Kaller Orgelschule

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Johann Bastian Seebach

Johann Bastian Seebach

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4. Jan. 2009
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Hallo an alle Organisten(oder Angehende:D)

Ich hab mir überlegt mit einer Orgelschule zu üben, und da hab ich die Kaller Orgelschule empfohlen bekommen.
Hat jemand erfahrung mit dieser Schule und kann mir die Vor- und Nachteile sagen? Wenn nicht kann man mir auch ne andere empfehlen?
Vielen Dank schon im Voraus
euer Johann Bastian Seebach;)
 
Hallo,

spar Dir das Geld. Ich kenne nichts, was methodisch katastrophaler und stilistisch einseitiger wäre. Damit kann man jedem den Spaß verderben. Dass dieses unsägliche Pamphlet noch empfohlen wird, zeigt eigentlich nur, wie unreflektiert in Kirchenmusikerkreisen unterrichtet wird.

In Deutschland fällt mir kaum etwas Sinnvolles ein. Interessant ist Ritchie/Stauffer: Organ technique early and modern. Zu beziehen über www.ohscatalog.org

Sicher einen Blick wert ist die ganz neue Orgelschule von Barbara Kraus (Medien Kontor Hamburg). Habe ich noch nicht gesehen, aber Kraus hat einige sehr sinnvolle Artikel über Orgelunterricht geschrieben, das läasst hoffen. http://www.medien-kontor-hamburg.de/neuigkeiten/neuigkeiten.php

Für brauchbar halte ich als Spielbücher: First Organ Book, W. Leupold (auch über ohs) und Arbeitsbuch für junge Organisten von P. Dicke (Schott).

Grüße
Axel
 
Vielen Dank Axel für deinen Tip!
Ich werde mich mal erkundigen... :D
Gruss
 
Hallo,

spar Dir das Geld. Ich kenne nichts, was methodisch katastrophaler und stilistisch einseitiger wäre. Damit kann man jedem den Spaß verderben. Dass dieses unsägliche Pamphlet noch empfohlen wird, zeigt eigentlich nur, wie unreflektiert in Kirchenmusikerkreisen unterrichtet wird.
Grüße
Axel

Ich verwende im Unterricht die Kaller-Schule. Ich werde zwar nicht danach methodisch unterrichtet (Pedalübungen etc. mache ich nicht daraus, nur die Stücke), aber mir hat bis jetzt jedes Stück gefallen, das ich im 1. Band angespielt habe.
Zusätzlich mache ich noch einige kleine Werke aus dem Freiburger Orgelbuch und Gotteslob-Lieder.

Kurz gesagt: mir hat's den Spaß nicht verdorben, im Gegenteil! :cool:
 
Hallo,

das spricht doch für Deine Motivation, wenn Du da immer noch Lust hast. ;)

Also etwas konkreter zu Kaller:
1. Ich sehe keine methodische Strukturierung und systematische Anordnung nach Grob- und Feinzielen. Mir ist ist nicht klar, was mit welchem Stück bezweckt werden soll.
2. Die Stücke von Bach oder Pachelbel sind nicht das Problem, aber dafür brauche ich einen Bach- und einen Pachelbel-Band und keine Schule. Merkwürdig finde ich die Übertragungen von Vokalwerken zu Übezwecken auf die Orgel, z. B. Aichinger, Hassler etc. Es gibt genug Originalmusik für Orgel, auch einfache.
3. Es wird nur barocke Musik und neoklassizistisches 20. Jh. aufgeführt. Ausgeklammert sind Originalwerke der Renaissance, das komplette 19. Jh. (bis auf ein Trio von Reger), jegliche frz. Musik, experimentielle Moderne und die Wiener Klassik. Eine sehr eingeschränkte Sicht auf die Literatur.
4. Zu vielen Lernfeldern wie Orgelkunde, Impro, Liedbegleitung, Registrierung, Stilkunde und Übetechnik wird kein Wort verloren. Stattdessen diese blödsinnigen Registriervorschläge, die auf keiner Orgel gehen und auch kaum Sinn machen.
5. Es ist einfach nicht mehr state of art in Sachen Stilistik, Stichwort historische Aufführungspraxis. Hier wird Legato-Spiel an Barockmusik mit stilistisch inadäquaten Applikaturen geübt. Das geht heute einfach nicht mehr. Auch die Eingriffe in den Notentext sind nicht mehr vertretbar. Einige Sachen von Fischer sind mit dieser von Kaller willkürlich vorgenommenen Pedalzuweisung auf einer süddt. Barockorgel (die Fischer wohl im Sinn hatte) nicht spielbar.

Schöne Grüße
Axel
 
Hallo,

In Deutschland fällt mir kaum etwas Sinnvolles ein. Interessant ist Ritchie/Stauffer: Organ technique early and modern. Zu beziehen über www.ohscatalog.org

Sicher einen Blick wert ist die ganz neue Orgelschule von Barbara Kraus (Medien Kontor Hamburg). Habe ich noch nicht gesehen, aber Kraus hat einige sehr sinnvolle Artikel über Orgelunterricht geschrieben, das läasst hoffen. http://www.medien-kontor-hamburg.de/neuigkeiten/neuigkeiten.php

Für brauchbar halte ich als Spielbücher: First Organ Book, W. Leupold (auch über ohs) und Arbeitsbuch für junge Organisten von P. Dicke (Schott).

Grüße
Axel

Hi Axel,

und was denkst Du von Friedhelm Deis' Orgelschule?

Die habe ich nämlich gehabt. Aber irgendwie kam dann schon ziemlich bald Originalliteratur dran.

Viele Grüße

Hulemule
 
Wir haben die oben genannten Bücher zwar nicht im Shop, wir können sie aber innerhalb kürzester Zeit besorgen. Teilweise innerhalb von 24 Stunden. Das gilt übrigens für Noten ALLER Instrumente. Eine E-Mail an hilfe@clavio.de genügt und wir helfen gerne.

Herzliche Grüße
 
Hallo an alle Organisten(oder Angehende:D)

Ich hab mir überlegt mit einer Orgelschule zu üben, und da hab ich die Kaller Orgelschule empfohlen bekommen.
Hat jemand erfahrung mit dieser Schule und kann mir die Vor- und Nachteile sagen? Wenn nicht kann man mir auch ne andere empfehlen?
Vielen Dank schon im Voraus
euer Johann Bastian Seebach;)
Ich habe mit Kaller angefangen und nach 8 Wochen in die Ecke geschmissen.....
Letztlich habe ich dann mit meinem Lehrer an geeigneten Originalwerken alles erarbeitet.
 
Vielen dank für die verschiedenen Meinungen. Ich werde diese Thematik mal mit mienem zukünftigen Lehrer besprechen. Leider sehen wir uns erst am 13. 2. also noch etwa eineinhalb wochen:-(
naja...
liebe Grüsse JBS
 
Hi Axel,

und was denkst Du von Friedhelm Deis' Orgelschule?

Die habe ich nämlich gehabt. Aber irgendwie kam dann schon ziemlich bald Originalliteratur dran.

Viele Grüße

Hulemule



Hallo,

ich habe nur Bd. 2. Ist sicher systematischer und machr etwas mehr Spaß. Es bleibt die einseitige Literaturauswahl wie auch die erheblichen Probleme in Sachen Stilistik.

Viele Grüße
Axel
 
Ich habe auch die Kaller-Schule, aber einige Übungen lässt meine Lehrerin weg, weil sie oft überflüssig sind.
Parallel dazu habe ich Ars Organi von Flor Peeters. Da gibt es sehr viele Übungen, besonders für das Manualspiel.

Gruß
Raphael
 

Hallo Raphael,

ich finde die Kombi schon happig. Die endlosen Übungen bei Peeters kosten schon Nerven, das hält nicht jeder durch. Respekt vor Deinem Fleiß und Deiner Motivation.

Grüße
Axel
 
Hallo Raphael,

ich finde die Kombi schon happig. Die endlosen Übungen bei Peeters kosten schon Nerven, das hält nicht jeder durch. Respekt vor Deinem Fleiß und Deiner Motivation.

Grüße
Axel

Hallo Axel,

danke, aber ich spiele jeden Tag ein Stück mehr, also ist es nicht so happig. Als "Ablenkung" spiele ich aus dem Orgelbüchlein von Bach. Ewig hält man die Übungen ja nicht durch.

Gruß
Raphael
 
@Axel
Wie hast du denn am anfang spielen gelernt? vorallem mit Pedal?
liebe Grüsse JBS
 
@Axel
Wie hast du denn am anfang spielen gelernt? vorallem mit Pedal?
liebe Grüsse JBS


Ich habe fleißig seyn müssen...aber das kennst Du ja schon von Deinem Namensvetter.
Spaß beiseite: ich habe auch mal Kaller gehabt. Dort hat es mich aber nicht mal bis zur Mitte vom 1. Band gebracht, weil es so genervt hat. Dann habe ich die 8 kleinen von Bach, die kleinen Präludien von Krebs, Reger op. 135a und anderes geübt. Ein bisschen schwieriger, gleich damit einzusteigen, aber es geht.
Heute versuche ich für meine Schüler am Anfang Literatur zu finden mit wenig Pedal. Z. B. aus genannten Heften oder aus dem süddt. Barock. Ich möchte sie auch gleich am Anfang als Musiker ernst nehmen und vermeide musikalisch trockene Etüden. Musik machen geht auch auf technisch geringerem Niveau.

Viele Grüße
Axel
 
vielen Dank für die Infos.
liebe Grüsse
 
Hallo, es ist zwar schon etwas her, dass du die Frage gestellt hast, aber vielleicht ist sie ja für andere noch interessant, daher nun auch meine Antwort:
Ich verwende die Kaller Orgelschule im Unterricht und komme sehr gut mir ihr klar.
Zuerst gibt es Übungen nur für das Pedalspiel, diese werden dann immer komplizierter, so wie sie auch in der Literatur vorkommen. Dann folgen die ersten leichten Stücke. Gut finde ich, dass von Anfang an mit dem Pedal gearbeitet wurd, auch bei den ersten Stücken, sodass man einen recht guten Einblick in die Welt des Orgelspiels bekommen kann.
Ich habe nicht alle Stücke gespielt, aber die, die ich gespielt habe, gefielen mir sehr.
Ich kann die Kaller Orgelschule sehr empfehlen, aber ich denke, dass es von Vorteil ist, wenn man vorher schon ein bisschen Klavier spielen konnte.
Gruß. Ouviexclassical.
 
Na ja, aus pädagogischer Sicht ist das eher eine Katastrophe. Der ganze Aufbau zeigt, dass K. vermutlich von Pädagogik keine Ahnung hatte. Abgesehen davon: in den letzten Jahrzehnten hat sich im Bereich der Pädagogik und der Neurowissenschaften viel getan.

Dazu kommt, dass Klassik und Romantik (ein Trio von Reger kommt vor) völlig ausgeblendet werden und Barockmusik mit stilistisch inadäquaten Mitteln gelehrt wird. Improvisation und Liedbegleitung kommen gar nicht vor. Registrierungen werden vorgegeben, aber nicht nachvollziehbar erläutert. Die Mängelliste lässt sich fortsetzen.

Wenn Du trotzdem Spaß am Orgelspiel hast, spricht das für eine hohe Motivation. Lass Die die nicht nehmen!

Schöne Grüße
Axel
 
Hallo Raphael,

ich finde die Kombi schon happig. Die endlosen Übungen bei Peeters kosten schon Nerven, das hält nicht jeder durch. Respekt vor Deinem Fleiß und Deiner Motivation.

Grüße
Axel
Aber wer alle 3 Bände durch hat, den kann so schnell nichts erschrecken:p:p

Toni

P.S. Ist halt ein anderer Zeitgeschmack in Bezug auf Aufführungspraxis...
 
Tja, ich mit meiner Deis bin ich nicht so glücklich. Ich finde die meisten Stücke hören sich nicht wirklich schön an oder sind einfach nicht mein Ding. Könnte aber auch daran liegen, dass ich zu blöd zum spielen bin..... und dann schiebe ich mein unvermögen auf die Schule. Harmoniesieren ist eh viel einfacher, weil nur eine Zeile zu lesen und beim improvisieren muss man gar keine Noten lesen... . Also besteht Üben bei mir aus ca. 15 min Schule und dann 30 - 60 min Harmoniesieren/Improvisieren.....
 

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