Hilfe zur Luftfeuchtigkeit im Winter

  • Ersteller des Themas KlavierSchorsch
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Vielen Dank nochmal für die ganzen Informationen und eure Hilfe. Ich hab den Luftbefeuchter jetzt nachts auf geringer stufe laufen. So halte ich immer eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 45% - wenn gelüftet wird sackt es richtig ab, aber es geht nun mal nicht ohne :)
Mein Luftbefeuchter von Amazon für 90 € ist besser als ich dachte. Relativ schnell schafft das Ding die Feuchtigkeit anzuheben. Wir haben ein offenes Wohnzimmer. Da ist das gar nicht so einfach :)
 
Und ich weiß überhaupt nicht mehr, welchem Gerät ich mit der Anzeige für die Luftfeuchtigkeit glauben kann... :konfus:
 

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Klar! Gerne. Ist von Amazon (woher sonst :) ) Luftbefeuchter Amazon
Der Luftbefeuchter hat eine "Heizfunktion" für warmen Wasserdampf. Damit gehts sehr schnell. Man muss dann aber auch oft Wasser nachfüllen ( 1x am Tag) Aber das ist ja wohl zu verkraften. Ich liebe ja den Winter - aber ich kann es jetzt kaum erwarten das Frühling wird :)
 
Klar! Gerne. Ist von Amazon (woher sonst :) ) Luftbefeuchter Amazon
Der Luftbefeuchter hat eine "Heizfunktion" für warmen Wasserdampf. Damit gehts sehr schnell. Man muss dann aber auch oft Wasser nachfüllen ( 1x am Tag) Aber das ist ja wohl zu verkraften. Ich liebe ja den Winter - aber ich kann es jetzt kaum erwarten das Frühling wird :)

Danke für den link.

Man sollte sich bewußt sein, dass so ein Gerät 275Watt Stromverbrauch hat. (Muss man richtig suchen; das ist dann schon verdächtig ;-) )
(Der Beurer-Luftwäscher LW230, den ich empfehlen würde, macht den Job mit 7 Watt Stromverbrauch.)
 
Danke für den link.

Man sollte sich bewußt sein, dass so ein Gerät 275Watt Stromverbrauch hat. (Muss man richtig suchen; das ist dann schon verdächtig ;-) )
(Der Beurer-Luftwäscher LW230, den ich empfehlen würde, macht den Job mit 7 Watt Stromverbrauch.)
Ja ich bin mir sicher, dass er im Heizbetrieb recht viel Strom verbraucht. Ich hoffe, dass das Thema mitte April rum ist :)
 
Jetzt ringe ich schon tagelang mit mir, ob ich mich zum Thema Messtechnik hier äußern soll.
Ein Berufsleben lang habe ich mich mit elektrischer Messtechnik beschäftigt.
Im Gegensatz dazu fällt mir die Enthaltsamkeit beim hier zentralen Thema Klavierspielen sehr leicht.
Da bewege ich mich auf sehr niedrigem Niveau und lese gern mit, gelegentlich staunend.

Eine zentrale Erkenntnis beim Messen ist, flapsig formuliert: Wer viel misst, misst viel Mist.

Zum Thema Feuchtigkeitsmessung im Wohnbereich gibt es unübersehbar viele Beiträge im www.
Die weitaus überwiegende Zahl ist als Werbung zu betrachten. Ein großer Teil wegen gravierender Mängel/Fehler schlicht furchtbar:

- digital = gut (modern)
- viele Stellen (Ziffern) in der Anzeige = genau

Die letztere Annahme habe viele Kollegen und ich versucht, Studenten der Elektrotechnik auszutreiben.
Offenbar mit mäßigem Erfolg, siehe www.

Hier nur ganz wenige Anmerkungen zum Thema:

- alle Feuchtigkeitsmessgeräte messen ANALOG, weil die Messgröße nun mal analog ist
- digital kann die Aufbereitung, die Darstellung und die Fernübertragung der Messwerte sein
- digitale Anzeigen werden in den heutigen Medien durchweg als vorteilhaft dargestellt
- warum viele "digitale" Messgeräte dann analoge Anzeigen nachbilden (Balken, Zeiger) ist die Frage, s.a. Stimmgeräte, Autotachos etc.
- es gibt verschiedene Messprinzipien bei der Feuchtigkeitsmessung, die jeweils Vor- und Nachteile haben
- die inzwischen sehr preiswert (China!) zu habenden Geräte mit auf Feuchtigkeit reagierenden elektrischen Widerständen oder Kondensatoren sind recht gut
- Chinesen produzieren nur Dinge, die sich in riesigen Stückzahlen vermarkten lassen
- daraus resultieren geringe Fertigungstoleranzen aller Bauelemente, was die Genauigkeit signifikant verbessert
- voll analoge Geräte (mit Zeigermechanik) haben dagegen kaum eine Chance, bei vergleichbarer Genauigkeit vor allem preislich
- Kalibrierungen (auch erneut nach gewisser Betriebsdauer) sind bei allen Messinstrumenten unvermeidbar erforderlich. Das Fertigungstoleranzargument greift aber auch bei der Langlebigkeit
- bei allen Feuchtigkeitsmessungen ist der Messort von Bedeutung - Nähe zu Feuchtigkeitsquellen und -senken, sowie Luftzirkulation sind die Stichworte

Was kann der Klavierbesitzer nun aus diesen Anmerkungen mitnehmen:

- an vielleicht auch mehreren Stellen im Raum/Instrument die besagten China-Produkte positionieren
- +/- 5 % relative Feuchtigkeit sind sicher innerhalb der erwartbaren Messgenauigkeit
- wenn der Mittelwert der Messwerte um 50 % liegt, ist das optimal

Wie schon mehrfach geschrieben, beeindrucken stundenweise Änderungen (Lüften) unsere Instrumente sicher nicht.
Monatelang 30 % oder weniger sind aber zu vermeiden. Dann ist eine wirksame Befeuchtung nötig.
Umgekehrt darf natürlich auch keine Kondensation auftreten.
Dazu sagt das in Beitrag #19 von @Stefan379 gezeigte Diagramm alles Notwendige.
 
„Analoge“ Hygrometer lassen sich ganz gut mit einem nassen Waschlappen kalibrieren (die haben im Allgemeinen eine Einstellschraube). Einfach mal nach der Methode im Netz suchen. Bei den „digitalen“ kann man zumindest damit den Messfehler eingrenzen…
 

Ich denke, es passt ganz gut, an dieser Stelle mal reale Messwerte einzustellen.
Meine sehr überschaubaren musikalischen Fähigkeiten habe ich jetzt schon mehrfach erwähnt.
Dazu passen auch meine Instrumente, also kein Steinway, Bechstein oder Bösendorfer.
Das Schimmel-Klavier 112 in Kirschbaum aus der Linie "Design exclusiv" habe ich 1984 neu gekauft.
Vor ca. 25 Jahren ist es vom ganz westlichen NRW nach Südhessen umgezogen.
Es wurde ziemlich regelmäßig gestimmt und auch schon mal innerlich entstaubt.
Der jetzige Standort

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zeigt jedoch auch, dass unsere Zuneigung Grenzen hat.
Die Wand ist eine Außenwand (1970er Jahre Bimsbeton-Hohlblocksteine) Richtung Südwesten.
Von unten wirkt eine Fußbodenheizung.

Alles suboptimal und in keinster Weise mit der liebevollen Behandlung schöner Dreibeiner von Forumsmitgliedern zu vergleichen.

Das Foto entstand bei der Letzten Stimmung und zeigt an der linken Innenseite des Klaviers ein Temperatur- und Feuchtigkeitsmessgerät chinesischer Provenienz.

IMG90_06750_1024.jpg

IMG90_05061_1024.jpg

Das Gerät (unter 10 €) kann per bluetooth ausgelesen werden. Stündliche Messwerte werden über 24 Stunden zwischengespeichert.
Hier die Werte aus dem Zeitraum von Oktober 2021 bis heute. Die Balken repräsentieren die Differenz zwischen Minima und Maxima je Tag.

Feuchtigkeit.jpg

Temperatur.jpg

Mit diesen Schwankungen konnte das Klavier bisher gut fertig werden.
Der Klavierstimmer meines Vertrauens findet nichts irgendwie Aufregendes.
Resonanzboden, Stimmhaltung unauffällig.

Den Verlauf der stündlichen Messwerte finde ich auch interessant.
Jeder Sonnentag ist an steigenden Temperaturen am frühen Nachmittag deutlich zu erkennen.
Die Temperatur im Klavier schwankte im letzten Sommer an manchen Tagen um bis zu 5 Grad bei dann entsprechend gegenläufig schwankender relativer Feuchtigkeit.
Auch jeder Besuch hinterläßt Spuren.
Die Feuchtigkeit nahm um mehr als 10 % zu, nachdem sich eine paar Tage lang mehr Personen im Raum aufhielten.

Vielleicht hilft dieser Beitrag, eigene Messwerte einzuordnen.
 

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