Hi Tastenmiki / gubu / chris ;)
Ich gehe noch einen Schritt weiter: Meine Meinung ist:
Man muss für das jeweilige KRITISIERUNGSLEVEL, das man sich selbst zubilligt, gegenüber anderen innezuhaben, nicht nur einmal oder zweimal, sondern ZIGFACH bereits im Vorhinein
gezeigt haben, dass die Kritik, die man äußert, auch fundiert ist. Und nun nicht das "Aber", sondern das "UND":
UND das gilt in noch viel höherem Maße, je negativer, ätzender oder sticheliger man die Kritik verlauten lässt, siehe unten Aspekt "Rubinstein / Horowitz".
Zitat Tastenmiki:
Wenn Du einen Rezensenten nur dann als "Berechtigt" siehst wenn er sich an das Klavier setzt und es "besser"vorspielen kann, müsstest Du 99.999998 Prozent aller Kritiker ausscheiden lassen.
Ja, ganz genau. Ich schrieb es ja weiter oben schon, dass meines Erachtens die Zahl der "berechtigten" Kritiker sehr gering sein dürfte. ( Nichtsdestotrotz aber bestimmt vorhanden ist ) - dass jedoch die tatsächliche Zahl der "Kritiker" sehr viel höher ist. Sie ist meines Erachtens sogar in dem Maße relativ viiel höher, wie der Pianist oder die Pianistin hervorragend ist. Denn je besser man ist, desto mehr Neider hat man. Das ist eine alte Lebensregel - noch nie widerlegt, da die Menschheit noch nicht reif genug ist, sich anders zu verhalten.-
Ein Satz noch, als Hintergrund: Wir betrachten also, wenn wir die AUgen auf das Objekt "Kritiker" richten, eine Gruppe mit den bereits genannten Eigenschaften ( vernünftige Leute, aber auch Dwight-Leute ), die das Schreiben ihrer EIGENEN, PERSSÖNLICHEN MEINUNG zu musikalischen ( oder anderen ) Darbietungen anderer Menschen zum Beruf gemacht hat... . Dies müssen wir im Hinterkopf behalten, wenn wir folgendes sehen: Was soll diese öffentliche, gedruckte und ggf auch anderweitig publizierte Darstellung der eigenen Meinung
BEZWECKEN ??? Was ist es genau, das den SINN ausmacht ? Was WOLLEN zum Beispiel Einzelmeinungen, die übel eine z.B. junge Pianistin oder ein aufstrebendes Tastentalent verreißen ? Sehen sich diese Meinungen als MAßGEBLICH an, dann führt das zumindest bei mir UMSO MEHR zur Forderung:
"ZEIGEN, bitte. Dann können wir diskutieren. Sonst nicht."
@ gubu:
Wahrscheinlich liegt darin gerade das Hauptproblem (mit) dieser Zunft....
Ja, ganz genau so ist es. Da liegt es.
Es ist alles ok, wenn z.B. Rubinstein Horowitz kritisieren würde ( und der dann adäquat antworten würde ), oder halt irgendeiner auf GLEICHEM LEVEL jemanden anderes, wobei BEIDE fähig sein müssen, ihre Konzepte auch direkt vor Ort am Instrument einander gegenüberzustellen und zu vertreten.
Es reicht aber meiner Meinung nach auf gar keinen Fall aus, wenn ein Kritiker mit einem (Schein-) Konzept, das auf reißerisch-negativer Beurteilung einer Protagonistin oder eines Protagonisten beruht,
an die Öffentlichkeit geht, in Medien wie Zeitungen usw.,, das er gar nicht selber demonstrieren kann ? Schon das macht die ganze Sache - bei den MEISTEN Kritikern - zu einer Farce.
@ Chris, @ Kochen:
Ein Freizeittiefkühlpizzabäcker wie ich z.B. würde, wenn er nicht vollends bereits geistig umnachtet ist, jemanden wie Johann Lafer z.B. gar nicht zu kritisieren in Erwägung ziehen. Grundkenntnisse hin oder her:
Es sagt ja niemand was dagegen, wenn jemand jemanden anderes kritisiert, wenn beide nur Grundkenntnisse haben. Was die Problematik ausmacht, ist oft zu beobachten: Es ist das Gefälle zwischen:
Mut und Weicheihaftigkeit ( bzgl. Konzerten, Darstellungen, Aufnahmen usw. ),
Können und Wunsch ( bzgl. der Leistungen )
Freud' und Neid ( bzgl. der Kritiken )...
...und, nicht zu vergessen, eine Problematik, die man leicht aushebeln KÖNNTE, wenn man entsprechende Sekundärausbildungen intus hat:
Das NAMENTLICHE Habhaftmachen der Dwight-ähnlichen Schreiberlinge, die man meist kaum SIEHT, sie halten sich bedeckt, wenn sie in Konzerten sitzen, damit sie nicht auffallen, sie verschwinden schnell durch den Hinterausgang, damit sie nicht "dingfest" gemacht werden können, ( ich stell mir das sogar so vor, dass sie grad ihren Konzeptblock und die Tageszeitung ihrer Arbeitsstelle unter dem Arm dabei tragen, wenn sie "flüchten", ) und um ihre verderbenden Zeilen möglichst noch vor Redaktionsschluss mit einem geldorientierten Lächeln in ihrem mittelmäßigen DTP-Programm zur schnellstmöglichen Veröffentlichung am nächsten Morgen eingeben können.
Ihr müsst mal drauf achten, ob Ihr bei Kritiken in Zeitungen unter den Berichten die vollständigen Namen der Kritiker findet... . Bestimmt findet man dort oft Abkürzungen, oder Pseudonyme. Denn ich könnt mir vorstellen, dass ein leicht genervter Pianist, der grad ungerechtfertigterweise "verrissen" wurde, mal kurz ein kleines Rollkommando engagiert, um...egal. Wir sind ja nicht auf Kriegszug, hehe ;) - Aber die ANGST schleicht ihnen, den bösen Dwights dieser Welt, schon die Wirbelsäule hoch, mitten ins Gebein ( oder die Suppe ), so zumindest meine Meinung.
Achso, @ Pseudonyme: Am besten, man ist KRITIKER und AUSFÜHRENDER PIANIST höchsten Könnens in Personalunion. Ich hatte das Beispiel ja im Gottschalk-Thread geschrieben, als Gottschalk unter dem Pseudonym "Jem Baggs" oder auch "Seven Octaves" direkt mal in Dwights Lieblings-Kritikblatt seine Selbstkritiken veröffentlichte. ( Natürlich nur positive.
SO müsste man fungieren. Man muss auf dem jeweiligen Fähigkeiten- und damit: Kritik-Level, den man vertreten dürfte, BEIDES können, und dazu auch noch mit Witz und Verstand kontern, falls man von irgendwelchen Näpfen angegriffen wird.
LG, Olli ! ;)