es gibt also positive und negative Arschlöcher! Ich muss noch dahinter kommen, wie sie sich unterscheiden! Ich hätte ja gedacht, dass das positive Arschloch bei dir vielleicht gar kein Arschloch ist? Oder vielleicht doch?
Versuch einer Erklärung, ich habe es weiter oben schon geschrieben: Es gibt Lehrerpersönlichkeiten, deren Achtung man sich erwerben will, weil man instinktiv merkt, dass es sich lohnt, von solchen Leuten geschätzt zu werden. Oder die ein inneres intellektuelles Aufbegehren erwecken, à la: "Na warte, Dir zeig ichs!"
Das sind dann keine echten A...r. Sie wirken nur so auf den oberflächlichen Beobachter.
Anfangs haben wir den alle gehasst, am Ende wurde es unser Lieblingslehrer weil wir irgendwann kapiert haben, worauf das ganze hinausläuft.
Nach der Prüfung mochten wir ihn alle, denn wir haben erkannt, dass uns sein cholerisches Gebrülle (selbst das größte Lob klang bei ihm wie eine üble Beleidigung) sehr schnell dahin gebracht hat wohin wir wollten.
Ein grober Umgangston muss zum Lerngegenstand passen.
Wenn mich ein Tennislehrer anbrüllt in einer Lautstärke, dass es die gesamte Anlage mitbekommt "Du dämlicher Hund, biste denn echt zu blöd dass jetzt mal so zu machen wie ich es gezeigt habe? Jetzt MACH! Du Idiot" ... tja, dann mache ich das genau so wie er gezeigt hat und bin kein bisschen beleidigt.
Trainer in vielen Sportarten müssen sowieso brüllen, um überhaupt akustisch verstanden zu werden. Da wird der Ton automatisch kantiger, allein schon, weil derjenige keine Lust hat, ständig zu brüllen (körperlich anstrengend, stell sich mal jemand auf einen Platz und unterrichte mehrere Stunden lang über Distanzen von 30 m und mehr und über Nebengeräusche hinweg – die Erfindung des Headsets war ein Segen).
Wenn der Klavierlehrer, der normalerweise in einem geschlossenen Raum neben einem sitzt, anfängt zu brüllen oder zu beleidigen, muss er einen schon sensationell voranbringen, damit man bei ihm bleibt.

Das von Dir angesprochene Machtgefälle besteht nur, wenn der Lernende aus institutionellen Gründen nicht aus der Situation herauskommt (z. B. Schule, schon an der Universität ist es anders, falls es nicht nur einen einzigen Prof geben sollte). Hat er die Wahl und bleibt freiwillig, wird er wissen warum.
Davon abgesehen, dass es unterschiedliche Lernsituationen und Lerngegenstände gibt, bin ich ganz Deiner Meinung: Im Klavierunterricht sollte kein Kasernenhofton herrschen, das ist in mehrfacher Hinsicht vollkommen unangemessen.