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Ich hatte damals den Spitznamen „Herr Oberst“ und bei Problemen mitunter einen Umgangston wie auf einem Kasernenhof drauf, das war Tatsache. Im akademischen Sinne war ich durchaus eine Art „Überflieger“ - und ein solcher hat gute Chancen, ein schlechter Lehrer zu werden, weil es gerade ihm schwerfällt, sich in andere Menschen hinein zu versetzen. Das gilt besonders für die Akzeptanz der unterschiedlichen Lerntempi.Cholerisch? Passt nicht zu meinem Bild von dir...
Interessantes Thema. Ich bin ja auch jemand, der gern hin und wieder mal Einzelstunden nehmen würde (ohne diese spontan abzusagen natürlich). Aber bei mir in der norddeutschen Provinz gibt es ein solches Angebot auf dem Markt schlicht nicht. Sprich: Jahresvertrag unterschreiben, kein Unterricht in den Schulferien und trotzdem weiter bezahlen, friß oder stirb! Also nehme ich gar keinen Unterricht.Bei meinen ( vorwiegend erwachsenen) Schülern, die Unterricht auf Einzelstundenbasis nehmen, grassieren gerade 2 Krankheiten, die epidemieartige Züge annehmen: Dia Absageritis und die Aufhöreritis.
Quatsch! Natürlich hatte ich Angst, mich überhaupt nicht ernst genommen gefühlt, habe mich über den Polier beschwert und bin nie wieder hin.Du, Peter, hast dich "auf dem Bau" auf jeden Fall ernst genommen gefühlt und auch keine Angst gehabt.
Parallelbeispiel sind die Laienchöre, vor denen man allwöchentlich als Berufschorleiter stehen darf. Die Chormitglieder mögen des Notenlesens unkundig und musikalische Analphabeten sein - im realen Leben waren oder sind die gleichen Leute meist beruflich erfolgreich. Wie will ich jemanden für doof erklären, wenn er beispielsweise mehr verdient als ich? Denn die allermeisten Vereinsmitglieder gehören gutbürgerlichen Milieus an und müssen in ihrem Leben vieles sehr richtig gemacht haben.der wichtigste Lernprozess war, dass ich realisierte,
dass JEDER, einschließlich mir selbst, in manchen Gebieten ein "Checker" ist, in vielen anderen aber ne Dumpfnuss, die nichts geregelt kriegt. Das verschafft Demut, wenn man merkt, dass man auf anderen Gebieten doch genauso lernresistent ist wie die Schüler beim Klavierspielen. Wer also ist man, dass man wagt, sich gegenüber ihnen aufzuspielen?
Da warte ich schon die ganze Zeit darauf ...einmal flog der Klavierdeckel auf meine Hände
Es gibt sicher auch Mischtypen. Jede Schwarz-Weiß-Theorie ist hier zum Scheitern verurteilt, weil Menschen individuell sind.Da Du Dich ja viel mit Kommunikationsdingen beschäftigst, wirst Du sicher auch wissen, dass es grundsätzlich zwei Lerntypen gibt: Die, die an Misserfolgen wachsen und die, die an Erfolgen wachsen. Erstere brauchen halt vermehrt harte Kritik und Tadel, grobe Wahrheiten, Hervorhebung ihrer Schwächen... kurz Arschlöcher , Letztere brauchen ständig Anerkennung, Lob, Hervorhebung ihrer Stärken...
Gedacht? Wenn ich seinerzeit in Hochform war, bekam mein Gegenüber solche Sachen von mir ins Gesicht gebrüllt. Man ist gut beraten, sich von solchen Gewohnheiten beizeiten zu verabschieden. Was passiert aber, wenn einem das keiner sagt? Oder wenn man so hoch in der Hierarchie steht, dass man jeden Kritiker einfach wegjagen kann?Ich dachte oft: "So blöd oder taub kann man doch gar nicht sein" und schimpfte schon öfter mal mit Schülern herum.
Stellt euch einfach Donald Trump als KL vor ...... Was passiert aber, wenn einem das keiner sagt? Oder wenn man so hoch in der Hierarchie steht, dass man jeden Kritiker einfach wegjagen kann?
hasenbein neigt zu didaktischer Strenge. Wenn der KL merkt, dass ein Schüler aus Bequemlichkeit und/oder Unaufmerksamkeit weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt, dann ist es sicher richtig, ihm (auch deutlich) klar zu machen, dass er weit mehr erreichen kann, wenn er vorbereitet ist und sich konzentriert.
Gibt es eigentlich auch Doping in der Musik?
Danke für diesen interessanten Link. Wie hilft denn ein Betablocker beim Musizieren?Ja.
"...
In Amerika wurden vor kurzem zweitausend Orchestermitglieder dazu befragt, und fast dreißig Prozent von ihnen sagten, dass sie regelmäßig Betablocker einnehmen. Jeder fünfte bekannte sich zu einem Alkoholproblem. Von Sängern hat man Ähnliches gehört: Doping durch chemische Substanzen (wie Steroide, um die Stimme zu ändern) oder Alkohol gehören an vielen Bühnen zum Alltag.
..."
https://www.zeit.de/kultur/musik/2009-11/klassik-knigge-daniel-hope/seite-5
Grüße
Häretiker
Danke für diesen interessanten Link. Wie hilft denn ein Betablocker beim Musizieren?
Quatsch! Natürlich hatte ich Angst, mich überhaupt nicht ernst genommen gefühlt, habe mich über den Polier beschwert und bin nie wieder hin.
Das war ja nur ein Beispiel dafür, dass ich weiß was "hart anfassen" bedeuten kann. Der Typ war zwar ein Arschloch, aber eben im negativen Sinn.
Eines der größten Arschlöcher war mein Lehrmeister, aber im positiven Sinn. Der hat mich mit Worten geschlagen, immer uff de selbe Stelle.
Da Du Dich ja viel mit Kommunikationsdingen beschäftigst, wirst Du sicher auch wissen, dass es grundsätzlich zwei Lerntypen gibt: Die, die an Misserfolgen wachsen und die, die an Erfolgen wachsen. Erstere brauchen halt vermehrt harte Kritik und Tadel, grobe Wahrheiten, Hervorhebung ihrer Schwächen... kurz Arschlöcher , Letztere brauchen ständig Anerkennung, Lob, Hervorhebung ihrer Stärken...
Ich glaube auch nicht, dass es wirklich Lehrer gibt, die entsprechend switchen können.
... was daran NICHT "menschenfreundlich" sein soll? Und was daran "angstmachend" sein soll?