Ich gebe auf. Willst du mich mißverstehen?
hallo,
wie kommst Du denn auf so etwas? Warum und wozu in Gottes Namen sollte ich Dich mißverstehen wollen??
...ich gebe gerne zu, dass ich ein paar auf manche skurril wirkende Steckenpferde habe (u.a. allerlei antikes usw.), aber du kannst sicher sein, "Guendola absichtlich mißverstehen wollen" zählt
nicht zu meinen Steckenpferden!
Ich habe mir erlaubt, einer Deiner Empfehlungen zu widersprechen, und ich wiederhole mich da gern:
ich zitiere nachfolgend aus Deinem Beitrag # 22
Was ich vorgeschlagen hatte, zielt darauf ab, ein Gefühl dafür zu bekommen, frei zu spielen, den Übungsalltag mit den ganzen Anforderungen (richtig sitzen, Handhaltung, Armbewegungen, Finger nicht einknicken, Vorzeichen beachten, Pausen einhalten etc.) zu vergessen und endlich mal Musik zu machen.
..."endlich mal Musik machen" ist sehr schön, wenn es gelingt - dieses Gelingen wird sich in aller Regel erst dann einstellen, wenn man das kann, was in diesem Faden als Problem thematisiert wurde: nämlich locker, unverkrampft spielen können. Ich würde eher raten, das zu Lernende, was man sich angewöhnen soll - Du zählst exemplarisch einiges in Klammern auf - eben
nicht zu vergessen, sondern im Gegenteil es sich wirklich anzugewöhnen (und weil das ein langwieriger Lernprozess ist, sollte das in kleinen Einheiten geschehen) - - erst dann, wenn es selbstverständlich geworden ist, kann man es vergessen. Ist es das noch nicht, ist unwahrscheinlich, dass durch das Ausblenden und das quasi so tun, als könne man es längst, plötzlich Musik gemacht wird.
Natürlich muß man die Fehler und Unsicherheiten, die dabei anfallen, hinterher bearbeiten, aber man hat wenigstens eine Vorstellung davon, wo man eigentlich hin will. Es ist so ähnlich, wie man einen Kopfsprung ins Wasser lernt: Erstmal die Theorie, dann eine Vorstellung von der Bewegung, und dann muß man so oft springen, bis man es kann, jedesmal ein bischen besser - und natürlich zwischendurch überlegen, wie man es besser machen kann. Praktischerweise kann man das bei Musik auch takt- oder abschnittsweise üben.
hier schränkst Du Deinen anfänglichen Vorschlag ein: also doch üben :) - und das ist halt nun mal noch nicht "Musik machen". Auch hier liegt kein Mißverständnis vor, im Gegenteil, da herrscht doch Einigkeit: ich bin auch sehr für sinnvolles Üben, möglichst angeleitet in gutem Unterricht.
Das funktioniert natürlich am Klavier nur dann, wenn man die benötigten Fertigkeiten für das Stück schon hat, sonst ist es sinnlos.
und genau hier
verstehe ich nicht mehr, was Du sagen willst. Das hat mit mißverstehen, gar mißverstehen wollen, nichts zu tun! Wenn man am Klavier die Fertigkeiten für das jeweilige Stück schon hat, dann zählt dazu auch eine lockere, unverkrampfte Spielweise. Wenn etwas noch mühsam, angestrengt, angespannt, schlimmstenfalls verspannt (wenn nicht gar verkrampft) gespielt wird - warum auch immer - dann ist die benötigte Fertigkeit eben noch nicht vorhanden. Wenn sie noch nicht vorhanden ist, dann vestehe ich nicht, wie man durch das Ausblenden von allem, was dazu hinführen soll, das richtige motorische Gefühl bekommen soll.
Ich hatte anfänglich den Faden hier so verstanden, dass um Rat und Tipps nachgefragt wurde, ob und wie man verspannt sein mildern bis beseitigen kann. Dazu hat sich ja einiges gesammelt.
Gruß, Rolf