Heiligtümer

  • Ersteller des Themas St. Francois de Paola
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Wenn man mal das Spielen beiseite läßt und an das Hören von Klaviermusik denkt: mal so die Goldbergvariationen ein Stück lang beim Frühstück und bis zum Gehen, oder ALLE Beethovensonaten happenweise zur selben Gelegenheit, auch mal mitten im Satz abgestellt, das ist doch sicher nicht in Ordnung, oder?
Doooch ... diese Frage beschaeftigt mich seit immer beim Hoeren waehrend des Autofahrens. Ich habe sie fuer mich so beantwortet: Ja, es ist eine Berieselung, jedoch da gibt es die Stellen, die mich aufhorchen lassen, die mir Freude bereiten. Und fuer dieses Geschenk bin ich dem Komponisten dankbar. Wenn er das irgendwie mitbekommen wuerde, wuerde er sich sicher darueber freuen.
 
mit einer ähnlichen Begründung des "heiligen" oder wie auch immer ausgeredet
@St. Francois de Paola das merkwürdige an diesen vermeintlichen (!) Heiligtümern ist, dass sie ihr (willkürlich zugeschriebenes) Habitat nahezu ausschließlich in der Solo-Klaviermusik gefunden haben (wobei sie zumeist "Alterswerke" betreffen, an denen man ganz besondere Reife gepaart mit Tiefsinn wahrnehmen will) - - nirgendwo taucht die Frage auf, ob das Musikerensemble, welches Beethovens oder Schuberts letzte Quartette (oder Schuberts Streichquintett) aufführt der richtigen Altersgruppe entstamme... ;-) noch lächerlicher würde dieses Altersheiligtumsbrimborium, wenn Wagners Parsifal oder Verdis Falstaff nur von Rentnern aufgeführt werden dürfte :-D
Wer spielt (und was er/sie dabei anhat, wie er/sie ausschaut) ist völlig irrelevant - relevant ist, wie gespielt wird. Wenn ein nacktärschiger Gartenzwerg das op.111 Heiligtum besser spielen sollte als Gulda oder Pollini, dann wird man sich diese Sonate lieber vom Gartenzwerg anhören.
 
Der sah doch aber auch beeindruckend aus!

Bei meinem Lieblingsitaliener gleichen Namens hängen hinreichend Bilder von ihm.
 
Du hast schon recht, @St. Francois de Paola, es gibt sicher diese quasi (zumindest von Amateuren) "unberührbaren" Werke. Aber: „Die Hammerklaviersonate wird nicht leichter, wenn man sie nicht spielt.“ (Barenboim)
Warum sollte man ein Stück nicht (privat) ausprobieren, wenn man von ihm fasziniert ist?
Ich selbst lasse allerdings lieber die Finger von Werken, deren Schwierigkeitsgrad deutlich über meinen spielerischen Fähigkeiten liegt, es gibt ja so viel andere schöne Stücke.
 
Wenn ein nacktärschiger Gartenzwerg das op.111 Heiligtum besser spielen sollte als Gulda oder Pollini, dann wird man sich diese Sonate lieber vom Gartenzwerg anhören.
Solange man nicht gezwungen wird hinzuschauen, ist es schon OK.
...und wenn ein* plastisch-chirurgisch aufgepepptes Transgender im Stringtanga besagte Sonate schlechter als nacktärschiger Gartenzwerg, Gulda und Pollini spielen sollte, wie wäre deine zum Musikgenuss offenbar unersetzliche optische Empfehlung dann? ;-) :-D
 
Ich bekam vorhin eine mail von Clavio: Eine Übersicht was Du in letzter Zeit verpasst hast - Neueste Themen " Heiligkeit"
Nachdem ich etwa 2 Stunden in mich gegangen bin und mir Gedanken zu dem Thema gemacht habe, hätte ich fast meine bescheidene Meinung kundgetan und mitdiskutiert.
Dann kamen die Zitate von "rolf" .......
Sorry, wer auf Fäkalsprache steht und sich auf so ein Niveau einlassen will, soll das gerne tun- jawohl, aber meines ist das devinitiv nicht ! Ich bin hier ganz falsch! Und tschüss....
 

"Nacktarsch" vielleicht? Wer das glaubt, ist ein Bildungslückenbüßer! Das ist ein Kultgetränk aus Kröv an der Mosel mit ein paar Umdrehungen...!
 
Ein wichtiger Aspekt ist mir noch eingefallen: Wir werden alle nicht jünger. Die Lernkurve nimmt mit zunehmendem Alter ab. Es ist deshalb sinnvoll, sich schon möglichst frühzeitig mit den harten Brocken, die man irgendwann mal gut spielen möchte, auseinanderzusetzen. Dadurch schafft man ja eine Bindung zum Werk und hat für spätere Zeiten, in denen man reif genug ist für die „perfekte“ musikalische Gestaltung, schon mal vorgearbeitet.
 

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