FLIP
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Mich würden weitere Meinungen zu den grundlegenden Spieltechniken am Klavier interessieren.
Ich fange mal an: (Nr. 2,3 und 4 beziehen sich auf die Armbewegung)Gibt's noch weitere?
- Skalenspiel
- Vertikalbewegung (z.B. Oktavengänge, staccati, etc.)
- Rotations-/Seitwätsbewegung (z.B. Albertibässe, Triller)
- Kreisbewegung (z.B. wiederholte Akkordbrechungen/Arpeggios)
dann hat man meistens ein problem, sofern diese bewegung nicht dem auf/absetzen eines akkords, tons oder sonst was dient ;)Dann schließen sich mögliche Bewegungen des Handgelenks an ( hoch/tief, rechts/links, Kreis/Ellipse)
Die späteren dynamischen und phrasierungstechnischen Ausführungen, können dann in der richtigen Dosierung dieser vorher trainierten Techniken, gut erzielt werden.
[*]diese Techniken sind relativ schnell erlernt (½ – 1 Jahr)
[*]man kann praktisch jeder Schwierigkeit adäquat begegnen damit
[*]man erspart sich Schädigungen der Hand/des Arms (Stichwort: Sehnenscheidenentzündung)
[*]man erreicht eine Sicherheit, die es erlaubt, auch im hohen Tempo fehlerfrei zu spielen[/LIST]
@rolf
ich denke, dass die von Dir beschriebene Anschlagsarten nur eine Variation einer oder mehrerer Basistechniken darstellen. Und über Hanon kann man trefflich streiten, ich bin mittlerweile auch nicht mehr so überzeugt davon. Aber ich musste ihn noch von vorn bis hinter durchspielen, hat mir aber dennoch nicht geschadet.
dann hat man meistens ein problem, sofern diese bewegung nicht dem auf/absetzen eines akkords, tons oder sonst was dient ;)
alle möglichen bewegungen darf man NICHT anwenden.
@rolf
ich denke, dass die von Dir beschriebene Anschlagsarten nur eine Variation einer oder mehrerer Basistechniken darstellen. Und über Hanon kann man trefflich streiten, ich bin mittlerweile auch nicht mehr so überzeugt davon. Aber ich musste ihn noch von vorn bis hinten durchspielen, hat mir aber dennoch nicht geschadet.
Hallo Flip,
um mal aus der Praxis des Klavierunterrichts zu sprechen:
der riesige! Nachteil von Hanon & Co. besteht m.E. nach darin, dass die Schüler erlernen , Sechzehntelfiguren jedweder Art mit unterschiedlicher Intervallstruktur und unterschiedlicher Gestalt immer gleich!!! zu spielen. Da gruselt's mich! Wenn sie dann in einer Beethovensonate z.B. Sechzehntelketten spielen, spielen sie diese genau wie bei Hanon. Der Gedanke ist. "Ach, da kommt ja so was wie Hanon, das kenne ich schon, also spiele ich es genau so." Die Schüler hören den Sechzehnteln nicht mehr zu - leider ist das Gehör manchmal schon so verdorben, dass sie selbst nicht mehr hören, wie mechanisch und unlebendig ihr Spiel klingt!
Das ist bei deiner Methode eben die große Gefahr - Abläufe werden mechanisch eingeübt und leider oft in Stücken auch mechanisch gespielt!
Ich habe allerdings überhaupt nichts gegen Übungen - im Gegenteil, dadurch kann man sich bei Problemen die Dinge leichter machen und isoliert betrachten. Gerade im Anfangsunterricht verwende ich z.B. Handgelenksübungen, da dieses bei Anfängern oft fest und verkrampft ist. Wenn sie z.B. ein Stück im staccato spielen und dieses Titel wie "Frosch" oder "Clown" hat, muss das staccato eben auch so klingen (z.B. kurz und frech oder leicht und luftig). Wenn das entsprechende Bewegungsmuster dann probiert und geübt wird, merken die Schüler schnell, wie viel besser das staccato jetzt klingt und wieviel mehr es dem gewünschten Klang entspricht. Und natürlich erarbeiten wir uns eine Übung, weil es viel leichter ist, den Bewegungsablauf an einer simplen 5-Finger-Übung zu üben als sofort am Stück. Aber die Klangvorstellung des zu erarbeitenden Stückes muss auch bei der Übung an erster Stelle stehen!
Dadurch, dass auch bei kleinen Anfängerstücken schon intensiv musikalisch gearbeitet werden kann, vermischen sich dann Schulung des Gehörs, musikalische Vorstellungskraft, die Basistechniken, die Rolf schon erwähnt hat und die dafür nötige technische Umsetzung.
Ich verstehe deine Argumente, aber was nützt die Sicherheit, wenn die Lebendigkeit darunter leidet?
Vielleicht wäre ein Kompromiss für dich, wenigstens viel Unterschiedlichkeit in Dynamik und Artukulation (s. Rolf) in deine Einspielübungen zu bringen?
Viele Grüße
chiarina
Ich erzähl mal wie ich mit diesen Methoden in Berührung gekommen bin. Es war, wen wunderts, zu Beginn des Studiums. Ich habe zur Aufnahmeprüfung u.a. den 3. Satz der Mondscheinsonate vorgespielt. Mein Lehrer meinte später, ich hätte das ganz gut gemacht, aber es wäre zu langsam gewesen. Ich konnte mir aber zu dem Zeitpunkt nie und nimmer vorstellen, den Satz auch nur annähernd im geforderten Tempo (Presto agitato) zu spielen. Wir haben also mit dem Training dieser Übungen begonnen – immer so 10 Minuten in der Stunde. Und nach einem Jahr etwa, hatte ich das Tempo annähernd drauf. Das sind also keine Wundertricks, sondern ganz pragmatische Übungen.
Hi FLIP,
ich bezog mich auf Chiarinas post s.o., sie weist auf die Gefahr, des mechanischen Einschleifens und Außerachtlassens von klanglichem Gehalt bei übermäßigem, vom Stück getrennten Techniktraining hin.
.....
Mir bringt das Etüden üben schon etwas, die Finger kennen das Problem, und, anstatt sich zu sehr mit dem technischen Gehalt auseinander setzen zu müssen, können sie sich schneller der musikalischen Ebene zuwenden.:)
Ich möchte zu Bedenken geben, wer sich zu sehr am Stück um die technische Umsetzung bemühen muss, kommt nicht zum Musikmachen.
(4) ich meine, dass während des langjährigen (und nicht notwendig zum Erfolg führenden! Garantien gibt es keine! auch keine Supertricks oder Wundermethoden!) Lernprozesses, sich an das Klavier, an dessen motorische Bedingungen, an die Musik und ihre Klänge und Aussagen zu gewöhnen, viel der progressiven Arbeit innerhalb der Klavierliteratur absolviert werden kann - Hanon-, Brahms- oder Lisztübungen können im Fall von Problemen oder Stockungen als temporäres Spezialtraining eingesetzt werden. Das allerdings entscheidet für den Lernenden der Lehrende. Wenn letzterer dabei darauf achtet, dass alles motorisch flüssig geht, dass alles differenziert geht, dass alles in verschiedener Weise ausgeführt wird (wenn also auch diese Spezialübungen mit Klangsinn gemacht werden sollen), dann wird es nicht schaden sondern nützen :) - aber auch nur in so einem Fall.
Mich wundert dieser enorme Zeitverbrauch, um den dritten Satz von op.27,2 ins erforderliche Tempo zu bringen!!! Fast ein ganzes Jahr, und das für ein Stück, mit dem Du selber seinerzeit erst mal zufrieden warst und es sicherlich bis ins letzte Detail kanntest? Sicherlich hast Du in diesem Jahr auch noch eine ganze Menge andere Sachen geübt und gelernt, aber ich finde diesen Zeitverbrauch trotzdem sehr sehr hoch - und das lässt mich ein wenig am Sinn oder besser Nutzen der ganz pragmatischen Übungen zweifeln.