Hallo anderfrau, sei herzlich gegrüßt hier im Forum!
Ein paar Überlegungen meinserseits könnten Dir vielleicht weiterhelfen - wenngleich mir jetzt so spontan keine Literaturtipps einfallen. Aus meiner Sicht kommt es sehr stark auf den Ausprägungsgrad der Behinderung an und auf die Behinderungsart. Es gibt Menschen mit einem Down - Syndrom, die es bis zum Lesenlernen geschafft haben, andere können nicht mal ihren Namen schreiben. So gibt es ja auch bei Menschen mit Autismus ganz stark varriende Fähigkeiten. In dem Film "Forrest Gump" spielt Tom Hanks sehr eindrücklich und realistisch einen Autisten . Wichtig ist auch, in welchem Umfang die "Schülerin" in ihrer frühen Kindheit gefördert wurde, ob sie vielleicht Frühförderung hatte.
An Deiner Stelle würde ich mich den Eltern und Personen aus dem Umfeld der Frau reden, denn die wissen ja am besten Bescheid über ihre Fähigkeiten und die Art ihrer Behinderung. Falls die Frau sprechen kann, kannst Du sie ja auch selbst fragen, was sie sich als Lernziel wünscht im Klavierunterricht. Natürlich auf ihrer Ebene.
Es gibt so einen Standardsatz, wenn man mit behinderten Menschen arbeitet: man holt ihn dort ab, wo er steht. Wenn der geistige Stand dem eines Kindes entspricht, was spricht dagegen, den Unterricht auch so zu gestalten? Alles wird viel langsamer gelernt, aber ich kenne eigentlich niemanden, der garnichts gelernt hat. Das Notenlesenlernen wird sicher recht mühsam sein, vom Gefühl her würde ich erstmal ohne Noten anfangen. Sehr wichtig ist, eine Überforderung zu vermeiden.
Für die Arbeit mit Blinder oder stark Sehbehinderten fällt mir dieser Link ein, da könnte man eventuell Tipps herbekommen.
Johann-Peter-Schaefer-Schule - Schule fuer Blinde und Sehbehinderte
Ich hoffe, etwas weitergeholfen zu haben.
Gruß Leonie