Hallo Kiara,
es stimmt schon, kommt hier ein ratloser Anfänger an, wollen wir ihm alle das Beste und finden er oder sie muss das bestverfügbare Klavier bekommen ;)
Manchmal ist dann der Ratsuche am Ende ratloser als zuvor. Die Wenigsten rechnen damit, was man alles beachten könnte bei so einem Klavierkauf. Will man eine Kaufentscheidung gut durchdenken und fängt an zu recherchieren kanns halt passieren, dass man sich so in den Details verliert, dass man den Blick fürs Wesentliche verliert und am Ende kein "besseres Klavier" zuhause stehen hat, als jemand, der spontan aus dem Bauch gekauft hätte.
Also wir halten fest, Du möchtest bei dem Händler kaufen, fühlst Dich da gut aufgehoben. Das ist auch für einen Klavierunkundigen wohl noch immer die beste Sache. Ein Klavier mit groben Mängeln wirst Du wohl mit großer Wahrscheinlichkeit nicht bekommen (aber wir haben hier schon Ausnahmen erlebt...) und falls was ist, hast Du ja das Wandlungsrecht.
Wenn Du also damit leben kannst, dann eben für einen eventuellen Tausch in der Zukunft an den einen Händler gebunden zu sein, dann kann man das doch erstmal als Zwischenentscheidung festhalten.
Was ich denke, was auch für den Anfänger wichtig ist, ist das Dir das Klavier zumindest im Großen und Ganzen klanglich und spieltechnisch zusagt. Digis klingen alle gleich, Digisound hat keine Nuancen, deswegen kann man da nur entscheiden ob einem der Yamaha, Kawai oder xy-Sound besser gefällt. Aber Klaviere...da hat jedes sein eigenes Profil.
Ich versuchs mal herunterzubrechen, was Du auch als Anfänger probieren kannst, um das Klavier einzuschätzen:
- Spiel alle Tasten von unten bis oben mit gleichem Krafteinsatz durch - Lassen sie sich mit dem gleichen Kraftaufwand spielen oder hakt es irgendwo?
- Spiel ein paar Akkorde, spiel ein paar locker improviersierte Melodien eine Weile lang - wie läuft das, eher sehr leicht, mittel, musst Du Dich anstrengen, ermüdet Deine Hand etwa?
- Such Dir eine Tonfolge im 5-Tonraum aus und experimentiere, wie gut Du diese Tonfolge mit piano bis forte umsetzen kannst. Triffst Du den benötigten Krafteinsatz intuitiv oder ist es eher schwer da Unterschiede herauszuarbeiten? Versuche das auch in verschiedenen Geschwindigkeiten
- Greif ein paar Akkorde in der Mittellage (Klavier sollte natürlich halbwegs gestimmt sein!), klingen die gut, rund, oder irgendwie schräg, klirrend? Spiel ein paar Melodien im Diskant, klingt der angenehm oder eher schrill? Greif eine Oktave im Bass mit etwas Schmackes - kommt da was bei rum an Sound? Genug, damits Dir Spass macht?
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Wenn Du nach diesen kleinen Tests, vielleicht auch im Vergleich zu ein zwei anderen Klavieren zu einem für Dich positiven Ergebenis kommst und das Klavier eben in Dein momentanes Budget passt, würde ich wohl auch einfach mal mutig eine Entscheidung treffen.
Ein gutes Händchen dabei wünscht
Sook