Auf jeden Fall ein lohnenswertes Museum.
Gutes Stichwort, Fürst.
Museen, die ich schon kenne:
München, Deutsches Museum.
Heute ein unfassbarer Traum, was damals (muss um 1990 herum gewesen sein) in einer stillen Woche möglich war: alle dortigen Instrumente gespielt zu haben.
Nürnberg, Germanisches Museum.
Kürzlich dort gewesen. Unfassbar. Da stehen die herrlichsten Instrumente, und KEINE SAU dort hat Zeit und Gelegenheit. Kärgliche Ausschilderungen geben lediglich dem Insider eine Ahnung von der Alten Zeit, so, wenn nebeneinander die Klaviere von Erard und Pleyel stehen, und an dem einen, aus dem Hause eines bekannten Verlegers stammend, dransteht, dass auf ihm Frederic Chopin gespielt hat, in Anwesenheit von Alexandre Dumas und George Sand. Das sind Momente, in denen es bei mir <klick> macht, Zeitreise, Dann trete ich aus der Neuzeit beiseite, I was Born 170 Years Too Late, Oh What an Awfull Fate, dann bin ich dabei im Salon zu Paris. (NB Äußerst interessant, den direkten und harten Konkurrenten jener Zeit mal unters Kleidchen zu linsen. Sehr erhebliche Konstruktionsunterschiede. Der eine Dämpfer noch von unten, der andere von oben, der eine fünf Saitenfelder eines echten Konzerters, darunter ist Spielkram, der andere SECHS Saitenfelder. Die Abstützungen.. Klasse)
Dann will ich diesen Magischen Moment mir erinnerungshalber konservieren, will im Museumsshop ein dickes Buch kaufen über die Tasteninstrumente oder notfalls eine Anthologie über alle Instrumente, egal – gibt’s nicht. Pleite. Schande. Da frage ich mich angesichts von Millionen Steuergeldern für ein Museum wie dieses : wie KANN MAN NUR… kein Buch.. Sind die denn da in Nürnberg nur verpennt?!?!?! Das bestätigte mir die Museumsshop-Dame. Und bat mich, das Buch zu den Nürnberger Tasteninstrumenten zu schreiben. Soo sympa war mir dann Nürnberg aber doch nicht.
Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe
Das ist mal ein Museum.. Mit didaktischen Modellen, und: mit den herrlichsten Büchen zu Tasteninstrumenten, die ich kenne. Geschrieben von eniemn Bruder im Geiste, einem notorischen Spieljungen (sag ich mal so…) und Sammler Andreas Beurmann, der mit seiner Frau seit 1956 !!!! durch die musikallischen Lande zieht, und sich alles an Tasteninstrumenten einsteckt, was nicht niet- und nagelfest ist. Inklu so (Nicht-)Hammerteilchen wie ein Cembalo von Ruckers – und von denen peu a peu dann dreie..:!... die Blaue Mauritius des Cembalos.
Seesen am Harz, Stadtmuseum in der Geburtsstadt der Steinweg-Kinder
Eine ganze Abteilung im Obergeschoss monothematisch : Steinway. Der bekannteste Sohn des Ortes, Wiliam, stiftete als Alter Mann seiner Heimat dies Museum. Drin steht die längste Klaviersaite (Päda-Modell) von 10 Meter Länge mit Spezialhammer, es steht das allererste in New York gebaute Tafelklavier dort, Nr. 483, wenn auch nicht spielbereit, Stimmstockproblem u.v.a. … und ein Parlor Grand Style II , Semikonzerter in C-Größe, von 1864 mit wundervollem Klang, wenn auch von etwas herberer Spielart. Der begeisterte Boss dort, Friedrich Orend, träumt noch von der Beschaffung eines weiteren Küchenflügel-1836-Replikates, zu bauen von Eric Maene in Belgien. Dreie solle es schon geben. Das erste beauftragt von Steinway für die Rotunda der Steinway Hall, die sie nun in New York räumen, zwei weitere für extremst wohlhabende Klavierfexe. Wer das sponsern möchte? Ich bot an, ordentlich Talers in den Spendenpott zu tun, mit Maßgabe, dann darauf spielen zu dürfen.
Speyer, siehe oben. Eigentlich für Klavierfexe doch letztlich kaum lohnend, weil der Schwerpunkt in Speyer auf den automatisierten Instrumenten liegt, tsching derassa BOMM. Füdel düü, füdeldüüh füdel- HOPP sassa.
Bergheim-Ohe– ein U-förmiger Hof mitten im Ort, ca. 70 Klaviere und Cembali, präsentiert von einem Musikverleger-Ehepaar aus Köln. Sammler, Hoch engagiert und kompetent. Prunkstücke: ein Broadwood-Konzerter, und ein Pleyel-Cembalo „Wanda Landowska“.
Paris, Musee des Arts et Metiers
Das kenne ich bereits, aber nicht unter Spezialprägungsstörvorzeichen Klaviere. Ich muss also noch mal wieder hin, Klaviere begucken.
London, Royal Albert Museum
To do – unbedingt.
Steinway Hall, New York
Wenn hin, dann schnellschnell, bald machen sie zu, und ein Museum sollte, wollte das auch nie sein, zu sehr waren sie schon Yankees, dass alles sich lohnen müsse, also Klaviere lieber verkaufen statt museal zu präsentieren. Im Untergeschoss der allererste moderne D von 1884 - still going strong, immer noch im Konzertflügel-Verleihservice. Da kann ein Amerikaner 129 Jahre alt werden - er geht immer noch arbeiten.
Leipzig - mein nächstes Ziel. Der 1720er Cristofori-Flügel, eines von nur drei überlebt habenden Urklavieren.
Rom- noch ein Christofori - to do. Ich war mal nahe dran mit Florenz, aber die Lady wollte nicht.
New York - Museum of Modern Art - der dritte Cristofori. To do.
Philadelphia und Washington, einer der wenigen ausgestellten Geradsaiter Steinway, Nr. 1199 von 1858, in der Smithsonian.
Aber Geradsaiter Steinway ist kein rihtig altes Klavier. Richtig alte Klaviere kann man unter den Arm mit in die Kneipe nehmen. Das endete ca. 1780. Solche Klaviere sind aber ind er Regel nicht befähigt, Musik zu spielen, die nach ihrer Zeit komponiert wurde.
Mit der Möglichkeit und Überlegung, dass das gehen solle, gelangt man - bei einer Alternative zum Klang Steinway, irgendwie doch immer und immer wieder zu den Flügeln aus Wien, London und Paris, Zeitspanne 1830-1850.
Berlin - kenne ich leider noch nicht. Brüssel dito.
Fürst, könntest du dir bitte so Bemerkungen wie die Grimms Märchen nebenan entweder klemmen, oder mal mit deutlich mehr Substanz behängen, dass man von deiner Weisheit profitiere?