Im Gedenken an klaviermacher

Er ist zur Zeit beschäftigt. Wolfgang Amadeus hat Bedarf, seinen geliebten Stein-Flügel zu intonieren, Johann Sebastian überlegt, ob er nicht doch vom Cembalo auf einen Silbermann-Flügel umsteigen solle, hat da erheblichen Beratungsbedarf, und Monsieur Frederic hat ihm im Gegenzug für das Instandsetzen des 1842er Pleyel-Konzertflügels kostenfrei Klavierunterricht zugesagt. Scott ist an den Noten seiner Ragtimes von den Entchen interessiert. Eubie und Jelly Roll machen eine neue Band auf, können noch einen echten Jazzer gebrauchen, Take Five sitzt noch nicht. Er hat also ungemein viel zu tun da oben auf Wolke 17. Wir sollten nicht so vermessen sein, dass uns hiezunieden seine Arbeit, sein Wissen, seine Kunst aus 45 Jahren Klavierbau, seine Menschlichkeit alleine zustehe.

Herz-Like! :herz:
 
Lieber Micha,
der Tod ist NICHTS, du bist nur in das Zimmer nebenan gegangen. Du bist nicht von uns gegangen, sondern nur uns voraus.
Das Leben bedeutet das, was es immer war. Der Faden ist nicht durchschnitten. Warum solltest Du nicht mehr in unseren Gedanken sein, nur weil Du nicht mehr in unserem Blickfeld bist? Du bist nicht weit weg, nur auf der anderen Seite des Weges!
Auf Wiedersehen und liebe Grüße
Renate
 
Steh nicht am Grab mit verweintem Gesicht,
ich bin nicht dort - ich schlafe nicht.
Ich bin im Wind, der weht über den See,
ich bin im Glitzern im weißen Schnee.

Ich bin im Samen, der fad ist und grau,
in den Farben der Blumen von orange und blau.
Ich bin in der Sonne auf reifender Saat,
ich bin im Herbst in der goldenen Mahd.

Wenn du erwachst im Morgenschein,
werd' ich immerdar um dich sein.

Bin im Kreisen der Vögel am Himmelszelt.
Ich bin der Stern, der die Welt erhellt.
Steh nicht am Grab in verzweifelter Not,
ich bin nicht dort, ich bin nicht tot.

(Irisches Grabgedicht)
 
Er ist zur Zeit beschäftigt. Wolfgang Amadeus hat Bedarf, seinen geliebten Stein-Flügel zu intonieren, Johann Sebastian überlegt, ob er nicht doch vom Cembalo auf einen Silbermann-Flügel umsteigen solle, hat da erheblichen Beratungsbedarf, und Monsieur Frederic hat ihm im Gegenzug für das Instandsetzen des 1842er Pleyel-Konzertflügels kostenfrei Klavierunterricht zugesagt. Scott ist an den Noten seiner Ragtimes von den Entchen interessiert. Eubie und Jelly Roll machen eine neue Band auf, können noch einen echten Jazzer gebrauchen, Take Five sitzt noch nicht. Er hat also ungemein viel zu tun da oben auf Wolke 17. Wir sollten nicht so vermessen sein, dass uns hiezunieden seine Arbeit, sein Wissen, seine Kunst aus 45 Jahren Klavierbau, seine Menschlichkeit alleine zustehe.

Ja, so etwas in der Art glaube ich nun langsam auch. Vor einem halben Jahr hat er schon mal mir gegenüber so seltsame Andeutungen gemacht, ich hab es mißverstanden, und dacht er wollt mich ärgern. Dann las ich kürzlich im Stimm und Reparaturfaden, daß er wahrscheinlich im Februar nicht mehr kommen wird, auch dies habe ich wohl gründlich mißverstanden.

Ja, es wäre möglich daß er nun in uns unbekannte Dimensionen abberufen wurde, dort seine Arbeit fortzusetzen, möglich auch daß er von (welchen auch immer) Göttern, einfach mal nur 59 Jahre Urlaub hatte, welche er da zu nutzte unsere Menschheit zu erfreuen.

LG
Alb
 
Lieber Micha,
der Tod ist NICHTS, du bist nur in das Zimmer nebenan gegangen. Du bist nicht von uns gegangen, sondern nur uns voraus.
Das Leben bedeutet das, was es immer war. Der Faden ist nicht durchschnitten. Warum solltest Du nicht mehr in unseren Gedanken sein, nur weil Du nicht mehr in unserem Blickfeld bist? Du bist nicht weit weg, nur auf der anderen Seite des Weges!
In diese Sphäre passt das folgende Gedicht:

"Es sandte mir das Schicksal tiefen Schlaf.
Ich bin nicht tot, ich tauschte nur die Räume.
Ich leb in euch, ich geh in eure Träume,
da uns, die wir vereint, Verwandlung traf.

Ihr glaubt mich tot, doch dass die Welt ich tröste,
leb ich mit tausend Seelen dort,
an diesem wunderbaren Ort,
im Herzen der Lieben.
Nein, ich ging nicht fort,
Unsterblichkeit vom Tode mich erlöste."
(Michelangelo)

LG von Rheinkultur
 
Lieber Micha,
der Tod ist NICHTS, du bist nur in das Zimmer nebenan gegangen. Du bist nicht von uns gegangen, sondern nur uns voraus.
Das Leben bedeutet das, was es immer war. Der Faden ist nicht durchschnitten. Warum solltest Du nicht mehr in unseren Gedanken sein, nur weil Du nicht mehr in unserem Blickfeld bist? Du bist nicht weit weg, nur auf der anderen Seite des Weges!
Auf Wiedersehen und liebe Grüße
Renate

Sehe ich genau so.
Nur, an Michael braucht man das nicht zu richten, der erelebt und weiß das. Hinterbliebene die darunter leiden, sollten das wissen, dann ginge es ihnen wesentlich besser. (Hatte selbst einmal ein Nahtoderlebnis)
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus meiner Erfahrung trauert jeder Mensch anders. Das ist so individuell wie Menschen einzig sind. Das Trauerjahr ist darüberhinaus auch noch sehr eigen. Michaels Familie wünsche ich von Herzen viel Kraft, um seine reale Abwesenheit in ihr Leben zu integrieren und seine wunderbare Persönlichkeit anders in ihr Leben zu lassen. Und Clavio - Freunden wünsche ich das auch...und danke für die vielen Posts. So viele gute Gedanken an Michael in den unmittelbaren Tagen danach...
 
Wegen einer Geschäftsreise war ich die ganze Woche nicht im Forum und habe gerade mit Bestürzung erfahren, was passiert ist.

Ich habe Michael nicht persönlich kennengelernt, aber er hat für mich den Kontakt zu einem italienischen Kollegen hergestellt, über den ich dann meinen Flügel gekauft habe und der ihn anschließend hervorragend restauriert hat. Ohne Michael hätte ich dieses Instrument vermutlich niemals gefunden.

Danke, Michael! Auch für Deine immer freundliche, immer ausgleichende Art und Deinen unermüdlich und unendgeltlich eingebrachten Sachverstand im Forum. Du wirst hier sehr fehlen. Noch mehr wirst Du allerdings Deinen Angehörigen und Deinen engen Freunden fehlen. Ich wünsche ihnen, dass sie irgendwann den schweren Verlust verkraften und mit einem Lächeln an einen ganz besonderen Menschen zurückdenken können.

Grüße, Jörg
 
Er ist zur Zeit beschäftigt. Wolfgang Amadeus hat Bedarf, seinen geliebten Stein-Flügel zu intonieren, Johann Sebastian überlegt, ob er nicht doch vom Cembalo auf einen Silbermann-Flügel umsteigen solle, hat da erheblichen Beratungsbedarf, und Monsieur Frederic hat ihm im Gegenzug für das Instandsetzen des 1842er Pleyel-Konzertflügels kostenfrei Klavierunterricht zugesagt. Scott ist an den Noten seiner Ragtimes von den Entchen interessiert. Eubie und Jelly Roll machen eine neue Band auf, können noch einen echten Jazzer gebrauchen, Take Five sitzt noch nicht. Er hat also ungemein viel zu tun da oben auf Wolke 17. Wir sollten nicht so vermessen sein, dass uns hiezunieden seine Arbeit, sein Wissen, seine Kunst aus 45 Jahren Klavierbau, seine Menschlichkeit alleine zustehe.
nach der Reinkarnationslehre einiger Religionen ist dies gar nicht möglich.
Mozart, Bach, Chopin müssten jetzt wieder hier sein.:super:

Claudio Arrau Zitat: " nach dem Leben gibt es gar nichts mehr, dann ist alles aus und vorbei, alles andere ist Unsinn, weil der Mensch die Wahrheit nicht ertragen kann.":schweigen:
 
Claudio Arrau Zitat: " nach dem Leben gibt es gar nichts mehr, dann ist alles aus und vorbei, alles andere ist Unsinn, weil der Mensch die Wahrheit nicht ertragen kann.":schweigen:

Darum bietet es sich an zu schweigen und die "vermeintliche" Wahrheit nicht auszusprechen.

Grund der Bearbeitung: ich habe ein für mich entscheidendes Wort vergessen: " vermeintlich"
einzufügen!
 
Zuletzt bearbeitet:

Vielleicht war Mozart ja ein bereits wiedergeborenes Musikgenie, welches vor seinem Ableben vergessen hat, seine Kompositionen aufzuschreiben. Also hatte er es als Wolfgang Amadeus gleich richtig eilig. ;-)
 
Es war mir eine große Freude und Ehre, solch wunderbaren interessanten Menschen, kennengelernt zu haben.

Mein Mitgefühl gilt seinen Angehörigen und den Trauernden.

H.
 
nach der Reinkarnationslehre einiger Religionen ist dies gar nicht möglich.
Mozart, Bach, Chopin müssten jetzt wieder hier sein.:super:

Claudio Arrau Zitat: " nach dem Leben gibt es gar nichts mehr, dann ist alles aus und vorbei, alles andere ist Unsinn, weil der Mensch die Wahrheit nicht ertragen kann.":schweigen:

Du vergisst, dass der Mensch teilweise auch Jahrhunderte in der geistigen Welt sein kann, bevor er sich reinkarniert.
 
Jetzt trifft´s auch mich hier paar Worte zu schreiben nachdem ich wegen eines Arbeitsunfalls hier seit zwei Wochen leider nichts mitlesen konnte.

Leider hatte ich nicht das Glück Michael persönlich kennenzulernen aber wenn ich mir soweit wie möglich die ganzen Threads hier ins Gedächtnis zurückrufe hat uns ein menschlich und fachlich ganz Großer verlassen. Und groß definiere ich nicht als "Star" etc. sondern in Bezug auf sein Können, seinen Charakter und vor allem seine Menschlichkeit die sicher auch mit die Basis dafür war das er sich in seinem Traumberuf so in den Herzen seiner Kunden oder auch "nur" Forenfreunden wie mir einnisten konnte.
Über seine Hilfsbereitschaft und die Tatsache, auch ohne Honorar hier für alle bestmögliche Unterstützung und Tips zu geben bis zu seiner Eigenschaft, auch aus Unwissenheit gestellte dumme Fragen ohne Kritik am Betroffenen zu beantworten und außerdem noch Klavierbauerkollegengestichel souverän und ohne Häme zu handeln will ich hier keine großen Worte verlieren denn seine Beiträge sprechen da für sich selbst.

Mir bleibt Michael im wahrsten Sinne des Wortes als Engel in Menschengestalt in lebenslanger Erinnerung weil seine Hauptintention jene war möglichst viele Menschen glücklich zu machen; ein Lebensziel das sich nur ganz wenige Menschen vornehmen und noch wenigere verwirklichen weil ihnen leider meist das eigene Ego im Weg steht und speziell Michael war einer der wie ne Nadel im Heuhaufen zu suchenden Menschen bei dem das eben nicht der Fall war.

Unter Medien gibt es die Theorie daß, wenn Menschen auf solche Art und Weise wie Michael überraschend abberufen werden, dieser Mensch eine sehr alte und auch schon mehrfach wiedergeborene Seele hatte (das äußert sich dann in solchen wundervollen menschlichen Eigenschaften wie sie uns Michael entgegenbrachte) aber deren Energie irgendwann völlig aufgebraucht ist und sie deshalb dann vom Schicksal für alle überraschend abgeholt werden müssen; das hat sich hier meiner Meinung nach wieder mal bestätigt.

Goodbye lieber Michael, halt die Ohren steif und bis irgendwann später denn das wir alle Dich vermissen ist müßig anzumerken.
 

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