Leichte Stücke mit vielen Vorzeichen

Guten Tag ,
kann mir bitte jemand erklären weshalb es diese Doppelkreuze überhaupt gibt und wann sie entstanden sind ?
Grundlage ist zunächst einmal die Stammtonreihe, also alle weißen Tasten. Auf diesen lässt sich nur eine einzige Durtonleiter bilden, nämlich die C-Dur-Tonleiter.

Will man andere Durtonleitern bilden, dann müssen die Stammtöne durch Kreuz- oder B-Vorzeichen so verändert werden, dass die Abfolge von Ganz- und Halbtonschritten dem Bauplan einer Durtonleiter entspricht.

Jeder Stammton darf dabei nur einmal vorkommen (!!!).

Nimm als Beispiel eine G-Dur-Tonleiter:
g-a-h-c-d-e-fis-g

Wenn du eine Gis-Dur-Tonleiter bilden willst, müssen die Stammtöne einer G-Dur-Tonleiter entsprechen, nur wird hier jeder Ton um einen Halbtonschritt erhöht. Aus dem fis der G-Dur-Tonleiter wird dadurch ein fisis. G wäre nicht möglich, weil jeder Stammton ja nur einmal vorkommen darf.

Für Doppel-B gilt natürlich das Gleiche, ebenso für Molltonleitern.
 
Ich hab mir jetzt nicht alles durchgelesen und weiß nicht ob es schon jemand vorschlug:

Ein recht einfaches Stück mit vielen Vorzeichen, ist das Regentropfenprelude von Chopin in Des Dur.
 
Von Smetana gibt es ein kurzes Stück (8 Takte) in f-moll.

Fundort: Smetana, Leichte Klavierstücke und Tänze, Bärenreiter (neu herausgekommen, ja, es ist Smetana-Jahr)
 
4 Kreuze hat eine kleine Sonatine von CPE Bach, Wq 63, Nr. 8

(Fundort: Sonatinen für Klavier, Band 1, Henle Verlag)
 
Die Var. III aus dem ersten Satz der Sonate Nr. 12 op. 26 von Beethoven ist auch eher leicht (zumindest im Vergleich zum dritten Satz, dem Trauermarsch), aber immerhin in as-moll, also sieben ♭, mit dem gelegentlichen heses sogar acht (oder gar neun?):



Stefan.
 

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