Lernmethode von Wei Tsin Fu

  • Ersteller des Themas chrzaszczyk
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Den Mann hat man wegen sexuellem Missbrauch eingebuchtet. Wenn er wieder herauskommt, werden die Eltern schon Schlange stehen, um ihm ihre hoffnungsvolle Brut zuzuführen, die Karriere der Kinder immer fest im Blick.

CW
 
kann mir jemand sagen wer die methode noch unterichtet ? seit herr wei verhaftet wurde hab ich kein unterricht mehr gehabt , total blöd. das war so genialer klavier untericht! konnte schon nach 5 klavier stunden, die teilweise nur 15 min lang waren, für elise beidhändig komplett spielen und noten lesen. hab davor noch nie in meinem klavier gespielt, geschweige denn noten gelesen. würde gerne mehr lernen ! über tips würde ich mich sehr sehr freuen ! danke
Schade, dass er keine 15min erübrigen konnte, um dir noch schnell alles über Groß- und Kleinschreibung, Satzzeichen etc beizubringen.

lg marcus
 
kann mir jemand sagen wer die methode noch unterichtet ? seit herr wei verhaftet wurde hab ich kein unterricht mehr gehabt , total blöd. das war so genialer klavier untericht! konnte schon nach 5 klavier stunden, die teilweise nur 15 min lang waren, für elise beidhändig komplett spielen und noten lesen. hab davor noch nie in meinem klavier gespielt, geschweige denn noten gelesen. würde gerne mehr lernen ! über tips würde ich mich sehr sehr freuen ! danke
Im Netz finden sich immer noch Informationen über die vor fast einem Vierteljahrhundert gegründete "International Brain Academy", die in einer Art Franchise-System auch andernorts Standorte gesucht und gefunden haben soll. Beim Googeln erfährt man von Wei-Tsin-Fu-Schülern, die selbst pädagogisch und künstlerisch tätig sein sollen; manche erwähnen ihn als Lehrer, andere nicht. Auf jeden Fall tauchen in allen diesen Lebensläufen zusätzliche andere Lehrernamen auf, so dass die professionelle Qualifikation nicht allein auf das Wirken von Wei Tsin Fu zurückzuführen ist.

Selbst wenn die Methode die genialste der gesamten Klaviermusik-Geschichte sein sollte: Die mit der Vermittlung betrauten Personen müssen charakterliche Integrität als Voraussetzung gewährleisten, überhaupt zum Unterrichten legitimiert zu sein. Spätestens mit der rechtskräftigen Verurteilung wegen schwerer sexueller Straftaten (die jedes Vertrauensverhältnis zwischen Schüler und Lehrer ad absurdum führen) hat sich eine Lehrkraft dauerhaft für die Übertragung derartiger Aufgaben disqualifiziert - auch nach der Haftentlassung wird für Wei Tsin Fu nichts mehr so sein können wie zuvor. Allerdings darf man nicht alle Wei-Tsin-Fu-Schüler deshalb unter Generalverdacht stellen; die meisten Pädagogen verhalten sich vermutlich korrekt und achten die Intimsphäre der Gegenseite. Soweit die (auch) von Wei Tsin Fu ausgebildeten Pädagogen seriös und professionell arbeiten, werden sie ihre eigene Unterrichtskonzeption entwickeln und die Methode ihres Lehrmeisters nicht einfach unreflektiert imitieren. Beim "Glorifizieren" der "genialen Methode" ist Vorsicht geboten: Die immer noch in Verbindung mit der Person ihres IBA-Gründers reißerisch beworbenen "Rekorde" halten nicht jeder kritischen Überprüfung stand; es empfiehlt sich, im Thread doch mal einige der vielen kritischen Beiträge aus der Feder erfahrener Fachkolleg(inn)en durchzulesen. Diesen geht es wirklich um künstlerische Qualität, nicht um das Schlechtmachen etwaiger Konkurrenten. Selbst erfolgreich tätige Pädagogen und konzertierende Künstler haben das nicht nötig und werden sich mit abfälligen Sprüchen über andere nicht aufhalten, da sie lieber an der Optimierung des eigenen professionellen Könnens arbeiten.

LG von Rheinkultur
 

Huch?

Bitte melden: Wer war es?

Welcher Scherzkeks unter den Forenteilnehmern hat sich den Zweitnick "Schneemanngirl" zugelegt?
 
Welcher Scherzkeks unter den Forenteilnehmern hat sich den Zweitnick "Schneemanngirl" zugelegt?
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(die Spionin, die aus der Kälte kam)

Damit wäre bewiesen: "Totgesagte leben länger" gilt auch für Clavio-Threads...

LG von Rheinkultur
 
Die Gnade des späten Clavio-Beitritts ersparte mir bislang jegliche Kenntnis von Schneemännern und -frauen.

Welch ein Verlust... :D

Doch, ist lustig, der Thread. Leider ist es mir unmöglich, Euch einen Vergleich zu ersparen:

Außenseitermethoden, gern superlativisch beworben, gibt es mittlerweile in vielen Bereichen, wo es ohne Fleiß, Erfahrung, gute Lehrer und Einfühlungsvermögen in die Materie EIGENTLICH keinen Fortschritt gibt. Es gibt einen nicht zu unterschätzenden Markt, der positiv auf angebliche Abkürzungen anspricht. Gern wird von den Jüngern auch alles diffamiert, was nicht den kostenpflichtigen Stempel des Gurus trägt.

Und ganz faszinierend: Immer wieder diese Aussagen à la "ich habe bei dem früheren schulmäßigen Lehrer in vielen Jahren fast nichts gelernt, aber seit ich nach der XY-Methode lerne, mache ich die tollsten Fortschritte und praktiziere die schwierigsten Dinge". Was übersetzt heißt: "Ich bin faul und habe keinen Bock, langsam und solide zu arbeiten - und endlich habe ich jemanden gefunden, der mich darin bestätigt, dass es auch anders gehen muss. Es gibt aber eine Verschwörung, die diese geniale Methode böswillig vertuscht und ihre Urheber diskriminiert". Oder sinngemäß.

Die ewige Wiederkehr des Gleichen.
 
Wie sieht es denn im Klavierbereich aus?

Die große Mehrheit der Klavierlehrer unterrichtet schlecht bis mäßig, selbst ein fleißiger Schüler (sofern nicht sehr autodidaktisch begabt) wird dort nicht zu sonderlichen Ergebnissen kommen.

Dann gibt es noch die Wenigen - berühmte Hochschulprofessoren gehören beispielsweise dazu. Die haben's einfach drauf, und deshalb sind ihre Schüler auch deutlich besser als die der Wald-und Wiesenlehrer.

Insofern ist
"ich habe bei dem früheren schulmäßigen Lehrer in vielen Jahren fast nichts gelernt, aber seit ich nach der XY-Methode lerne, mache ich die tollsten Fortschritte und praktiziere die schwierigsten Dinge"
sehr wohl oft eine im großen und ganzen wahre Aussage - bis auf daß die wirklich guten Lehrer nicht eine angeblich geniale "Methode" verwenden oder propagieren, sondern einfach gut unterrichten. Und "schulmäßig" ist zu übersetzen mit: "lehrt den üblichen, leider immer noch verbreiteten Unsinn, der im Zuge des 19.-Jahrhundert-Klaviergouvernanten-Unterrichts aufgekommen ist". Dann basst des scho.
 
Hasenbein, das stimmt wohl, wenn Du es sagst ... ich kann es im Klavierbereich nicht aus eigener Anschauung beurteilen, hatte wohl immer Glück. :)

Das Beispiel, das mir in den Sinn kam, war wie so oft aus dem Sportbereich. Hier muss ich Dir leider rechtgeben, was den durchschnittlichen Unterricht angeht. Allerdings ist nicht die grundsätzliche Methode schlecht, sondern ihre Anwendung bzw. Vermittlung. Wenn dann der Guru kommt und sagt: "Dieses/jenes (was man herkömmlich als Grundlage erarbeitet) wird grundsätzlich vollkommen überschätzt, man kann gleich mit XY (irgendwas, was eigentlich als Ziel steht, nennen wir es dreifacher Schraubensalto vom Turm oder Piaffe oder was-man-will) anfangen - und zwar nur nach meiner Methode, und ich bilde meine Jünger aus und schicke sie in die Welt, zu bekehren alle Völker", dann erinnert mich das schon sehr an die Klavierschüler, die nach einem Jahr angeblich über virtuoseste Stücke nur noch schmunzeln können.

Was machen die eigentlich dann, wenn sie all das so schnell gelernt haben? Fühlen die sich alle total unterfordert mit der Literatur? :D Eigentlich müsste es ja von Berühmtheiten dieser Machart nur so wimmeln auf den internationalen Konzertbühnen/Sportplätzen...

The proof of the pudding is in the eating.
 
Die große Mehrheit der Klavierlehrer unterrichtet schlecht bis mäßig, selbst ein fleißiger Schüler (sofern nicht sehr autodidaktisch begabt) wird dort nicht zu sonderlichen Ergebnissen kommen.

Lieber hasenbein,

wenn das so sein sollte, erkläre mir doch bitte, warum dann

a) nicht alle die Schneemann-Methode ausprobieren und fröhlich zu einem entsprechenden Lehrer pilgern sollen?

b) überhaupt Geld für Klavierunterricht ausgegeben werden soll?

Denn wenn fast alle schlecht und mäßig unterrichten, warum sollte dann nicht der potentielle Schüler die billigste Variante (Online-Unterricht, Tutorials...) wählen. Es scheint ja dann egal zu sein. Da kann man doch guten Gewissens niemandem empfehlen, Klavierunterricht zu nehmen.

Liebe Grüße

chiarina
 

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