Klavierwettbewerbe für Amateure

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Es sollte auf jeden Fall ein Werk der Wiener klassik nicht fehlen!
 
Für mich ist das eines der schönsten Stücke, die Liszt je geschrieben hat und ich liebe es sehr. Leider gehört es zu den Stücken, die gerne (für mich unverständlich) in die Edelkitschecke gestellt werden. Wirklich häufig (besonders im Vergleich zu Funérailles) ist es im Konzert auch nicht zu hören. Vielleicht gehen die Bedenken ja in diese Richtung...

Mag sein. Aber ich mag dieses Stück auch sehr - schon deshalb weil es so schön grün ist. ;-)

Und wenn man es nicht kitschig spielt, dann ist es auch kein Kitsch:



LG, Mick
 
Stimmt, hatte das überlesen... Der Liszt wird recht selten gespielt, ist nicht unbedingt ein Wettbewerbsstück, auch recht lange. Vielleicht stattdessen doch Funérailles?
 
@mick
Ich würde den 1. oder 4. Vorschlag wählen, weil mehrere Komponisten vertreten sind, das kommt im Wettbewerb gut an. Die 2. Ballade würde ich nicht unterschätzen - je nach dem, was für Figuren dir liegen, kann sie aber auch ein dankbares Stück sein. Du solltest aber dann einige Vorspielmöglichkeiten haben und einplanen - mit einem neuen Stück, das heikle Stellen hat (und das hat sie) in den Wettbewerb gehen ist keine gute Idee.

Mit Berio kannst du natürlich auch "auf die Schnauze" fliegen. Du weißt nie, ob die Jurymitglieder verstehen was du da tust. Bei Brahms, Ravel und Chopin kann man sich da schon eher sicher sein.
Bach willst du nicht spielen?
 
Mit Berio kannst du natürlich auch "auf die Schnauze" fliegen. Du weißt nie, ob die Jurymitglieder verstehen was du da tust. Bei Brahms, Ravel und Chopin kann man sich da schon eher sicher sein.
Bach willst du nicht spielen?

Meinst du wirklich, dass man Berio nicht bringen kann? Das wäre ja ein Armutszeugnis für den Wettbewerb.

Gibt es denn von Bach etwas, was kurz genug ist? Die Brahms-Klavierstücke dauern ca. 16 Minuten - es darf also höchstens 4 Minuten lang sein. Einen Einzelsatz aus einer Suite oder Partita würde ich eher nicht spielen. Evt. ginge die Scarlatti-Sonate K. 13 – die spiele ich nächsten Monat in der Schule vor. Aber gegen die düsteren Brahms-Stücke ist der Kontrast dann schon heftig:



LG, Mick
 
@Stilblüte:
Was hältst du vom ersten Contrapunctus aus Die Kunst der Fuge? Dauert etwa 3 Minuten:



LG, Mick
 
Hi,

weils grad passt, finde diese Version von Kunst der Fuge besser als die üblicherweise verlinkte von Sokolov und hab da schon viele Stunden mit verbracht.



Aber Geschmäcker...finde es einfach erstaunlich wie man sowas überhaupt spielen kann. Gebts zu, Magie!

Grüße,
André
 

Ich bin sowieso der Meinung, dass die Benediction und Pensee des morts die eigentlichen Perlen der Harmonies sind. Aber wenn es grün sein soll, dann spiel doch die 4. Sonate von Skrjabin. :-)

Nach einem langen, romantischen Werk ein dreiminütiges Stück von Bach zu spielen, finde ich irgendwie nicht so passend. Kommt so was im Wettbewerb wirklich gut an?

Viele Grüße!
 
Gibt es denn von Bach etwas, was kurz genug ist? Die Brahms-Klavierstücke dauern ca. 16 Minuten - es darf also höchstens 4 Minuten lang sein.

Hallo Mick,

da gibt es doch schöne Präludien und/inkl. Fugen im WTK, die diesen Zeitrahmen nicht überschreiten. Ich wünsche Dir auf jeden Fall schon jetzt viel Freude und Erfolg beim Wettbewerb.

LG
Christian
 

Hi,

weils grad passt, finde diese Version von Kunst der Fuge besser als die üblicherweise verlinkte von Sokolov und hab da schon viele Stunden mit verbracht.

Kannst du begründen, warum du diese Interpretation besser findest? Gryaznov spielt wirklich nicht schlecht, aber von Sokolov finde ich ihn Lichtjahre entfernt.

Ich bin sowieso der Meinung, dass die Benediction und Pensee des morts die eigentlichen Perlen der Harmonies sind. Aber wenn es grün sein soll, dann spiel doch die 4. Sonate von Skrjabin. :-)

Die 4. Skrjabin-Sonate ist natürlich auch schön grün - aber ob sie im Wettbewerb noch als romantisches Werk durchgeht? Auf jeden Fall will ich die aber noch in diesem Jahr lernen; Gott sei Dank ist sie nicht so schwierig wie die 5. Sonate (die ich noch lieber spielen würde, aber die ist momentan noch unerreichbar für mich).

Nach einem langen, romantischen Werk ein dreiminütiges Stück von Bach zu spielen, finde ich irgendwie nicht so passend. Kommt so was im Wettbewerb wirklich gut an?

Das würde ich dann umdrehen (erst Bach, dann Brahms). Aber es stimmt schon - so richtig ausgewogen kommt das nicht daher. Deswegen tendiere ich immer noch zu Berio. Und, ehrlich gesagt, finde ich die Bedingungen des Wettbewerbs ohnehin ziemlich dämlich. Alle jammern darüber, dass die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts so wenig gespielt wird, und dann macht man ausgerechnet in einem Jugendwettbewerb derart konservative Vorgaben. Ein für den Wettbewerb komponiertes Pflichtstück eines zeitgenössischen Komponisten wäre so viel angemessener gewesen. Zumal der Namensgeber ja selbst bedeutende Uraufführungen Werke dirigiert hat (z.B. Tristan, Meistersinger).

da gibt es doch schöne Präludien und/inkl. Fugen im WTK, die diesen Zeitrahmen nicht überschreiten.

Ja, aber die sind laut Aussage meiner Lehrerin ein "Minenfeld", das man im Wettbewerb vermeiden sollte. Egal, wie man spielt – einem Teil der Jury wird es nicht gefallen.

Die Kunst der Fuge wird eher selten gespielt, da ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Jurymitglieder das nicht sofort mit ihrer eigenen (natürlich einzig richtigen!) Interpretation abgleichen.

LG, Mick
 
Kannst du begründen, warum du diese Interpretation besser findest? Gryaznov spielt wirklich nicht schlecht, aber von Sokolov finde ich ihn Lichtjahre entfernt.

Fachlich kannst Du Deine Meinung sicherlich klarer begründen und Sokolov ist sicher schon viele Jahre in Sachen Erfahrung und ggf. auch Talent voraus. Ich hab einfach beide Versionen mehrfach (also jenseits 50 oder so...ich kann dabei gut arbeiten / abschalten *g*) gehört und hab dann final die von Sokolov aus meiner Liste rausgelöscht ohne die das nun musiktheoretisch herleiten zu können.

Evtl. gefällt mir einfach der Klang des Instrumentes / der Aufnahme besser, gerade mit guten Kopfhörern meine ich viel besser den einzelnen Melodielinien folgen zu können und die Details kommen besser rausgearbeitet rüber. Auch die langsamere Geschwindigkeit gefällt mir bei der Fuge hier deutlich besser - so kommt doch vieles erst richtig zur Geltung.
 
@mick

Wegen Berio - ich war in einem Wettbewerb, wo jemand (für meine Begriffe wirklich super gut) Petrouchka gespielt hat. Hat keinen Preis gewonnen, sondern andere, die viel weniger überzeugend waren aber konventionellere Stücke spielten (Chopin, Liszt etc.).
Ich gebe zu, das war ein eigenartiger Wettbewerb und die Jury hatte (wirklich) keine Ahnung, weil sie nicht vom Fach war.
Das ist in Meiningen hoffentlich anders.
Falls du doch P+F spielen willst, schau dir F-Dur aus Band I an, das habe ich gespielt, dauert insgesamt nur zwei Minuten.
 
Schau mal wer die Juroren sind und womit die sich so beschäftigen...
 
Vor ein paar Tagen habe ich das hier gefunden:

http://www.konkurs.amator.chopin.pl/


Ich versuche gerade, meinen Urlaubsplan dahingehend zu verändern, dass ich teilnehmen kann. In Warschau war ich noch nie, das wäre die schönste Gelegenheit.
Bis April muss man eine CD/DVD als Bewerbung zusenden. Sie fordern vier Pflichtstücke: zwei Walzer, eine Mazurka und eine Polonaise, der Rest des Programms ist frei wählbar.

Werden wir wohl als Clavio-Grüppchen mit dabei sein?

In den 3 Runden sind ja noch mehr Stücke erforderlich, um die 10,15 bzw. 20 Minuten (je nach Runde) zu füllen. Dabei müssen diese nicht von Chopin sein.
Gibt es irgendwelche Erfahrungsberichte, ob es ratsam ist, weitere Werke von Chopin oder lieber andere (Beethoven, Liszt, Skrjabin) darzubieten. Das blöde ist, dass es nicht so lange Stücke sein werden, da 2 Walzer oder 2 Mazurken bereits 5 bis 10 Minuten dauern. Also kann man nicht so einfach ein Chopin Scherzo oder eine Ballade einbauen, außer man spielt 2 sehr kurze Walzer davor.

LG, Joh

PS.: Warum ist niemand von euch vom 11. bis 15. März auf dem großen Paris-Wettbewerb? :-(
Habe die Teilnehmerunterlagen schon bekommen - kenne fast niemanden.
 
Gibt es das als PDF von Gerard? Würdest du es mir schicken? Meines Wissens sind Anna und Michael Slavin dabei, letzteren treffe ich jetzt in NY wieder...Warschau werde ich spielen, auch wenn ich keine Chance habe, ich will dahin reisen ;)
 
Nein, ich habe leider nur das Originalheft. Anna ist leider auch nicht dabei :-(
Aber einen Michael Slavin aus New York habe ich entdeckt.

Was ist denn nun mit Warschau? Irgendwelche Ideen, was neben den Pflichtgattungen noch gut ankommen würde?
Ich könnte neben den Walzern und Mazurken (-> Angststücke) vielleicht noch eine Etude, die Barcarolle, ein Impromptu oder ein kurzes Scherzo / eine Ballade einbauen. Alternativen wären eine Etude von Liszt oder ein Kopfsatz einer Beethoven-Sonate.
 
Ich würde das Warschauer Konzert von Richard Addinsell spielen. Davon gibts auch eine Transkription für Klavier solo:



:-D:bomb::lol::teufel:

LG, Mick
 

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