M
Micaiah
Guest
-
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Hinweis: This feature may not be available in some browsers.
Ja - wie gesagt - schlecht im Hinblick auf den gesellschaftlichen Konsens. Aber nicht schlecht als objektive absolute Größe.
1) Das Problem ist, dass in der Wissenschaftstheorie inzwischen davon ausgegangen wird, dass alles das Kunst ist, was sich selbst als Kunst bezeichnet oder von anderen so genannt wird. Soweit zum Kunstbegriff.
Natürlich kann die objektiv schlecht sein. Wenn ich haufenweise falsche Noten spiele, ist das schlecht. Wenn ich den Rhythmus verzerre, ist das ebenfalls schlecht. Und auch jenseits solcher trivialen Kriterien gibt es gut und schlecht: wenn meine Mittelstimmen zu laut sind, ist auch das objektiv schlecht. Oder wenn ich ein langes Crescendo nicht sinnvoll einteile, dann ist das ebenfalls schlecht. Und, und, und ...Hier geht es um Interpretation von Musik.
Aber auch diese kann obkektiv gesehen nicht gut oder schlecht sein.
Das hat nichts mit gesellschaftlichem Konsens zu tun. Der Maßstab für eine Interpretation ist allein das Werk und der Wille des Komponisten. Man hat als Interpret gewisse Freiheiten, aber Beliebigkeit gehört nicht dazu.Natürlich gibt es beispielsweise über die Interpretation klassischer Klaviermusik einen gesellschaftlichen Konsens.
Und was ist, wenn ich ein Werk eines lebenden Komponisten spiele? Gibt es da auch nur Annahmen? Könnte es nicht sein, dass der Komponist eine ziemlich unmissverständliche Vorstellung davon hat, wie sein Werk gespielt werden soll?Ein Fach das sich mit solchen Themen beschäftigt, wäre z.B. die Historische Aufführungspraxis. Die Ergebnisse dieses Faches sind aber auch keine Wahrheit, sondern Annahmen, die aufgrund historischer und musikwissenschaftlicher Forschung entstanden sind.
Natürlich gibt es Dinge, die auf verschiedene Art und Weise möglich sind und bei denen das eine nicht besser oder schlechter ist, sondern einfach nur anders. Dann soll ein Lehrer bei der Entscheidungsfindung helfen. Aber wenn etwas Scheiße ist, soll man es auch so benennen. Meine Lehrer haben da nie ein Blatt vor den Mund genommen, und ich bin ihnen dafür dankbar.Aber ich würde meinem Schüler nicht sagen: "Wenn Du es so und so machst, dann ist das gut oder schlecht."
Natürlich gibt es dass. Ein Dur-Dreiklang ist objektiv ein Dreiklang aus übereinandergesetzten Terzen - einer großen Terz und einer kleinen Terz. Wenn ein Komponist einen solchen Dreiklang notiert hat, dann ist daran nichts zu relativieren. Wer aus der großen Terz eine kleine Terz macht, spielt falsch.Wie bereits erwähnt gehen wir hier von verschiedenen Prämissen aus, nämlich in Deinem Fall, dass es so etwas wie Objektivität überhaupt gibt.
Das stimmt so nicht. Auch wenn nicht immer alles eindeutig zu interpretieren ist - vieles ist es doch. Manche Komponisten (beispielsweise Ravel) haben ihre Musik penibelst notiert - da gibt es nur wenige Zweifel über das objektiv Richtige. Bei älteren Komponisten sieht die Sache anders aus; aber auch ohne dass Bach beispielsweise Metronomzahlen notiert hat, ist der Spielraum für das richtige Tempo einer Gigue nicht beliebig. Aus zeitgenössischen Quellen und der Entstehungsgeschichte dieses Tanzes wissen wir objektiv, dass es sich um einen schnellen Satz mit lebhafter Artikulation handelt. Wer eine Gigue im Legato und Adagio spielt, liegt einfach falsch. Und das ist auch nicht zu relativieren.Wenn Du persönlich glaubst den Willen des Komponisten erkennen zu können, kannst Du ja versuchen Deine Interpretation daran anzupassen.
Die wissenschaftliche Forschung geht schon lange nicht mehr davon aus, dass der Wille oder die Intention eines Autors, Musikers, Künstlers etc. aus dem Werk erkennbar ist.
Es geht doch gar nicht um eine 1:1-Übertragung der autorlichen Intention. Ein Komponist, der selbst als Interpret auftritt, wird seine eigenen Werke auch nicht immer gleich spielen. Es gibt interpretatorische Freiheiten, auch in Neuer Musik. Aber es gibt darin eben auch jede Menge Dinge, die objektiv falsch oder richtig sein können. Und die kann man selbstverständlich bewerten.Das kommt darauf an...
Wenn er neben Dir sitzt und es Dir genau zeigt vielleicht.
Eine schriftliche Anweisung kann ein Hinweis auf die Intention des Autors sein. Aber selbst hier gibt es keine 1:1-Übertragung der autorlichen Intention und dem was bei Dir als Leser ankommt. Diese Theorie wird in der Wissenschaft seit dem "Linguistic Turn" vertreten.
Wenn meine Lehrer gesagt haben, dass etwas Scheiße ist, konnten sie das immer nachvollziehbar begründen (und haben das auch getan). Insofern war die Kritik vielleicht nicht wertfrei, aber doch konstruktiv.Es ist die Aufgabe des Lehrers den Schüler zum selbständigen Denken und Handeln anzuleiten, so dass er fähig ist Stücke irgendwann auf Basis des Gelernten selbständig einzuüben und zu interpretieren.
Konstruktive Kritik ist definitv ein wichtiger Teil des Lernprozesses.
Zu sagen dass etwas "scheiße" ist, ist aber weder konstruktiv noch wertfrei.
Man kann auch anders erfolgreich unterrichten oder unterrichtet werden.
Wie wär's, und Du würdest mal argumentieren auf Grundlage Deiner jetzt und hier gemachten Überlegungen statt so, dass Du Dein "Weltbild" verteidigst (bei dem offen bleibt, inwieweit es auf eigener, kritischer Auseinandersetzung mit Studieninhalten beruht oder darauf, dass Dich das von außen Herangetragene geprägt hat...)?Ich argumetiere so, weil mein Studium mein Weltbild in diese Richtung geprägt hat.
Ich meinte gar nicht primär Kindererziehung, sondern vor allem Selbsterziehung.
Zitat von Immanuel Kant:"Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines andern zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht aus Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen."
Ja - wie gesagt - schlecht im Hinblick auf den gesellschaftlichen Konsens. Aber nicht schlecht als objektive absolute Größe.
Natürlich gibt es dass. Ein Dur-Dreiklang ist objektiv ein Dreiklang aus übereinandergesetzten Terzen - einer großen Terz und einer kleinen Terz. Wenn ein Komponist einen solchen Dreiklang notiert hat, dann ist daran nichts zu relativieren. Wer aus der großen Terz eine kleine Terz macht, spielt falsch.
(ein kleiner Spaß a la Büchner zum unterstrichenen Satz: "Moral ist, wenn man moralisch ist" - solche Sätze sind immer niedlich)Ein Glücksgefühl ist per se erst einmal nur ein Glücksgefühl. Die Gründe WARUM jemand dieses Glücksgefühl empfindet, können ja vollkommen verschieden sein. (...)
Damit wäre aber das reine Gefühl noch nicht negativ, sondern nur der Grund aus dem es empfunden wird (...)
Gefühle sind eine subjektive Sache und genau deshalb denke ich, dass man sie nicht objektiv bewerten kann.
Wie wärs mit Entchen? Die sind doch imer ganz süß.
@rolf
Man soll doch um diese Uhrzeit noch keine Drogen konsumieren.
Jeder muss dass glauben, was er glauben muss, damit sein Seelenfrieden bestehen bleibt.
Vielleicht sollte man hier auch mal wirklich über wichtigere und nicht so komplexe Themen sprechen. Nicht dass der erwähnte Emotions-Übertragungsmasseneffekt einsetzt und alle ihren Kopf auf die Tastatur hauen. :D
Wie wärs mit Entchen? Die sind doch imer ganz süß.