walsroderpianist
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View: https://youtu.be/0skJv-BQvdM
Hans H. Stuckenschmidt sprach mal von der "rhythmischen Verkümmerung in der Tonkunst der weißhäutigen Rassen."
Offenbar ist noch Hoffnung.....
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Ehrlich gesagt: ich würde das verdammt gerne hören, was du mit dem Füglein anstellst.....
Hat man auch nicht alle Tage, dass ein Pianist, der mit seinem Spiel seine Brötchen verdient, etwas kostenlos in 's Netz stellt - ich bin durchaus positiv beeindruckt.Hier angehängt mein neuster Versuch.
Vielen Dank dass du es getan hast ! Ich war sehr gespannt.Hier angehängt mein neuster Versuch.
Beim vorigen Versuch fiel es immer nach vorne, hier scheint es allzu "von hinten fest gezogen". Was dabei unrichtig ist, scheint mir der "Doppelakzent" auf zwei nacheinanderfolgenden Tönen zu sein. Ich glaube, je betonter die "off-beat note" ist, desto kleiner die Lücke zur nächsten auch sein muss. Auch sollten die Onbeats öfter zurückgenommen werden als ich es getan habe.
Das Swinggefühl improvisierend zu gestalten gelingt mir komischerweise schätzungsweise viel natürlicher wenn ich nur eine Stimme spiele; sobald der Rhythmus durch verschiedene Stimmen verteilt wird verliert es leicht an Lebendigkeit und Varietät.
Beim nächsten mitgeschnittenen Konzert probiere ich es nochmal...
hier scheint es allzu "von hinten fest gezogen". ...Auch sollten die Onbeats öfter zurückgenommen werden als ich es getan habe.
Hat man auch nicht alle Tage, dass ein Pianist, der mit seinem Spiel seine Brötchen verdient, etwas kostenlos in 's Netz stellt - ich bin durchaus positiv beeindruckt.
Den "akademischen" Eindruck von @pianochris66 teile ich.
CW
Vielen
Vielen Dank dass du es getan hast ! Ich war sehr gespannt.
Zunächst finde ich es gestalterisch beeindruckend, wie du die Architektur des Stückes dem Hörer vermittelst und du die Klangbalance austarierst.
Mit dem Swing ist es so eine Sache. ich glaube, dass das Hauptproblem ist, dass du swingen w i l l s t und der natürliche Fluss dadurch etwas verloren geht. es klingt irgendwie "gezackt", zu sehr auf die einzelnen beats fokussiert, wie du selbst auch schon bemerkt hast.
Ich würde den Notenlängen der punktierten Achtel einiges wegnehmen und das Weggenommene den Sechzehnteln geben -man kann bei Balladen puntkieren oder sogar doppelt und dreifach punktieren, dafür ist aber das Stück zu schnell- und alle Akzente weglassen. Danach sich vorsichtig auf die Rhythmuswelle setzen und Akzente einbauen. Da wo sie hingehören ; man spürt das ja.
Non -Legato -Spiel ist dem Swinggefühl eher abträglich. ( bei schnellen Noten). Alles in noch größeren Bögen denken.
Ich will morgen mal probieren, ob es funktionieren kann. Wobei eines klar ist: Ich werde es niemals so gut "können" wie du. Mach es halt so für mich und mein kritischer Hund hört zu.
Dieses Video ist großartig.Jedes Wort von Hal Galper ist pures Gold. Bach kommt auch vor.
Die wichtigste Wahrheit wie ich finde ist bei 4'50´´
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Das gleiche Problem hatte der große Friedrich Gulda und der swingte mehr als Du - sorry for that.
Aus meiner Sicht ist es sauschwierig, gerade dieses Stück mit "Swing" zu spielen. Das Thema hat nun wahrlich keinen swingenden Charakter, klingt eher statisch mit wenig Bewegung auf den Taktschwerpunkten. Die punktierten Rhythmen in verhältnismäßig schnellem Tempo beherrschen das Stück und lassen wenig Spielraum.
Deshalb kenne ich zumindest auch keine wirklich swingende Interpretation, finde aber den Ansatz kitiums umso interessanter, diesem Stück eine solche Bedeutung zu geben. Ich bin weiter sehr gespannt, was sich daraus entwickelt!
Spannend würde ich es auch finden, das mal mit anderen zusammen zu spielen, vielleicht sogar mit Jazzern. Ähnlich wie hier, einer Aufnahme mit dem Juillard String Quartett:
View: https://www.youtube.com/watch?v=Xtxc87oDYZ8
Ab 4:10 .
Da hört man, dass jede Stimme auch rhythmisch selbstständig ist und nicht alle Klänge vertikal exakt zusammen kommen. Vielleicht ist das auch der Grund, wieso du das Gefühl hast, dass der Swing bei dir einstimmig viel besser rüberkommt. Die anderen Stimmen bremsen und engen ein.
Ich vermute also, dass man zwar das Thema relativ gerade spielen muss, also in Time, die jeweiligen anderen Stimmen aber im Timing freier und quasi drum herum, also etwas unsauber, wie Dorforganistin schon sagte. Aber ich habe letztlich keine Ahnung von Jazz und Swing. :)
Liebe Grüße
chiarina
Ich denke auch, dass 3- oder noch mehr stimmige Fugen wie dieser Contrapunctus 2 per se nicht glaubwürdig geswingt werden können, unabhängig vom Thema.
Liebe @chiarina , danke dafür. Die Fuge der von Dir verlinkten Toccata ist aber nur 2-stimmig, oder?
Hier angehängt mein neuster Versuch.
Beim vorigen Versuch fiel es immer nach vorne, hier scheint es allzu "von hinten fest gezogen". Was dabei unrichtig ist, scheint mir der "Doppelakzent" auf zwei nacheinanderfolgenden Tönen zu sein. Ich glaube, je betonter die "off-beat note" ist, desto kleiner die Lücke zur nächsten auch sein muss. Auch sollten die Onbeats öfter zurückgenommen werden als ich es getan habe.
Das Swinggefühl improvisierend zu gestalten gelingt mir komischerweise schätzungsweise viel natürlicher wenn ich nur eine Stimme spiele; sobald der Rhythmus durch verschiedene Stimmen verteilt wird verliert es leicht an Lebendigkeit und Varietät.
Beim nächsten mitgeschnittenen Konzert probiere ich es nochmal...
Aus meiner Sicht ist es sauschwierig, gerade dieses Stück mit "Swing" zu spielen. Das Thema hat nun wahrlich keinen swingenden Charakter, klingt eher statisch mit wenig Bewegung auf den Taktschwerpunkten. Die punktierten Rhythmen in verhältnismäßig schnellem Tempo beherrschen das Stück und lassen wenig Spielraum.
Deshalb kenne ich zumindest auch keine wirklich swingende Interpretation, finde aber den Ansatz kitiums umso interessanter, diesem Stück eine solche Bedeutung zu geben. Ich bin weiter sehr gespannt, was sich daraus entwickelt!
Spannend würde ich es auch finden, das mal mit anderen zusammen zu spielen, vielleicht sogar mit Jazzern. Ähnlich wie hier, einer Aufnahme mit dem Juillard String Quartett:
View: https://www.youtube.com/watch?v=Xtxc87oDYZ8
Ab 4:10 .
Da hört man, dass jede Stimme auch rhythmisch selbstständig ist und nicht alle Klänge vertikal exakt zusammen kommen. Vielleicht ist das auch der Grund, wieso du das Gefühl hast, dass der Swing bei dir einstimmig viel besser rüberkommt. Die anderen Stimmen bremsen und engen ein.
Ich vermute also, dass man zwar das Thema relativ gerade spielen muss, also in Time, die jeweiligen anderen Stimmen aber im Timing freier und quasi drum herum, also etwas unsauber, wie Dorforganistin schon sagte. Aber ich habe letztlich keine Ahnung von Jazz und Swing. :)
Liebe Grüße
chiarina
Man könnte natürlich mit Hilfe von geeigneter Software Deine Aufnahme bis auf die Hundertstelsekunde analysieren und anschließend eine perfekte Darstellung dessen, was Du spielst, erstellen.
Dann könnte man dasselbe mit einer Aufnahme von Oscar Peterson oder Keith Jarrett machen und die Unterschiede zu Dir minutiös aufzeigen.
Und dann könntest Du versuchen, die beiden in ihrer Phrasierung und in ihrem Timing zu kopieren. Das würde Dir wahrscheinlich ziemlich gut gelingen. Allerdings glaube ich, dass auch dann immer noch jemand aus dem Busch käme und rufen würde: "akademisch!"; und er würde Recht haben.
Jazzig zu spielen muss man wohl hundertprozentig wollen und leben und sehr elaborierte pianistische Fähigkeiten sind nicht dazu ausreichend. Da gibt es einen Background, den man braucht.
Ein Klassiker, der glaubt, dass er Jazz auch noch hinkriegt, weil er halt sehr gut Klavier spielen kann, irrt sich.
Das gleiche Problem hatte der große Friedrich Gulda und der swingte mehr als Du - sorry for that.
CW
Alles in noch größeren Bögen denken.
Ich will morgen mal probieren, ob es funktionieren kann.
Lieber Christian,
dass Fugen generell nicht geswingt gespielt werden könnten (ob man das nun will oder nicht), glaube ich nicht. Bei einem lebendigen, auftaktigen und spritzigen Thema ginge das m.E. schon:
WTK I Cis-Dur Fuge mit Richter (ab 1:14)
oder
Bach Toccata c-moll mit Argerich (2. Fuge ab 6:35)
.... .
Liebe Grüße
chiarina
Ich will bald nochmals was schreiben.Weder das dynamische noch das rhythmische Zusammenfassen (wie bei klassischen Phrasen) scheint bei Swing in Frage zu kommen.