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koelnklavier
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Das passiert, wenn man mit Bleifuß spielt! :DHallo? Kann mir das mal einer erklären:confused:
Bin grad vollkommen verwirrt.
Der Typ spielt doch schon auf nem Klavier???
Wenn ichs nicht sehen würde, würd ich glatt denken, das wäre ne Orgel:confused:
Die musikalische Ausdruckswelt Bachs ist natürlich nicht die des 19. Jahrhunderts. Das hemmungslose Sichgehenlassen der Romantiker wäre Bach niemals in den Sinn gekommen. Es war eine Welt, die sehr stark durch Konventionen geprägt war - auch in der Musik. Aber leidenschaftlich war man nicht weniger als in anderen Jahrhunderten. Man höre sich nur die Johannes- und Matthäus-Passion an. Und wenn Bach Opern komponiert hätte: die Arien hätten sicherlich nicht weniger ergreifend geklungen als die seines Londoner Kollegen Händel.
Was Pianisten gerne vergessen: nicht das Klavier war der Nabel der musikalischen Welt, sondern der Gesang! Aber auch in Bachs Klaviermusik findet man allenthalben Ausdruck und Leidenschaft. Nicht unbedingt in den Fugen. Das war in der Tat "gelehrte Musik", gedacht für die "Kenner", nicht für die "Liebhaber". Aber wenn man in die Partiten und Suiten schaut, auch in die Präludien zum WC, da verbirgt sich hinter den Konventionen ein ungeheures Leben.
Mattheson, ein Zeitgenosse Bachs, hat die Instrumentalmusik des frühen 18. Jahrhunderts als "Klangrede" bezeichnet und gegen die "mathematischen Konstrukte" früherer Zeiten abgegrenzt. Bei Bach gibt es das "sowohl" und das "als auch". Für die Pianisten sind aber offensichtlich die beiden Teile des WCs so übermächtig, das sie den Blick auf das Ganze verstellen.
Bach hätte sich sicherlich mit sehr harschen Worten dagegen verwahrt, wenn man ihn als "mathematisch-musikalischen Konstrukteur" bezeichnet hätte.