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Wie ich so bin, will ich dann doch ganz genau wissen. Geldpolitik ist ein spannendes aber komplexes Thema. Aber es gibt bei der Bundesbank hervorragendes Material dazu, nämlich das "Schülerbuch Geld und Geldpolitik". Und da steht zur Geldschöpfung:Ich meine, die Geldschöpfung hat nichts mit dem In-Umlauf-Bringen von Geldscheinen zu tun.
Die Zentralbank beschließt also zuerst, einen Zentralbankkredit zu gewähren. Und zwar eigentlich gegen Sicherheiten, also gegen reale Werte, und schöpft so neues Zentralbankgeld. Und zwar (eigentlich) nur in dem Maße, wie "Sicherheiten" (und in der Definition dieses Begriffes liegt der Hund begraben) entstehen. Fertig.Zitat von Bundesbank:Wie das Bargeld in Umlauf kommt
Wenn eine Privatperson Bargeld benötigt, hebt sie dieses typischerweise am Bankschalter oder Geldautomaten ab. Aber wie kommen die Banken an das benötigte Bargeld? Prinzipiell gilt, dass im Euroraum nur die Zentralbanken des Eurosystems Banknoten und Münzen in Umlauf bringen dürfen. Abgewickelt wird dieses „In-Umlauf-Bringen“ im Euroraum normalerweise so: Wenn eine Bank Bedarf an Bargeld hat, nimmt sie bei der Zentralbank einen Kredit auf. Die Zentralbank prüft, ob die Voraussetzungen für eine Kreditvergabe erfüllt sind. Ist dies der Fall, schreibt die Zentralbank der Bank den aufgenommenen Betrag auf dem Konto der Bank bei der Zentralbank als Sichteinlage gut. Die Zentralbank gewährt nur dann Kredit, wenn die Bank den Kredit durch Hinterlegung von Pfändern besichert. Ganz allgemein handelt es sich bei solch einem Vorgang – Kreditgewährung und entsprechende Gutschrift als Sichteinlage auf einem Konto – um die Schöpfung von Buch- oder Giralgeld. In diesem Fall handelt es sich um die Schöpfung von Zentralbankgeld. Denn die Sichteinlagen, die Banken auf ihren Konten bei der Zentralbank halten, sind Zentralbankgeld.
Der nachfolgende Umtausch dieses Geldes in frisch gedrucktes Bargeld erhöht nicht weiter die Geldmenge. Das neu geschaffene Geld wird nur statt durch ein Zentralbankguthaben jetzt durch Geldscheine repräsentiert. Ein mehr oder weniger technischer Vorgang.
Die Konsequenz ist, dass für jeden im Umlauf befindlichen Geldschein irgendeine Bank einen Kredit bei der Zentralbank haben muss.