Klimperlines Einspielungen

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Michael, immer diplomatisch!
Wenn nicht Scarlattidagestanden hätte, ich hätts für einen wackligen Chopin gehalten- Pedal? Es fehlt irgendwie etwas Pfeffer; mehr rhythmische Genauigkeit. Ich fühle mich beim Anhören seltsam schwankend, es fällt schwer, bis zum Ende durchzuhalten. Du wirst aber sicher weiter dran arbeiten und später eine etwas ruhigere Version einstellen, wozu ich Dir viel Erfolg wünsche!

Klavirus
 
Hey Klimpi, das geht schon in die richtige Richtung! Nur hat Micha wohl 'nen Ziegelstein auf dem rechten Pedal vergessen? :D
Deine Selbsteinschätzung ist zutreffend, aber wie gesagt, schon wieder besser als die letzte Aufnahme.

Es grüßt
Die Drahtkommode

PS. Hübsches neues Kleid! ;)
 
Hallo Klimperline,

das ist eine der schönsten langsamen Sonaten von Scarlatti. Die Wackler und Unsicherheiten führe ich auf die Aufnahmesituation zurück und so eine Videoaufnahme bringt naturgemäß nicht das wahre Klangbild rüber. Ich hoffe, ich plaudere jetzt nicht zu sehr aus dem Nähkästchen: Beim letzten Treffen bei Marlene hast Du diese Sonate ja auch gespielt (fehlerfrei) und das war ganz wunderbar zart mit einer wirklich sehr guten Phrasierung und Nuancierung in den unterschiedlichen Dynamiken. Wenn Dir dies auf Deinem Blüthner gelingt und Du die Kamerasituation vergessen kannst wäre uneingeschränkter Beifall hier im Forum die Folge.

Liebe Grüße
Christian
 
Blabla... Sacht ma, wie seidn Ihr drauf? Man könnte fast glauben, Klimperline ist entweder ein extremstes Sensibelchen oder Ihr habt aufgrund irgendwelcher geheimen Vorkommnisse Angst vor einer Reaktion ihrerseits. Ich glaube, dass es anstrengender ist, Hilfe herauszulesen aus derart verschwurbelter Pseudo-Kritik. Sozusagen das andre Ende von Hasenbein.

@Klimperline: Ich finde, dass man Deinem Spiel gut ansieht, dass Du aus dem sportlichen Lager kommst. Vielleicht kommt aus der Ecke noch ein wenig (zu viel) Ehrgeiz, auch am Klavier was vorzuzeigen... Etwas weniger Körpereinsatz (Armwedeln reduzieren) und kein(?) Pedal, dafür mal das Metronom ausprobieren und den Rhythmus überprüfen...

Gutes Gelingen!

Klavirus
 
Zitat von Drahtkommode:
Hey Klimpi, das geht schon in die richtige Richtung! Nur hat Micha wohl 'nen Ziegelstein auf dem rechten Pedal vergessen?

Zunächst einmal herzlichen Dank für eure Rückmeldungen, mit denen ich gar nicht gerechnet hatte, vor allem nicht von Dir, Drahti! Dass Du das Dir meine ungefähr 150ste Beschäftigung mit diesem Stück freiwillig anhörst und dann auch noch als Aufnahme mit einem einfachen Camcorder ohne externe Mikrofone... :cool:

Das Problem bei diesen Camcorder-Aufnahmen ist deren Bemühen, die Aufnahme zu normalisieren, die mühsam erarbeiteten Akzentuierungen und dynamischen Spielerein einfach zu verschlucken, weshalb man bei der Aufnahme ein forte mindestens als ff und ein piano allerhöchstens als pp spielen darf, damit die Gestaltung der Dynamik überhaupt irgendwie zu hören ist. Da ist dann die Aufmerksamkeit ganz bei den Händen.

Nichtsdestotrotz werde ich meinem Schweinehund ausrichten, dass er sich bitte bis zum Treffen in HH auch noch ums Pedal kümmern soll, damit sich die Arbeit der Füße automatisiert und ich Micha endlich den Ziegelstein zurückgeben kann.

Beim letzten Treffen bei Marlene hast Du diese Sonate ja auch gespielt (fehlerfrei) und das war ganz wunderbar zart mit einer wirklich sehr guten Phrasierung und Nuancierung in den unterschiedlichen Dynamiken. Wenn Dir dies auf Deinem Blüthner gelingt und Du die Kamerasituation vergessen kannst wäre uneingeschränkter Beifall hier im Forum die Folge.

Fehlerfrei???? Auf welchem Treffen warst Du denn, Christian? Leider gibt es neben der Kamerasituation auch noch den Vorführeffekt und bei Marlene hatten wir beides, übrigens ein perfektes Training für zukünftige Vorspiele. :D

Zitat von Klaviermacher:
Man hört sofort, wenn Du spielst! Hast wirklich einen eigenen Stil entwickelt. Dein Zuhörer hinter Dir im Regal passt vermutlich auf, dass Du nicht abhebst beim spielen.^^

Das interessiert mich jetzt aber, kannst Du mehr dazu sagen? Es gibt übrigens gleich drei bärige Zuhörer; sie saßen eines Tages ausgesetzt auf unserer Mülltonne, daneben ein Zettel "Nehmt uns mit" - ich konnte sie doch nicht der Müllabfuhr überlassen....

Zitat von Klavirus:
Etwas weniger Körpereinsatz (Armwedeln reduzieren) und kein(?) Pedal, dafür mal das Metronom ausprobieren und den Rhythmus überprüfen...

So ausgeprägt, wie es wirkt sind die Armbewegungen gar nicht, der Camcorder stand unterhalb der Tastenhöhe, die Bewegungen sind zudem Vorgaben meines KL, der viel mit Kreis- und Hoch/Tiefbewegungen arbeitet. Mit Sport hat es gar nichts zu tun, ich fühle mich ganz locker dabei, zumindest bei diesem Stück. Mit dem Rhythmus muss ich Dir recht geben: Als ich das Stück die ersten Male hörte, dachte auch ich zuerst an ein Stück aus der Romantik, zudem ungleichmäßig gespielt. Nachdem ich aber die Noten gesehen und mich zudem im Internet (u.a. auch in den englischsprachigen Klavierforen) über Scarlatti im Allgemeinen und über diese Sonate im Besonderen informiert hatte, änderte sich mein Eindruck. Die K 466 soll eine melancholische Stimmung verbreiten und erlaubt als langsame Sonate durchaus Pedal und etwas Rubato, Scarlatti ist nicht Bach! Sie zählt zudem eben wegen ihres rhythmischen Anspruchs zu den schweren Sonaten Scarlattis. Der über weite Strecken triolische Charakter mit fast ständigem 3 gegen 2 wird immer wieder durch sehr ähnliche Läufe mit Achteln abgelöst, wodurch es wirkt, als werde mal langsam, mal schnell gespielt, mal etwas holperig, mal gleichmäßig.

Mag sein, dass ich nicht überall ganz sauber durchgekommen bin, aber das Prinzip stimmt, wie mir mein KL sowie andere Fachleute bestätigten. Dass ich den zweiten Teil der Sonate insgesamt schneller gespielt habe als den ersten war allerdings nicht beabsichtigt.

Selbstverständlich werde ich mich weiter mit dem Stück beschäftigen, es soll unbedingt im Repertoire bleiben. Als nächstes kümmere ich mich ums Pedal.
 
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Hi Klimperline, hab es mir mal angehört, kannte zugegebenermaßen das Stück vorher nicht wie so ziemlich jedes...
Aber ich finde das die Stimmen nicht zusammen eine Konversation führen sondern eher mehr aneinander vorbeireden... Es fehlt die Spannung, die glaube ich bei so einem langsamen Stück sehr schwer ist "glaubhaft" rüberzubringen oder so ähnlich....
Vielleicht ist das Stück auch noch zu schwer für dich, weil das sind ganz schöne Brocken, so mit 2 gegen 3 usw. aber vielleicht ist es auch nur aus meiner Sichtweise schwer... Aber ich finde das der musikaliche Gehalt vom Kontrapunkt, nicht beim Zuhörer ankommt... Des Weiteren verstehe ich nicht, wenn der Anspruch bei einer solchen Sonate so hoch ist, weshalb da sone Cam als Aufnahmegerät verwendet wird... Da gibst doch sicherlich eine andere Lösung, um auszuschließen was Klangbrei durch Aufnahme ist, und welchen du selbst fabrizierst :)

wie immer mit freundlichen Grüßen euer dilletanter Lustknabe
 
Danke Lustknabe, von korrespondierenden Stimmen hat mir bisher noch niemand etwas erzählt, ich habe in erster Linie die obere Stimme führen lassen.

Von den ersten Takten abgesehen, an denen ich links nur Akkorde spiele, ist mir nun überhaupt nicht mehr klar, welche Stimme dominieren soll. Stimmt meine Vermutung, dass dort, wo sich links die gebrochenen Akkorde und rechts die Triolen befinden, die gebrochenen Akkorde führen, vielleicht mit Ausnahme der Stellen, an denen rechts Triller verzeichnet sind? Führt andererseits die Oberstimme, sobald die Unterstimme nur aus Halben oder Vierteln besteht, aber oben entweder Läufe oder Triolen gespielt werden? Führt bei drei Stimmen die Oberstimme?

Nach dieser Theorie würde die Oberstimme (in diesem Fall die rechte Hand) an folgenden Stellen dominieren:

Im ersten Teil Takte 1-4; 10; 15; 19 (hier vermute ich den Höhepunkt von Teil 1, es gibt in der Passage 16-19 auch drei Stimmen, der Lauf der linken Hand müsste demnach die Mittelstimme sein); 20-21; 24; 27; 30- 34

Im zweiten Teil: 36; 38-39; 44; Triller in 45 und 46; 48 - 49; Triller in 50 und 51; 54; 58 - 60; 63; 66; 69 - 76 Dazu die jeweiligen Auftakte. Den Höhepunkt des zweiten Teiles und auch des gesamten Stückes vermute ich im Bereich Takt 46 -51

Es gäbe damit also einen ständigen Wechsel in der Dominanz der Stimmen.

Hier geht es zu den von mir verwendeten Noten:

http://www.klavier-noten.com/scarlatti/Scarlatti Sonate f-moll L.118.pdf

In diesemThread befinden sich Einspielungen aus meiner Zeit mit meinem alten KL. Stücke, die ich später hochgeladen habe, erhalten jeweils einen eigenen Faden und werden zusätzlich auf der ersten Seite dieses Fadens verlinkt.
 
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Naja, war nur ne subjektive Empfindung...

Dieses Stück liegt weit über meinem Horizont... Das ist ein klarer Fall für Mick, Rolf, Rheinkultur und Co...


Nicht Sicher ob die vollen Noten eine "Stimme" sind...

Naja in gewisser Hinsicht "wechseln sich ja Triolenfiguren und die untere Stimme ab... Ich denke mal es liegt auch an der Akzentuierung... Da die untere Stimme erst im "2. Schlag" langsam hervorkommt, also nicht betont anfängt, währendessen die Triolenfigur Am Taktanfang und Ende steht.... Nicht zu verachten ist, das die untere Stimme in den nächsten Takt übergreift, also auch so gespielt werden will...Das ist quasi das Grundmotiv von diesem Stück... Inwiefern du auch mal die untere Stimme "erzählen" lässt und die obere Stimme reagiert musst du aus dem musikalischen Kontext entnehmen, aber dazu kein Plan:) ist über meinem Horizont, hoffe konnte kleine Anregungen machen...Ich persönlich würde jede Stimme einzelnd spielen bis es sitzt... dann zusammenführen und gucken ob du es gebacken bekommst beides "Ausaneinander" zu halten, sonst ensteht klangbrei... Für mich wäre das Ziel eine Geschichte, nicht einfach nur "Musik" zu versuchen... das Stück ist schön und lädt ein aber man verbrennt sich leicht die Finger, denn jede Ungründlichkeit hört man heraus, naja was erzähle ich :D sollen die Klaviersenioren ihren Senf dazu beitragen, sogesehen:

mit allerherzlichsten grüßen euer Lustknabe

Von den ersten Takten abgesehen, an denen ich links nur Akkorde spiele, ist mir nun überhaupt nicht mehr klar, welche Stimme dominieren soll. Stimmt meine Vermutung, dass dort, wo sich links die gebrochenen Akkorde und rechts die Triolen befinden, die gebrochenen Akkorde führen, vielleicht mit Ausnahme der Stellen, an denen rechts Triller verzeichnet sind? Führt andererseits die Oberstimme, sobald die Unterstimme nur aus Halben oder Vierteln besteht, aber oben entweder Läufe oder Triolen gespielt werden? Führt bei drei Stimmen die Oberstimme?

Naja, da gibt es glaube ich keine "direkte" Grundregel, da musst du dich auch gewissermaßen auf deine musikalische Intuition verlassen und viel hören, dir ein Plan machen, "was will ich?" Wo soll das alles hingehen usw...
 
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Achso was mir auch auffällt, nochmal angehört, da klappert das eine oder andere, klingt ausgefranzt, nicht falsch verstehen, und irgend einer hats schonmal erwähnt... du kreist zu viel mit den Armen, "Machen sie keine Omlette" :D um rolfs liszt'sche Kommentar zu verwenden... Naja meine KL meint immer so Faul wie möglich spielen, quasi so Ökonomisch es nur geht, man neigt aus Schwäche heraus immer "auszuholen" und wie Lang Ling Lang kreisende Pirouetten mit dem Fingern zu veranstalten ohne ersichtlichen Grund... Weis nicht ob deine Finger mit den Tasten "mitgehen" also immer Tastenkontakt haben, ist wichtig um optimale Kontrolle über deinen Anschlag zu haben... so wurde mir es beigebracht, ist zwar "anstrengend", aber macht Sinn.... Will hier aber keine KL Debatte vom Zaun reißen, sind eh sinnlose Diskussionen... Ich hafte nicht für meine Aussagen :D

ps "anstrengend" ist nicht der Arm finger etc. sondern sich darauf zu konzentrieren... nicht das hier manche Clavi-Piranyas Nahrung finden...

euer Lustknabe....
 

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