Fußbodenheizung

Ich kann es mir nicht denken, dass die Fußbodenheizung den Flügeln schaden soll. Ob die Wärme nun von der Seite kommt (Heizkörper) oder von unten .

Ist beides ebenso fatal. Hab ein fast neues Klavier in einem Raum mit Wandheizung erlebt, es war hin - offensichtlich ist es an einer beheizten Wand gestanden,,,,wußte der Kunde aber ned.

Bei FBH sollte mindestens eine Isomatte daruntergelegt werden, wenn sie sich nicht seperat abschalten läßt. Ein DS ist hier auch immer von Vorteil - gesetzt den Fall, man vergißt ihn ned aufzufüllen.

LG
Henry
 
@Marlene
Denk mal über DECKENheizung nach. Der deutlichste Vorteil: Im Sommer kann man sie herrlich mit Kaltwasser spülen und als sehr angenehmes Kühlinstrument nutzen. Wandheizungen sind i.d.R. der Horror für Leute, die gerne viele Bilder um sich haben wollen oder die div. Möbel anschrauben müssen.
 
Wir haben eine Wandheizung in der Wohnung. Die Küchenmöbel hängen wunderbar, mein Klavier ist superklasse und überhaupt nicht im geringsten angegriffen, und wir haben viele Bilder hängen.
Kann @Henry durchaus bestätigen. Micha war auch ganz erstaunt, der dachte erst, mein Klavier überlebt den ersten Winter nicht. :angst: :-)
Wir haben keine Schweißfüße, keinen sichtbaren Heizboden, kein lästiges Staubaufwirbeln von normaler Heizung, keine trockene Luft, die Luftfeuchte geht ohne jegliche Pflanzen in der Wohnung auch im tiefsten Winter nicht unter 43 % (der Wert ist sehr selten), im Wohnzimmer, wo das Klavier steht, ist die Luftfeuchte ohne jegliche Eingriffe zwischen 43 und 55 Prozent eingepegelt (Winter und Sommer). Natürlich muss man an den Wänden die Lage der Heizrohre überprüfen, bevor man ein Bild einschlägt. Es kann also passieren, dass man es um 4-5 cm versetzen muss. Das nehmen wir in Kauf. Und wie gesagt, nicht jede Wand hat Wandheizung. Bei uns ungefähr in jedem Zimmer 1-2 Wände.
Würde ich sofort wieder machen.
Den Dampchaser habe ich erst im letzten Herbst eingebaut, Micha meinte, es wäre gut wegen der Stimmhaltung. Wegen der Heizung und der Luftfeuchte hat er nichts empfohlen.

@Marlene, Du wirst schon die für Dich optimale Lösung finden.

LG Terri
 
Meine Füße würden sich über Fußbodenheizung freuen, denn im Winter ist der Boden in der Flügelwohnung (unter dem Bösendorfer) sehr kalt. Ohne eine isolierende kleine Alumatte unter Teppich und Pedalen würden es meine Zehen (und ich) nicht lange aushalten am Flügel. Unter dem Bechstein ist Holz, da halten es meine Füße gut aus.
 
Wir haben Parkett. Das ist auch temperaturfreundlich zu den Füßen.
 
Wir haben eine Wandheizung in der Wohnung. Die Küchenmöbel hängen wunderbar, mein Klavier ist superklasse und überhaupt nicht im geringsten angegriffen, und wir haben viele Bilder hängen.
Kann Henry durchaus bestätigen.

Ja, durchaus. Wenn das Instrument auch nicht gerade an der Wand steht, wo die Heizung auf Hochtouren läuft, leidet das Instrument auch nicht so sonderlich, als wenn es auf einem durchweggehend behizten Fußboden steht.

Den Dampchaser habe ich erst im letzten Herbst eingebaut, Micha meinte, es wäre gut wegen der Stimmhaltung. Wegen der Heizung und der Luftfeuchte hat er nichts empfohlen.

Wo mit Micha durchaus Recht hatte. Allerdings spielt hier natürlich auch wechselnde Luftfeuchtigkeit und Temperaturschwankungen eine ganz wesentliche Rolle, welche der DS im Instrument auszugleichen weiß - was soll man da auch noch weiter empfehlen? Diese Geräte leisten hervorragende Arbeit insbesondere in Räumen wo es zu größeren Schwankungen kommt.

LG
Henry
 
Meine Füße würden sich über Fußbodenheizung freuen
So sehe ich das auch. Gerade wenn keine beheizte Wohnung unter der eigenen liegt, ist es am Fußboden zu kalt. Heizkörper höher aufzudrehen hilft da nahezu nichts, nur der Nachbar drüber freut sich.
Beim Flügel kann ich mir vorstellen, daß sich die vom Fußboden aufsteigende Wärme unter dem Resonanzboden staut, und dieser Wärmestau - mit entsprechender Temperaturdifferenz zwischen drüber und drunter - zu Problemen führen könnte. Aber das ist nur eine theoretische Überlegung.
 
Es gibt keinen WärmeSTAU, @Bernhard Hiller . Das Problem ist eher, dass ständig wärmere (und trockenere) Luft von unten nachgeführt wird, die sich im Vorbeiströmen Wassermoleküle aus dem Holz "reißt". Dem kann man aber entgegnen, indem man genau diese Luft befeuchtet, BEVOR sie auf den Reso trifft.

Gäbe es einen "Stau", so wäre das sogar positiv, weil sich dann eine genug befeuchtete Luftschicht unter dem Reso halten würde und diesen vor frischer trockener Luft schützen würde. Leider wird diese Schicht aber sofort und permanent von der neuen wärmeren und somit leichteren, aufsteigenden Luft verdrängt...

M.E. ist das Problem beim Klavier viel größer, weil der oben und unten offene Kasten eine Kaminwirkung hat und es nahezu unmöglich ist, auf den untersten Zentimetern des Reso für genug Feuchte zu sorgen, weil unten ständig neue Luft angesaugt (und erwärmt) wird.
 

(...) denn Fußbodenheizung wird wahrscheinlich bald ein Thema für mich sein.

Das war es damals auf einmal nicht mehr, aber bald wird es definitiv ein Thema für mich und meine beiden Schwarzen sein.

Es gibt hier einige aufschlussreiche Beiträge, aber – wie überall - Für und Wider:

Fußbodenheizung ist Gift für Klaviere und Flügel, nicht nur der Resonanzboden nimmt dadurch Schaden, sondern auch der Steg, Stimmstock und weitere Teile des Instrumentes. Hier ist auf jeden Fall eine Isomatte so wie ein DC angemessen.

Im Fall einer Fußbodenheizung ist es wichtig darauf hinzuweisen daß es weniger und besser geeignete Instrumente dafür gibt.

Ein fünf Jahre alter Bösendorfer ist wohl eher geeignet als ein 111 Jahre alter Bechstein, richtig?

Aber - ist das schon die Antwort auf meine Frage?

Die Oberflächentemperatur des Fußbodens liegt auch bei strengem Frost nur 1° C über der Raumtemperatur. Das ist selbst für meinen über 100-jährigen Flügel völlig unkritisch.

Und:

Mit dem DC und zusätzlich den Venta würde ich mir keine Sorgen machen. Das hält der Flügel gut aus!

Und ohne DC und nur mit Ventas?

Eine große und sehr exklusive Musikschule mit zahlreichen Klavieren und Flügel welche wir betreuen ist in allen Etagen und im Konzertsaal mit einer Fußbodenheizung ausgestattet - es gibt keinerlei Probleme mit den Instrumenten und die Stimmhaltung ist sogar besser als bei anderen vergleichbaren Institutionen.

Bei mir ist es seit 10 Jahren auch genau so (Fußbodenheizung und Luftwäscher) und mein Händler/Stimmer sagt das auch. Luftwäscher und Hygrometer machen das schon.

Ob Temperaturen von 21' bei Fußbodenheizungen allerdings dem Wohlbefinden zuträglich und gesund sind (von der ökologischen Korrektheit ganz zu schweigen), mag dahingestellt sein.

Was mag er denn damit wohl meinen? Weiß es jemand? Ihn kann ich nicht fragen, weil er nicht mehr bei Clavio unterwegs ist. Was soll an 21° ökologisch nicht korrekt sein? Ich sehe das eher andersherum. Ökologisch nicht korrekt wären 23,5° > im Wohnzimmer.

Wie wäre es denn mit einer alukaschierten Dämmtapete
unter dem Teppich?

Hat das schon jemand ausprobiert?


Das ist ja beruhigend:

Sesam; die relevanten Teile sind ca. 60 cm von der FBH entfernt. Und die aufsteigende Luft kann am Flügel keine Kaminwirkung wie im Klavier haben... Da würde ich mir keinen Kopf machen.

Ist Dir eigentlich bewußt wieviel tausend Klaviere und Flügel ohne Probleme seit vielen Jahren auf Fußbodenheizung stehen + auch ohne LifeSaver ?

Wir betreuen große Musikschule welche ausschließlich Fußbodenheizung haben und auch hier keinerlei Probleme mit den Instrumenten - haben dort halt auch keine komischen Reimporte stehen.

Was also ist zu tun? Weiterhin die Hygrometer im Auge behalten und hellhörig werden, wenn die Flügel sich schneller verstimmen als gewohnt? Und falls sie sich nicht verstimmen und die Luftfeuchtigkeit passt, ist alles gut und es droht keine Gefahr für die Flügel?
 
die relevanten Teile sind ca. 60 cm von der FBH entfernt.
Das ist der entscheidende Satz.
Die Luft zirkuliert im Raum, egal ob Fußboden- oder Wandheizung. Und ein Bechstein, der 100 Heizperioden überlebt hat, den kann heutiges Wohnraumklima eh nicht mehr erschüttern.

Für den bildlichen Vergleich: Fuboheizungen sind dermaßen mild, dass der Fußboden sogar mit Fliesen, Laminat oder Parkett belegt werden kann, ohne dass da was reißt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Luft zirkuliert im Raum, egal ob Fußboden- oder Wandheizung. Und ein Bechstein, der 100 Heizperioden überlebt hat, den kann heutiges Wohnraumklima eh nicht mehr erschüttern.

Für den bildlichen Vergleich: Fuboheizungen sind dermaßen mild, dass der Fußboden sogar mit Fliesen, Laminat oder Parkett belegt werden kann, ohne dass da was reißt.

Na also! Dann lag ich ja voriges Jahr richtig.

Ich kann es mir nicht denken, dass die Fußbodenheizung den Flügeln schaden soll. Ob die Wärme nun von der Seite kommt (Heizkörper) oder von unten - was soll das ausmachen? Bei einer Fußbodenheizung ist die Wärme gleichmäßig im Gegensatz zum Heizkörper.

Und sicherlich sogar milder, weil die dezente Wärme gleichmäßig verteilt ist.

In der Regel werden Fußbodenheizungen im Zusammenhang mit gefliesten Böden eingebaut. Dies erlaubt wesentlich höhere Temperaturen als z.B. der Betrieb bei Holzfußböden.

Das sehe ich auch so, denn

Diese halten die Wärme ja auch aus und liegen direkt auf den Heizrohren.

Geflieste Böden im Wohnbereich finde ich schrecklich - ich habe kaum Häuser gefunden, die dort Parkett oder Laminat haben. Aber ein Haus habe ich entdeckt, in dem im Wohn-/Essbereich ein wunderschöner Fliesenboden liegt auf dem ich mir die Flügel sehr gut vorstellen kann. Gestern habe ich auf einem Foto gesehen, dass ein Klavier im Wohnzimmer dieses Hauses steht. Bei der Besichtigung werde ich den Eigentümer darauf ansprechen – es kann nie schaden sich von Musiker zu Musikerin zu unterhalten.

Und jetzt bin ich erst einmal erleichtert, dass meinen beiden Schwarzen ein DC erspart bleibt.

Danke für Eure Rückmeldungen!
:-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach einem Jahr im neuen Haus und genauem Beobachten der klimatischen Verhältnisse darin kann ich jetzt mehr zum Thema beisteuern.

Um für meine Muskulatur (auf der Galerie ist es etwas wärmer, dort halte ich mich meist auf) und die Flügel im Obergeschoss (zwei Grad weniger) angenehme Temperaturen zu erreichen, musste ich in den ersten Wochen nach Einzug einige Einstellungen ausprobieren. Die vom Installateur eingestellte Vorlauftemperatur habe ich auf 22° erhöht. Aber mit den Raumthermostaten musste ich ausgiebiger tüfteln. Bei einer Fußbodenheizung dauert es immer eine Weile, bis man das Resultat der Veränderung fühlen und am Thermometer ablesen kann.

Nach der endgültigen Einstellung der Thermostate blieben Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Verlauf der Jahreszeiten relativ konstant. Als die Temperaturen im letzten Winter unter die Frostgrenze gefallen sind habe ich bei 39° einen Venta aufgestellt der – obwohl im Luftraum stehend – erstaunlich schnell für mehr Luftfeuchtigkeit gesorgt hat. Er lief nur auf Stufe 1, manchmal gar nicht. In Köln standen drei LW44/45 die meist auf Stufe 1 oder zwei liefen. Ab März stieg die Luftfeuchtigkeit moderat an, den Venta konnte ich wegstellen. Im Sommer hatte ich meist um die 54 %. Ab Anfang November ist die Anzeige des Hygrometers sehr langsam und flügelverträglich auf 45 % abgesunken, seit Anfang Dezember zeigt es knapp über 42 % an. Ende Dezember musste ich wegen zu niedriger Werte infolge Lüftens einen Venta aufstellen der ab auf Stufe 1 läuft oder gar nicht.

Dass eine Fußbodenheizung zu träge reagiert kann ich nicht bestätigen, denn ich hatte Mitte November gezwungenermaßen die Möglichkeit zu beobachten, wie schnell es im Haus wieder warm wird. Es gab eine Störung der Wärmepumpe und ich vermute, dass sie durch die EVU-Sperre verursacht wurde. Der Vorteil dieser zeitweisen Unterbrechung der Stromzufuhr durch den Netzbetreiber zeigt sich im Tarif, der zehn Cent unter dem Preis für den Hausstrom liegt.

Durch die Unterbrechung der Stromversorgung hat sich das Gerät vermutlich „aufgehängt“. Aber ich habe es wieder ans Laufen bekommen und danach den Temperaturanstieg beobachtet. Das Haus war durch den Ausfall der Wärmepumpe um drei Grad abgekühlt. 14 Stunden nach dem Neustart des Gerätes ist die Temperatur im DG wieder um drei Grad angestiegen. Weniger als einen Tag für diese Erwärmung halte ich für recht zügig. Länger dauert es meiner Erfahrung nach, wenn man das Thermostat in nur einen Raum verstelt.

Weil immer wieder zu lesen ist, dass Fußbodenheizungen träge sind, habe ich den Installateur nach dem Grund für diese Aussage gefragt. Er hat erläutert, dass ältere Bodenheizungen weniger Heizkreise haben und daher träger auf Temperaturveränderungen reagieren. Meine 14 Heizkreise konnte somit das Haus nach dem Neustart der Wärmepumpe schneller erwärmen.

Fazit: Meine damaligen Bedenken aufgrund einiger Aussagen hier im Forum waren völlig unbegründet. Die Warnung, dass Fußbodenheizungen den akustischen Instrumenten schaden können kann sich - meiner Erkenntnisse zufolge - nur auf ältere Fußbodenheizungen beziehen. Richtig eingestellt ist eine modere Bodenheizung so dezent, dass man sie nur aufgrund der angenehmen Temperatur bemerkt.

Vor einigen Tagen habe ich das Parkett geölt, dies ist einmal jährlich erforderlich. Im Datenblatt des Pflegemittels steht, dass man vorher die Fußbodenheizung abschalten soll. Das habe ich nicht gemacht, denn der Boden fühlt sich kaum warm an und kühler als im Sommer. Als das wasserbasierte Öl aber sehr schnell ins Holz eingedrungen ist kamen Zweifel auf. Aber auch in den ungeheizten Zimmern (Gäste- und Schlafzimmer) ist das Öl schnell eingezogen. Die Fußbodenheizung hatte somit keinen Einfluss auf die Saugfähigkeit des Echtholzbodens (wie ihn der Hersteller nennt).
 
In der Regel werden Fußbodenheizungen im Zusammenhang mit gefliesten Böden eingebaut. Dies erlaubt wesentlich höhere Temperaturen als z.B. der Betrieb bei Holzfußböden.

Diese halten die Wärme ja auch aus und liegen direkt auf den Heizrohren.


Ich auch nicht!

Was ich auf Seite 3 geschrieben habe ist selbstverständlich Unsinn, wie ich vorhin gesehen habe. Denn es war die Rede von Holzfußböden und diese liegen nicht direkt auf den Leitungen der Fußbodenheizung (im Gegensatz zum vor mir genannten System), sondern auf Estrich.
 
Nicht verjährt ist aber die sich beharrlich haltende Annahme, dass Fußbodenheizungen den Venenklappen Schaden zufügen können. Bei einer modernen Bodenheizung halte ich dies für ausgeschlossen. Es ist eine Sache der Vorlauftemperatur.

Meine Raumtemperatur im DG (wo ich mich meist aufhalte) liegt über der auf Seite 3 genannten (21°). Bevor jetzt die Öko-Fahne (ich beziehe Strom aus Windkraft) geschwenkt wird sei darauf hingewiesen, dass meine Muskulatur und ich diese Temperatur – still sitzend - nicht lange aushielten. Eine Jacke oder einen zweiten Pullover anzuziehen ändern daran leider nichts. Aber trotz der höheren Raumtemperatur kann mein Boden den Venenklappen nicht schaden bei dieser Temperatur direkt über dem Boden:


F.jpg
 
Seit ich im Durchschnitt um die 25 Grad Raumtemperatur habe wenn ich sitzender Tätigkeit nachgehe, wie z. B. Klavierspielen habe sich meine rheumatologischen Beschwerden sehr verbessert um nicht zu behaupten sie sind verschwunden.
Das erreiche ich nur mit einem Holzofen.
 

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