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brennbaer
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Hallo zusammen,
gestern bin in unserer Bibliothek über "Das Ohren-Buch" von Jochen Pöhlert gestolpert und habe es mir direkt ausgeliehen.
In dem Buch bemängelt der Autor genau die Punkte, die von @hasenbein und @Viola bspw. hier kritisiert werden:
Dieser Fehlentwicklung möchte Pöhlert mit seinem Ohren-Buch entgegenwirken.
Kurz gefasst geht es im Buch darum, dass man auf 2 CDs ca. 180 kurze Stücke in steigendem Schwierigkeitsgrad vorfindet, die man ohne Zuhilfenahme der Noten im Buch hören, mitsummen/-singen und auf seinem Imstrument (ohne Noten) nachspielen soll.
Im Buch sind zusätzlich zu den Noten (die man allerdings nicht nutzen soll) auch immer kurze Anmerkungen zu den Akkorden und harmonischen Besonderheiten der Stücke aufgeführt.
Ich habe hier mal die Grundzüge der "Gebrauchsanleitung" abgetippt:
Angefangen beim Thema "Rhythmusgefühl", wo mich diese Anmerkungen und Ratschläge hasenbeins:
Nun gibt es hier im Forum einige Threads zu diesem Thema, allerdings konnte ich für mich keine richtige Herangehensweise an das Thema herausziehen.
Mit "Das Ohrenbuch" meine ich jedoch, etwas mit passender Systematik gefunden zu haben, was mich auf diesem Weg ein sehr gutes Stück voranbringen könnte.
Langer Rede kurzer Sinn:
Ist Euch dieses Buch geläufig, falls ja, was haltet Ihr davon?
Lohnt es sich, sich intensiv damit zu befassen, oder würdet Ihr mir zu anderen Methoden raten?
Wie gesagt, auf mich persönlich als Laien macht es den Eindruck, dass es mich deutlich voranbringen könnte.
Danke schon mal im Voraus :)
EDIT: habe eben gesehen, dass ich mich mit dem Titel vertan habe: richtigerweise muss es "Das Ohren-Buch" heißen, nicht Ohrenbuch
gestern bin in unserer Bibliothek über "Das Ohren-Buch" von Jochen Pöhlert gestolpert und habe es mir direkt ausgeliehen.
In dem Buch bemängelt der Autor genau die Punkte, die von @hasenbein und @Viola bspw. hier kritisiert werden:
das Fehlen eines ohr-orientierten Ansatzes (Fingerfolgen ohne Klang und sogar ohne Klavier merken ist sogar eine ganz besonders malen-nach-zahlen-mäßige Vorgehensweise...) .
Erst einmal muss man Hören lernen, dann muss man lernen, sich einen Ton vor zu stellen (inneres Gehör) um dann die passende Bewegung dazu zu entwickeln (Klangschönheit). Und natürlich verbinden sich aufsteigende Tonfolgen irgendwann "automatisch" nach Gehör mit den entsprechenden Fingern:
.
.
Irgend wann "liest" man Noten innerlich und kann sie innerlich "hören" - bis zu einer gewissen Komplexheit.
Pöhlert kritisiert, dass in den vergangenen Jahrzehnten in der Musikausbildung eine Entwicklung weg von einem gehörbasierten Modell hin zu einem nicht-auditiven Spiel nach Noten und mechanisierter und verkopfter "Malen-nach-Zahlen" - Handwerklichkeit mit mininmalster Ausbildung auditiver Fähigkeiten stattgefunden hat.... Mangel an "Führung durch das Ohr / den Klangwillen" zu,
Dieser Fehlentwicklung möchte Pöhlert mit seinem Ohren-Buch entgegenwirken.
Kurz gefasst geht es im Buch darum, dass man auf 2 CDs ca. 180 kurze Stücke in steigendem Schwierigkeitsgrad vorfindet, die man ohne Zuhilfenahme der Noten im Buch hören, mitsummen/-singen und auf seinem Imstrument (ohne Noten) nachspielen soll.
Im Buch sind zusätzlich zu den Noten (die man allerdings nicht nutzen soll) auch immer kurze Anmerkungen zu den Akkorden und harmonischen Besonderheiten der Stücke aufgeführt.
Ich habe hier mal die Grundzüge der "Gebrauchsanleitung" abgetippt:
Vor wenigen Wochen habe ich ja den "Reset-Knopf" bezüglich meiner Übesystematik gedrückt.Die Melodien auf den CDs und ihre Harmonisierungen sind der Arbeits-Stoff, um den es hier eigentlich geht.
Die Melodien sollen:
1. gehört,
2. auditiv erfaßt (d.h. mitgesummt oder nachgesungen) und schließlich
3. auf dem Instrument fehlerfrei wiedergegeben werden.
Auf diese Weise finden Intervalle, Wendungen, Tonleiter-Teile, Akkorde oder Akkordverbindungen Eingang in die auditiven und instrumentalen Fähigkeiten des Anwenders.
Zur praktischen auditiven Nutzung der CDs:
1. CD auflegen und das gewünschte Lied anwählen...
2. die Melodie so oft hören, wie nötig ist, um die nächsten Schritte zu bewerkstelligen:
3. versuchen, die Melodie (möglichst ohne Zuhilfenahme der Noten) auditiv zu erfassen, d.h. mitzusingen* bzw. zu summen...
4. die Melodie aus dem Gedächtnis nachsingen bzw. -summen (ohne Zuhilfenahme der CD)
5. die Melodie aus dem Gedächtnis (z auditiv) auf dem Instrument »(re)konstruieren« (ebenfalls ohne Zuhilfenahme der Noten! )
6. sobald eine Melodie auditiv auf dem Instrument beherrscht wird, sollte sie in korrektem »timing« mit der CD mitgespielt werden können.
*Anmerkung: da die hier aufgeführten Beispiele zum Zwecke besserer Vergleichbarkeit ausschließlich in C-Dur resp. A-Moll notiert und aufgenommen wurden, mag das eine oder andere Beispiel nicht in der für jeden Anwender günstigsten Gesangs-Lage stehen. Da das vorliegende Buch jedoch primär auf die Entwicklung relativer auditiver Fähigkeiten zielt, sollte eine Transposition in gesangsfreundlichere Tonarten kein Problem sein.
Die Noten
Die Noten dienen hier allenfalls als eventuelle Kontrollmöglichkeit, zu etwaigen eigenen Analyseversuchen resp. Experimenten, oder als Gedächtnisstütze bei späteren »Wiederholungsrunden«. Sie sind jedoch ausdrücklich nicht dafür gedacht. in konventioneller Manier »vom-Blatt-gespielt-zu-werden«, da dieser doch eher »automatistische« Vorgang (»Noten-Lesen-und-Abspielen«) zumindest unter auditivem Aspekt fragwürdig ist.
Angefangen beim Thema "Rhythmusgefühl", wo mich diese Anmerkungen und Ratschläge hasenbeins:
und das konsequente Befolgen derselbigen innerhalb von 4 Wochen bezüglich Rhythmus und Taktgefühl sehr viel weiter gebracht haben, als alle anderen bisherigen Tipps und Tricks mit Metronom, laut zählen, etc., wollte ich parallel dazu auch den Weg zu einer Entwicklung weg von der reinen "malen nach Zahlen"-Methodik hin zum gehör-orientierten Spiel einschlagen.Ja, das passiert halt - wo ist das Problem?
Übst Du das halt so lange, bis Du das kannst, ganz einfach. Hast ja die Dinge, die ungewollt passieren und die vermieden werden sollen, klar benannt.
Man muss geduldig immer wieder in verschiedensten Kontexten üben, dass der Puls der "Bestimmer" ist, der also in der inneren Wahrnehmung mehr im Vordergrund ist, und das Gespielte dem "gehorcht".
Das ist mit ein Grund dafür, dass ich immer sage, man soll nicht mit dem Zeh wackeln, sondern deutlich hörbar mit dem Fuß klopfen. Weil sonst all zu leicht genau das passiert, was Du beschreibst.
Neinneinnein, diese Dinge keinesfalls machen! (Auch sonst nicht.) Hier ist das zu Übende ja gerade, dass Du einen Viertelpuls hast und Noten immer genau zwischen den Pulsschlägen spielst (Off Beats). Vorübungen mit Klatschen oder Nur-auf-einem-Ton-Spielen machen und dann so lange üben, bis man es drin hat.
Nun gibt es hier im Forum einige Threads zu diesem Thema, allerdings konnte ich für mich keine richtige Herangehensweise an das Thema herausziehen.
Mit "Das Ohrenbuch" meine ich jedoch, etwas mit passender Systematik gefunden zu haben, was mich auf diesem Weg ein sehr gutes Stück voranbringen könnte.
Langer Rede kurzer Sinn:
Ist Euch dieses Buch geläufig, falls ja, was haltet Ihr davon?
Lohnt es sich, sich intensiv damit zu befassen, oder würdet Ihr mir zu anderen Methoden raten?
Wie gesagt, auf mich persönlich als Laien macht es den Eindruck, dass es mich deutlich voranbringen könnte.
Danke schon mal im Voraus :)
EDIT: habe eben gesehen, dass ich mich mit dem Titel vertan habe: richtigerweise muss es "Das Ohren-Buch" heißen, nicht Ohrenbuch
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