Klavierlack ist was schönes!?

Dennis

Dennis

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21. Jan. 2009
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Hallo Leute hab mir endlich einen großen Traum erfüllt. Und zwar bin ich nun stolzer Besitzer eines Yamaha U1. Aber ich hätte es sehr wahrscheinlich nicht recht günstig bekommen, wenn nicht irgendwas mit dem Klavier nicht stimmen würde. Vielleicht könnt ihr mir helfen. Das Klavier ist in einem recht guten Zustand technisch sowie ansehnlich, wenn da nicht die rechte Seite wäre, denn der Lack wirft dort überall kleine Blasen, die dann auch schon zum Teil abgeplatzt sind. Wenn nun die Sonne durch die Fenster scheint sieht das wirklich fuchtbar aus, mann könnte Seitenwandakne dazu sagen. Es muß doch irgendetwas geben, wie man das wieder auf Vordermann bringen könnte, ohne das Klavier komplett für tausende von Euros restaurieren zu lassen. Es muß ja nicht wie neu ausehen, nur das es nicht so Pickelig ausieht. Ich weiß, als erstes ist es ja nun mal ein Instrument, das somit auch ein Gebrauchsgegenstand ist, aber trotzdem finde ich, es hat auch die Würde ein schönes Instrument zu sein. Soviel ich weiß hat Yamaha Polyesterlack benutzt. Also irgndwo muß es doch Spetzis geben die mir da Abhilfe schaffen können. Wenn nicht, ist das vielleicht eine Marktlücke.;)
Lg Dennis
 
Ein kleiner, feiner Autolackierer könnte Dir da vielleicht besser und günstiger helfen als ein Schreiner. Ich habe mit meinem (Kumpel) allerbeste Erfahrungen gemacht, solange es um hochglänzende, deckende Lacke geht. Besser als es die meisten Schreiner können und zu einem Bruchteil des Preises.
 
Ist es neu oder gebraucht ?
 
Es ist gebraucht von 1974 aber angeblich vor 2 Jahren generalüberholt worden, anscheind ziemlich stümperhaft. Ich könnte mir vorstellen, der Klavierbauer, der es meinen Vorbesitzern vor zwei Jahren verkaufte, hat sich selber dran versucht. Vielleich auch durch seine Aufbesserungsarbeiten enstanden wenig später die Bläschen. Als die Vorbesitzer es für 2500€ kauften sei es im sehr guten Zustand gewesen.

Lg Dennis
 
Mit Sicherheit ist es ein Reimport U-1 aus asiatischen Musikschulen. Die sind dort in einem so ramponierten Zustand daß die in China eine neue Lackierung bekommen. Gibt ja viele Händler in Deutschland die das Zeug gerne verkaufen weil da ne bessere Marge drin ist als bei einem neuen Yamaha B-3, welches vom aktuellen U-1 die Gußplatte und weitere bedeutende Bauteile bekommen hat.
 
Einfach ein Beethoven-Plakat auf die schadhafte Seite kleben - Problem gelöst 8)
 
Eine wirklich gute neue Polyesterbeschichtung kostet netto an die 2.000.- Euro für ein Klavier in der Höhe. Von Autolackierern hab ich bisher noch keine wirklich guten Lackierungen gesehen. Die nehmen ja auch kein Polyester, sondern sonst irgendwas. Und dass man den Lack zum Abschluss auch noch mit der Poliermaschine bearbeitet, davon halten die anscheinend auch nichts.
 
Es ist aber auch nicht gut, wenn die Sonne direkt drauf scheinen kann. Egal was du an Lack draufmachst, die Sonne wird es im Laufe der Jahre/Jahrzehnte ausbleichen. Ganz zu schweigen vom Aufheizen des Klaviers.

Einfach ein Beethoven-Plakat auf die schadhafte Seite kleben - Problem gelöst 8)

Bach-Plakat ist besser. Grund: Der Mann war dicker! :D
 
Ich würde die Seitenwand abmesen, damit zu einem Tischler gehen, mir eine Holzplatte lackieren lassen (muss ja nicht Hochglanz sein, vielleicht auch Rosenholz oder sonst was edles) und diese Platte einfach seitlich an das Klavier befestigen (kleben). Das sieht dann womöglich sogar noch gut aus und setzt einen Akzent. Du könntest das Holz auch nehmen, dass zu Deiner Einrichtung passt, somit das Klavier integrierter wirkt.
 
@ Tastenscherge: Da haben wir wohl ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht...
Und dass man den Lack zum Abschluss auch noch mit der Poliermaschine bearbeitet, davon halten die anscheinend auch nichts.

Genau das kenne ich von den Schreinern - ein echter KFZ-Lackierer macht GRUNDSÄTZLICH Nass-Schliff und Politur! Sonst hat des Deutschen liebstes Kind nämlich ne Orangenhaut und das mag Papa nun mal gar nicht ...:D

Zu Plays Vorschlag: Um Himmels willen! Bitte nichts auf einen Lack kleben, der ohnehin nicht mehr hält!!! Verschraubung halte ich für problematisch, da kein Formschluß entsteht >>> Ressonanzen, etc.
 
Ne was draufkleben find ich auch nicht so toll, sieht aus wie gewollt und nicht gekonnt. Ich hatte schonmal über Airbrush nachgedacht, also bitte nicht falsch verstehen, ich meine keine Kirmesbildchen, Löwenkopf, Delphin oder ähnliches.;) Vielleich können die Jungs ja hochglanz schwarz hinbekommen bzw beiarbeiten. Die müssen ja auch sehr fein, also ohne "Orangenhaut" sprühen. Werd mich mal schlau machen, und euch natürlich berichten.

Danke für eure Hilfe und Interesse
Dennis
 

Hallo Dennis - den Weg kannst Du Dir sparen. Die Airbrusher arbeiten mit Acryl - du brauchst PE-Lack! In grösseren Städten gibt es "Lackierservices" für das vor-Ort-Beheben kleinerer Schäden. Evtl da mal recherchieren. Habe ich mal in derGlotze gesehen und war sehr beeindruckt. Wenn aber die ganze Seitenwange hin ist, kommst Du um einen Transport nicht herum - das kannste nicht bei Dir zu Hause machen lassen, es sei denn, die restliche Einrichtung ist Dir wurscht...:D

Wäre die Seitenwange demontierbar - evtl. mit Profi-Hilfe - sähe es besser aus.

Selbermachlösung:
1. gründlich abschleifen / abziehen - vorsichtig! - mit Maschine und Absaugung.
2. 2-Komponenten-Füller aufwalzen (Sprühen geht wg. Nebel nicht), schleifen, wieder walzen usw usf, bis die Fläche picobello eben ist.
3. Dann den Lack aufwalzen und das ganze wiederholen (schleifen, walzen, schleifen, walzen) bis Du eine dicke Lackschicht aufgebaut hast.
4. zum Schluss nass-schleifen (800/1200/1600 er Papier) und danach mit Polierpaste und Maschine hochglanzpolieren. Da informiert dich ein KFZler am besten, vielleicht leiht er auch seine Poliermaschine aus und verkauft Dir das Material.

Viel Spass :wink:
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich find die Idee, lieber Play, ja Herzallerliebst, aber ich glaube eine Holzplatte an die Seite zu kleben ist nicht mein Ding, egal wie fachmännisch. Mit dem Airbrush hatte ich mir gedacht, die würden vielleicht feiner und sauberer arbeiten können (da kleinere und feinere Pistolen) und somit eventuell bessere Ergebnisse erziehlen. Aber nun wieder zum Wesentlichen, danke auch fishman, ich habe eben mit nem Kumpel telefoniert, der Künstler und gelernter Lackierer ist, er wird sich die Seite mal anschauen. Wenn er auch die Flinte ins Korn wirft, wovon ich erstmal ausgehe, da Klavierlack und somit Babypopo glatt, werd ich mal einen Lackdoktor zu Rate ziehen, weil die sich mit dem ganzen Polieturkram auskennen. Aber ein anderer Freund, der KFZ Sachveständiger ist und somit den ein oder anderen Lackdoktor und demnach auch die Arbeitsmethoden kennt, hat mir schon den Wind aus den Segeln genommen und mir gesagt, "da wird sich keiner drantrauen", da schwarz hochglanz immer schwer beizuarbeiten ist, geschweige von Klavierlack. Aber ich gebe nicht auf.:D Es muß einen Mittelweg geben. Nicht wie neu (das ist klar), aber ohne Blasen. Und vor allem bezahlbar.

Bin für weitere Diskusionen und Tips sehr dankbar

Lg Dennis
 
Tje wenn ich die Seite demontieren könnte, wäre das Problem gelöst. Aber bekommt man die denn ohne weiters bei dem U1 ab? Ich gehe mal nicht davon aus, zumindest nicht ohne noch mehr Schaden anzurichten. Hat da jemand Erfahrung?
 
Da bin ich mal KlavierbauERmeisters Meinung:

Dieses Schadensbild ist ganz typisch für Reimport-Klavier aus Musikgeschäften (KEINE Pianohäuser):
Die kaufen diese Instrument bereits fertig "generalüberholt" aus Asien und dort wird oft auch der Polyesterlack erneuert.
Diese "Restaurierungen" haben nichts mit den Arbeiten von uns Klavierbauern zu tun. In der Regel werden die Dinger lackiert/poliert, neue Tastenbeläge, Hammerfilze, Pedale und Rollen dran, kurz nachregulieren, Stimmen, fertig.

Auch wenn ich kein Fan vom Indonesischen B3 auf U1-Basis bin, ist dieses vermutlich neu doch noch besser, als ein U1-Reimport.

Vergesst mal ganz schnell die Sache mit den Autolackieren:
Ein Klavierlack (Polyester) ist was ganz anderes.
Die Gehäuseteile werden mit schwarz durchgefärbten Polyester dick beschichtet, nach Aushärtung werden die Flächen komplett geschliffen, poliert und geschwabbelt (mit Schwabbelwachs unter Verwendung einer rotierenden Scheibe wird der Lack erwärmt und gezogen).

Autolacke sind von Haus aus glänzend, oft kommt noch ein transparenter Decklack drüber, die Lackschichten sind sehr dünn und für Holz weitestgehend ungeeignet.
Die Polyesteroberflächen werden erst durch das Polieren und Schwabbeln glänzend, die Lackschichten sind teilweise mehrere mm dick.

An Polyesterlacken bitte nur mit Polyester ausbessern.
Einzelne Macken und Ausbrüche kann ein Klavierbauer auch beim Kunden zuhause ganz gut beheben, wenn die Oberfläche durch bloßes drüberspritzen mit Neulack versaut ist und dieser Lack abplatzt, dann ist mit geringem Aufwand nichts mehr zu machen.

Evtl. Schwarze Taxi-Folie draufpappen???
 
Ohh, da habe ich mich aber wirklich unklar ausgedrückt: Natürlich soll Dennis NICHT mit Autolack da ran! Ich bin nur der Meinung, dass ein Lackerier aus dem KFZ-Bereich nach meinen bisherigen Erfahrungen eher in der Lage ist, einen PE-Lack beizuspritzen und zu polieren, als dies ein Schreiner tut. Letztere haben immer mit Ihrem selbstproduzierten Staub zu kämpfen, während die Autolackierer Ihre Spritzkabine wie einen Altar behandeln :D

@ Klavierbaumeister: Weil der Lack so dick aufgetragen wird, müsste es doch möglich sein, dies selbst mit einer Walze zu machen und anschließend die Orangenhaut vor dem Polieren glattzuschleifen - oder lieg ich da total daneben?
 
Danke Klavierbaumeister vielleicht hast Du Recht und ich sollte einfach mal einen Klavierbauer zu Rate ziehen. Aber wo finde ich einen guten in Köln und Umgebung. Ich wohne 30km von Köln in Richtung Gummersbach. Zu dem Re-Inport. Ich habe gehört, bis 76 waren alle Yamahas Re- Inporte. Und wenn nicht, ich meine alle Klaviere dieser Baureihe kamen mal aus dem Land der aufgehenden Sonne. Meines ist von 74 und ob es nun da sein halbes Leben bespielt wurde, oder hier, das macht für mich keinen Unterschied, ansonsten hätte es halt kein Klavier werden dürfen.;) Das die lieben auf der anderen Seite vielleicht etwas mehr darauf Rumgerockt haben und es anschließend sch... restauriert haben steht auf einem anderen Blatt. Aber das kann genauso gut auch hier passieren. Glaub ich zumindest mit meinem Halbwissen einschätzen zu können.:confused:
Ich habe übrigens zum Kauf irgendein Zertifikat von Yamaha dazubekommen, aber da ich dieser Sprache nicht so richtig mächtig bin, kann ich darauf auch nichts entziffern.
 
@ Klavierbaumeister: Weil der Lack so dick aufgetragen wird, müsste es doch möglich sein, dies selbst mit einer Walze zu machen und anschließend die Orangenhaut vor dem Polieren glattzuschleifen - oder lieg ich da total daneben?

An liegenden Flächen könnte man das ausprobieren.
An senkrechten Flächen wie einer Seitenwand hast Du das Problem, dass Du den Lack sehr dick einstellen müsstest, dass er nicht runterläuft.
Dann bekommste Du aber immer irgendwelche Luftblasen rein, die Du nachher "freischleifst".

Jetzt kommt vermutlich gleich jemand mit der Idee, dass man das Klavier doch hochkang stellen könnte... :rolleyes:
 

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