Krise in Braunschweig: Schimmel seit März in Kurzarbeit, Grotrian-Steinweg zahlt keine Löhne mehr

Bei der Meisterprüfung muß man eine Komplettkalkulation für das gesamte Klavier , für jede Schraube, Betriebskosten, Versicherung, Gewinn usw... machen - da bleibt für das Resonanzbodenholz kein großer Betrag übrig - we gesagt beim Konzerter ein paar hundert € - wie kommt man da laut Deiner Aussage auf mehrere 10.000 € ? Wo kommt so ein Preis denn her ? Man kann den ja nirgends fertig kaufen.
Wie gesagt ich kenne die genauen Preise auch nicht. Die Zahlen sind Ableitungen von US-Preisen, wo Soundboard-Replacement ja bedeutend häufiger angeboten und durchgeführt wird. Zusätzlich würden ähnliche Zahlen schon des öfteren im Pianoworld Forum ausgetauscht. Inkludiert natürlich die komplette Herstellung des Bodens, Einbau, Lackierung. Wenn man das jetzt mal dagegenhält, was eine Resonanzbodenrestaurierung hierzulande kostet (die ja günstiger ist, sonst würde die ja kaum einer machen), dann sollte das in etwa hinkommen.
 
NB OT - Kleine nette Bücher von Henry Louis Mencken waren eine Zeitlang bei Manufactum zu haben. Interessanter Kerl. Sehr kluger Kopf. Habe ich gern gelesen.

(Wir hier profitieren von der Nähe zum Stamm-Standort Zeche Waltrop. Keine 25km. Samstags morgens ggfs. bei Langeweile ein Katzensprung. Es gibt sie noch, die Guten Dinge (TM).)
 
Die Zahlen sind Ableitungen von US-Preisen, wo Soundboard-Replacement ja bedeutend häufiger angeboten und durchgeführt wird. Zusätzlich würden ähnliche Zahlen schon des öfteren im Pianoworld Forum ausgetauscht. Inkludiert natürlich die komplette Herstellung des Bodens, Einbau, Lackierung.
DAS macht die Zahlen natürlich viel realistischer. Hat aber doch wenig damit zu tun, was ein Hersteller für den „nackten“ Reso zahlen muss.
 
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Mal zurück zum ursprüglichen Thema dieses Fadens: Laut Braunschweiger Zeitung vom 25. Januar Das letzte Kapitel: "dunkel und unwürdig" (leider hinter Paywall) hat die Hongkonger Parsons Music Group einen Notartermin für die Übernahme der (mittlerweile ziemlich leeren) Firmenhülle von Grotrian-Steinweg, der bis zum 22. Jan. hätte stattfinden müssen, nicht wahrgenommen, und es sieht z. Z. auch nicht so aus, als ob damit noch zu rechnen sei. Wenn es dabei bleibt, wird der altehrwürdige Name Grotrian-Steinweg künftig nicht einmal mehr auf günstigen Fernost-Import-Instrumenten stehen. :020:
 
Mal zurück zum ursprüglichen Thema dieses Fadens: Laut Braunschweiger Zeitung vom 25. Januar Das letzte Kapitel: "dunkel und unwürdig" (leider hinter Paywall) hat die Hongkonger Parsons Music Group einen Notartermin für die Übernahme der (mittlerweile ziemlich leeren) Firmenhülle von Grotrian-Steinweg, der bis zum 22. Jan. hätte stattfinden müssen, nicht wahrgenommen, und es sieht z. Z. auch nicht so aus, als ob damit noch zu rechnen sei. Wenn es dabei bleibt, wird der altehrwürdige Name Grotrian-Steinweg künftig nicht einmal mehr auf günstigen Fernost-Import-Instrumenten stehen. :020:
Nachdem, was mir bekannt ist, hat Parsons die Markenrechte noch kurz vor der Insolvenz „rechtzeitig“ nach Indonesien verkauft. Aus dem Grund sind dann im Laufe des Insolvenzverfahrens die am Kauf interessierten Investoren (es gab mehrere mit ernsthaften Interesse) allesamt abgesprungen. Allen Mitarbeitern wurde gekündigt und der Produktionsbetrieb eingestellt. Am Standort in Braunschweig ist nichts mehr los. Es wird also in Zukunft möglicherweise indonesische Grotrians geben. Die alte Firma Grotrian ist damit nach fast 190 Jahren leider Geschichte. :cry:
 
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In Anbetracht dieser Tragödie aus kulturell-historischer Perspektive wirkt der Zeitpunkt der neuen Ausstellung am Städtischen Museum Braunschweig:

„People and Pianos. Steinway & Sons | Grotrian Steinweg“​


seit gestern fast schon wie eine Beerdigungsfeier. Vermutlich ist das schon seit langer Hand geplant worden, fällt jetzt aber mit Grotrians Untergang genau aufeinander. Es sind auch Vorträge seitens der Familie Grotrian (Liebhild Grotrian-Pahl) und Vertreter von Steinway & Sons geplant.
 
Nachdem, was mir bekannt ist, hat Parsons die Markenrechte noch kurz vor der Insolvenz „rechtzeitig“ nach Indonesien verkauft. :cry:
Welche Namensrechte denn genau?

Die Wortmarke Grotrian gehört Parsons
Die Wort/Bildmarke Grotrian gehört Grotrian Piano Company in Braunschweig
Dann gibt es eine Wort/Bildmarke (älteres Grotrian Logo), das gehört Grotrian, Helfferich, Schulz, Th. Steinweg Nachf. GmbH
Dann wurde eine Wort/Bildmarke Grotrian angemeldet von KIM's International Investment Limited, Kowloon in Hong Kong. Aber dagegen wurde Widerspruch eingelegt.
 
Welche Namensrechte denn genau?

Die Wortmarke Grotrian gehört Parsons
Die Wort/Bildmarke Grotrian gehört Grotrian Piano Company in Braunschweig
Dann gibt es eine Wort/Bildmarke (älteres Grotrian Logo), das gehört Grotrian, Helfferich, Schulz, Th. Steinweg Nachf. GmbH
Dann wurde eine Wort/Bildmarke Grotrian angemeldet von KIM's International Investment Limited, Kowloon in Hong Kong. Aber dagegen wurde Widerspruch eingelegt.
Kann ich nicht beantworten. Quelle ist ein Klavierbauer, der das eher am Rande hat fallen lassen und habe dann auch nicht weiter nachgefragt.
 

Schuld an allem sind Yamaha, Kawai, Roland und Konsorten. Die haben solange immer neuere, immer billigere Keyboards in 's Publikum gedrückt, bis auch der letzte gutwillige Bildungsbürger glaubte, erstens sei ein Keyboard tatsächlich ein Musikinstrument und zweitens der legitime Nachfahre vom Klavier und drittens mache so ein Ding alles alleine, vor allem Begleitungen spielen und Tonarten wechseln.

Man braucht nichts mehr zu lernen. Und jetzt wundert man sich, wenn niemand mehr ein anständiges Klavier für 5- oder 10tausend Piepen kauft.

CW
 
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Passiert auch umgekehrt. Wir hatten 25 Jahre ein europäisches General Music RP2 im Haus und jetzt endlich ein richtiges Instrument aus Japan. Dass Yamaha mit dem YUS5 ein Angebot hat, wofür man in Mitteleuropa mindestens das Anderthalbfache bis Doppelte hinblättern muss, ist eine Tatsache.
 

Da kommt mit Sicherheit bald ne heiße Scheibe aufn Markt. The Allan Parsons Piano Project !

duckundweg....:005:

Hach, ja, wirklich schade mit Grotrian-Steinweg, bin ja sehr froh daß ich einen tollen Nachkriegs 185er habe BJ 1956. Aber das ist nunmal der Lauf der Dinge. Den Japanern nun den schwarzen Peter zuzuschieben, nur weil sie via Lidl und Aldi billige Epianos bzw. eher gesagt Keyboards vertickert haben, ist mir doch zu platt. Den Shigeru Kawai 188 fand ich unfassbar schön und gelungen im Nov.24 in Madrid, sollte um die 50.000 kosten. In Krakau spielte ich Sommer 2023 einen Steinway B für viermal soviel Geld (mit Spirio-System), der mich mit seiner Kühle aber nicht abgeholt hat. Die YUS6 Serie kenne ich nicht, scheint aber die Premium Klavierserie zu sein für zwanizig Riesen. Beim Autokauf sind solche Preise Peanuts, nur beim Klavierkauf wird gemault.
 
Wo gibt es ein YUS6?
 
Scheint jetzt tatsächlich endgültig vorbei zu sein.

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