H.-G. Heumann- woher dieser "Hass"?

  • Ersteller des Themas Gast28962
  • Erstellungsdatum

das sollte es! Dazu braucht man aber keinen Heumann! :)

Dazu braucht es aber auch keinen Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Chopin und wie diese Brüder so alle heissen!
:schweigen: :schweigen: :schweigen:[duckweg]

Verzeih mir bitte eine indiskrete Frage:
Wie reagierst du, wenn an dich von eine(r,m,x) Schüler(in, x) der Wunsch herangetragen wird, ein TEY-Stück oder
Mondschein, Campanella, Schafe usw. à la mode du Heumann zu spielen?:konfus:

Mein KKL/KCL weigert sich ohne jeden Kompromiss, diese Kompositionen zu unterrichten!:cry2::schweigen:
Mit meinem Wunsch, mich (altersbedingt;-)) auf einen Tastenraum von maximal 5 Oktaven zu beschränken und vom Gebrauch des Fortepedals befreit zu werden, hat er seltsamerweise keine Probleme.:super:
 
Dazu braucht es aber auch keinen Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Chopin und wie diese Brüder so alle heissen!
:schweigen: :schweigen: :schweigen:[duckweg]

Verzeih mir bitte eine indiskrete Frage:
Wie reagierst du, wenn an dich von eine(r,m,x) Schüler(in, x) der Wunsch herangetragen wird, ein TEY-Stück oder
Mondschein, Campanella, Schafe usw. à la mode du Heumann zu spielen?:konfus:

Mein KKL/KCL weigert sich ohne jeden Kompromiss, diese Kompositionen zu unterrichten!:cry2::schweigen:
Mit meinem Wunsch, mich (altersbedingt;-)) auf einen Tastenraum von maximal 5 Oktaven zu beschränken und vom Gebrauch des Fortepedals befreit zu werden, hat er seltsamerweise keine Probleme.:super:
Lieber trm,

wenn ich dich richtig verstehe, trauerst du bisweilen der Möglichkeit nach, mit deinem geschätzten Klavierlehrer auch nicht barocke bzw. auch mal romantische Kompositionen zu erarbeiten. Da hast du mein vollstes Verständnis! :)

Wenn ein Schüler gern River flows in you o.ä. spielen möchte, habe ich damit überhaupt kein Problem. Man kann an Comptine d'une etre wunderbar Ellipsen lernen (schnelle 16tel), man kann auch bei diesen Stücken viel lernen.

Interessanterweise hatte ich bisher nur eine Schülerin, die Comptine d'une etre lernen wollte, eine Schülerin mit River flows in you, einen Erwachsenen, der mit Valse d'Amelie zu mir kam und nun die Pathetique und den Feuertanz von Falla spielt. Dann drei Mal den ersten Satz der Monscheinsonate, 1 x vor vielen Jahren Ballade pour Adeline. Heumann noch nie, weil den glücklicherweise keiner kennt. :004: Wenn ein Schüler unbedingt eine Melodie a la "Freude schöner Götterfunken o.ä. spielen wollte, würde ich ihn dies nach Gehör spielen und begleiten lassen. Wenn ein Schüler eine leichte Bearbeitung von etwas spielen wollte - was noch nie vorgekommen ist -, würde ich ihm das Original vorspielen und Wege aufzeigen, wie er dahin kommen kann.

Ein Schüler sollte IMMER Spaß mit den Stücken haben und den Wunsch haben, diese Stücke spielen zu lernen! Damit verbunden ist automatisch auch Herausforderung, Frust, Durchhaltevermögen, Ärger, Aha-Erlebnisse, Glück. Das ist bei TEY auch nicht viel anders. Aber die Motivation "das will ich lernen", "das berührt mich", "das ist wunderschön", "das klingt toll", zusammengefasst Freude am Stück, ist wichtig und hilft über Durststrecken gewaltig hinweg.

Wenn also jemand Stücke aus der RKS scheußlich findet und zwar generell und nicht in einer Durststrecke, sollte man ein anderes Stück wählen. Über Durststrecken hilft ein guter Lehrer hinweg (Vermittlung von Übestrategien, Gelassenheit, Ruhe, Humor....). Alle Epochen kennen zu lernen, finde ich wichtig. Und mit "Spaß" meinte ich vor allem Improvisation, Lieder spielen und begleiten, Repertoirepflege, Kennenlernen von vielfältiger Literatur, u.a.. Also einen sehr vielfältigen Unterricht. Oft ergeben sich dann Schwerpunkte, die die Fähigkeiten des Schülers fördern und ihm gleichzeitig Freude machen.

Liebe Grüße

chiarina
 
Interessanterweise hatte ich bisher nur eine Schülerin, die Comptine d'une etre lernen wollte, eine Schülerin mit River flows in you, einen Erwachsenen, der mit Valse d'Amelie zu mir kam und nun die Pathetique und den Feuertanz von Falla spielt. Dann drei Mal den ersten Satz der Monscheinsonate, 1 x vor vielen Jahren Ballade pour Adeline.
Hier ähnlich. Einmal wollte eine Jugendliche eins davon (ich weiß nicht mal, was das war -- ich kann sie schlecht auseinanderhalten :-D) lernen, ich sagte: ja, okay, lass uns sehen... hier mal gezeigt, da geholfen, nun übe mal und bringe es wieder. Paar Wochen später (im Unterricht Tschaikowski u.a.) habe ich nachgefragt, was ist damit, du wolltest doch... Die Antwort: och nö, das ist ja immer nur das gleiche, langweilig. :-D Ich habe es als Unterrichtserfolg verbucht :-)
 
Hier ähnlich. Einmal wollte eine Jugendliche eins davon (ich weiß nicht mal, was das war -- ich kann sie schlecht auseinanderhalten :-D) lernen, ich sagte: ja, okay, lass uns sehen... hier mal gezeigt, da geholfen, nun übe mal und bringe es wieder. Paar Wochen später (im Unterricht Tschaikowski u.a.) habe ich nachgefragt, was ist damit, du wolltest doch... Die Antwort: och nö, das ist ja immer nur das gleiche, langweilig. :-D Ich habe es als Unterrichtserfolg verbucht :-)
Gefickt eingeschäd..., ääääh, geschickt eingefädelt: Stück akzeptieren und darauf eingehen, damit der Schüler selbst den geringen künstlerischen Nährwert im Vergleich zur sonst studierten Literatur erkennt. Wenn die Lehrkraft Sachen auf den Index setzt, weckt das erst recht die Neugier und den Widerspruchsgeist. Ein Urteilsvermögen entwickelt sich besser durch eigenes Erkennen als durch das Vorkauen anderer, die einem vorgeben, dass man das gefälligst doof und minderwertig zu finden hat.

LG von Rheinkultur
 
Mein bester Kumpel unterrichtet Gesang. Neue Schülerin, 16: "Ich will so wie Whitney Houston singen, für die Schule und so!" "Ok, aber um ne solide Technik kommst Du nicht rum!"
Wenige Jahre später: International bestens gebucht, Oper, Konzert, Lied.
 
@Demian Ja klar. Aber ein schönes Beispiel dafür, wie sich der Horizont eines Schülers weiten kann.
 
@tasteur
Hm. Ich weiß nicht, was ich davon halte, Dir erst das Original zu geben und dann diese versimpelte Version. Hat was von "vielleicht schaffste ja das?!"
Dann lieber zurücklegen und was anderes beginnen.
Du hast das Problem, dass du das zweite Gelenk "von oben" einknicken kannst? In der rechten oder linken Hand?
Da helfen Übungen, wo man lernt, das vielleicht nicht zu tun, oder das besser zu kontrollieren. Ich hatte eine Schülerin, bei der die vorherige KL jahrelang nicht darauf geachtet hat. Ich habe das nicht mehr aus ihr "rausbekommen".
Problem, dass solche Gelenke später gesundheitliche Probleme verursachen können. Und eine falsche Haltung an Klavier da kontraproduktiv ist.
Eine Lösung kann sein, dass du Stücke spielst, wo diese Fehlhaltung nicht angetriggert wird.
LG!
 
Ja, mir knickt der Daumen der rechten Hand nach innen weg, wenn ich die Hand zur Oktave oder zu größeren Intervallen strecke und die linke irgendwas tut, was Anspannung des Daumens über Nullniveau verlangt. Und selbst bei der Terzibaschitsch mussten wir tricksen. Aber wie du schon meinst, das versuchen wir, der KL und ich, möglichst zu vermeiden. Aber das ist hier eigentlich OT.

Und nein, das hab ich auch nicht wirklich gemocht, diese Verstümmelung. Andererseits, wenn ich alle Spielvorschläge, die mir der Lehrer unterbreitet, abschlage, stellt sich die Frage, ob sinnvoller Unterricht so möglich ist. Ich vertraue ihm, was die Wahl der Stücke betrifft. Wenn ich mal ne eigene Spielidee habe, kann ich ihn fragen, manchmal fragt er mich auch. Er lässt mich sogar Eigenkompositionen üben/spielen. Eine von meinen dreien hab ich schon intus. Vor Corona hatten wir vor, die auf Vorspielniveau zubringen.
 

Lieber Father,

das sollte es! Dazu braucht man aber keinen Heumann! :)

Liebe Grüße

chiarina


Aber man darf! Und eigentlich ganz sicher auch, ohne von oben herab behandelt zu werden. Wobei dein Beitrag nur als eines von mehreren Beispielen dient......

Lieber Father,

du meinst, dass obiges Zitat von mir dich "von oben herab" behandelt?

Liebe Grüße

chiarina
 
Das habe ich in meinem Beitrag auch vergessen zu erwähnen, solche Arrangements von Klassikern, oder Pop-Songs, oder Filmmusik, oder kA... Können enorm motivierend sein. Manchmal möchte man einfach nur war spaßiges und gefälliges klimpern, was jeder kennt (und man von daher auch gut vorspielen kann), ohne dass man so sehr an irgendwelchen technischen oder musikalischen Schwierigkeiten arbeitet, dass es Stress oder Anstrengung bedeutet. Ich kenne das auch sehr gut, deswegen spiele ich auch ab und zu mal Heumann-artige Noten (Heumann selbst direkt hab ich eher selten gespielt, aber ich spiele gerne Videospiel-Musik, die ähnlich arrangiert ist). In kleineren Dosen sind solche Heumann-Sachen aus dem Grund bestimmt sehr cool. Ich mag es nur nicht so, wenn sich der gesamte Unterricht darauf aufbaut, viele finden das vermutlich toll, was auch okay ist, aber jeder hat halt andere Ambitionen.
 

Das kann man nicht vergleichen.
Die Bearbeitungen in den Heften von Krentzlin sind erstens Bearbeitungen von Oper- und Operettenmelidien (nicht besonders raffiniert, aber ordentlich) und nicht Bearbeitungen (Erleichterungen) von existierender Klaviermusik.
Zweitens sind sie wesentlich anspruchsvoller (linke Hand!) als Heumann.
Das ganze alte Zeug über das wir uns als Studenten noch lustig gemacht haben (Aaron, Schaum, .... ) ist letztlich deutlich besser gemacht als Heumann!
 
Ich habe mit so einem Heft von Schaum angefangen (Ich glaube es war in allen Tonarten um die Welt, oder so), und als ich Lehrer wechseln musste meinte der neue Lehrer so ungefähr, "Oh Gott, Schaum! (*Hände über den Kopf zusammenschlag*). Ich fand das Konzept aber eigentlich ziemlich cool, dass in dem Band zu jeder Tonart ein leichtes Stück stand. Vor diesem Lehrer hatte ich noch kurz so eine andere Klavierlehrerin, die konnte gar nicht glauben, dass ich nach so kurzer Zeit schon so viele Tonarten kenne, als ich ihr gezeigt habe was ich vorher so gespielt habe. Sie meinte dann auch, dass sie Tonarten mit so vielen Vorzeichen erst nach einigen Jahren unterrichtet, ect... Die war echt schlecht xD
 
Manchmal möchte man einfach nur war spaßiges und gefälliges klimpern, was jeder kennt

Klar, das geht vermutlich (fast) allen Klavierschülern so.
Aber als Unterrichtsmaterial???
Da habe ich lieber strengen Unterricht und werde dann beim Nachmittags- Klimpern einfacher. Inklusive des Erfolgserlebnisses, wie leicht inzwischen eingängige Lieder ohne sperrige Töne/ Harmonien o.ä. funktionieren und dem Wissen, was den leichten Stücken musikalisch "fehlt".
Nach unten geht's immer leichter als nach oben.
LG,
Hekse
 
Ich oute mich einmal. Ich habe Heumanns "Easy Piano Enterainment" Band 1 und 2 geschenkt bekommen. Die vereinfachten klassischen Stücke sind für mich unerträglich anzuhören, jedoch sind in jedem Heft 2 wirklich schön klingende, nicht schwer spielbare Traditionals enthalten. Gekauft hätte ich mir diese Hefte nicht.
 
Manchmal möchte man einfach nur war spaßiges und gefälliges klimpern, was jeder kennt (und man von daher auch gut vorspielen kann), ohne dass man so sehr an irgendwelchen technischen oder musikalischen Schwierigkeiten arbeitet, dass es Stress oder Anstrengung bedeutet.

Hm, dann war ich wohl nicht "man". :-)

Die Klimperabteilung wurde bei mir durch Spielen nach Gehör abgehandelt, der Unterricht war weitestgehend "klimperfrei". Mir waren die Stücke aus dem Sonatinenalbum schon zu gefällig.

Grüße
Häretiker
 

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