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Es ergibt sich daraus ein Umkehrschluss, der naturgemäß nicht allen beteiligten Personen gefällt: Mein Kind ist etwas Besonderes und Deins nicht - so kommt es jedenfalls auf der Gegenseite an. Selbst wenn es dafür objektive Anhaltspunkte geben sollte, werden solche Botschaften nirgendwo mit Freude vernommen.Wenn man sagt, das Kind ist hochbegabt, dann erntet man natürlich – gerade als Kleinkindeltern – nicht unbedingt Verständnis. Denn HOCHbegabung kann man in diesem Alter nicht feststellen.
Nochmals: Wenn die individuelle Begabungsstruktur ein Fortkommen im Leben behindert, weil es kommunikative Probleme mit den Mitmenschen gibt, nützt die größte und einzigartigste Begabung letztlich nichts. Sie kann sogar problematische Folgen nach sich ziehen: Der "Überflieger", der aufgrund von Unterforderung keine sorgfältige Vorbereitung auf Prüfungen und dergleichen mehr praktiziert, ist im Ernstfall dem vielleicht "nur" gut durchschnittlich Begabten, der sich gewissenhaft vorbereitet hat, möglicherweise sogar unterlegen. Damit solche unvorteilhaften Szenarien nicht später die Realität prägen, kann das Erkennen und gezielte Fördern der Begabungskomponenten durch fachkundige Personen beizeiten im besten Sinne Lebenshilfe sein. Weit verbreitet ist die Auffassung, vorrangig die Leistungsschwachen seien der Förderung bedürftig, während die Leistungsstarken alles schon irgendwie von selber können. Freilich gehört zum "richtigen" Fördern auch die Erkenntnis, dass aufgeschlossene und wissbegierige Naturen selbst Lösungsstrategien entwickeln können und es durchaus ein Zuviel an Eingriffen und Versuchen zur Lenkung geben kann.
LG von Rheinkultur