Geübtes ist im Unterricht nicht reproduzierbar

Was passierte:
Der Schüler hörte auf zu üben.
Ja und nun? Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass der Schüler geübt hätte, wenn weiter Geld geflossen wäre? Als ob die Motivation zum Üben auch nur irgendeinen finanziellen Aspekt hätte. Dieses "ich schließe ein Abo im Fitnessstudio ab, damit ich trainiere" hat noch nie geklappt.

Bei mir war es übrigens genau umgekehrt: Ich bekam bis zu 4x die Woche kostenlosen Unterricht und übte wie bekloppt. Aber das hatte nichts damit zu tun, ob der Unterricht nun kostenlos war oder nicht.
Es geht hier ja nicht darum, dass jemand Hilfe braucht, weil er sich in einer akuten Not- oder Problemsituation befindet.
In den von mir geschilderten Schülerpartnerschaften ging es genau darum.
 
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Mein Unterricht war immer kostenlos (für mich, nicht für meine Eltern). Geübt habe ich trotzdem. Wenn ich schlecht vorbereitet in den Unterricht kam, hat meine Lehrerin mich nach Hause geschickt und gesagt, ich soll wiederkommen, wenn ich geübt habe. Diese Peinlichkeit ist mir genau einmal passiert.
 
Wenn ich schlecht vorbereitet in den Unterricht kam, hat meine Lehrerin mich nach Hause geschickt und gesagt, ich soll wiederkommen, wenn ich geübt habe.
Haben Deine Eltern trotzdem für die Stunde bezahlt?

Frage deswegen, weil KL in einem Angestelltenverhältnis das ja nicht machen können; man muss die ganze Stunde geben, egal was man draus macht, sonst gibt es Ärger.

Ein weiteres Argument für Privatunterricht.
 
Ich hatte so eine Art Flatrate-Vereinbarung mit meist 2-3mal Unterricht pro Woche; vor Auftritten/Wettbewerben auch mal täglich. Die Stunde fiel da nicht ins Gewicht.
Ah, OK.
Kennst Du eigentlich irgendwen, der immer nur "normal" 1x die Woche 45 oder 60 Minuten Klavierunterricht hatte (und dann vielleicht noch zusätzlich noch Theorie oder Nebenfach) und auf einem ähnlichen pianistischen Niveau wie Du angelangt ist?

Ich jedenfalls nicht. Um so weit zu kommen, MUSS man deutlich mehr bzw. öfter Unterricht bekommen.
 
Kennst Du eigentlich irgendwen, der immer nur "normal" 1x die Woche 45 oder 60 Minuten Klavierunterricht hatte (und dann vielleicht noch zusätzlich noch Theorie oder Nebenfach) und auf einem ähnlichen pianistischen Niveau wie Du angelangt ist?
Da gibt es sicher viele - vor allem solche aus Musikerfamilien, wo die Eltern das Üben mit entsprechendem Sachverstand unterstützen können, zumindest in jungen Jahren.
 

Wer mit 5 oder 6 anfängt, einmal die Woche Unterricht hat und ansonsten sich selbst überlassen bleibt, wird es sicher schwer haben, auf ein professionelles Niveau zu kommen
Rats! Jetzt weiß ich, wo es bei mir gehakt hat. Aber ich bin nicht böse drum, meine berufliche Karriere war mir immer ein Quell der Freude, und in meinen Rockbands war es immer sehr entspannt. Bierchen statt Betablocker :lol: .
 
Das ist ungerecht!!!
Im Interesse der Gleichbehandlung/Chancengleichheit ist das zu unterlassen!!
Ja, das ist ungerecht.
Ich bin auf jeden Menschen neidisch, der als Kind Unterricht hatte. Und noch mehr auf die Kinder, die schon unter dem Flügel der Eltern mit Klötzchen gespielt haben. Und eben professionell angeleitet wurden.

Aber ich habe ja nichts davon, wenn das unterlassen wird. Ich werde davon auch nicht besser, wenn andere Menschen schlechter gefördert werden.
 
Geübtes ist im Unterricht nicht reproduzierbar ? Willkommen im Club ! Zu sehr auf das heimische Instrument fixiert (was normal ist), Vorspielnervosität, manches doch nicht so "intus", wie es sein sollte.
Mit einer Gleitsichtbrille am Flügel bin ich auch nicht glücklich geworden
mit Gleitsichtbrille dauert es etwa 30 Sekunden, bis ich im Nacken höllische Schmerzen bekomme. Weil man versucht, die Noten mit dem unteren Lesebereich der Brille scharf zu stellen. Das ist die Flügelsituation. Beim Klavier sieht man eher von oben nach unten und ist daher eher im Schärfenbereich der Gleitsichtbrille. Ideal ist sie trotzdem nicht.
Beim Flügel hat man eher die Desktop-Situation mit einer Bildschirmbrille. Ist diese zweigeteilt (für Notebooks), kann man auch gut mit Bildschirmbrillen am Klavier zurecht kommen.
Das gilt allgemein und ist natürlich individuell unterschiedlich. Wenn man eine Brille neu anpassen lässt, sollte man die typischen Entfernungen (mit Toleranz) messen und dem Optiker angeben
 
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Da bin ich anderer Meinung. Beim gezielten Platzieren eines Gegenstandes muss der Muskeltonus im Arm und auch im Rumpf, der Wahrnehmung der Unterstützungsfläche , also des Bodens und des Klavierstuhls viel feiner justiert sein als beim Greifen bzw einer Taste oder eines Akkordes. Das Ziel ( das Gummibärchen, die Taste, der Apfel,...) liegt da, ich greife danach in dem einen Fall. Also ist meiner Meinung das Gummibärchen das Gleiche wie die Taste.
Das Ziel ist auch da beim Platzieren, aber für das erfolgreiche Platzieren ist z.B. die Geschwindigkeit, in der sich der Arm bewegt, die Entfernung zur Ablagefläche, das Gewicht des Gegenstandes, etc...
Mein Gehirn muss einen anderen Plan entwickeln für ein Gummibärchen oder für ein rohes Ei oder für einen Barren Gold.
Hab' nochmal nachgedacht
Definiere , wie der Ton klingen soll. Einen Akkord oder einen Ton erzeugen ist einfach. Kann man machen, aber dann klingt es halt Sch...
und "Taste greifen" ist ein irreführender Begriff. Ich kann keine Taste greifen oder hab' ich hinterher was in der Hand?
Paula vor ihrem Bruder Emil das Gummibärchen wegschnappt, ist sie einfach schneller. Jedenfalls plant Paulas Kopf vorher, ob sie sich das Gummi bärchen schnell schnappt oder ob sie erstmal schnell ihre Hand drauflegt.
Peter, Du hast jedenfalls länger nachgedacht. :027:
Kontrollierte Tonerzeugung ...das erfordert jahrelanges Üben.
 
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"Taste greifen" ist ein irreführender Begriff. Ich kann keine Taste greifen oder hab' ich hinterher was in der Hand?
Widerspruch Euer Ehren: wenn ich gut gegriffen habe, dann habe ich die Taste am Tastenboden sicher in der Hand, und kann sie dann auch wieder loslassen.
Das Gummibärchen ist auch in einer anderen Hinsicht ein gutes Bild: niemand wird das aufgenommene Bärchen aus Leibesktäften zusammenquetschen wie das viele Klavierspieler tun, indem sie mit Gewalt auf bereits unten befindliche - klingende - Tasten drücken. Beim Gummibärchen können wir alle die nötige Kraft dosieren!
 
Widerspruch Euer Ehren: wenn ich gut gegriffen habe, dann habe ich die Taste am Tastenboden sicher in der Hand, und kann sie dann auch wieder loslassen.
Nein. Du drückst drauf, hast Kontakt, aber hast sie nicht in der Hand (zumindest nicht im üblichen Wortsinn, beim Klavierspiel wird dieser Ausdruck manchmal anders verwendet).

Das Gummibärchen ist auch in einer anderen Hinsicht ein gutes Bild: niemand wird das aufgenommene Bärchen aus Leibesktäften zusammenquetschen wie das viele Klavierspieler tun, indem sie mit Gewalt auf bereits unten befindliche - klingende - Tasten drücken. Beim Gummibärchen können wir alle die nötige Kraft dosieren!
Auch hier gibt es einen Umterschied: Die Taste muss mit einer Mindestgeschwindigkeit nach unten bewegt werden; das Gummibärchen bleibt, wo es ist.

Bei der Taste muss man lernen, den aufgebauten Druck sofort wieder zu LÖSEN (und das noch dazu nicht komplett), während beim Gummibärchen dieser Druck gar nie aufgebaut wurde.

Es gibt zu viele Unterschiede, diese Analogie ist nicht brauchbar.
 

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