Interessen der ruhigen Nachbarn

@Anteus , lärmgeplagter Zeitgenosse! Wie erträgst Du dann schreiende Säuglinge, tobende Kinder oder neurotisch kläffende Hunde? Hast Du es mal mit diesen neumodischen Kopfhörern versucht, die Geräusche eliminieren?

@Klafina : eine interessante Beobachtung. Ein Schelm, Böses dabei denkt …
Brüllende Kleinkinder halten sich auch nicht an die Ruhezeiten 😅 was dann? Polizei rufen? Da wären manche Eltern sicher dankbar wenn das helfen würde 🤣
 
Hallo @Anteus ... ein nicht ganz einfaches Thema ... aber ich finde es erfrischend, das du als NIcht-Pianist es hier ansprichst.

Als ich vor 12 Jahren in meine derzeitige WG eingezogen bin, was es ein "Musiker-" bzw. "Künstlerhaus".
Musikstudio mit zwei Proberäumen im Keller, Fotoattellier im EG, Musiker-WG im 1. und 2. OG.
Erweiterte Nachtruhe (erst ab 23:00) nach Mietvertrag.
Den Schlagzeuger von oben hat man gehört ... leider spielte der in einer Metal-Band, und man hat eigentlich nur seine Doublebass gehört .... bzw. das klackern von den Triggern an seinen e-Drums (stört ... aber wenn man die Mucke kennt, kann man's ja mitverfolgen).
Von uns öfter mal ein bisschen E-Gitarre oder Bass, klassische Gitarre und Klavier ... oder auch mal eine kleine Samba- und Bossa-Formation (Wohnküche als Proberaum). Die Fotografin hats nie gestört, und ansonsten hat man sich halt abgesprochen, wenn irgendwer die Woche früh raus musste ... das macht man in WGs ohnehin, und zwischen zwei WGs kann man sich dann auch noch absprechen.
Aber Menschen ziehen manchmal um ... unhd so ist von dem Künstlerhaus nur noch das Tonstudio im Keller und zwei Musiker geblieben.
Im EG ist momentan ein Tattoostudio und ganz oben wohnen zwei Studierende.
Es wird nur noch wenig musiziert. Es ist ziemlich ruhig.

In meinem eigenen Haus, in das ich anfang nächstes Jahr einziehen werde, wird das Klavierspiel kein Problem sein .. direkte Nachbarn im Haus gibts da nicht ... es ist ein Einfamilienhaus (aber die anderen Häuser sind ca. 10m entfent (die kriegen aber wohl nur was mit, wenn sie Fenster öffnen ... und das lasse ich momentan auch bleiben, wenn mein Vermieter draußen mit der Flex werkelt).
Als ich noch da gewohnt habe, und öfter auf meinem (für meine Begriffe recht lauten) Pianino gespielt habe, haben sich die Nachbarn immer eher drüber gefreut ... sogar nachgefragt, wenn eine Weile nichts zu hören war.
In der Nachbarschaft war das irgendwie etabliert ... es war halt so ... da wohnt halt einer mit Klavier.

Aber auch diese Nachbarschaft wird sich stark verändert haben, und so denke ich, dass ich es wohl mit dem Pianino "langsam" angehen lasse. Erstmal ankommen ... dass ich das Ding auch mal spiele, war die letzten Jahre schon schwer zu überhören. Es ist also noch immer allen Nachbarn klar "da steht ein Klavier".

Ich kann es verstehen, wenn Musik als störend empfunden wird ... sie ist tatsächlich meist mit Geräusch verbunden ... und bei dem Halbtonner kommt auch nicht gerade wenig Geräusch raus.
Man muss sich mit seinen Nachbarn absprechen. Wenn es störendes Verhalten gibt, dann sollte man vernünftige Regelungen dafür verhandeln.

Ich kann mir aber auch noch einen anderen Grund vorstellen ... das home-office selbst. Wahrscheinlich machst du (@Anteus) das nicht erst seit gestern. Auf dauer kann es bei home-office aber dazu kommen, dass man Bereiche im eigenen Heim als "mit dem Job verbunden" wahrnimmt ... das muss dir nichtmal bewusst sein, und wird dich trotzdem stressen.
Vielleicht hilft es schon, ein Zimmer für "Arbeit" zu nutzen, und ein anderes für "Wohnen" ... also die Einrichtung eines Arbeitszimmers (falls die Möglichkeit überhaupt besteht ... den Luxus haben ja auch nicht alle) oder einer festen sichtbar abgetrennten "Arbeits-Ecke" in einem Zimmer.
Wenn home-office bedeutet, dass du im GHrunde auch vomn Bett aus arbeiten kannst, dann schläfst du eventuell momentan einfach nicht gut.

Warum ich über Stress rede? ... weil Menschen unter Stress auch sensibler auf Geräusche reagieren. Manchmal nimmt man unter STress etwas als "ärgerlich" oder gar "unerträglich" wahr, was man im entspannten Zustand garnicht bewusst wahrnimmt.
Ist aber ohnehin nur Spekulatius ... ich kenne @Anteus ja nicht.


Am besten zunächst mal mit dem/den Nachbarn reden, von dem das Klavierspiel kommt. Wie du hier lesen kannst, ist es vielen Musikern unangenehm, wenn ihre Musik andere stört ... mir geht das nicht anders.

Brüllende Kleinkinder halten sich auch nicht an die Ruhezeiten 😅 was dann? Polizei rufen? Da wären manche Eltern sicher dankbar wenn das helfen würde 🤣
Woher willst du wissen, ob das funktioniert, oder nicht?
Hat das mal jemand ausprobiert?
Oder ist das mehr so Instinkt (ich glaube ja auch nicht wirklich, dass das funktioniert ... aber "erst dachten alle 'das geht nicht' und dann kam einer,. und hat es einfach mal versucht ... und es ging nicht").

Vielleicht gibt es auch einfach Menschen, die Klavierspiel störender finden, als Babygeschrei ... ich finde Babygeschrei in jedem Fall schonmal weniger unangenehm, als nachbarlichen Ehekrach. Und ich hatte auch mal eine Nachbarin, die Klavier schön fand und Gitarre doof.
 
Also wie gesagt, ich sähe hier nur eine Lösung - mit entsprechenden Fachkräften an dem eigenem seelischen Problem zu arbeiten.
Ich finde es nicht fair, dem TE gleich seelische Probleme zu unterstellen.

Wir wissen ja gar nicht, welchen Umfang die musikalische Aktivität der Nachbarn hat, die er als so störend empfindet.

Übt der Nachbar oben jeden Abend 45 Minuten nach der Tagesschau oder wohnt dort ein Klavierlehrer, bei dem jeden Tag 6 Schüler den Flügel bearbeiten?

Mit Babygeschrei kann man das meiner Meinung nach nicht wirklich vergleichen, denn das verwächst sich. :001:
 
Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Als Klavierspieler sehe ich mich in der Pflicht, aktiv auf die Nachbarn zuzugehen und zu fragen, ob sie sich gestoert fuehlen. Denn ich bin derjenige, der die Ruhe stoert. Und wenn man zuhause keine Ruhe finden kann, wo dann? Ich kann doch nicht mein eigenes Interesse ueber die der anderen stellen, wobei ich Ruhe zuhause nicht als Interesse, sondern als Grundbeduerfnis ansehe. Ein Gesetz braucht nur der, der nicht weiss, wie man Ruecksicht auf andere nimmt.

Aber bevor man sich aergert, einfach mal mit dem Nachbarn reden. Wenn ich dein Nachbar waere, wuerden wir 100% eine Loesung finden. Ich hoffe, dass dein Nachbar auch so gewillt ist.

Den Vorschlag, auf's Land zu ziehen, finde ich sehr unangemessen. Der TE hat seinen Lebensmittelpunkt dort, wo er wohnt. Und er ist ja nicht das Problem, sondern der Laerm.

Hier in China schert sich leider keiner um die Beduerfnisse anderer, hier ist es tatsaechlich laut, den ganzen Tag und auch nachts, sei es Strassenlaerm (staendiges Hupen), Baustellen, permanent zu unchristlichen Zeiten renovierende Nachbarn oder Tueren und Fenster knallende Mitmenschen. Oder Jogger, die durch's Wohngebiet rennen und dabei laut schreien. Das Haus meiner Klavierlehrerin ist voll von Parteien, die in ihrer Wohnung Schlagzeugunterricht geben. Dazu noch die billig gebauten (neuen!) Haeuser und keine Schalldaemmung. Ich als mitdenkender Deutscher habe beschlossen, maximal bis 6 Uhr abends zu spielen, um niemanden uebermaessig zu nerven. Da wurde ich von meinen chinesischen Bekannten und Klavierlehrern ausgelacht. Bis abends 10 Uhr sei kein Problem.
 
Mein Eindruck ist auch, dass die Häuser aus der Gründerzeit häufig recht gut schallisoliert sind. (Grüße an die schöne Tür zu Deinem Klavierzimmer.)
Wegen des nicht fachgerecht verlegten neuen Bodens höre ich allerdings die Kinder drei Stockwerke über mir durch die Wohnung laufen.
Hängt doch auch viel von der Bausubstanz ab.
 
In so einem Haus wohne ich auch, mitten in Berlin!
Für mich ist diese Stille kaum erträglich und ein stilles Haus ist für mich ein totes Haus.
Kein Kindergeschrei, kein Herumgetobe, kein Lachen, kein Weinen, keine Musik...
kein Leben.

Ich verstehe Anteus zu 100%, und mir würde es an seiner Stelle ganz genauso gehen.
Oller Spießer. :lol:
 
Ich habe vor ca. 35 Jahren Musik studiert und bin damals in der Woche immer morgens früh zur Musikhochschule gefahren, um dort für maximal 2 Stunden einen Überaum mit Klavier zu bekommen. Eine tägliche Übezeit von 2 Stunden war natürlich zu wenig und so habe ich dann später am Tag auch zu Hause geübt.

Dadurch kam es über kurz oder lang immer wieder zu Problemen mit bestimmten Nachbarn und so war ich gezwungen, während des Studiums immer wieder umzuziehen. Solche Digitalpianos wie heute gab es damals noch nicht.

Inzwischen wohnen wir seit 20 Jahren in einem einseitig angebauten Einfamilienhaus. Mein Musik- und Unterrichtsraum liegt innen im Haus und so kann ich GottseiDank so viel üben und unterrichten wie ich möchte. (Mein Mann ist seit dem Studium daran gewöhnt und ist auch zur Arbeit tagsüber außer Haus).

Nun ist vor einem Jahr das angebaute Einfamilienhaus verkauft worden und der neue Besitzer ist seit einem Jahr dabei, das Haus zu entkernen inklusive der Innenwände und Leitungen. Das macht einen Höllenlärm, wenn er mit Bohrhammer und Meißel zugange ist, so dass teilweise bei uns die Gläser im Schrank klirren. Er macht auch Lärm während der Mittagszeit.

Da ich als selbständige Musiklehrerin ebenfalls zu Hause quasi im "Home-Office" arbeite, empfinde ich diesen langdauernden Baulärm auch oft als extrem stressig. Aber was hilft es denn? Solange diese Bauarbeiten dauern, bis das Haus komplett saniert ist, können wir da nicht viel machen, da hilft nur, es zu ertragen oder das Haus zu verlassen.

Dagegen empfinde ich eine Übezeit von Nachbarn von 90 Minuten als vernachlässigbar, zudem es ja sehr gute "Noise cancelling" Kopfhörer gibt, die jegliche Geräusche abhalten. (So weit ich weiß, ist hier in NRW durch Gerichtsurteile eine tägliche Übezeit von zwei Stunden als ertragbar beurteilt worden).

Von meinen Musizier- und Unterrichtsaktivitäten hört der neue Nachbar jedenfalls nichts, da mein Zimmer, wie schon beschrieben, nur Innenwände hat.
 
Nachtrag: Die neuen Nachbarn haben zwei kleine Kinder und einen großen Hund, während unsere Kinder längst erwachsen sind und weiter weg wohnen. Es wird also auch nach Abschluss der Sanierungsarbeiten, wenn die Nachbarn nebenan einziehen, sicherlich öfter laut werden. Ich denke, so etwas fällt unter das "allgemeine Lebensrisiko" und wo Leben ist, sind auch Geräusche...
 
Wenn das Jugendamt eine gewalttätige, ständig schreiende und keifende Mutter aufm Kieker hat, dann wäre es zu wünschen gewesen, diese Mutter hätte keine Nachbarn, ob sie Klavier üben oder nicht, ob mich oder wen anders, solange das Jugendamt die Gesetzeslage prüft. Die muss echt kompliziert sein. Eine Mutter kann sich mit ihrem Kind derweil alles erlauben in Deutschland und man muss schon drauf achten, dass man die Polizei nicht zu oft dahinbestellt, nachher lässt sie sich noch Zeit, wenn wirklich Not am Kind ist. Manchmal hätte ich mir einen 3-Meter-Konzerter gewünscht, egal ob der mein Wohnzimmer ausfüllt, und den hätte ich gespielt, nur kleine Sekunden, nur Pedal, nur fortissimo, jedenfalls angenehmer als das mit anhören zu müssen.
 
Mein Eindruck ist auch, dass die Häuser aus der Gründerzeit häufig recht gut schallisoliert sind. (Grüße an die schöne Tür zu Deinem Klavierzimmer.)
Wegen des nicht fachgerecht verlegten neuen Bodens höre ich allerdings die Kinder drei Stockwerke über mir durch die Wohnung laufen.
Hängt doch auch viel von der Bausubstanz ab.
Jetzt frag ich mich grad ernsthaft ob wir uns evtl. kennen…? 🤓 das mit der Türe…. Oder war das Zufall??
 
[/USER] @mick ich verstehe das immer noch nicht. Jemand, der im HO arbeitet, ist meist örtlich gebunden. Oder meinst Du, er könnte ja auch irgendwo auf einem Berg, in einem Café oder so arbeiten? Mein Partner arbeitet sehr viel im HO, und muss die meiste Zeit "telefonieren" (teams). Da würden sich die Cafe-Besucher bedanken, und auch der Wanderer, der seine Ruhe in der Natur haben möchte.

@Anteus Ich verstehe Dich - einerseits. Ich habe einige Zeit ein Digitalpiano besessen, und da geübt. Aber das kann man eben nicht vom Klang her mit einem "lebendigen" Klavier vergleichen! Es ist ein völlig anderes Spielen, Hören, Fühlen. Man will jedes ernsthafte Hobby - oder hier Beruf - mit entsprechend wertigem Gerät ausüben. Ich habe zwei Schüler, die daheim auf Digis spielen. Die sind jedes Mal wieder "geflasht" wenn sie auf meinem Klavier spielen. "Das ist ja viel lauter, und klingt so anders". Ja, das tut es, und das ist auch gut so

:-)

Wenn man in ein Mehrfamilienhaus zieht, kann es jederzeit sein, dass jemand ein Instrument spielt, sich zb ein Klavier kauft. Ich habe eine Zeitlang ein einem Mehrfamilienhaus gewohnt, ganz oben, und das Klavier hat man bis unten gehört... Ich habe aber vorher einen Zettel gesetzt, und die Nachbarschaft darauf "vorbereitet", und auch ganz deutlich geschrieben, dass ich mit mir reden lasse, wenn jemand damit Probleme hat. Gab es nie, aber die Nachbarin gegenüber hat nachmittags, sobald ich anfing zu spielen, ihre Wohnung verlassen. Das fand ich fast schon etwas unverschämt, weil soooo schlecht spiele ich nicht.

Mein Vorschlag, lange Rede kurzer Sinn: Hat man Probleme mit dem Nachbarn deswegen: Einen Kuchen mitnehmen, und darüber sprechen. Wenn Du abends Deine Ruhe haben willst, kann man das doch einen täglichen Wechsel vereinbaren. Einen Tag darf abends geübt werden, einen Tag darfst Du Deine Ruhe haben. Oder so ähnlich. Miteinander reden, nicht übereinander, hm?

Noise-Cancelling-Kopfhörer sind auch hilfreich, die kann man einige Zeit tragen (ich finde sie unangenehm und beklemmend, aber spreche hier nur für mich)

(Whataboutism ist hier übrigens nicht angebracht.)
 
Zuletzt bearbeitet:

Die Sache mit Homeoffice sehe ich bissl anders. Wir machen auch sehr viel HO, aber man kann nicht von seinen Nachbarn erwarten sich daran anzupassen und aus Nicht-Ruhezeiten, Ruhezeiten machen, weil man jetzt beschlossen hat von zuhause aus zu arbeiten.

Die Wohnung ist der Ort wo man sich als Mensch entfalten darf. Kein Büro. Wer sich den Luxus gönnt nicht morgens aus dem Haus zu müssen, stirbt halt einen anderen Tod. Ich kann in der Straßenbahn auch keine Stille erzwingen, nur weil ich morgens müde und gestresst in die Arbeit fahre.

Ganz frei von Unannehmlichkeiten ist das Leben nunmal nicht.
 
Ich wohne seit ca. 35 Jahren in einem Mehrfamilienhaus mit Eigentümern und Mietern. Nur einmal hatte mich eine direkte Nachbarin gebeten nicht am Vormittag zu spielen, da sie Nachtschwester war. Kein Problem, seit dem spiele ich nur Nachmittags ca. 1 Stunde. Ich habe aber außer einem Flügel auch ein Digi. Zum Glück hat sich auch da noch niemand über die Klopfgeräusche beschwert.
Mir ist bewußt, daß ich in erster Linie mit Nachbarn zusammen wohne und erst in zweiter Linie Klavier spiele.

Gruß
Manfred
 
Wir- innerstädtische Mehrfamilienhausbewohner - belästigen unsere Nachbarn gleich dreifach: Mutter und beide Kinder üben.. :angst:
(Was zumindest vom Repertoire her für Abwechslung sorgt).
Neulich steht die Nachbarin vor der Tür, druckst etwas rum und beginnt dann: "Ihr spielt doch immer so viel Klavier..."
Oh je! dachte ich da schon. Unsere akustische Reichweite im Haus habe ich echt unterschätzt.

"Ich dachte, ihr könntet meinem Sohn vielleicht Unterricht geben, wir würden dich auch bezahlen. Wir haben jetzt ein Keyboard angeschafft."

Da habe ich mich wahnsinnig gefreut, dass unser Klavierspiel das Haus scheinbar nicht nur zu stören, sondern auch zu inspirieren scheint. :026:

Der Nachbarjunge hat jetzt ordentlichen Klavierunterricht (natürlich bei einem richtigen Lehrer, dafür haben wir gesorgt!). Am Keyboard arbeiten wir noch... ;-)
Eltern und Sohn sind jetzt regelmäßig an unser Klavier geladen...

Das Haus (zumindest einige seiner Bewohner) haben allerdings auch schon die Geigenjahre einer anderen Nachbarin tapfer erduldet. Jetzt spielt sie leider nicht mehr. Aber dafür tragen wir auch die Blockflötenexzesse der Hauskinder geduldig mit. Ich freu mich dran. Hatte auch mal ein Trompetenübekind im Haus. War das cool, als "Der Kuckuck und der Esel" endlich sass... :super:

Mein Mann arbeitet übrigens auch oft im Homeoffice und gefühlt den ganzen Tag in internationalen Teams-Calls. Ich glaube, unsere Stücke sind auch einigen seiner Meetingpartner inzwischen geläufig. :lol:

Wir spielen manchmal auch zu seinen Arbeitszeiten, um die Nachbarn in den Ruhezeiten abends zu entlasten. Ab 20:15 ist Schluss. Sonntags und Feiertags auch. Da sind wir streng. Vielleicht sollten wir mit Rücksicht aufs Homeoffice lieber abends oder mehr am WE spielen? :denken:

Ich würde versuchen, da einen Kompromiss zu finden, falls mich jemand drauf anspräche. Ich bin mir des Glücks einer super netten und toleranten und wenig lärmempfindlichen Hausgemeinschaft bewusst und übe mich auch in Toleranz. Vielleicht liegt es daran, dass wir viele Nicht-Deutsche Nachbarn haben, die sich überhaupt über viel weniger aufregen als unsere früheren Nachbarn im schicken Altbau in bester Gegend.

Aber für den Threadersteller tut es mir aufrichtig leid. Ich verstehe, dass es auch lärmempfindliche Menschen gibt, die darunter wirklich leiden. Aber vermutlich auch unter jeder anderen Art von Lärm. Vielleicht kann man mit den Nachbarn ruhige Zeiten vereinbaren?
 
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Hallo Anteus,

ich finde es schön dass du dein Problem bezüglich der Geräuschkulisse sachlich und unaufgeregt darlegst.
Was mir nicht ganz klar ist: handelt es sich bei dem Klavierspielenden um eine(n) professionellen Pianisten oder einen Hobbyspieler? das ist ist nicht unwichtig, denn in ersterem Fall verschärft sich natürlich die Problemlage erheblich. Denn kann der Kerl oder die Frau ggf. ausweichen? Bei einem erlaubten Übebudget von 90 Minuten kann er/ sie den Beruf aufgeben.
Grundsätzlich kann ich nur beiden Seiten raten, das persönliche Toleranzvolumen- vor allem im gegenseitigen Kontakt- erheblich zu erweitern.

Meine Frau und ich hatten zu Studienzeiten vor 4 Jahrzehnten in Hamburg unterhalb der Michaeliskirche- da wo nun alles aufgehübscht und saniert ist und die Yuppies ihren Latte schlürfen- in einem Mietshaus mit ca. 12 Parteien im Souterrain eine winzige Wohnung gemietet. Der Steinway B stand in einem Winzzimmer von 8 qm. Natürlich unmöglich, aber nicht anders machbar. Das Haus wurde von Menschen bewohnt, die man landläufig "einfache Leute" nennt.
Eigentümerin des Hauses war eine Familie aus dem hamburger Geldadel, die mit dem Hausmeister ( sehr mächtig!) einen Modus vivendi ausbaldowert hatte. Im Mietvertrag stand: Überzeit 10 Stunden täglich, feiertags 8...finde ich nicht mal so wenig.:001:
Es gab nie Beschwerden. Im Stockwerk darüber zogen anschließend eine Flötistin und eine Geigerin ein. Es war immer Leben im Haus.
Also in summa Harfe, Klavier, Geige, Flöte (aka Dampfkesselpfeifchen).
Der Nachbar an der Wand neben dem Steinway sprach. "Ist alles gut. Bei Mozart scheiß ich, bei Beethoven piss ich.. "( wörtlich).

Rede doch mit dem Klavierspielenden. Ihr schafft das. Bis du eigentlich überhaupt zur Arbeit im Homeoffice verpflichtet? Gibt es auch einen "richtigen" Arbeitsplatz aushäusig?

Beste Grüße

P.S:. Um nicht durchs Vibrafonspielen ( dagegen ist ein Klavier gar nichts) mir irgendwann einen Tinnitus zuzuziehen, habe ich mir den Gehörgängen angepasste Ohrstöpsel machen lassen. Die sind effektiv und stören wenig.
 
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Nun ich habe das Glück keine Nachbarn zu haben, aber dem Beschwerdeführer sei gesagt, wenn man so empfindlich ist gibt es sehr gute Kopfhörer die über noise canclling verfügen da hört man wirklich keinen Ton von außen.
 
Da hat einer die Sachlage erkannt. Wenn ich schon nur wenig Miete bezahlen kann, dann sollte ich wenigstens nicht üben...

IMG_0171.jpg
 
Nachdem ich jahrelang in einer dunklen, kalten, kleinen Wohnung mit schrecklichem Ausblick gewohnt habe, über mir ständig zu Hause rumhängende Rentner mit einem Bösen Blick, als hätte man ihnen das letzte Stück Fleischwurst vom Teller geklaut, wohne ich jetzt nach jahrelanger (!!!) Suche in einem Haus, in dem ich nach Herzenslust spielen darf (bis auf Nachts). Es kann dauern, aber auch als Musiker findet man irgendwann einen guten Wohnort (oder eine günstige Übemöglichkeit außer Haus).
Die Frage ist, ob man sich wirklich die Arbeit machen will, so viel Zeit ins Suchen und ggf. Umziehen zu stecken. Irgendein Zugeständnis muss man eben machen: Einschränkung beim Üben, gute Wohnung aber lange Suche oder hohe Miete bzw. Hauskauf (haha)...
 

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