Klavierspielen lernen

Weiß jemand, warum man überhaupt Fehler macht? :denken:

Obwohl man ein Stück in- und auswendig kennt? Was passiert im Gehirn bzw. was läuft schief?
 
Freudsche Verspieler;-)vielleicht? Keine Ahnung, was im Gehirn passiert. Sprechen können wir auch alle und versprechen uns. Ich denke, dass Aufmerksamkeit, Konzentration, innere und äußere Störfaktoren, Gefühlslage eine Rolle spielen können.
 
Nach langem Nachdenken hab ich für mich die Antwort gefunden ,warum ich mich immer verspiele . Es liegt daran 1. dass ich nicht mit 3 Jahren angefangen habe Klavier zu spielen . Ich muss mich noch zu sehr auf Noten , Tasten und Umsetzung eines Stückes konzentrieren . Ich kann mich noch nicht in ein Stück hineindenken . Wenn ich Profis sehe , wie sie spielen ,dann merke ich ,diese Menschen erleben in ihrer innersten Seele nur die Musik . Sie verlassen diese Welt total und sind nur in der Welt der Musik versunken . Und das genau ist es ,was ich nie erreichen werde , da mir einfach noch viele technischen Umsetzungen fehlen . Wenn ich nicht mehr überlegen müsste , welche Tonart ist das jetzt , wieviel Kreuzchen hat das Stück ,was hat der Komponist gefühlt ,als er es komponiert hat ,und welche Note passt jetzt zu welcher Taste . Ist das jetzt piano oder Forte ? Das sind all die Dinge , die ein guter Spieler nicht mehr überlegen muss . Und damit bin ich zum Schluss gekommen : Ich muss Fehler eben weiter akzeptieren auch wenn es oft frustrierend ist . Und trotzdem macht es Spaß überhaupt dieses Instrument zu spielen .
 
[...] warum ich mich immer verspiele . Es liegt daran 1. dass ich nicht mit 3 Jahren angefangen habe Klavier zu spielen . Ich muss mich noch zu sehr auf Noten , Tasten und Umsetzung eines Stückes konzentrieren. [...] Profis [...] verlassen diese Welt total und sind nur in der Welt der Musik versunken. [...]
@Monique : Du hast das sehr schön auf den Punkt gebracht. Für die meisten von uns ist die Musik zwar eine Sprache, aber eine Fremdsprache. Wir wissen zwar über die musikalischen Strukturen, aber wir haben sie nicht verinnerlicht. Das Ideal ist, daß Kinder mit Musik so aufwachsen, wie manche Kinder auch mehrsprachig aufwachsen. Dazu braucht es allerdings nicht den wöchentlichen Klavierunterricht, sondern ein Elternhaus, in dem "in Musik denken und sich ausdrücken" selbstverständlich ist. Wir haben und hatten im Forum so einige beneidenswerte Exemplare.

Wer derart in der Musik lebt, hat auch keine Probleme damit, wenn er sich verspielt - so wenig, wie uns etwas ausmacht, wenn wir uns beim Sprechen verhaspeln. Und schauen wir uns die Theater(!)-Schauspieler an: ein Gerd Voss oder Bernhard Minetti hatten offensichtlich keine Mühe, die endlosen Monologe und Tiraden eines Thomas Bernhard zum Leben zu erwecken - als wäre es ein Teil ihrer selbst. Unsereins verliert ja schon beim Lesen mitunter den roten Faden.

Man kann darunter leiden und sich von Natur und Erziehung benachteiligt fühlen. Oder man kann es auch "Leben" nennen und sich daran erfreuen, daß es Menschen gibt, die über solche Gaben verfügen. (Zum Trost: Die haben dafür dann andere Defizite, mit denen sie hadern.)
 
...Und damit bin ich zum Schluss gekommen : Ich muss Fehler eben weiter akzeptieren auch wenn es oft frustrierend ist . Und trotzdem macht es Spaß überhaupt dieses Instrument zu spielen .
Damit bist Du jetzt wesentlich weiter gekommen. Auch die wesentlich früher mit dem Klavierspielen angefangen haben und viele Jahre länger spielen machen immer wieder Fehelr. Mit der Akzeptanz von Fehlern wird bei Dir auch die Frustrate abnehmen und der Spaß zunehmen.

Gruß
Manfred
 
Auch die wesentlich früher mit dem Klavierspielen angefangen haben und viele Jahre länger spielen machen immer wieder Fehelr.
Eben.
Außerdem ist "Fehler" ein dehnbarer Begriff: Für einen Profi kann ein etwas von seiner Absicht abweichender Grad an portato oder staccato bereits ein genauso grober Fehler sein, wie für Dich ein falscher Ton.
 
Weiß jemand, warum man überhaupt Fehler macht? :denken:

Obwohl man ein Stück in- und auswendig kennt? Was passiert im Gehirn bzw. was läuft schief?
Auch das Gehirn besitzt eine "Tagesform". Und auch das Gehirn braucht Training. Als Untrainierter machst Du eben mahr Fahler :-D. Es ist ein Wechselspiel zwischen Lernen und Vergessen. Und dies innerhalb kürzester Zeit.

Ein Hundertmeter-Läufer läuft auch nicht jeden Tag unter 10 Sekunden, obwohl er es jeden Tag trainiert. Da spielen viele verschiedene biochemische Vorgänge eine große Rolle. Die Neuro-Physiologie und -Pathologie ist aber eine (fast) unendliche Geschichte.
 
Nach langem Nachdenken hab ich für mich die Antwort gefunden ,warum ich mich immer verspiele . Es liegt daran 1. dass ich nicht mit 3 Jahren angefangen habe Klavier zu spielen . Ich muss mich noch zu sehr auf Noten , Tasten und Umsetzung eines Stückes konzentrieren . Ich kann mich noch nicht in ein Stück hineindenken . Wenn ich Profis sehe , wie sie spielen ,dann merke ich ,diese Menschen erleben in ihrer innersten Seele nur die Musik . Sie verlassen diese Welt total und sind nur in der Welt der Musik versunken . Und das genau ist es ,was ich nie erreichen werde , da mir einfach noch viele technischen Umsetzungen fehlen . Wenn ich nicht mehr überlegen müsste , welche Tonart ist das jetzt , wieviel Kreuzchen hat das Stück ,was hat der Komponist gefühlt ,als er es komponiert hat ,und welche Note passt jetzt zu welcher Taste . Ist das jetzt piano oder Forte ? Das sind all die Dinge , die ein guter Spieler nicht mehr überlegen muss . Und damit bin ich zum Schluss gekommen : Ich muss Fehler eben weiter akzeptieren auch wenn es oft frustrierend ist . Und trotzdem macht es Spaß überhaupt dieses Instrument zu spielen .

Eine Möglichkeit wäre einfachere Stücke zu spielen.
Bei Stücken die unter meinen derzeitigen technischen Möglichkeiten liegen, kann ich mich wirklich in die Musik hineinbegeben, wie du das so schön beschrieben hast. Das ist dann eine Art meditativer Zustand, wunderbar. Bei Stücken die an meiner technischen Grenze liegen, komme ich nicht in diesen Bereich, da bin ich zu viel mit den von dir beschriebenen Problemen beschäftigt.
Es braucht galub ich beides, "Baby" Stücke die man im Traum spielen kann und Anspruchsvolle an denen man wachsen kann. Im Wachsen stolpert man. Ist normal.
Häufig erlebe ich jedoch, das SpielerInnen einfache Stück ablehnen, weil sie ja schon "weiter" sind.
Die Spielen dann immer an ihrer Grenze, das kann frustrieren.
 

@koelnklavier

Der Vergleich mit der Sprache ist sicher zutreffend (für alle, die nicht zu der von Dir genannten Gruppe gehören, die also keine "musikalischen Muttersprachler" sind).

Es machen aber auch begnadete Vollprofis Fehler. Sie haben allerdings die Skills, trotzdem weiterzuspielen, so dass der "Griff daneben" kaum auffällt. Bei Studio-Einspielungen werden die falschen Töne vermutlich irgendwie eliminiert. Aber im Live-Konzert hört man sie manchmal.

Ich bewundere diese Musiker, die sich - obwohl sie sich zu verhaspeln scheinen - mit einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit zurückfinden, als müsse es so sein und die Stelle sei lediglich eine Varietät aus einer anderen Ausgabe. Das ist gewiss der "Muttersprache" geschuldet. ;-)

Mich haut´s da naus. :konfus:

NOCH.
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