Dazu braucht
es aber auch keinen Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Chopin und wie diese Brüder so alle heissen!
[duckweg]
Verzeih mir bitte eine indiskrete Frage:
Wie reagierst du, wenn an dich von eine(r,m,x) Schüler(in, x) der Wunsch herangetragen wird, ein TEY-Stück oder
Mondschein, Campanella, Schafe usw. à la mode du Heumann zu spielen?
Mein KKL/KCL weigert sich ohne jeden Kompromiss, diese Kompositionen zu unterrichten!
Mit meinem Wunsch, mich (altersbedingt
) auf einen Tastenraum von maximal 5 Oktaven zu beschränken und vom Gebrauch des Fortepedals befreit zu werden, hat er seltsamerweise keine Probleme.
Lieber trm,
wenn ich dich richtig verstehe, trauerst du bisweilen der Möglichkeit nach, mit deinem geschätzten Klavierlehrer auch nicht barocke bzw. auch mal romantische Kompositionen zu erarbeiten. Da hast du mein vollstes Verständnis! :)
Wenn ein Schüler gern River flows in you o.ä. spielen möchte, habe ich damit überhaupt kein Problem. Man kann an Comptine d'une etre wunderbar Ellipsen lernen (schnelle 16tel), man kann auch bei diesen Stücken viel lernen.
Interessanterweise hatte ich bisher nur eine Schülerin, die Comptine d'une etre lernen wollte, eine Schülerin mit River flows in you, einen Erwachsenen, der mit Valse d'Amelie zu mir kam und nun die Pathetique und den Feuertanz von Falla spielt. Dann drei Mal den ersten Satz der Monscheinsonate, 1 x vor vielen Jahren Ballade pour Adeline. Heumann noch nie, weil den glücklicherweise keiner kennt.
Wenn ein Schüler unbedingt eine Melodie a la "Freude schöner Götterfunken o.ä. spielen wollte, würde ich ihn dies nach Gehör spielen und begleiten lassen. Wenn ein Schüler eine leichte Bearbeitung von etwas spielen wollte - was noch nie vorgekommen ist -, würde ich ihm das Original vorspielen und Wege aufzeigen, wie er dahin kommen kann.
Ein Schüler sollte IMMER Spaß mit den Stücken haben und den Wunsch haben, diese Stücke spielen zu lernen! Damit verbunden ist automatisch auch Herausforderung, Frust, Durchhaltevermögen, Ärger, Aha-Erlebnisse, Glück. Das ist bei TEY auch nicht viel anders. Aber die Motivation "das will ich lernen", "das berührt mich", "das ist wunderschön", "das klingt toll", zusammengefasst Freude am Stück, ist wichtig und hilft über Durststrecken gewaltig hinweg.
Wenn also jemand Stücke aus der RKS scheußlich findet und zwar generell und nicht in einer Durststrecke, sollte man ein anderes Stück wählen. Über Durststrecken hilft ein guter Lehrer hinweg (Vermittlung von Übestrategien, Gelassenheit, Ruhe, Humor....). Alle Epochen kennen zu lernen, finde ich wichtig. Und mit "Spaß" meinte ich vor allem Improvisation, Lieder spielen und begleiten, Repertoirepflege, Kennenlernen von vielfältiger Literatur, u.a.. Also einen sehr vielfältigen Unterricht. Oft ergeben sich dann Schwerpunkte, die die Fähigkeiten des Schülers fördern und ihm gleichzeitig Freude machen.
Liebe Grüße
chiarina