Liebe Teilnehmer,
als Thread-Eröffner möchte ich erstmal danke sagen für so viele Hinweise, ausgewogenen Stellungnahmen, Anteilnahme! Ja, ich habe mich hier aus mehreren Gründen angemeldet: Gucken, wie die Klavierspielerszene so tickt, was Euch wichtig ist, wie sensibel Ihr selbst auf dieses Thema reagiert, welche Techniken der Geräuschunterdrückung es inzwischen gibt, aber auch, ob Ihr selbst über Nachbarerfahrungen redet und ob es bereits funktionierende Lösungen mit Absprachen über Übungszeiten gibt.
Zu meiner Situation: Ich hab' den Eindruck, in einer musikerfreundlichen Gegend zu leben, eine Musikhochschule als renommierte Instanz ist nur 300m entfernt.
Daher kommt das Klavierspiel einmal von oben und auch von der Wohnung nebenan. Aber meist nie gleichzeitig, also gibt's keinen Notensalat. In Summe habe ich damit vielleicht 2 Stunden Musik am Tag, sicher nicht "die Welt".
Es ist auch nicht so, dass ich ununterbrochen zu Hause bin, habe immer wieder auch mal einen Termin in der Firma, und abends geht es mit Freunden auch mal in die Stadt, um im Sommer auch regelmäßig Sport auf dem Programm.
Hier aber zu den Möglichkeiten. - Mit den Nachbarn über Übungszeiten zu reden klappt gut; den Nachbarn von oben habe ich gebeten, abends ab 21:00 Uhr nicht mehr zu spielen, da nimmt er dankenswerterweise jetzt Rücksicht. Bei der Nachbarin nebenan werde ich drum bitten, am Wochenende vielleicht erst ab 09:00 Uhr zu beginnen, vielleicht hat sie Verständnis.
Der Umzug in ein freistehendes Haus auf dem Lande....mal sehen, eigentlich lebe ich gern hier in der Stadt, die Nähe zur Firma ist dabei durchaus relevant, und irgendwann wird sicher wieder mehr Zeit am "normalen" Arbeitsplatz verbracht. Stadwohnung mit entsprechender Infrastruktur hat schon was…
Manche von Euch bringen es gut auf den Punkt: Je näher ich in die Nähe von Menschen ziehe, desto eher muss ich Kompromisse eingehen, was das „Aushalten“ von Geräuschemissionen betrifft. Hier greift wieder der juristische Begriff der Verhältnismäßigkeit. Aber der Tipp von Vanessa mit dem kleineren und besser isolierten Haus, der trifft es schon ganz gut. Habe zum Teil geschmunzelt über so manche interessante Erfahrung.
Psychiatrische Beratung brauche ich derzeit nicht; bin ein psychisch-emotional gesunder Typ ohne große Altlasten und Traumata. Dennoch danke für den Hinweis auf solch eine Option.
Sehr gut fand ich den Tipp mit den Noise-Cancelling-Kopfhörern!! Habe davon gehört. Das System habe ich verstanden. Wusste aber nicht, dass man die einfach nur aufsetzen kann, um Geräusche abzuschirmen. Dazu habe ich zwei Fragen:
1. Nimmt man da eher In-Ear-Kopfhörer, oder die normalen die man einfach nur aufsetzt?
2. Gibt’s da nach Eurer Erfahrung eine bestimmte Marke/Typ, die man empfehlen kann?
Maßgefertigte Silikon-Stöpsel vom Hörgeräte-Hersteller könnte ich auch mal probieren.
Alles in allem: Herzlichen Dank für so viel „Post“ Das ganze Thema ist mir dank Eurer Beiträge schon sehr viel sympathischer und vor allem lösbarer geworden!
Anteus