Na huhuuu ;)
Und nun ich.
Allerdings auf sachlicher Ebene, und dort sehe ich in den vorausgegangenen Beiträgen nichts, was Libermanns Herangehensweise in irgendeiner Form gefährlich werden könnte.-
Der wichtigste Beitrag kam meines Erachtens von Schmickus. Er sagte folgendes:
Ich bin gespannt, Olli.
Eine kleine Analogie: Vergleicht mal die beidhändige Rückhand von Borg, Connors, Agassi und Djokovic.(Ja, beim Tennis). Völlig unterschiedlich. Jedoch allesamt großartig und wirkungsvoll. Es ist offensichtlich nicht sinnvoll, generell von *einer* optimalen Schlagbewegung zu sprechen. Sehr wohl funktionieren diese unterschiedlichen Rückhandtechniken *in unterschiedlichen Spielsituationen* unterschiedlich gut.
Wäre dies vielleicht ein Ansatz, um unterschiedliche Klaviertechniken vergleichen zu können, ohne dogmatisch zu werden?
Worauf ich folgendes sagen möchte:
Zunächst einmal ist aus keinem der Libermann-Zitate ein Dogma herauszulesen. Aber wir sollten eines nicht vergessen: Eine Herangehensweise ohne Methode / Methodik ist niemals zielführend, und an anderer Stelle betont Libermann die Schwierigkeit, aus dem komplexen Zusammenspiel der verschiedenen Faktoren überhaupt erstmal eine Methode zu entwickeln.
Folgendes als Background: Er hatte ein weiteres Lehrbuch über Klavierspiel-Technik gelesen, in dem ausgesagt wurde, dass die meisten Alltags-Bewegungen, die wir ausführen im tägl. Leben, für das Klavierspiel untauglich seien. Dass man also zum Klavierspielen ganz andere Bewegungsabläufe benötige, als im täglichen Leben.
Aufgrund dieser Aussage dachte er genau anders herum: Er baute seine Methode auf der Überlegung auf, dass die MEISTEN der alltäglichen Bewegungen, die wir ausüben mit den relevanten "playern", für das Klavierspiel NÜTZLICH sind.
Er SAGT das nicht nur, sondern BEGRÜNDET es , wie auch ALLE anderen seiner Ideen, treffend. Zum Beispiel das "Nehmen", "Greifen", "Packen". Wir tun es täglich unzählige Male, und in verschiedenster Form, so dass wir bereits ein sehr sehr solides Grundfundament vorliegen haben.
Dazu kommt noch etwas: Rolf sprach von einem "Reflex". Aber: Reine Reflexe können wir auch nicht gebrauchen, wir benötigen den sog. "acquired Reflex", den man SELBER durch häufige Wiederholung der Tätigkeiten TRAINIEREN und verfeinern kann.
Insofern ist schon einmal nicht nur GESAGT, dass die "grasping"-Technik so nützlich ist, dass wir sie wohl kaum übergehen sollten im Klavierspiel, sondern es ist schlüssig und unwiderlegbar BEGRÜNDET.
Und um zu schmickus' m.E. gutes Beispiel ( und den Vergleich zum Sport: Tennis, denn Sport-Vergleiche scheinen sich allgemein gut zu eignen ) überzugehen:
Natürlich schlagen manche die Rückhand anders. Aber schlagen sie sie auch SINNVOLL ? Wir sind, lieber schmickus, NICHT auf der Suche nach dem, was alle tun, weils toll aussieht. Das ist NICHT das Ziel. Wir sind den effizientesten, und begründet ( !!! ) besten Methoden und Denkansätzen auf der Spur.
Nochmal: Wer NICHT "greift", lässt ein Potenzial außer Betracht - und außer Anwendung - , das riesengroß ist. Den Ablauf der Lectures "Prelude" und "Mozartfantasie" habt Ihr ja nachvollzogen und vor Augen.. . Die Frage wäre: WARUM sollte man so nützliche Dinge NICHT verwenden ? Diese nicht beantwortete Frage ist der Grund, warum Libermanns Methode so gut ist.
Wir wollen also NICHT "Tennis spielen, wie andere", oder "wie eine Gruppe anderer". Sondern wir wollen die BESTEN sein. Und dafür braucht man die BESTEN Methoden.
Nicht "Connors ODER Borg". NUR Borg.
Nicht "Michelangeli ODER Kissin". NUR Michelangeli.
Nicht "Steffi Graf ODER Anna Kournikova !!!" ;);)
und, vor ALLEM: Nicht Hasenbein ODER Libermann. Sondern NUR Libermann.
hehe ;) LG, Olli !!