Grundsätzlich ist "der Bürger" selbstverständlich mündig. Wenn er sich ent-mündigen lässt, möge er nicht meckern. Niemand wird gezwungen, irgendwas zu kaufen.*
Daszu müsste er informiert und interessiert sein, Zugang zu neutralen Infprmationsquellen haben und diese auswerten können.
Wer so doof ist, dass er noch nicht mitbekommen hat, wie es um die Fleisch- (und Fisch-) Industrie bestellt ist, glaubt sicher auch an Absprachen zwischen Weihnachtsmann und Osterhase.
Ich gebe jedem recht, der gesetzliche Regelungen fordert, aber ich fürchte, daraus wird nix. Siehe Ferkelkastration – ein scheußliches Einknicken mehr vor der Fleischlobby.
Im Moment ist es ja so, dass nicht der Bauer den Preis bestimmt sondern die großen Abnehmer. Das betrifft nicht nur Fleisch sondern quasi alle Lebensmittel. Und dieses System wird auch politisch subventioniert und unterstützt.
Das ist leider wahr und zum K***. Nur, was willste denn machen. Warten, bis "von Oben" was geändert wird? Ist mir zu platt, ganz ehrlich.
In Berlin Friedrichshain macht demnächst der 70ste Supermarkt auf. Bei dieser Übermacht wird es schwer mit einer freien Entscheidung.
Ich gebe Dir recht, dass die Großstädter ziemlich gekniffen sind. In etwas ländlicheren Gegenden gibt es alle 50 m einen Bauernladen (oder wenigstens einen Wochenmarkt). Es ist korrekt, dass in einem Lebensumfeld wie Berlin andere Schwierigkeiten bestehen, sich diesem Wahnsinn zu entziehen.
Aber auch in Berlin muss niemand auf Produkte der Fleischindustrie zugreifen. Marktwirtschaft besteht aus zwei Faktoren, Nachfrage und Angebot. Ohne Nachfrage bricht das Angebot weg. Es wird etwas anderes angeboten. So einfach ist das.
Oh, man soll auernd neue Dinge kaufen, sonst geht es der Wirtschaft schlecht.
Selbstverständlich wird Nachfrage auch durch Angebot beflügelt, aber hierbei liegt es wiederum ausschließlich in der Entscheidung der Nachfragenden, den Kram zu kaufen oder nicht zu kaufen. Kauft der Kunde nicht, verschwindet das Produkt.
Und das (und Dinge wie fair trade) kann man sehr wohl politisch beeinflussen.
Exakt! Auch hier wieder: Die eigene Nase fest umklammern. Produkte mit Fairtrade-Siegel kaufen. Findet man sie nicht im Regal: Nachfragen. Bei abschlägiger Antwort: "Oh schade, dann muss ich woanders einkaufen... Reden Sie doch bei Gelegenheit mal mit der Geschäftsleitung." Wenn jede Woche bei Tausenden von Kunden nur 50 solcher Gespräche geführt würden, gäbe es Fairtrade-Waren, wo es bislang noch keine gibt. Wetten?
Es ist so schade, dass die Leute sich ihrer Macht nicht bewusst sind und sich von antiemanzipatorischen Kräften nur zu gern einreden lassen, sie selbst könnten nichts und "der Gesetzgeber"/ "der Staat" könne und solle alles.
* Ich konzediere einige Ausnahmen. Trinkwasser/Energie/Medikamente beispielsweise.