Wissenschaftliche Studie widerlegt, dass nur Kinder Instrumente gut lernen

Man kann auch ein simples Stück sehr schön spielen oder eben katastrophal und alles dazwischen. Die Arroganz manchmal hier im Forum lässt mich staunend zurück. Nicht jeder mag 10-Gang Menüs, manchmal ist sogar auch ein Burger absolut okay und das richtige, um es mal ganz banal herunterzubrechen.
Möglich, aber Tey verorte ich eher auf dem Niveau von ungetoastetem, unbelegtem Toastbrot. Ein Mal reicht. Bzw. nur in Sonderfällen wie extremen Magenproblemen brauchbar.
Aber wem es halt schmeckt...
 
Wie oft liest man seit Jahren hier "buhu, das kann ich nicht greifen"...

Wie oft liest man seit Jahren "buhu, Triller sind schwierig, mit 34 oder 35 oder gar 45 geht das nicht, mit Daumen isses anstrengend" etc…

Ich glaube (!) dass es sehr schwierig, langwierig und recht oft infolge von Ungeduld und Starrsinnigkeit nahezu unmöglich ist, die nötige manuelle Geschmeidigkeit und Elastizität in höherem Alter (Späteinsteiger) durch Beharrlichkeit und Fleiß zu erwerben, um mittelschwere Sachen anhörbar hinzukriegen.

Nicht nur Ungeduld und Starrsinnigkeit haben einen Einfluss, sondern leider auch pathologische Gegebenheiten. Damit kann man nicht die nötige manuelle Geschmeidigkeit und Elastizität bekommen, egal wie oft und wie gut man übt. Es geht doch im fortgeschrittenen Alter nicht nur um kognitive Probleme, sondern auch um limitierende Möglichkeiten aufgrund von pathologischen Problemen. Aber hier im Thema scheint es sich - bis auf den Beitrag von @Demian, der die Multiple Sklerose erwähnt hat - nur um gesunde Klavierspielende höheren Alters zu handeln (es sei denn, ich habe es übersehen).

Kinder haben naturgemäß (bis auf wenige Ausnahmen) den Vorteil, dass sie nicht unter Unerfreulichkeiten wie Arthrose, Arthritis, Kalzifikation, Impingement oder neurologischen Probleme leiden.
 
Nicht nur Ungeduld und Starrsinnigkeit haben einen Einfluss, sondern leider auch pathologische Gegebenheiten.
Kinder haben naturgemäß (bis auf wenige Ausnahmen) den Vorteil, dass sie nicht unter Unerfreulichkeiten wie Arthrose, Arthritis, Kalzifikation, Impingement oder neurologischen Probleme leiden.
@Marlene das sind individuelle medizinische Probleme, diese können nicht a priori in irgendeiner Pädagogik/Didaktik mit eingearbeitet sein. Das mag grausam erscheinen, ebenso wie auch z.B. die Fahrrad- und Autoindustrie überwiegend nicht für gesundheitliche Beeinträchtigungen (etwa Einbeinigkeit) konzipiert. Zumeist wird davon ausgegangen, dass überwiegend keine Beeinträchtigungen vorliegen.
 
Was ist der Sinn? Was leitet man davon ab?

„Man kann mit über 50 noch alles lernen“
—> Option 1: ich übe und kann alles
—> Option 2: ich übe und kann nicht alles
—> Option 3: ich übe nicht und kann nichts

„Man kann mit über 50 nicht mehr alles lernen“
—> Option 1: ich übe trotzdem und kann alles
—> Option 2: ich übe trotzdem und kann nicht alles
—> Option 3: ich übe nichts und kann nichts

Was bleibt. Anhand der jeweiligen Aussage sich nur die Frage zu stellen:

„Will ich üben? Will ich Klavier spielen?“

Wenn „ja“ ist obiges völlig egal.
Wenn nein, ebenfalls.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Lieblingspianistin - und Komponistin ist Alexandra Stréliski. Diese "Neoklassik" trifft 100% meinen Geschmack. Oder auch Riopy. Wenn andere diese Stücke als banal und langweilig abtun könnte mir das egaler nicht sein ;-)

Herzlichen Glückwunsch, genauso soll's sein! ☺️

Ich bin genauso alt wie du, spiele im vierten Jahr und bin auch zufrieden. Ich habe diesen Faden nur überflogen, dieses Thema kommt immer wieder auf und immer wieder aufs Neue füllen sich die Seiten. Wer Profimusiker werden will, muss früh anfangen, Ausnahmen bestätigen die Regel (wobei spät hier 12 Jahre heißt und nicht 20). Das ist für mich sonnenklar, geht aber am Thema vorbei. Hobbymusiker (und darum geht es den Spätanfängern mit gesundem Menschenverstand doch) geht immer und da machen ein paar Jahre Unterricht in der Kindheit mit mäßigem Übeverhalten (was auf die allermeisten Fällen zutrifft) wohl nicht den himmelweiten Unterschied. Von Virtuosität braucht man da gar nicht reden, die wurde aufgrund des Nichtübens sowieso nicht erlernt.
 
Sowohl harmonische Verknüpfungsmöglichkeiten als auch molekulare Bindungsmöglichkeiten würden von Gesetzmäßigkeiten des Näher-Verwandten bzw. weiter Entfernten abhängen. So war die Begründung in etwa.
Ok, ich kann mir ungefähr vorstellen, was sie gemeint haben könnte. So sind z.B. im Periodensystem (Alkali- / Erdalkali-)Metalle nahe an den Halogenen, und die bilden ja zusammen jede Menge Salze (Kation+Anion). Dumm ist nur, dass sich dazwischen die Edelgase aufhalten, die notorisch reaktionsfaul sind...
Aber das führt nicht nur weg vom Thema, und ich denke auch, dass diese "Analogie" etwas arg bemüht ist, aber der Gedanke ist durchaus interessant.
 
Du wirst aber sicher einsehen, dass es Quatsch wäre, in so einen Lernvergleich (Kind vs Erwachsener) auch noch individuelle körperliche Einschränkungen mit einfließen zu lassen.

Klar sehe ich das ein. Aber dass derartigen Einschränkungen Auswirkungen auf das Lernen haben ist ja wohl nicht von der Hand zu weisen. Daher halte ich eine solche Studie für ziemlich sinnlos.
 
Und da ist doch mit Sicherheit ein entscheidender Faktor das, was man zuvor erlebt, gelernt und verinnerlicht hat! Es wäre ein interessantes Forschungsgebiet, zu erkunden,

- ob die Harmonielehre für Chemiker vergleichsweise leicht zu erlernen ist, denn das Denk-System der Harmonielehre hat gewisse Analogien zum Periodensystem und dem, was damit zusammenhängt, z.B. Molekülbindungen.
... und mancher Musiker bzw. Pianist mag vielleicht einen hervorragender Unternehmensberater abgeben, denn die ganzen Fähigkeiten, die man fürs Musizieren braucht / ausbildet, kann man da auch ziemlich gut anwenden...
Was Tänzer allen voraus haben, ist die Gewohnheit nur das anzuspannen was, und so weit wie es, wirklich gebraucht wird, und ansonsten alles möglichst entspannt zu lassen. Das ist für Tänzer essentiell!
Für Pianisten, soweit ich verstanden habe, auch.
In der Tat. Was ich nun interessant finde, ist, dass ich meine, ein wirklich sehr feinsinniges Körpergefühl zu haben (was mir auch in anderen Situationen schon sehr geholfen hat, und das kam eindeutig durch mein Musikstudium). Tanzen kann ich allerdings gar nicht, ich bin da recht unbeholfen und unkreativ und kann mir die Schritte nicht so gut merken. Kann aber sein, dass das mangels Übung nicht da ist...
 
Tanzen kann ich allerdings gar nicht, ich bin da recht unbeholfen und unkreativ und kann mir die Schritte nicht so gut merken. Kann aber sein, dass das mangels Übung nicht da ist...
Gibt es da nicht die Anekdote, dass sich Furtwängler und Piatigorsky zu einem Tanzkurs angemeldet hatten?
Die Tanzlehrerin bescheinigte beiden eine völlige Unmusikalität.
 

Tanzen kann ich allerdings gar nicht, ich bin da recht unbeholfen und unkreativ und kann mir die Schritte nicht so gut merken. Kann aber sein, dass das mangels Übung nicht da ist...
Einfache Tanzschritte/Schrittfolgen kann man sich auch prima einprägen, wenn man mit den Fingern der beiden Hände auf dem Tisch tanzt. :001:
Bei Drehungen etc ... wird es dann schwieriger.
 
Hier ein sehr schöner Beitrag von Torsten Eil dazu ;-)
 

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