von dem zurückzugeben, was mir die Threads - besondes oben zitierter - selbst gegeben haben.
Die Mission war klar, neuer Job, neue Stadt, neue Wohnung, großes Wohnzimmer, endlich Raum und Budget für ein richtiges Instrument! Nachdem ich über viele Jahre in klein(st)en Studentenbuden hausen musste, wo ich vielleicht noch ein D-Piano untergebracht hätte und wofür ich mich aber nie wirklich begeistern konnte, musste er nun her. Ein Flügel! Ebenso klar war, dass ich eine Stummschaltung benötige, da ich künftig vor allem zu Uhrzeiten werde musizieren müssen, zu denen meine Mitmenschen kaum mehr Verständnis für meine künstlerischen...*räusper*...Aktivitäten aufbringen werden.
Zugegeben, meine Kenntnisse betreffend den hiesigen Flügelmarkt waren...nun ja...begrenzt. Namen waren geläufig, Modelle schon nicht mehr...worauf muss ich achten? Was ist wichtig? Kein Plan! Zunächst...nach einigen ersten Recherchen...rückte auf meiner Liste Yamaha und deren Silent-System ganz nach oben. Da ich mir vorgenommen hatte nicht mehr als TEUR 20 anzulegen, war die erste Idee es Bachopin gleichzutun und einen GC2 zu "beschaffen". Diese Idee habe ich solange verfolgt, bis ich bei ebay diesen gebrauchten C3-Silent erspähte...zu einem nur GERINGFÜGIG HÖHEREN Preis...hmmmm...Warum nicht ein paar Jahre von der "hundertjährigen" Lebensdauer eines Markenflügels "opfern", wenn sich somit ganz neue Flügeldimensionen auftun.
Vorher aber noch schnell ab zum nächsten C3-Dealer am Platze, um noch kurz anzutesten, ob man sowas wirklich dringend haben muss...ratet mal! Man muss, dachte ich zu diesem Zeitpunkt! Also...Kaufentscheidung gefallen...zurück zu ebay, wo...ohje...bereits ein anderer den "Sofortkaufen-Button" gedrückt hatte! Ver****...ok...wieder zurück auf Null...Optionen prüfen...Leider habe ich dann schnell feststellen müssen, dass gebrauchte Flügel mit moderner Silenttechnik genauso schwer zu finden sind, wie weiße Trüffel! Ein Händler nannte sie "Scheidungsflügel", da nur in solchen Ausnahmesituationen derart neue Instrumente wieder auf den Markt kämen...und apropos...wo ich schon mal da wäre...so ein neuer C3...der käme gar nicht viel teurer, als dieses Gebrauchtangebot...das sei nur ein GERINGFÜGIG HÖHERER Preis...soso...achso? Und schon hing ich am Haken...Preis rechnen lassen (oh Mann...da geht schon was...auf diese Listenpreise!)...
So weit...so gut...Bei so einer Investition sollte sich jeder vernünftige Pianist aber natürlich zumindest ein zweites Angebot einholen...
Ich also los zum nächsten Händler.
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt natürlich schon einiges gelesen, von brillanten, schrillen oder gar "scheppernden" Yamaha-Flügeln...und Instrumenten von Kawai, die einen weicheren und wärmeren Klang haben sollen...Gut, ich fand den C3 klanglich schon gut...aber mal Fragen...das sollte ich dann vielleicht schon noch einmal. Also, beim nächsten Händler, auf dem Weg zu seinem C3, mal eben erkundigt, ob er denn nicht etwas vergleichbar großes und teures hätte, was einen etwas wärmeren Klang erzeugen könnte...Nunja...der Titel meines Beitrags verrät natürlich, was die Antwort auf diese beiläufige Frage gewesen ist..."Natürlich" hat er gesagt...der Preis sei nur...was glaub Ihr? GERINGFÜGIG HÖHER! :rolleyes:
Und da stand er nun...der Bechstein Academy A.175! Wow, was ein Unterschied!!! Jetzt weiß ich, was es bedeutet, wenn hier von "singenden" Flügeln und "glockigen" Bässen geschrieben wird! Was ein Gesang! Was ne Glocke! Das Projekt Yamaha war in weniger als einer Minute für mich erledigt. Um kurz einen wesentlichen Unterschied der Instrumente zu beschreiben. Der Händler hat auf einem C6 kurz eine Taste angeschlagen und gedückt gehalten. Das Ergebnis war ein sattes *Biinnnggg*. Das Gleiche auf dem Academy resultierte in einem *Biiiiiiiiinnnnnnggggggg*. Ich kann mir vorstellen, dass Fingerakrobaten (also echte Profis) gerade deshalb den Yamaha vorziehen...wer will schon die erste Saite noch schwingen hören, wenn man gerade die zwanzigste anspielt. Wer aber plant, seine Holde mit romantischen, engelsgleichen Klängen einzulullen, der tue es mir besser gleich...;)
Also: Angebot machen lassen...und dann wieder zurück zum ersten "Dealer"...wie gesagt...nie ohne zweites Angebot!
Sichtlich irritiert versuchte mich dieser Händler dann doch wieder in Richtung Yamaha, hilfsweise Schimmel? (für mich weder Fisch noch Fleisch und sofort aus dem Rennen...war mir im Vergleich zum Bechstein zu "hell"...sorry für meine laienhafte Umschreibung...und sah gegen den Yamaha bei den Bässen kein Land), zu schieben. Und dann hat er doch noch eine Schwäche bei mir ausgemacht! Neben meiner Vorliebe für engelsgleiche singende Musik...gibt es da auch noch diese finstere Seite in mir! Die gerne im fff auf die Bässe einhämmert!! Und so zog er mich zum neuen C3-XA!! Dem technisch aufgerüsteten brandaktuellen Modell von Yamaha...Und ich kann Euch sagen...wer seine Nachbarn gerne mit Terrorbässen aus seinem Flügel quält und nicht mehr als 1,90 Länge unterbringen kann, fährt mit diesem Modell sicher gut. Fairerweise stehen die zwar etwas glockiger klingenden Bässe des A 175 (die ich bis dahin und ohne Vergleich auch als völlig ausreichend bewertet hatte) hier deutlich nach! Da Yamaha dieses Modell bislang aber noch nicht mit dem Silentsystem ausstattet, fiel mir da Wahl nicht schwer...und überhaupt...seinen Flügel mit einer Stummschaltung auszurüsten, um dann die Kaufentscheidung am Donnerbass festzumachen...hmmm....makes little sense to me!
Leider fand ich relativ wenig Infos zu meinem neuen Flügel, der mir Mitte Februar geliefert werden soll! *jubel* Das liegt wohl auch daran, dass der A.175 erst seit gut einem Jahr auf dem Markt ist. Tipp: Ich fand, der A.175 war sympathischer zu spielen, als der etwas größere A.190...nach Auskunft beider Klavierhändler finden das wohl einige Kunden (weshalb mich der Händler vermutlich auch zielgerichtet zu diesem Instrument geschoben hatte). Der Mehrpreis des A.190 (nach Liste genau TEUR 2) wäre sonst sicher auch kein Hindernis gewesen, nachdem der A.175 Vario schon mit TEUR 33,7 Listenpreis zu Buche (TEUR 28,8+4,9) schlägt.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! :cool: