Zitat von Drahtkommode:
Hey Klimpi, das geht schon in die richtige Richtung! Nur hat Micha wohl 'nen Ziegelstein auf dem rechten Pedal vergessen?
Zunächst einmal herzlichen Dank für eure Rückmeldungen, mit denen ich gar nicht gerechnet hatte, vor allem nicht von Dir, Drahti! Dass Du das Dir meine ungefähr 150ste Beschäftigung mit diesem Stück freiwillig anhörst und dann auch noch als Aufnahme mit einem einfachen Camcorder ohne externe Mikrofone... :cool:
Das Problem bei diesen Camcorder-Aufnahmen ist deren Bemühen, die Aufnahme zu normalisieren, die mühsam erarbeiteten Akzentuierungen und dynamischen Spielerein einfach zu verschlucken, weshalb man bei der Aufnahme ein forte mindestens als ff und ein piano allerhöchstens als pp spielen darf, damit die Gestaltung der Dynamik überhaupt irgendwie zu hören ist. Da ist dann die Aufmerksamkeit ganz bei den Händen.
Nichtsdestotrotz werde ich meinem Schweinehund ausrichten, dass er sich bitte bis zum Treffen in HH auch noch ums Pedal kümmern soll, damit sich die Arbeit der Füße automatisiert und ich Micha endlich den Ziegelstein zurückgeben kann.
Beim letzten Treffen bei Marlene hast Du diese Sonate ja auch gespielt (fehlerfrei) und das war ganz wunderbar zart mit einer wirklich sehr guten Phrasierung und Nuancierung in den unterschiedlichen Dynamiken. Wenn Dir dies auf Deinem Blüthner gelingt und Du die Kamerasituation vergessen kannst wäre uneingeschränkter Beifall hier im Forum die Folge.
Fehlerfrei???? Auf welchem Treffen warst Du denn, Christian? Leider gibt es neben der Kamerasituation auch noch den Vorführeffekt und bei Marlene hatten wir beides, übrigens ein perfektes Training für zukünftige Vorspiele. :D
Zitat von Klaviermacher:
Man hört sofort, wenn Du spielst! Hast wirklich einen eigenen Stil entwickelt. Dein Zuhörer hinter Dir im Regal passt vermutlich auf, dass Du nicht abhebst beim spielen.^^
Das interessiert mich jetzt aber, kannst Du mehr dazu sagen? Es gibt übrigens gleich drei bärige Zuhörer; sie saßen eines Tages ausgesetzt auf unserer Mülltonne, daneben ein Zettel "Nehmt uns mit" - ich konnte sie doch nicht der Müllabfuhr überlassen....
Zitat von Klavirus:
Etwas weniger Körpereinsatz (Armwedeln reduzieren) und kein(?) Pedal, dafür mal das Metronom ausprobieren und den Rhythmus überprüfen...
So ausgeprägt, wie es wirkt sind die Armbewegungen gar nicht, der Camcorder stand unterhalb der Tastenhöhe, die Bewegungen sind zudem Vorgaben meines KL, der viel mit Kreis- und Hoch/Tiefbewegungen arbeitet. Mit Sport hat es gar nichts zu tun, ich fühle mich ganz locker dabei, zumindest bei diesem Stück. Mit dem Rhythmus muss ich Dir recht geben: Als ich das Stück die ersten Male hörte, dachte auch ich zuerst an ein Stück aus der Romantik, zudem ungleichmäßig gespielt. Nachdem ich aber die Noten gesehen und mich zudem im Internet (u.a. auch in den englischsprachigen Klavierforen) über Scarlatti im Allgemeinen und über diese Sonate im Besonderen informiert hatte, änderte sich mein Eindruck. Die K 466 soll eine melancholische Stimmung verbreiten und erlaubt als langsame Sonate durchaus Pedal und etwas Rubato, Scarlatti ist nicht Bach! Sie zählt zudem eben wegen ihres rhythmischen Anspruchs zu den schweren Sonaten Scarlattis. Der über weite Strecken triolische Charakter mit fast ständigem 3 gegen 2 wird immer wieder durch sehr ähnliche Läufe mit Achteln abgelöst, wodurch es wirkt, als werde mal langsam, mal schnell gespielt, mal etwas holperig, mal gleichmäßig.
Mag sein, dass ich nicht überall ganz sauber durchgekommen bin, aber das Prinzip stimmt, wie mir mein KL sowie andere Fachleute bestätigten. Dass ich den zweiten Teil der Sonate insgesamt schneller gespielt habe als den ersten war allerdings nicht beabsichtigt.
Selbstverständlich werde ich mich weiter mit dem Stück beschäftigen, es soll unbedingt im Repertoire bleiben. Als nächstes kümmere ich mich ums Pedal.