Marlene
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Wettbewerbsprogramm 2023
piano-competition-kronberg.de
@chiarina, gibt es das Programm auch als pdf-Datei? Ich habe keine gefunden.
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Wettbewerbsprogramm 2023
piano-competition-kronberg.de
Liebe Carnina, bezieht sich das jetzt allgemein auf Wettbewerbe oder auf unseren? Wenn Letzteres - welche Stücke genau meinst du denn? Hast du dir mal das Programm angeschaut? Und willst du wirklich Klavierspielen mit Springsport vergleichen? Ähnliche Vergleiche wären auch Turnen etc..
Die gibt es, und sie bezieht sich auf die Länge des Vortrags und oft auch die Freiheit in der Repertoire-Wahl.Ob es doch Mechanismen gibt, die einer kontraproduktiven/ überzogenen Leistungserwartung vorbeugen „könnten“.
Wie willst du denn einem sechsjährigen Kind erklären, dass die Wertung etwas subjektives ist, dass er vielleicht keinen Preis bekommt oder dass ein 3. Preis auch etwas Tolles ist, während ein anderer einen 1. Preis bekommt?
@Marlene, wenn Du bei der Vorschau des "Foto-Programms" unten rechts auf die drei Punkte klickst, kannst Du das pdf herunterladen.Aber das meine ich nicht, sondern das schön gemachte Programm mit Fotos, das @Pianojayjay verlinkt hat.
Hier gibt es für jede Altersgruppe Geldpreise. Finde ich bei kleinen Kindern absolut fatal!
Lieber Jeremias,@chiarina: wir kennen uns ja schon sehr lange und ich weiss, dass Ihr nichts Unüberlegtes macht. Aber als Vater eines Sohnes, der gerade mit dem Klavierspiel begonnen hat und der jetzt das Alter erreicht, in dem Angebote für die ersten Wettbewerbe gemacht werden, denke ich viel kritischer darüber. Ich muss mir die Frage stellen, was ich ihm „zumuten“ kann, inwieweit ich seine Freude am Klavierspiel nun einem Juryvoting aussetze. Und das kommt bei aller Wertschätzung mit einem derartigen Punktesystem wie bei JuMu aber auch bei Euch mit Sicherheit die nächsten Jahre noch nicht in Frage. Wie willst du denn einem sechsjährigen Kind erklären, dass die Wertung etwas subjektives ist, dass er vielleicht keinen Preis bekommt oder dass ein 3. Preis auch etwas Tolles ist, während ein anderer einen 1. Preis bekommt? Wie willst du ein weinendes Kind mit sechs Jahren, das vielleicht auch die Erwartungen der Eltern nicht erfüllt hat, trösten und motivieren weiter zu machen? Ich finde es verantwortungslos seitens der Eltern ihre Kinder in dem Alter einer Wettbewerbssituation in dem Sinne auszusetzen, aber auch seitens eines Veranstalters sollte man in der Alterskategorie vielleicht über ein anderes System nachdenken. Eure Kollegen aus Köln könnten da durchaus als Vorbild dienen, es gibt eine Teilnahme mit sehr gutem, hervorragenden und ausgezeichneten Erfolg. Alles positive Attribute, mit denen Kinder was anfangen können und sie weiter motivieren. Und wenn ich es richtig sehe, habt Ihr auch in der Alterklasse Geldpreise ausgelobt? Finde ich bei Kindern absolut fatal, denn dann könnte entweder der Geldpreis verlockend sein oder sie könnten sich unter Druck gesetzt fühlen…
Im Umkehrschluss heißt dies, dass der Gewinn eines Preises Ansporn sein sollte oder könnte, um die Reisekosten zu decken?!
Der Unterschied zwischen Vierjährigen und Sechsjährigen ist in der Tat enorm.Allerdings ist die Situation deines Sohnes nicht kongruent mit der Situation anderer Kinder, die ein bis zwei Jahre älter sind - eine Menge Zeit in dem Alter -, die schon länger Klavier spielen, die auch vielleicht aufgrund besonderer Begabung mehr Futter brauchen. Wie gesagt, jeder ist anders, jeder braucht anderes. Dein Sohn ist nicht die andern.
Absolut richtig. Kinder und Jugendliche werden, genauso wie Erwachsene, Enttäuschungen erleben, seien sie menschlicher Natur (Freundschaften ...), materieller (etwas nicht haben können) oder etwa die Erkenntnis, den eigenen (!) Erwartungen an sich selbst nicht gerecht zu werden.Es scheint dir auch nur um die Kleinsten zu gehen, dabei gilt das doch für alle. Ich weiß auch nicht, ob dir aufgefallen ist, dass wir in AGI nur vier TeilnehmerInnen zugelassen haben, die wirklich schön spielen. Du verstehst .... . Geldpreise finde ich gut, denn damit werden die Übernachtungs- und Anfahrtskosten kompensiert. Die, die keine Preise gewinnen, bekommen Notengutscheine von Bärenreiter.
Ich habe den deutlichen Eindruck, du möchtest deinem Sohn Trauer, Enttäuschung etc. ersparen. Wenn das so sein sollte, kann ich das allerbestens verstehen, ich habe selbst zwei Söhne. Und ich sage dir, es wird dir nicht gelingen.
Überzogener Ehrgeiz und überzogene Erwartungen von Eltern an ihre Kinder können sehr subtil übermittelt werden. Dazu braucht es übrigens auch nicht notwendigerweise einen Wettbewerb.Ich bin dafür, Trauer und Enttäuschung, Frustration auch bei kleinen Kindern anzunehmen und ihnen beizustehen, ohne sie zu trösten (für Eingeweihte: Gordon-Modell, kuckuck :D). Die erste Frustration erlebt auch ein Neugeborenes schon kurz, nach dem es erstaunt die Augen aufgeschlagen hat. Kinder haben nur dann ein echtes Problem, wenn sie Druck von außen bekommen, speziell von den Eltern und Lehrern, die hohe Erwartungen an sie stellen und enttäuscht sind, wenn das Kind sie nicht erfüllt.
Warum sollte dies meinem Verständnis und meiner Konzeption unseres Wettbewerbs widersprechen? Im Gegenteil, wenn du aufmerksam die vielen, vielen Briefe, Texte und Newsletter liest, die ich geschrieben habe, wirst du ähnliche Worte finden. Hast du sie gelesen?Wenn jetzt ein Sechsjähriger zum ersten mal auf der Bühne steht, und man seine Aufregung im ganzen Saal spürt und er kurz vor dem zerspringen sein Stück dennoch ordentlich meistert, ist das für mich ein unermesslicher Erfolg.
Ich bin wirklich konsterniert, dass du denkst, Juroren wäre nur "das zur Schau gestellte Produkt" wichtig. Ich bin auch Juror, ich habe die Jury ausgesucht, weil ich sie persönlich in ihrem Unterricht und Umgang in Meisterkursen mit Kindern und Jugendlichen erlebt und außerordentlich schätzen gelernt habe. Ich war sehr glücklich, ihre Zustimmung als Jurymitglied gefunden zu haben und bin es noch. Ich WEISS (!), dass ihnen und mir als Jurorin die persönliche und musikalische Entwicklung der jungen Menschen ungemein wichtig ist, deshalb hat u.a. jeder von ihnen die Möglichkeit eines Meisterkurses angeboten. Deswegen bieten wir nach einem sehr langen Tag die Möglichkeit zum Gespräch mit den TeilnehmerInnen an. Deswegen engagiert sich jeder von uns in der Arbeit mit jungen PianistInnen.Was den Juroren vollständig abgehen muss, was aber für mich den größten Wert im Lehren ausmacht, ist nicht das präsentierte, zur Schau gestellte, Produkt, sondern so vieles mehr, was auf dem Weg dorthin an Entwicklung stattgefunden hat.
Automaten
Es gibt einen Sweet Spot zwischen "intrinsischer Motivation" und "Drill", denn wenn ich etwas zu oft, zu intensiv mache, verliert es durch die Routine und den Respekt des "zu großen", den Reiz des Unbekannten und der Interpret stellt sich als Schöpfer über die Schöpfung.
Ich persönlich liebe eben diesen seltenen Moment, wenn man eines Stückes unschuldiger, unmerklicher Souverän wird, ohne dass der Spieler, noch ich dort hineinrede. Da herrscht für mich einer der magischsten Momente der Musik.
Wenn ein "Normalo" etwas toll und überzeugend vorträgt, sein Eifer echt ist, ihn wie das Publikum ansteckt, freut mich das, wohingegen mich die Dressur und das künstlich, aufgesetzte Gebärden einfach nur anwidert. Bei egal welchem Alter und welcher Profession.
Es macht mich traurig, so etwas zu lesen. Ist nicht eher der der Etiketten-Automat, der anderen Leuten, die er nicht kennt, Etiketten aufdrückt und sie in Schubladen steckt? Du weißt nicht, was es für Schicksale gerade auch in der jetzigen Zeit gibt, bei denen es Betroffenen viel bedeutet, einen solchen Wettbewerb zu erleben. Musik verbindet Nationen, ist die Ode an die Freude schon verloren?Wenn ein "ich werde von Mámá und Pápá durch halb Europa geschliffen und bin ein Etiketten Automat, die Natur in Kindsperson", sein Bravourstück das 700. mal hin"wirft"... dann würde ich ihm da Punkte abziehen.